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Niederlande Belgien - MBWSV NRW

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Kontakt<br />

Deutsche Bahn AG<br />

Konzernbevollmächtigter für das<br />

Land Nordrhein-Westfalen<br />

Willi-Becker-Allee 11<br />

40227 Düsseldorf<br />

Änderungen vorbehalten<br />

Einzelangaben ohne Gewähr<br />

Stand: November 2008<br />

Bildrechte Titel, Mitte: B. Schälte<br />

www.db.de<br />

www.dbnetze.com<br />

Herausgeber<br />

Deutsche Bahn AG<br />

Potsdamer Platz 2<br />

10785 Berlin<br />

Staatskanzlei des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Stadttor 1<br />

40219 Düsseldorf<br />

www.nrw.de<br />

Masterplan Nordrhein-Westfalen.<br />

Weichenstellung für die Zukunft.


Inhalt<br />

03 Vorwort<br />

04 Das Land im Zentrum<br />

06 Großprojekte Schiene<br />

12 Bahnhöfe<br />

16 Netzqualität<br />

18 Wir sind bereit für die Zukunft<br />

19 Übersichtskarte Projekte<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

dieser Masterplan macht deutlich: Es bewegt sich viel in<br />

Nordrhein-Westfalen. Das soll und das muss so bleiben,<br />

will das Land seine Stellung auf den internationalen Marktplätzen<br />

behaupten und die Bundesrepublik weiterhin einen<br />

Spitzenplatz unter den Volkswirtschaften in Europa und der<br />

Welt einnehmen. Die Landesregierung und die Deutsche<br />

Bahn AG werden dazu ihren Beitrag leisten.<br />

Weit mehr als ein Fünftel aller Pendler der Bundesrepublik,<br />

mehr als 7 Millionen Personen, nutzen die Verkehrswege<br />

in Nordrhein-Westfalen tagtäglich. Jeder vierte deutsche<br />

Schüler oder Student pendelt zwischen Rhein und Weser zu<br />

Schule oder Universität. 26 der 50 umsatzstärksten Unternehmen,<br />

17 der 50 umsatzstärksten Handelsunternehmen<br />

haben ihren Sitz im bevölkerungsstärksten Bundesland.<br />

Sie alle erwarten eine hoch effiziente verkehrliche Infrastruktur,<br />

die ihren Wünschen und Anforderungen entspricht.<br />

Aufgrund seiner zentralen Lage in Europa ist Nordrhein-<br />

Westfalen wichtige Drehscheibe im nationalen und internationalen<br />

Eisenbahnverkehr. Ein bedeutender Anteil der<br />

Güterströme, die Europa über die Seehäfen an der Nordsee<br />

erreichen, werden über das Schienennetz in unserem Lande,<br />

das dichteste aller Länder in Deutschland, an ihre Zielbahnhöfe<br />

im Süden und Osten Europas transportiert. Nordrhein-<br />

Westfalen ist Drehscheibe im europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz,<br />

der Kölner Hauptbahnhof der europaweit<br />

meistfrequentierte Eisenbahnknotenpunkt. Und mit etwa<br />

500 Millionen Bahnreisenden im Jahr ist das Land an Rhein<br />

und Ruhr das Bahnland Nummer 1.<br />

Der gemeinsame Masterplan Nordrhein-Westfalen ist Ausdruck<br />

der vertrauensvollen Zusammenarbeit von Land und<br />

Deutscher Bahn AG. Sie wird sich in der Zukunft fortsetzen.<br />

Jürgen Rüttgers<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität und nach<br />

Kapazitäten für den Güterverkehr steigt kontinuierlich. Dies<br />

trifft im besonderen Maße für Nordrhein-Westfalen zu, das<br />

eine wichtige Drehscheibe des nationalen und internationalen<br />

Verkehrs ist. Deshalb müssen wir heute für den Bedarf von<br />

morgen zusätzliche Kapazitäten sowohl für den Güter- als auch<br />

für den Personenverkehr auf der Schiene schaffen. Gleichzeitig<br />

gilt es, die bestehende Infrastruktur auf hohem Qualitätsniveau<br />

zu halten. Nur so können wir wachsende Verkehrsmengen<br />

bewältigen und Transporte zu attraktiven Konditionen<br />

anbieten. Das bedeutet nicht nur ein Plus an Mobilität und<br />

Wachstum, sondern kommt auch der Umwelt zugute.<br />

Gemeinsam mit dem Land haben wir einen Masterplan<br />

aufgesetzt, mit dem wir die Eisenbahninfrastruktur, also das<br />

Schienennetz ebenso wie die Bahnhöfe, in den nächsten Jahren<br />

weiter entwickeln wollen. Die Infrastruktur ist die Basis für<br />

das System Schiene und damit Voraussetzung dafür, dass alle<br />

Eisenbahnunternehmen ihren Kunden bedarfsgerecht<br />

Verkehrsleistungen anbieten können. Dabei haben wir die<br />

Interessen der Eisenbahnverkehrsunternehmen im Personen-<br />

und Güterverkehr genauso im Blick wie die des Infrastrukturbetreibers.<br />

Denn nur gemeinsam sorgen wir für schnelle Verbindungen<br />

und attraktive Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen.<br />

Wesentlich für den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur – nicht<br />

nur in Nordrhein-Westfalen – ist die ausreichende Bereitstellung<br />

von Geldern aus dem Bundeshaushalt, ergänzt durch<br />

intelligente partnerschaftliche Finanzierungsmodelle. Unsere<br />

Aufgabe ist es, gemeinsam mit dem Land ausgereifte Pläne<br />

und klare Argumente für die Entwicklung der Infrastruktur<br />

vorzulegen. Dies haben wir mit dem Masterplan getan und<br />

stellen damit gemeinsam die Weichen für eine erfolgreiche<br />

Zukunft der Eisenbahn in Nordrhein-Westfalen.<br />

Hartmut Mehdorn<br />

3


4<br />

Das Land im Zentrum.<br />

Nordrhein-Westfalen ist nicht nur geografisch das Herz Europas.<br />

Mit 18 Millionen Einwohnern ist es das bevölkerungsreichste<br />

Bundesland Deutschlands und eine der wirtschaftsstärksten<br />

europäischen Metropolregionen. Im ökonomischen Vergleich<br />

nimmt das Land an Rhein und Ruhr eine führende Position ein:<br />

2007 belief sich das Bruttoinlandsprodukt auf rund 529 Milliarden<br />

Euro. Nordrhein-Westfalen kennt seine Stärken und stellt heute<br />

die richtigen Weichen, um die Zukunft aktiv zu gestalten.<br />

Nordrhein-Westfalen ist ein Markenbegriff, der weit über die<br />

Landesgrenzen hinaus die Vielfältigkeit dieses Landes repräsentiert.<br />

Internationale Drehscheibe<br />

Nordrhein-Westfalen bewegt: 120 Häfen,<br />

darunter Europas größter Binnenhafen<br />

in Duisburg, drei internationale<br />

Flughäfen und fast 700 Bahnhöfe garantieren<br />

Mobilität in der Region, im Land<br />

und europaweit. Nordrhein-Westfalen<br />

ist Achsenkreuz europäischer Verkehrswege<br />

in Nord-Süd- und Ost-West-<br />

Richtung und das Bundesland mit dem<br />

dichtesten Schienennetz in Deutschland.<br />

Rund 500 Millionen Menschen und fast<br />

120 Millionen Tonnen Güter sind pro<br />

Jahr auf dem Streckennetz in Nordrhein-<br />

Westfalen unterwegs – das sind rund<br />

8 800 Züge jeden Tag. Ermöglicht wird<br />

diese Verkehrsleistung unter anderem<br />

durch die mehr als 31 000 Mitarbeiter,<br />

die die Deutsche Bahn in Nordrhein-<br />

Westfalen beschäftigt. Mobilität in<br />

dieser Dimension erfordert zudem eine<br />

hochleistungsfähige Infrastruktur. Ihr<br />

konsequenter Ausbau bringt kurze Reise-<br />

zeiten und dichte Taktverkehre im Fern-<br />

wie im Nahverkehr. Von Köln nach<br />

Frankfurt am Main ist man nur noch<br />

rund eine Stunde unterwegs – früher<br />

dauerte dies mehr als doppelt so lange.<br />

Die S-Bahn Rhein-Ruhr bietet kurze<br />

Fahrzeiten und dichte Zugfolge – sieben<br />

Tage die Woche, 365 Tage im Jahr. Die<br />

Infrastruktur ist die Basis für Mobilität<br />

von Menschen und Gütern – und heute<br />

sind die Voraussetzungen zu schaffen,<br />

damit das auch so bleibt.<br />

Heute und in Zukunft<br />

Die weltweiten Entwicklungen bringen<br />

für Nordrhein-Westfalen große Veränderungen.<br />

Globalisierung, Klimawandel und<br />

Ressourcenverknappung, Deregulierung<br />

der Märkte und demographischer Wandel<br />

– die allgemeinen Megatrends prägen<br />

den Einfluss auf viele Lebens- und Wirtschaftsbereiche.<br />

Was einst Bergbau und<br />

Industrie waren, sind heute zunehmend<br />

Handel und Dienstleistungen. Die Menschen<br />

sind so mobil wie noch nie, Güter<br />

werden in aller Herren Länder exportiert.<br />

Die globalen Warenströme werden weiter<br />

wachsen, die Nachfrage nach Schienenkapazitäten<br />

steigt. Besonders im Güterverkehr<br />

sind die Effekte der Globalisierung<br />

unübersehbar: Immer mehr Container<br />

werden täglich umgeschlagen. Gleichzeitig<br />

steigen die Mobilitätsanforderungen<br />

in den Metropolregionen, aktuelle und<br />

künftige Bevölkerungszuwächse bestimmen<br />

den Verkehrsmarkt. Angesichts<br />

dieser Trends wird die Weiterentwicklung<br />

der Infrastruktur zur unabdingbaren<br />

Zukunftsaufgabe.<br />

Der Masterplan<br />

Landesregierung und Deutsche Bahn<br />

stellen sich auf diese Herausforderungen<br />

ein. Denn nur wer rechtzeitig auf Veränderungen<br />

reagiert, kann sie erfolgreich<br />

mitgestalten. Deshalb arbeiten Landesregierung<br />

und Deutsche Bahn gemeinsam<br />

daran, den Grundstein für eine<br />

zukunftsorientierte Weiterentwicklung<br />

des Verkehrssystems Schiene zu legen:<br />

zum Nutzen des Wirtschaftsstandorts<br />

Nordrhein-Westfalen und im Sinne der<br />

Menschen im Lande. Ein Plus an Wachstum,<br />

Nachhaltigkeit und Mobilität sind<br />

dabei wesentliche Kriterien und zugleich<br />

Antworten auf die Megatrends. Wachstum<br />

kann entstehen, wenn durch den<br />

Bau einer neuen Eisenbahnstrecke die<br />

wirtschaftliche Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit<br />

einer Region gefördert<br />

wird. Bei wachsenden Güterverkehrsströmen<br />

bedeutet die Entlastung der Straßen<br />

von Lastwagenkolonnen und die Senkung<br />

von CO2-Emissionen ein Plus an Nachhaltigkeit.<br />

Die Verkürzung von Reisezeiten<br />

durch moderne und leistungsfähige<br />

Schienenwege und die bedarfsorientierte<br />

Infrastrukturentwicklung bilden die<br />

Grundlage für ein Plus an Mobilität.<br />

Ausbau, Modernisierung und Betrieb<br />

einer Schieneninfrastruktur mit hoher<br />

Qualität sind somit von grundlegender<br />

Bedeutung. In Abstimmung mit dem<br />

Bund treiben Landesregierung und<br />

Deutsche Bahn daher Planung und<br />

Fertigstellung der Neu- und Ausbaustrecken,<br />

die Ertüchtigung der Verkehrsknoten<br />

sowie die Entwicklung moderner<br />

Verkehrsstationen gemeinsam voran.<br />

Nur mit einem abgestimmten und überzeugenden<br />

Verkehrsinfrastrukturkonzept<br />

kann es gelingen, die bereitstehenden<br />

Bundesmittel effizient einzusetzen.<br />

Gleichzeitig verbleiben die gemeinsam<br />

von Bund und der Deutschen Bahn<br />

getragenen Ersatzinvestitionen und<br />

Instandhaltungsaufwendungen im<br />

bestehenden Schienennetz auf hohem<br />

Niveau. Bahnhöfe und Haltepunkte<br />

werden modernisiert und umfangreiche<br />

Lärmschutzmaßnahmen werden umgesetzt,<br />

um Beeinträchtigungen aus dem<br />

wachsenden Verkehrsaufkommen für<br />

die Anwohner zu minimieren. All diese<br />

Maßnahmen wurden in einem abgestimmten<br />

Gesamtkonzept gebündelt:<br />

dem Masterplan Nordrhein-Westfalen.<br />

5


6<br />

Großprojekte Schiene.<br />

Durch den Bau neuer oder den Ausbau vorhandener Strecken wird die Leistungsfähigkeit des Schienennetzes in<br />

Nordrhein-Westfalen für die zukünftigen Herausforderungen gesteigert. Im Fokus des Masterplans Nordrhein-<br />

Westfalen stehen zehn Großprojekte für den Personen- und Güterverkehr, die im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans<br />

über den Bedarfsplan Schiene verabschiedet wurden und mit Bundesmitteln finanziert werden.<br />

Aufgrund der langen Planungs- und Genehmigungszeiten von Großprojekten gilt es nun, die Basis für deren<br />

Realisierung zu schaffen, um für die Anforderungen der Zukunft gerüstet zu sein.<br />

Vorfahrt für die Hafenhinterlandverbindung.<br />

Ausbaustrecke (Amsterdam–)Grenze NL/D–Emmerich–Oberhausen<br />

Am unteren Niederrhein verläuft die Bahnstrecke Emmerich–Oberhausen.<br />

Die zweigleisige elektrifizierte Hauptstrecke bildet die Magistrale zu den<br />

niederländischen Häfen, insbesondere für den Güterverkehr auf der Betuwe-<br />

Linie zum Hafen Rotterdam.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Durch die Entmischung langsamer<br />

und schneller Verkehre können mehr<br />

Züge auf die Strecke gebracht werden.<br />

Davon profitiert vor allem der<br />

Güterverkehr. Die erhöhte Flexibilität<br />

in der Streckenbelegung verbessert<br />

aber auch deutlich die Qualität<br />

des Schienenpersonennahverkehrs<br />

(SPNV).<br />

Projektbeschreibung<br />

Das Projekt gliedert sich in vier Teilschritte.<br />

Die erste Ausbaustufe umfasst<br />

die Anpassung der Infrastruktur<br />

im Knoten Oberhausen (Abschnitt 1:<br />

Ausbau Verbindungskurve in Richtung<br />

Oberhausen Kolkmannshof; Abschnitt<br />

5: zweigleisiger Ausbau Oberhausen–Sterkrade–Grafenbusch).<br />

In<br />

der Ausbaustufe zwei wird ein elektronisches<br />

Stellwerk (ESTW) in Em-<br />

Emmerich<br />

Wesel Lippe<br />

Rhein<br />

Oberhausen<br />

merich eingerichtet. Die Verkürzung<br />

der Signalabstände bringt Kapazität<br />

für mehr Züge auf den vorhandenen<br />

zwei Gleisen. Den dreigleisigen Streckenausbau<br />

Oberhausen–Emmerich–<br />

Grenze D/NL inklusive umfangreicher<br />

Lärmschutzmaßnahmen hat die dritte<br />

Ausbaustufe zum Ziel, während die<br />

optionale vierte die Fahrgeschwindigkeit<br />

weiter erhöhen soll.<br />

Gesamtinvestition<br />

Ausbaustufen I (Abschnitte 1 und 5)<br />

und II rund 140 Millionen Euro<br />

Ausbaustufe III<br />

rund 900 Millionen Euro<br />

Projektstatus<br />

Ausbaustufen I und II:<br />

in Planung und Bau<br />

Ausbaustufe III:<br />

Finanzierung gesichert, in Planung<br />

Europäische Hochgeschwindigkeitsverbindung.<br />

Ausbaustrecke Köln–Aachen: Ausbauabschnitt II+III<br />

Die Ausbaustrecke Köln–Aachen Hbf (ABS 4) ist integraler Bestandteil<br />

des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes und rückt die europäischen<br />

Hauptstädte Paris, Brüssel, Amsterdam und London näher an Nordrhein-<br />

Westfalen heran.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Mit der Fertigstellung des ersten<br />

Bauabschnitts im Dezember 2003<br />

wurde die Geschwindigkeit zwischen<br />

Köln und Düren auf bis zu 250 km/h<br />

angehoben und eine spürbare Fahrzeitverkürzung<br />

auf der Relation<br />

Köln–Brüssel(–Paris) erreicht. Der<br />

Neubau einer Tunnelröhre sowie die<br />

umfassende Sanierung des historischen<br />

Busch-Tunnels in Ausbauabschnitt<br />

III erlauben künftig eine weitere<br />

Zeitersparnis. Bauabschnitt II<br />

zwischen Düren und Aachen schafft<br />

schließlich neue Kapazitäten: Hiervon<br />

profitieren Güter- und Personenverkehr<br />

gleichermaßen.<br />

Projektbeschreibung<br />

Im November 2007 konnte die neue<br />

eingleisige Röhre des Busch-Tunnels<br />

in Betrieb genommen werden. Sie<br />

Aachen<br />

Busch-Tunnel<br />

Rur<br />

Düren<br />

wird mit einem Signalsystem nach<br />

neuestem europäischen Standard<br />

(ETCS Level 1) ausgestattet und so<br />

für Geschwindigkeiten bis zu 160<br />

km/h vorbereitet. Bis 2010 soll der<br />

Umbau des historischen Busch-<br />

Tunnels erfolgen und so die Zweigleisigkeit<br />

wiederhergestellt werden.<br />

In Bauabschnitt II sind zunächst die<br />

Verlängerung von Überholgleisen in<br />

den Bahnhöfen Stolberg, Eschweiler<br />

und Aachen Rothe Erde vorgesehen.<br />

Gesamtinvestition<br />

Ausbauabschnitt II:<br />

rund 28 Millionen Euro<br />

Ausbauabschnitt III (Buschtunnel):<br />

rund 80 Millionen Euro<br />

Projektstatus<br />

Ausbauabschnitt II: in Planung<br />

Ausbauabschnitt III: im Bau<br />

Erft<br />

Rhein<br />

7<br />

Köln


8<br />

Schneller von Köln nach Frankfurt.<br />

Großknoten Köln<br />

Von Köln in alle Himmelsrichtungen: Der Knoten Köln ist eine hoch frequentierte<br />

Nahtstelle zahlreicher Regional- und Fernverkehrsverbindungen.<br />

Durch seine zentrale Lage im Schienennetz ist eine hohe Leistungsfähigkeit<br />

entscheidend, um pünktlichen und zuverlässigen Zugverkehr gewährleisten<br />

zu können – ob ins Umland oder in Metropolen wie Berlin, Hamburg und<br />

Brüssel. Gemeinsam mit der ICE-Strecke Köln–Rhein/Main ermöglicht er die<br />

schnellste Verbindung zwischen den beiden größten deutschen Metropolregionen<br />

Rhein-Ruhr und Rhein-Main.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Die intensivere Nutzung der unteren<br />

Ebene des Bahnhofs Köln Messe/<br />

Deutz steigert die Gesamtkapazität<br />

des Knotens Köln deutlich. Durch die<br />

Verlagerung ausgewählter Fernverkehrshalte<br />

nach Deutz (tief) können<br />

bei diesen Zügen zudem bis zu zehn<br />

Minuten Fahrzeit gewonnen werden.<br />

Projektbeschreibung<br />

Mit Köln Messe/Deutz (2002), der<br />

umfangreichen Spurplanneugestaltung<br />

des Bereiches Köln-Mülheim<br />

und dem zweigleisigen Ausbau der<br />

ICE-Strecke zwischen Köln Messe/<br />

Nippes<br />

Altstadt Nord<br />

Köln<br />

Altstadt Süd<br />

Deutz (tief) und Köln-Mülheim (2007)<br />

wurden bereits wichtige Bausteine<br />

des Gesamtkonzepts Knoten Köln in<br />

Betrieb genommen. Der zweigleisige<br />

Ausbau von Köln Messe/Deutz (tief)<br />

bis zur Abzweigung Gummersbacher<br />

Straße (sog. Baustein 1.3 Süd 1) wird<br />

voraussichtlich im Dezember 2009<br />

realisiert sein.<br />

Gesamtinvestition<br />

rund 20 Millionen Euro<br />

(Baustein 1.3 Süd 1)<br />

Projektstatus<br />

im Bau<br />

Deutz<br />

Buchforst<br />

Mülheim<br />

Buchheim<br />

Vingst<br />

Aachen<br />

Oberhausen<br />

Duisburg<br />

Düsseldorf<br />

Bonn<br />

Köln<br />

Emmerich<br />

Koblenz<br />

Ballungsraumverkehr für zehn Millionen Menschen.<br />

Rhein-Ruhr-Express (RRX)<br />

Gelsenkirchen<br />

Essen Bochum Kamen<br />

Mülheim<br />

(Ruhr)<br />

Köln-<br />

Deutz<br />

Düsseldorf Flughafen<br />

Leverkusen Mitte<br />

Dortmund<br />

Flughafen Köln/Bonn<br />

Die Metropolregion Rhein-Ruhr ist der bevölkerungsreichste und am<br />

dichtesten besiedelte Ballungsraum in Deutschland – mehr als zehn Millionen<br />

Menschen leben hier. Entsprechend hoch sind die Anforderungen<br />

an ein gesamthaftes Konzept für den Schienenpersonennahverkehr, wie<br />

es mit dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) vorgelegt wurde. Der Bahnverkehr<br />

in diesem Ballungsraum gewinnt eine neue Dimension, wenn im Korridor<br />

Köln–Dortmund insgesamt sechs Linien des Regionalverkehrs Spitzengeschwindigkeiten<br />

von 160 km/h erreichen können.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Der Rhein-Ruhr-Express ermöglicht<br />

spürbare Reisezeitverkürzungen sowie<br />

Takterhöhungen auf der Achse<br />

Köln–Dortmund. Gleichzeitig werden<br />

die Kapazitäten im gesamten<br />

Nahverkehr erheblich gesteigert und<br />

über die sogenannten Außenäste des<br />

RRX die Anbindung von Münster,<br />

Minden, Emmerich sowie Aachen<br />

und Koblenz an die Metropolregion<br />

Rhein-Ruhr verbessert.<br />

Projektbeschreibung<br />

Die Strecke Köln–Düsseldorf soll auf<br />

gesamter Länge viergleisig ausgebaut<br />

werden. Zwischen Düsseldorf und<br />

Münster<br />

Hamm Bielefeld<br />

Duisburg ist eine Ergänzung der<br />

bestehenden Gleisanlagen auf sechs<br />

Gleise in Planung. Weitere Ergänzungen<br />

der Gleisanlagen für die<br />

Strecke Duisburg–Dortmund sind in<br />

Vorbereitung. Außerdem sollen erhebliche<br />

Investitionen im Bereich der<br />

Stationen umgesetzt werden.<br />

Gesamtinvestition<br />

Kostenschätzung gemäß Bundesstudie<br />

RRX, Preisstand 2005: rund<br />

1,4 Milliarden Euro<br />

Projektstatus<br />

Abschluss der Vorentwurfsplanung<br />

im ersten Quartal 2009<br />

Minden<br />

Der „Eiserne Rhein“.<br />

ABS (Roermond–)Grenze NL/D–Mönchengladbach–Rheydt<br />

Das Containeraufkommen in den Häfen Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam<br />

wächst weiterhin stark. Kaum ein Verkehrssystem kann die zu erwartenden<br />

Gütertransportmengen zwischen Binnenland und Häfen so umweltschonend,<br />

verlässlich und sicher aufnehmen wie die Schiene. Der Ausbau<br />

der Verkehrsinfrastruktur entlang des „Eisernen Rheins“ ist hierfür ein<br />

wichtiger Baustein.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Als zweigleisige elektrifizierte Hauptstrecke<br />

soll der „Eiserne Rhein“ eine<br />

leistungsfähige Anbindung der Nordseehäfen<br />

an das deutsche Schienennetz<br />

sicherstellen. Während die Güterverkehre<br />

heute von Montzen nach<br />

Aachen geführt werden und in den<br />

Ardennen große Höhenunterschiede<br />

bewältigen müssen, kann die Strecke<br />

in flacher Topographie um rund 50<br />

Kilometer verkürzt werden. Kapazitäten<br />

und Transportzeiten werden so<br />

deutlich verbessert.<br />

Projektbeschreibung<br />

Für den Streckenverlauf stehen auf<br />

deutscher Seite zwei Varianten zur<br />

Roermond<br />

Roer<br />

Maas<br />

Rur<br />

Auswahl. Die historische Variante<br />

sieht den Ausbau und die Elektrifizierung<br />

der heute eingleisigen<br />

Strecke von Roermond über Wegberg<br />

nach Rheydt vor. Alternativ wird ein<br />

Streckenneubau in Parallellage zur<br />

Autobahn A 52 untersucht. Die Entscheidung<br />

zur Streckenführung wird<br />

aktuell durch eine interministerielle<br />

Arbeitsgruppe zwischen <strong>Belgien</strong>,<br />

den <strong>Niederlande</strong>n und Deutschland<br />

abgestimmt.<br />

Gesamtinvestition<br />

offen<br />

Rheydt<br />

Projektstatus<br />

Abstimmung der Streckenführung<br />

Rhein<br />

Viersen-Helenabrunn<br />

Mehr Kapazität Richtung Münsterland.<br />

Zweigleisiger Ausbau der Strecke Münster–Lünen.<br />

Nordöstlich des Ruhrgebiets verläuft die Bahnstrecke Münster–Lünen. Der<br />

geplante Bau eines zweiten Gleises erhöht die Kapazität der elektrifizierten<br />

Hauptstrecke. Dies liegt sowohl im regionalen wie auch im überregionalen<br />

Interesse: Einerseits ist die Strecke eine wichtige Nahverkehrsverbindung<br />

mit starkem Pendlerverkehr, andererseits die kürzeste Verbindung zwischen<br />

Ruhrgebiet und Norddeutschland. Die zweigleisige Anbindung ist maßgeblicher<br />

Baustein des Nahverkehrskonzepts Rhein-Ruhr.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Die Strecke Hamburg–Dortmund<br />

gewinnt durch den Ausbau zwischen<br />

Münster und Lünen in mehrfacher<br />

Hinsicht: Die Reisezeiten im Fernverkehr<br />

werden aufgrund der Erhöhung<br />

der Geschwindigkeit von 160 auf<br />

200 km/h verkürzt. Gleichzeitig wird<br />

die Kapazität der Strecke verbessert<br />

und die Fahrpläne des Fernverkehrs<br />

sowie das Angebot im Nahverkehr<br />

werden variabler und damit zuverlässiger<br />

– ein klares Plus in puncto<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

Lünen Hbf<br />

Projektbeschreibung<br />

Der Streckenabschnitt zwischen<br />

Münster und Lünen soll komplett<br />

zweigleisig werden. Damit einher gehen<br />

die Modernisierung bestehender<br />

Gleisanlagen und bauliche Anpassung<br />

der Bahnsteige.<br />

Gesamtinvestition<br />

rund 270 Millionen Euro<br />

Münster/Westf. Hbf<br />

Werse<br />

Dortmund Hbf<br />

Projektstatus<br />

Memorandum of Understanding zum<br />

Streckenausbau abgeschlossen<br />

9<br />

Lippe


10<br />

Zukunftsfähig sein heißt langfristig denken und handeln – Nachhaltigkeit ist die Maßgabe der Infrastrukturplanung.<br />

Wer zukunftsweisendes Infrastrukturmanagement betreibt, plant heute bereits für morgen.<br />

Von der ersten Konzeption bis zur Inbetriebnahme von Eisenbahninfrastruktur vergehen oft zehn bis 20<br />

Jahre. Eine Reihe von Großprojekten befindet sich daher in einer frühen Planungsphase. Bei rechtzeitigem<br />

Abschluss entsprechender Planungs- und Finanzierungsvereinbarungen können die Maßnahmen<br />

bedarfsgerecht umgesetzt werden.<br />

Jedem Zug sein Gleis.<br />

Ausbau-/Neubaustrecke<br />

Minden–Wunstorf<br />

Die 71 Kilometer lange Strecke Minden–Wunstorf<br />

gehört zu den am stärksten befahrenen Strecken im<br />

norddeutschen Raum. Im durchgängig viergleisigen<br />

Korridor Ruhrgebiet–Hannover bildet sie den letzten<br />

verbliebenen zweigleisigen Abschnitt. Ziel der Maßnahme<br />

ist es, Kapazität und Betriebsqualität im Personen-<br />

und Güterverkehr zu erhöhen.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Im vielbefahrenen Korridor Berlin–Hannover–Ruhrgebiet<br />

sollen schnellere und langsamere Züge künftig<br />

auf getrennten Gleisen fahren. Die Beseitigung des<br />

zweigleisigen Engpasses Wunstorf–Minden erlaubt<br />

Geschwindigkeiten bis zu 230 km/h für den Fernverkehr,<br />

verkürzt Fahrzeiten im Nahverkehr und schafft<br />

mehr Kapazitäten für den Güterverkehr.<br />

Projektbeschreibung<br />

Sowohl auf dem Streckenabschnitt Minden–Haste<br />

als auch im Bereich Wunstorf ist ein zweigleisiger Aus-<br />

bzw. Neubau angedacht.<br />

Gesamtinvestition<br />

rund 900 Millionen Euro<br />

Bessere Anbindung des Hinterlandes.<br />

Ausbaustrecke (Rotenburg–Verden–)<br />

Nienburg–Minden<br />

Die Kapazität auf dem Streckenabschnitt über die<br />

nordrhein-westfälisch/niedersächsische Landesgrenze<br />

soll erhöht werden.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Schnelle und langsame Verkehre auf der Achse<br />

Hamburg–Ruhrgebiet werden getrennt. Der Ausbau<br />

der Strecke Rotenburg–Verden–Nienburg–Minden als<br />

Vorrangstrecke für Verkehre mit niedrigem Geschwindigkeitsniveau<br />

schafft mehr Kapazitäten für die Güterverkehre<br />

von den deutschen Nordseehäfen in Richtung<br />

Ruhrgebiet und stärkt die unabhängige und flexible<br />

Gestaltung der Nahverkehrsfahrpläne.<br />

Projektbeschreibung<br />

Vorgesehen ist der zweigleisige Ausbau der Streckenabschnitte<br />

Nienburg–Minden und Rotenburg–Verden (Niedersachsen).<br />

Zwischen Nienburg und Minden ist zudem<br />

die Geschwindigkeitsanhebung auf 120 km/h geplant.<br />

Gesamtinvestition<br />

rund 200 Millionen Euro<br />

Nord-Süd-Drehscheibe Nordrhein-Westfalen.<br />

Tunnelsanierung auf der Strecke<br />

Hagen–Gießen<br />

Die Strecke Hagen–Gießen ist Bestandteil der wichtigen<br />

Hinterlandverkehre aus den Häfen Wilhelmshaven,<br />

Bremerhaven und Hamburg nach Süddeutschland.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Die umfassende Modernisierung der Strecke Hagen–<br />

Gießen für Containerzüge soll entscheidend zu einer<br />

Verbesserung der Güterverkehrsverbindung von Nord-<br />

nach Süddeutschland beitragen.<br />

Projektbeschreibung<br />

Geplant sind die Sanierung und Profilerweiterung<br />

von insgesamt sechs Tunneln im Abschnitt Lethmathe–<br />

Finnentrop.<br />

Gesamtinvestition<br />

rund 150 Millionen Euro<br />

Güter aus Nordrhein-Westfalen in die ganze Welt.<br />

Ausbaustrecke Viersen–Kaldenkirchen–<br />

Grenze D/NL(–Venlo)<br />

Die Strecke Viersen–Kaldenkirchen–Grenze NL/D verbindet<br />

Nordrhein-Westfalen mit den internationalen<br />

Häfen der <strong>Niederlande</strong>.<br />

Verkehrlicher Nutzen<br />

Als eine Art „südlicher Bypass“ soll die Ausbaustrecke<br />

für eine Entlastung der Betuwe-Linie sorgen, die den<br />

von Rotterdam abgehenden Güterverkehr aufnimmt.<br />

Projektbeschreibung<br />

Im Zuge der Ausbaumaßnahmen ist vorgesehen, auf<br />

den Abschnitten Kaldenkirchen–Dülken und Rheydt–<br />

Odenkirchen ein zweites Gleis zu ergänzen.<br />

Gesamtinvestition<br />

rund 40 Millionen Euro<br />

11


12<br />

Bahnhöfe.<br />

Die Bahnhöfe in den Metropolen an Rhein und Ruhr sind maßgebliche Impulsgeber für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung in Nordrhein-Westfalen insgesamt. Landesregierung und Deutsche Bahn haben<br />

ein nachhaltiges Investitionsprogramm erstellt, um diese Wachstumspotenziale auch in Zukunft<br />

auszuschöpfen. Bis 2010, wenn Essen stellvertretend für das ganze Ruhrgebiet zur Kulturhauptstadt<br />

wird, sollen die Hauptbahnhöfe Dortmund, Duisburg, Essen und Münster ein neues Gesicht bekommen<br />

und umfassenden Service für die Reisenden bieten. Als repräsentative Treffpunkte sollen sie<br />

zum Verweilen und Shoppen einladen und architektonische Akzente im Stadtbild setzen.<br />

Herzlich willkommen in der Kulturhauptstadt!<br />

Hauptbahnhof Essen<br />

Der erste Eindruck zählt! Und der wird rechtzeitig zum Kulturhauptstadtjahr<br />

2010 durchweg positiv sein: Seit September 2008 wird der Hauptbahnhof<br />

Essen komplett saniert. Wenn sich die Augen der Welt auf die Ruhrmetropole<br />

richten, wird Essen seine Gäste in einem modernen Bahnhof mit neuen<br />

Fassaden, gläsernen Pavillons im südlichen Eingangsbereich und Geschäften<br />

auf über 5 000 Quadratmetern empfangen.<br />

Gestaltung<br />

Flächen und Räume im Bahnhof werden<br />

neu gegliedert. Erscheinungsbild<br />

und technische Ausstattung werden<br />

modernisiert. Besucher und Reisende<br />

sollen schneller und bequemer<br />

alle Dienstleistungen im Bahnhof<br />

finden und nutzen können. Die<br />

barrierefreie Gestaltung des Dienstleistungsbereiches<br />

und der Verkehrsstation<br />

gehören ebenso dazu.<br />

Technische Ausstattung<br />

Von der energiesparenden Beleuchtung<br />

bis zur Sicherung von Bahnhof<br />

und Umfeld durch modernste Überwachungssysteme:<br />

Die technische<br />

Gebäudeausrüstung einschließlich<br />

Brandschutz wird auf den neuesten<br />

Stand gebracht. Moderne Informations-<br />

und Wegeleittechnik unterstützen<br />

die Kunden zukünftig bei<br />

der Orientierung.<br />

Bauliche Maßnahmen<br />

Alle Bodenbeläge und Oberflächen<br />

in der Halle sowie die Ausstattung<br />

und Beläge der Bahnsteige werden<br />

erneuert, ebenso das Vordach an der<br />

Nordseite der Empfangshalle und<br />

die Bahnsteigdächer. Fünf Personenaufzüge<br />

gewährleisten den barrierefreien<br />

Zugang zu den Bahnsteigen.<br />

Bahnhof mit Geschichte.<br />

Hauptbahnhof Duisburg<br />

Er prägt das Stadtbild Duisburgs: Der Hauptbahnhof ist zentraler Knotenpunkt<br />

des Schienenpersonenverkehrs im westlichen Ruhrgebiet und am<br />

unteren Niederrhein. Täglich nutzen rund 70 000 Menschen die zahlreichen<br />

Fern- und Nahverkehrszüge sowie die Serviceangebote im Bahnhof. Für die<br />

Reisenden und Besucher wird sich der Duisburger Hauptbahnhof nach dem<br />

Umbau mit neuem Komfort präsentieren, dabei aber seine charakteristische<br />

Fassade behalten.<br />

Gestaltung<br />

Eine neue Innenfassade sowie<br />

moderne und im Einsatz bewährte<br />

Bodenbeläge und Oberflächen<br />

prägen zukünftig die Empfangshalle<br />

und die Personenunterführung.<br />

Technische Ausstattung<br />

Im Zuge der Neugestaltung des<br />

gesamten Bahnhofs werden Brandschutz<br />

und Gebäudesicherheit auf<br />

den aktuellen technischen Stand<br />

gebracht. Neue Beleuchtungs- und<br />

Beschallungsanlagen sorgen für einen<br />

perfekten optischen und akustischen<br />

Eindruck.<br />

Bauliche Maßnahmen<br />

Die Empfangshalle wird zum lichtdurchfluteten<br />

Portal, indem die<br />

Zwischendecke entfernt wird. Dort<br />

sowie im Personentunnel werden die<br />

Innenfassaden, Bodenbeläge und<br />

Oberflächen erneuert und verleihen<br />

dem Bahnhof ein neues Erscheinungsbild.<br />

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14<br />

Neuer Mittelpunkt am Rand des Ruhrgebiets.<br />

Hauptbahnhof Dortmund<br />

In der Westfalenmetropole befindet sich einer der am stärksten frequentierten<br />

Bahnhöfe der Republik: 125 000 Reisende und Besucher nutzen täglich<br />

den Hauptbahnhof in Dortmund. Damit gehört der ICE-Fernbahnhof zu<br />

den bundesweit wichtigsten Bahnknotenpunkten im Personenverkehr. Gute<br />

Gründe, hier ein umfassendes Modernisierungsprogramm umzusetzen.<br />

Gestaltung<br />

Räume und Flächen im Empfangsgebäude<br />

werden neu gegliedert und<br />

das gesamte Wegeleit- und Informationssystem<br />

erneuert.<br />

Technische Ausstattung<br />

Die technische Ausstattung des gesamten<br />

Bahnhofs wird auf den neuesten<br />

Stand gebracht – einschließlich<br />

eines Brandschutzes, der an<br />

moderne Standards angepasst ist.<br />

Bauliche Maßnahmen<br />

Die Erneuerung der Bodenbeläge<br />

und Oberflächen, die Aufwertung<br />

der Fassaden und die Modernisierung<br />

des Vordachs stehen im Vordergrund<br />

der Maßnahmen, die in<br />

wesentlichen Teilen bis 2010<br />

fertig gestellt werden sollen.<br />

Junge Stadt, neuer Bahnhof.<br />

Hauptbahnhof Münster<br />

Im bundesweit als Fahrradstadt bekannten Münster ist auch die Schiene<br />

wichtige Komponente im Regional- und Fernverkehr. Mehr als 50 000<br />

Reisende und Besucher passieren täglich die Mobilitätsdrehscheibe,<br />

insgesamt fünf Hauptstrecken und vier Regionallinien führen von hier<br />

aus in alle Himmelsrichtungen.<br />

Gestaltung<br />

Die Neukonzeption der Räume und<br />

Flächen schließt die Modernisierung<br />

von Dienstleistungsbereichen sowie<br />

der Wegeleit- und Kundeninformationssysteme<br />

im Empfangsgebäude<br />

ein. An den Bahnsteigen werden<br />

Licht- und Lautsprechertechnik auf<br />

den neuesten Stand gebracht.<br />

Technische Ausstattung<br />

Die technische Gebäudeausrüstung<br />

wird runderneuert ebenso wie<br />

der Brandschutz, der modernsten<br />

Sicherheitsstandards angepasst wird.<br />

Nach dem Einbau von vier Aufzügen<br />

können die Bahnsteige barrierefrei<br />

erreicht werden.<br />

Bauliche Maßnahmen<br />

Zu den Verbesserungen wird der<br />

Neubau des Empfangsgebäudes auf<br />

der Ostseite gehören. Die Erneuerung<br />

von Bahnsteigbelägen, die Sanierung<br />

der Bahnsteigdächer und die Verbreiterung<br />

des Hauptpersonentunnels<br />

stehen als wichtigste Baumaßnahmen<br />

auf der Agenda.<br />

Im Rahmen des Masterplans Nordrhein-Westfalen findet auch die „Modernisierungsoffensive Bahnhöfe“<br />

ihre Fortsetzung. Rund 400 Millionen Euro sollen investiert werden, wovon insbesondere die kleineren und<br />

mittleren Bahnhöfe in der Fläche profitieren. Hier steigen Tag für Tag Millionen von Pendlern ein, aus oder<br />

um. Hier sind Barrierefreiheit, Funktionalität und Aufenthaltsqualität gefragt.<br />

Stationen mit Charakter<br />

Die Vielfalt der rund 700 Haltepunkte und Bahnhöfe<br />

in Nordrhein-Westfalen reicht von denkmalgeschützter<br />

Architektur bis zum modernen Zweckbau und vom<br />

einfachen Haltepunkt über die moderne S-Bahn-Station<br />

bis zu den Großbahnhöfen an den wichtigen Knotenpunkten.<br />

So unterschiedlich die Gesichter der Bahnhöfe<br />

sind, dienen sie doch einem gemeinsamen Zweck:<br />

Millionen von Fahrgästen einen sicheren und komfortablen<br />

Zugang zum Schienenpersonenverkehr sowie<br />

umfassende Reiseinformationen zu bieten.<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen und die Deutsche Bahn<br />

haben mit der Modernisierungsoffensive Bahnhöfe<br />

(MOF I) seit 2004 viele Umbauten an mittleren und<br />

kleineren Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen realisiert,<br />

um den gewachsenen Ansprüchen der Bahnkunden noch<br />

besser zu entsprechen. Insgesamt wurden bisher 74 der<br />

vereinbarten 87 Bahnhöfe modernisiert. Das Gesamtvolumen<br />

beträgt 133 Millionen Euro.<br />

Mit der Fortsetzung der Offensive ab 2009 (MOF II)<br />

sollen nun auch weniger frequentierte Haltepunkte<br />

attraktiver, kundenfreundlicher und damit zukunftsfähig<br />

gestaltet werden. So stehen der barrierefreie Zugang zur<br />

Verkehrsstation und die Erhöhung von Bahnsteigkanten<br />

für den bequemen Ein- und Ausstieg im Maßnahmenpaket.<br />

Darüber hinaus sind die Installation neuer Fahrtzielanzeiger,<br />

zusätzlicher Beleuchtungen sowie weitere<br />

Wetterschutzeinrichtungen und Sitzgelegenheiten vorgesehen.<br />

Mehr als 100 weitere Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen<br />

werden mit der Fortführung dieses Programms modernisiert<br />

– und damit den hohen Erwartungen gerecht, die<br />

Reisende an die Haltepunkte des modernen Verkehrssystems<br />

in Nordrhein-Westfalen stellen.<br />

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Netzsicherung.<br />

Eine integrierte Instandhaltungs- und Investitionsstrategie sichert<br />

nachhaltig die Leistungsfähigkeit der Schieneninfrastruktur in Nord-<br />

rhein-Westfalen. Neben Großprojekten setzt die Deutsche Bahn umfangreiche<br />

Maßnahmenpakete für den Ausbau, den Ersatz und die<br />

Instandhaltung der Schieneninfrastruktur um. Besonderes Augenmerk<br />

wird auf das Lärmschutzprogramm gelegt.<br />

Netzqualität.<br />

Mit einer Gesamtbetriebslänge von 4 744 Kilometern bildet das Schienennetz<br />

das Rückgrat für leistungsfähige Güter- und Personenverkehre in<br />

Nordrhein-Westfalen. Der Herausforderung, die Netzqualität nachhaltig<br />

zu sichern, begegnet die Deutsche Bahn mit einer integrierten Instandhaltungs-<br />

und Investitionsstrategie. Neben Großprojekten für langfristige<br />

Verkehrsbedürfnisse stehen umfangreiche Maßnahmen für die Instandhaltung<br />

und Modernisierung des bestehenden Schienennetzes sowie<br />

für die weitere Verbesserung des Schallschutzes auf der Agenda.<br />

Verkehrsnetze ausbauen<br />

Der Güterverkehr wird Prognosen zufolge<br />

weiter wachsen. Ohne leistungsfähige<br />

Schienennetze wird dieser Anstieg<br />

kaum zu bewältigen sein. Daher werden<br />

Strecken und Güterverkehrsknoten<br />

sowie Zugabstell- und -bereitstellungs-<br />

anlagen in Nordrhein-Westfalen mit<br />

hohem Mitteleinsatz modernisiert und<br />

anforderungsgerecht weiterentwickelt.<br />

Dabei kommt auch der Verzahnung ver-<br />

schiedener Verkehrsträger in intermodalen<br />

Transportnetzwerken eine hohe<br />

Bedeutung zu. Um solch nachhaltige Verkehrskonzepte<br />

umzusetzen, wird weiter<br />

in den Ausbau von Umschlagbahnhöfen<br />

Schiene–Straße–Binnenschiff investiert –<br />

etwa in Duisburg, Hagen oder Köln. Der<br />

Ausbau der Schieneninfrastruktur in<br />

und rund um den Duisburger Hafen ist<br />

hierbei von besonderer Bedeutung: Als<br />

Drehscheibe des kombinierten Ladungsverkehrs<br />

ist der größte Binnenhafen<br />

Europas Pulsgeber für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung weit über die Grenzen von<br />

Nordrhein-Westfalen hinaus.<br />

Im Schienenpersonennahverkehr (SPNV)<br />

steht die leistungsstarke Anbindung zwischen<br />

Stadt und Land im Fokus. Geplant<br />

sind Maßnahmen zum weiteren Ausbau<br />

der Strecke Bonn–Euskirchen sowie an<br />

der S12 Köln–Hennef–Au (Sieg) und S13<br />

Köln–Troisdorf–Bonn–Oberkassel.<br />

Leistungsfähigkeit steigern<br />

Nachhaltigkeit ist die Leitidee für den<br />

Erhalt und die Weiterentwicklung der<br />

leistungsfähigen Schieneninfrastruktur.<br />

In den kommenden fünf Jahren sollen<br />

rund 2,3 Milliarden Euro in den Ersatz<br />

und die Modernisierung von Gleisen und<br />

Weichen, Ingenieurbauwerken sowie der<br />

Leit- und Sicherungstechnik investiert<br />

werden. Des Weiteren sind in diesem<br />

Zeitraum Aufwendungen von knapp einer<br />

Milliarde Euro für die Instandhaltung der<br />

Schienenwege Nordrhein-Westfalens geplant.<br />

Solche Bauarbeiten am bestehenden<br />

Schienennetz werden generell „unter<br />

dem rollenden Rad“ realisiert – also mit<br />

möglichst geringen Einschränkungen des<br />

planmäßigen Bahnbetriebs. Damit bleibt<br />

Nordrhein-Westfalen auch während der<br />

Bauphasen mobil.<br />

Schallschutz weiter verbessern<br />

Mit dem immer weiter ansteigenden<br />

Bedarf an Mobilitäts- und Logistikleistungen<br />

kommt einer weiteren<br />

Verbesserung des Schallschutzes für die<br />

Menschen in Nordrhein-Westfalen eine<br />

große Bedeutung zu. Das integrierte<br />

Gesamtkonzept in diesem Bereich zielt<br />

darauf, den Schienenverkehrslärm bis<br />

2020 im Vergleich zum Jahr 2000 zu<br />

halbieren.<br />

Vieles wurde bereits getan: Bis 2007<br />

sind für rund 42 Millionen Euro 8 976<br />

Schallschutzfenster in über 5 300<br />

Wohnungen eingebaut und Schallschutzwände<br />

auf einer Gesamtlänge<br />

von 32 Kilometern errichtet worden.<br />

Darüber hinaus sollen bis 2012 weitere<br />

57 Millionen Euro in die Lärmsanierung<br />

in 115 Ortsdurchfahrten investiert<br />

werden. Und auch an der Wurzel der<br />

Schallemission – also dort, wo Rad und<br />

Schiene zusammentreffen – führen neue<br />

Verfahren zu großen Erfolgen: Die innovative<br />

Verbundstoffbremssohle reduziert<br />

den wahrgenommenen Lärm von Güterwagen<br />

um 50 Prozent.<br />

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18<br />

Wir sind bereit<br />

für die Zukunft.<br />

Die koordinierte Planung der Infrastruktur für Nordrhein-Westfalen<br />

schafft heute die Voraussetzungen, um auch morgen die<br />

Chancen auf Wohlstand und Lebensqualität zu sichern. Denn im<br />

europäischen Wettbewerb gilt es, Standortvorteile zu erhalten<br />

und auszubauen. Eine leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur ist<br />

dabei unerlässlich. Das Verkehrssystem Schiene bietet effiziente<br />

und zugleich umweltfreundliche Transportwege und ist ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor für die Region an Rhein und Ruhr.<br />

Ein Plus an Wachstum, Nachhaltigkeit und Mobilität.<br />

Das Handeln der Deutschen Bahn orientiert sich konsequent<br />

an dem Ziel, Wachstum, Nachhaltigkeit und<br />

Mobilität zu fördern. Durch einen systematischen Infrastrukturausbau<br />

können die richtigen Antworten auf die<br />

Herausforderungen der Megatrends gegeben werden.<br />

Investitionen in Streckenneubauten sind dabei ebenso<br />

wichtig, wie die Modernisierung von Bahnhöfen und<br />

Haltepunkten und die Gewährleistung einer konstant<br />

hohen Qualität im bestehenden Schienennetz. Zwischen<br />

2003 und 2007 wurden hier bereits mehr als drei<br />

Milliarden Euro investiert. Auch in den nächsten fünf<br />

Jahren sind Investitionen auf diesem Niveau geplant.<br />

Um den Menschen und der Wirtschaft in Nordrhein-<br />

Westfalen auch künftig Mobilität und funktionierende<br />

Warenströme, Wachstum und Nachhaltigkeit gewährleisten<br />

zu können, muss die Zukunftsplanung heute<br />

beginnen. Der Masterplan Nordrhein-Westfalen gibt<br />

klare Perspektiven und überzeugende Argumente für<br />

die Entwicklung des Verkehrssystems Schiene in den<br />

kommenden Jahrzehnten. Die Umsetzung dieses<br />

Masterplans ist die gemeinsame Aufgabe von Bund,<br />

Land und Deutscher Bahn.<br />

<strong>Belgien</strong><br />

<strong>Niederlande</strong><br />

Rheinland-Pfalz<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Hessen<br />

Niedersachsen<br />

Bestehendes Streckennetz<br />

Haupt- und Nebenstrecken<br />

Modernisierungsoffensive I<br />

(87 Bahnhöfe, davon 13 Bahnhöfe<br />

Inbetriebnahme 2009)<br />

19


Buschtunnel<br />

Aachen<br />

Emmerich<br />

Oberhausen<br />

Duisburg<br />

13 Bahnhöfe<br />

Düren<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

4 Bahnhöfe<br />

Gelsenkirchen<br />

Essen<br />

Bonn<br />

Dortmund<br />

Bochum<br />

Lünen<br />

Flughafen<br />

Köln/Bonn<br />

Münster<br />

Koblenz<br />

Hamm<br />

Bielefeld<br />

Minden<br />

Maßnahmen im Bau und Projekte mit<br />

finanzierter Planung<br />

Neu-/Ausbaustrecken<br />

Rhein-Ruhr-Express (RRX)<br />

Bahnhöfe<br />

Modernisierungsoffensive II<br />

(108 Bahnhöfe)


Roermond<br />

Venlo<br />

Kaldenkirchen<br />

Viersen-<br />

Helenabrunn<br />

Rheydt<br />

Hagen<br />

Siegen<br />

Gießen<br />

Nienburg<br />

Wunstorf<br />

Maßnahmen ohne finanzierte Planung<br />

Neu-/Ausbaustrecken

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