Mobile Systems III INFORMATIK

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14 War Driving - An Approach to Locate Open WLANs dass im günstigsten Falle von 54 Mbit/s noch rund 32 Mbit/s zur Verfügung stehen [13]. Weiterhin sinkt der Nettodatendurchsatz mit steigendem Abstand zwischen Sender und Empfänger. Typischerweise verringert sich der Datendurchsatz in etwa um 300 Kbit/s pro Meter. Generell erreichen Sender dieses Standards eine Reichweite von 30 m bis 50 m. Die Reichweitenangaben differieren in den verschiedenen Literaturquellen, vermutlich aufgrund unterschiedlicher Messverfahren (sie liegen zwischen 12 m [10] und 50 m [13]). Für den Einsatzbereich War Driving bedeutet dies, dass aufgrund der angegebenen Reichweite, ein geographisch ortsnaher Zugang zum AP erforderlich ist. Eine Möglichkeit das Reichweitenproblem zu verringern, besteht in dem Einsatz einer ausgefeilten Antenne oder Antennenanlage (vgl. Kapitel 1.4.1). IEEE 802.11b Seit 2001 dominieren auf dem Markt WLAN-Geräte nach dem Standard IEEE 802.11b. Genutzt wird hier das 2,4-GHz-ISM 9 -Frequenzband. In Deutschland sind 13 Kanäle zur Nutzung freigegeben, von denen drei jeweils nicht überlappend angeordnet sind. Erreicht wird eine Datenübertragungsrate von 11 Mbit/s. Aufgrund der relativ schmalen Bandbreite und zusätzlicher Nutzung des 2,4-GHz-ISM-Frequenzbandes von Bluetooth- oder Microwellengeräten sind gegenseitige Beeinträchtigungen zu erwarten [13]. Die Funkwellen dieses Frequenzbandes erfahren aufgrund der, im Vergleich zum 5-GHz-Band, niedrigeren Sendefrequenzen eine geringere Dämpfung. Die mögliche Reichweite liegt daher jenseits der Reichweite von IEEE 802.11a-Geräten zwischen 30 m und 300 m [10]. Besonders stark verbreitet sind Geräte nach IEEE 802.11b in den USA [9]. Jedoch auch in Europa greifen WLAN Nutzer und damit ebenfalls War Driver auf Geräte dieses Standards zurück. Als Konsequenz für den War Driver ergibt sich bei der Verwendung dieser Geräte, aufgrund des Reichweitenvorteils häufiger die Möglichkeit APs aufzuspüren, als mit einer Ausrüstung nach IEEE 802.11a. Zwar ist eine geringere Datenübertragungsrate hinzunehmen, jedoch sorgt der Kostenvorteil der IEEE 802.11b-Geräte für Akzeptanz und Verbreitung innerhalb der War Driving Communities. IEEE 802.11g Um der Forderung nach mehr Bandbreite sowie Abwärtskompatibilität zum Standard IEEE 802.11b nachzukommen, wurde im Juli 2003 IEEE 802.11g verabschiedet [14]. Als obligatorisches Modulationsverfahren wurde OFDM aus IEEE 802.11a übernommen. Die Verträglichkeit aller Betriebsmodi zu IEEE 802.11b ist sichergestellt. Über den Standard IEEE 802.11g wird eine Datenübertragungsrate von 22 Mbit/s bis 54 Mbit/s ermöglicht. Die Reichweite im 2,4-GHz-Band liegt zwischen 30 m und 50 m. Der Standard stellt das Ende der Entwicklung in diesem Frequenzband dar. Es ist denkbar dass aufgrund der starken Nutzung dieses Frequenzbereiches und der damit verbundenen Störanfälligkeit in naher Zukunft auf das störungsfreiere 5-GHz-Band ausgewichen wird. Auch steht im 5-GHz-Band mehr Bandbreite zur Verfügung [13]. Für den Bereich War Driving in Deutschland zählen Geräte die der Norm IEEE 802.11g entsprechen vorerst zur meist genutzten Hardware. 9 ISM Industrial Scientific Medical: Lizenzfreies Frequenzband in dem sich Bluetooth-, IEEE 802.11-, IEEE 802.11b- und Mikrowellengeräte bewegen.

Dirk Schindler 15 IEEE 802.11h Bei diesem Standard handelt es sich um eine Erweiterung des IEEE 802.11a. Der Standard IEEE 802.11h ist abwärtskompatibel zu IEEE 802.11a. Ein Grossteil der Erweiterungen betrifft die interne Betriebssoftware. Ebenfalls im 5-GHz-Band bietet IEEE 802.11h eine Übertragungsrate von bis zu 54 Mbit/s bei gleicher Reichweite wie IEEE 802.11a. Mittels Implementierung von DFS und TPC stellt dieser Standard eine Art Endpunkt der WLAN-Verfahren in diesem Frequenzband dar. An Leistungsfähigkeit und Flexibilität bedeuten die beiden Standards IEEE 802.11g und IEEE 802.11h das Nonplusultra im jeweiligen Frequenzband. Dieser Standard liegt bisher in Form eines Entwurfes (draft) vor. Mit der Ratifizierung und anschließender Verfügbarkeit erster Produkte wird im Laufe des Jahres 2004 gerechnet [13]. Der Markt bietet derzeit viele Geräte nach IEEE 802.11a, IEEE 802.11b und IEEE 802.11g Standard. Beide letztgenannten sind unter War Drivern weit verbreitet. Inwieweit sich Geräte nach IEEE 802.11h im War Driving Bereich durchsetzten werden bleibt abzuwarten. Ebenso wie nach IEEE 802.11a wird der bestehende Reichweitennachteil möglicherweise durch geringere Störungsanfälligkeit ausgeglichen. Letztendlich werden sehr wahrscheinlich die Kosten, insbesondere im Vergleich zu Geräten nach IEEE 802.11g, über die zu erreichenden Marktanteile entscheiden. IEEE 802.11i Hier handelt es sich um eine Erweiterung der Standards IEEE 802.11a, IEEE 802.11b sowie IEEE 802.11g, um bekannte Sicherheitslücken des WEP zu schließen. Beabsichtigt ist die Einführung eines neuen Protokolls. Mit Implementierung des Temporal Key Integrity Protocol (TKIP) kommen rotierende Schlüssel zum Einsatz, die jeweils nach kurzer Lebensdauer durch neue ersetzt werden. Der Standard existiert derzeit als draft und soll in Kürze ratifiziert werden [12], [15]. Für War Driver wird die Umsetzung des Standards eine neue Herausforderung darstellen. Galt die Aktivierung von WEP bisher nicht mehr als nennenswertes Hindernis beim Versuch Zugang zum AP zu erhalten, so verspricht IEEE 802.11i auch WEP2002 genannt vorerst hochgradige Sicherheit aufgrund der Verfahren 10 Re-Keying, Per-Packet-Mixing, Re-Sequencing und Message-Integrity-Check (MIC). 1.2.3 Aktuelle Entwicklung im Bereich WLAN Derzeit nimmt die Verbreitung von WLANs trotz Sicherheitsbedenken zu. Es besteht bei vielen Unternehmen ein reges Interesse an drahtlosen Netzen. Durch den Einsatz drahtloser Technologie soll die Mobilität der Mitarbeiter und damit auch die Produktivität gesteigert werden. Da die Systeme einfach zu installieren sind und heute in aller Regel per Plug and Play in Betrieb genommen werden können besteht eine entsprechend große Nachfrage [16]. Nach Schätzung der Gartner-Group soll es 23 Millionen WLAN-Nutzer bis zum Jahre 2007 geben [17]. Weiterhin existiert die Forderung nach größerer Bandbreite, ähnlich der 100 Mbit/s in LANs. Dazu wurde durch das IEEE im September 2003 die Arbeitsgruppe IEEE 802.11n eingerichtet. Ziel ist die Erreichung einer Datenübertragungsrate in WLANs von 100 Mbit/s effektiv. Mögliche Techniken können sein Channel Bonding, Antennenarray (MIMO 11 ). 10 Die Darstellung der genannten Verfahren ist u.a. in [10] S. 280 f. zu finden. 11 Models and Infrastructures for Mobile Computing

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dass im günstigsten Falle von 54 Mbit/s noch rund 32 Mbit/s zur Verfügung stehen [13].<br />

Weiterhin sinkt der Nettodatendurchsatz mit steigendem Abstand zwischen Sender und<br />

Empfänger. Typischerweise verringert sich der Datendurchsatz in etwa um 300 Kbit/s<br />

pro Meter. Generell erreichen Sender dieses Standards eine Reichweite von 30 m bis 50 m.<br />

Die Reichweitenangaben differieren in den verschiedenen Literaturquellen, vermutlich aufgrund<br />

unterschiedlicher Messverfahren (sie liegen zwischen 12 m [10] und 50 m [13]).<br />

Für den Einsatzbereich War Driving bedeutet dies, dass aufgrund der angegebenen Reichweite,<br />

ein geographisch ortsnaher Zugang zum AP erforderlich ist. Eine Möglichkeit das<br />

Reichweitenproblem zu verringern, besteht in dem Einsatz einer ausgefeilten Antenne oder<br />

Antennenanlage (vgl. Kapitel 1.4.1).<br />

IEEE 802.11b Seit 2001 dominieren auf dem Markt WLAN-Geräte nach dem Standard<br />

IEEE 802.11b. Genutzt wird hier das 2,4-GHz-ISM 9 -Frequenzband. In Deutschland<br />

sind 13 Kanäle zur Nutzung freigegeben, von denen drei jeweils nicht überlappend angeordnet<br />

sind. Erreicht wird eine Datenübertragungsrate von 11 Mbit/s. Aufgrund der<br />

relativ schmalen Bandbreite und zusätzlicher Nutzung des 2,4-GHz-ISM-Frequenzbandes<br />

von Bluetooth- oder Microwellengeräten sind gegenseitige Beeinträchtigungen zu erwarten<br />

[13]. Die Funkwellen dieses Frequenzbandes erfahren aufgrund der, im Vergleich zum<br />

5-GHz-Band, niedrigeren Sendefrequenzen eine geringere Dämpfung. Die mögliche Reichweite<br />

liegt daher jenseits der Reichweite von IEEE 802.11a-Geräten zwischen 30 m und<br />

300 m [10].<br />

Besonders stark verbreitet sind Geräte nach IEEE 802.11b in den USA [9]. Jedoch auch<br />

in Europa greifen WLAN Nutzer und damit ebenfalls War Driver auf Geräte dieses Standards<br />

zurück.<br />

Als Konsequenz für den War Driver ergibt sich bei der Verwendung dieser Geräte, aufgrund<br />

des Reichweitenvorteils häufiger die Möglichkeit APs aufzuspüren, als mit einer<br />

Ausrüstung nach IEEE 802.11a. Zwar ist eine geringere Datenübertragungsrate hinzunehmen,<br />

jedoch sorgt der Kostenvorteil der IEEE 802.11b-Geräte für Akzeptanz und Verbreitung<br />

innerhalb der War Driving Communities.<br />

IEEE 802.11g Um der Forderung nach mehr Bandbreite sowie Abwärtskompatibilität<br />

zum Standard IEEE 802.11b nachzukommen, wurde im Juli 2003 IEEE 802.11g verabschiedet<br />

[14]. Als obligatorisches Modulationsverfahren wurde OFDM aus IEEE 802.11a<br />

übernommen. Die Verträglichkeit aller Betriebsmodi zu IEEE 802.11b ist sichergestellt.<br />

Über den Standard IEEE 802.11g wird eine Datenübertragungsrate von 22 Mbit/s bis<br />

54 Mbit/s ermöglicht. Die Reichweite im 2,4-GHz-Band liegt zwischen 30 m und 50 m.<br />

Der Standard stellt das Ende der Entwicklung in diesem Frequenzband dar. Es ist denkbar<br />

dass aufgrund der starken Nutzung dieses Frequenzbereiches und der damit verbundenen<br />

Störanfälligkeit in naher Zukunft auf das störungsfreiere 5-GHz-Band ausgewichen wird.<br />

Auch steht im 5-GHz-Band mehr Bandbreite zur Verfügung [13].<br />

Für den Bereich War Driving in Deutschland zählen Geräte die der Norm IEEE 802.11g<br />

entsprechen vorerst zur meist genutzten Hardware.<br />

9 ISM Industrial Scientific Medical: Lizenzfreies Frequenzband in dem sich Bluetooth-, IEEE 802.11-,<br />

IEEE 802.11b- und Mikrowellengeräte bewegen.

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