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schWäBisch GschWätzt! Frisch – FroMM – FröhLich ... - S Krumbacher

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Buch-tipp des Monats<br />

„shantaraM“<br />

von Gregory david roberts<br />

erschienen im Goldmann-Verlag für 24,95 E<br />

er ist gerade mal 30 Jahre alt und schon am<br />

ende. Seine ehe ist gescheitert, er hat das<br />

Sorgerecht für seine Tochter verloren und ist<br />

dem Heroin verfallen. Für die raubüberfälle,<br />

mit denen er seine Sucht finanziert hat, wird<br />

er zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.<br />

Was klingt wie ein tragisches ende, ist der Beginn dieses romans. Der<br />

Protagonist, ein Australier, der sich Lindsey nennt, überwindet seine<br />

Drogenabhängigkeit und bricht aus einem Hochsicherheitsgefängnis<br />

in Melbourne aus. Von allen Seiten gesucht und verfolgt, flieht er zu<br />

Beginn der 1980er Jahre nach Bombay.<br />

er ist fasziniert von der aufstrebenden indischen Metropole, die er zugleich<br />

hinreißend schön, aufregend und wild findet. Was eigentlich nur<br />

als Zwischenstation geplant war, wird für den ehemaligen Lehrer und<br />

Schriftsteller zu einer neuen Heimat. Doch seine kriminelle Vergangenheit<br />

lässt ihn auch hier nicht los und nach und nach gerät er immer<br />

tiefer in den Sumpf des organisierten Verbrechens.<br />

Um nicht aufzufallen, taucht Lin, wie er fortan genannt wird, in einem<br />

illegalen Slum unter. Schockiert von der katastrophalen gesundheitlichen<br />

Versorgung, beginnt er, sich für die Bewohner zu engagieren und<br />

errichtet eine Krankenstation.<br />

Nebenbei wickelt er kleinere Drogendeals für Touristen ab. er schließt<br />

sich einer Clique gestrandeter Ausländer an, die mit mehr oder weniger<br />

illegalen Geschäften zu überleben versuchen. eine von ihnen ist Karla,<br />

eine geheimnisvolle Schweizerin, in die er sich unsterblich verliebt.<br />

In einer Haschischhöhle lernt er einen iranischen Profikiller kennen,<br />

der ihn in einen der mächtigsten Mafia-Clans Bombays einführt. Der<br />

Kopf der Organisation ist ein Afghane, der für Lin zum ersatzvater und<br />

geistigen Führer wird. Als der Mafia-Boss in den Afghanistan-Krieg<br />

zieht, um seine Landsleute im Kampf gegen die russen mit illegalen<br />

Waffenlieferungen zu unterstützen, überredet er Lin, ihn zu begleiten.<br />

eine gefährliche Mission, die für ihn traumatische Folgen hat, beginnt.<br />

So unglaublich Lins Geschichte erscheint, sie stimmt weitgehend überein<br />

mit dem Lebenslauf von roberts. Der Autor, der 1990 in Frankfurt<br />

verhaftet wurde, begann im Gefängnis mit der Arbeit an seinem teilweise<br />

autobiografischen roman. Dennoch – oder vielleicht gerade<br />

deshalb – handelt „Shantaram“ von einem Mann, der sich in einer<br />

abenteuerlichen Suche nach Freiheit befindet.<br />

Mit humorvoller Selbstkritik beschreibt roberts die Gratwanderung,<br />

die sein Alter-ego Lin vollzieht. ein Leben zwischen Slums und Fünf-<br />

Sterne-Hotels, Wohltätigkeit und Kriminalität, Tradition und kulturellen<br />

Fauxpas. Wie beiläufig beschreibt er dabei auch noch die politischen<br />

ereignisse, die den Nahen und Fernen Osten zu dieser Zeit bewegten.<br />

zum autor<br />

Gregory David roberts wurde 1952 in Melbourne als Gregory John<br />

Peter Smith geboren.<br />

er wurde 1978 wegen bewaffnetem raubüberfall zu einer 23-jährigen<br />

Haftstrafe verurteilt. Grund für die Überfälle war seine Heroinsucht<br />

und die daraus resultierende Beschaffungskriminalität. Als er nach<br />

seiner Scheidung 1976 das Sorgerecht für seine 3-jährige Tochter verlor,<br />

wurde er drogensüchtig. Nachdem er im australischen HM Prison<br />

Pentridge Gefängnis zwei Jahre seiner Strafe abgesessen hatte, gelang<br />

ihm die Flucht. Nach einem Zwischenaufenthalt in Neuseeland ieß er<br />

sich in Bombay, Indien nieder. 1990 wurde er in Frankfurt gefasst und<br />

an seine Heimat ausgeliefert. Dort verbrachte er dann sechs Jahre im<br />

Gefängnis, davon zwei in Isolationshaft. In dieser Zeit begann er auch<br />

an seinem Debütroman Shantaram zu arbeiten, der auf seinen erfahrungen<br />

in Indien basiert.<br />

Der Titel des teilweise autobiografischen romanes basiert auf seinem<br />

Spitznamen, der ihm, im roman, von der Mutter seines besten Freundes<br />

gegeben wurde. „Shantaram“ bedeutet soviel wie „Mann des Friedens“.<br />

2 s’ rumbacher<br />

und drum rum<br />

iMpressuM<br />

a nuies Jauhr<br />

Ists doch all Jauhr des gleiche Schpiel,<br />

nemmt sich voar all gar so viel<br />

und was am end no übrig bleibt<br />

ma nau en da Wend nei schreibt.<br />

Ma hört all Jauhr des raucha auf<br />

und legt des Geld auf’s Konto drauf,<br />

ma treibt a wenga meah an Schport,<br />

am end sieht ma des als Mord.<br />

Ma will so viel flexibler sei,<br />

Zeit viel besser toilt no ei,<br />

nemmt sich en vielem no meah z’ruck,<br />

am end duat’s nau doch koin ruck.<br />

G’sünder leaba, wo’s emmer gad,<br />

nix meah an sich na komma lat,<br />

a wenig schparsamer will ma sei,<br />

erfolgreicher au oba drei.<br />

Da ganz groaßa Lottog’winn,<br />

dean hat ma scho lang em Sinn,<br />

dr’bei denka ganz positiv no,<br />

nau hätt ma au g’wonna scho.<br />

Doch am end lauft’s all wia’s au lauft,<br />

wia ma d’Wünsch all allwei tauft,<br />

es kommt alles wia’s komma soll,<br />

mal meah, mal weniger toll.<br />

© by Luis Walter<br />

herausgeber, redaktion, Bilder:<br />

Luis Walter, Kapellengasse 5, 86381 Krumbach, LuisWalter@aol.com<br />

Layout/Gestaltung/druck:<br />

Deni Druck & Verlags GmbH, 86470 Thannhausen<br />

pr Berichte:<br />

Luis Walter<br />

s<strong>Krumbacher</strong> online lesen unter:<br />

www.luiswalter-skrumbacher.de<br />

anzeigenwerbung:<br />

Luis Walter, Mobil 01 71 / 6 41 97 92, LuisWalter@aol.com<br />

Claudia Böker<br />

die nächste ausgabe, Februar 2012, erscheint ab<br />

15. Februar 2012 in den Geschäften und ihren Briefkästen

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