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Berechenbarkeit des Kühl-F-Wertes bei der Sterilisation

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Nitsch, P. und I. Vukovic (2005) Mitteilungsblatt <strong>der</strong> Fleischforschung Kulmbach 44, Nr. 168<br />

2002 (Ncss-Corporation/Orem, Utah,<br />

USA), einem führenden Softwarepaket zur<br />

statistischen Datenanalyse, unterzogen.<br />

Ergebnisse und Diskussion<br />

Im folgenden sind die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Untersuchungen aufgeteilt nach den<br />

angewandten Erhitzungsverfahren Vollwasser-,<br />

Riesel- und Dampferhitzung als<br />

Grafiken aufgeführt. Je Erhitzung wurden<br />

unterschiedliche Konservenformate <strong>bei</strong><br />

allen o. a. Erhitzungstemperaturen angewandt.<br />

Wie aus den drei Grafiken ersichtlich, ist<br />

<strong>der</strong> Absolutfehler im Bezug auf den<br />

erfassten Kühl-F-Wert sehr gering. Da<strong>bei</strong><br />

ist zudem zu berücksichtigen, dass <strong>der</strong><br />

Kühl-F-Wert nur einen Teil <strong>des</strong> F-<strong>Wertes</strong><br />

einer Erhitzung darstellt, <strong>der</strong> in Abhängigkeit<br />

<strong>des</strong> angewandten Erhitzungsregimes<br />

in <strong>der</strong> Praxis üblicherweise <strong>bei</strong> maximal <br />

liegt. Somit reduziert sich hier <strong>der</strong> Fehler<br />

absolut gesehen nochmals. Weiterhin ist<br />

zu beachten, dass die berechneten Werte<br />

<strong>bei</strong> den untersuchten Erhitzungsvarianten<br />

Rieseln und Vollwasser in <strong>der</strong> weitaus<br />

überwiegenden Zahl dazu neigen, niedriger<br />

auszufallen als die tatsächlich gemessenen<br />

Referenzwerte.<br />

Bei den drei untersuchten Erhitzungsverfahren<br />

beträgt <strong>der</strong> prozentuale Fehler<br />

zwischen vorausberechneten und gemessenen<br />

Kühlphasen-F-Werten ca. 10 %. in<br />

Tabelle 2 sind die einzelnen Werte aufgeführt.<br />

Tab. 2: Prozentuale Fehler zwischen vorausberechneten<br />

und gemessenen<br />

Kühlphasen-F-Werten<br />

Vollwasser Rieseln Dampf<br />

Median -10,43 % -8,57 % 8,07 %<br />

Mittelwert -12,23 % -9,61 % 9,18 %<br />

Die mit besser 2 % geringen Median-<br />

Mittelwertsabstände belegen eine hohe<br />

Stabilität <strong>der</strong> errechneten Werte. Zwischen<br />

<strong>der</strong> <strong>Berechenbarkeit</strong> resp. <strong>der</strong> Genauigkeit<br />

<strong>der</strong> vorausberechneten Kühl-F-Werte und<br />

<strong>der</strong> Höhe <strong>des</strong> Gesamt-F-<strong>Wertes</strong>, bzw.<br />

dem Konservenformat o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erhitzungstemperatur<br />

besteht statistisch abgesichert<br />

keine Abhängigkeit.<br />

Orientierende Untersuchungen an mit<br />

feinzerkleinerter Leberwurst gefüllten<br />

Konserven unterschiedlicher Formate,<br />

Erhitzungstypen und -intensitäten zeigten,<br />

dass das Berechnungsverfahren unempfindlich<br />

gegenüber <strong>der</strong> Zusammensetzung<br />

<strong>des</strong> Füllgutes ist.<br />

Zusammenfassung<br />

Ziel <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t war es, die Möglichkeit<br />

einer einfach in <strong>der</strong> Praxis handhabbaren<br />

Vorausberechnung <strong>des</strong> Kerntemperaturverlaufes<br />

während <strong>der</strong> Kühlphase zu<br />

entwickeln. Die Ergebnisse belegen, dass<br />

es möglich ist, die während einer<br />

Kühlphase auflaufenden F-Werte schon<br />

wenige Minuten nach Start einer Messung<br />

mit hoher Genauigkeit vorauszuberechnen.<br />

Da<strong>bei</strong> erwiesen sich wi<strong>der</strong> Erwarten<br />

die Höhe <strong>des</strong> F-<strong>Wertes</strong>, Konservenformate<br />

o<strong>der</strong> Erhitzungstemperaturen<br />

ohne Einfluss auf die <strong>Berechenbarkeit</strong><br />

resp. die Genauigkeit <strong>der</strong> errechneten<br />

Werte. Lediglich muss ein sich <strong>bei</strong> den<br />

hier vorliegenden Untersuchungen als<br />

konstant erwiesenes Verhältnis zwischen<br />

dem Kerntemperaturverlauf während <strong>der</strong><br />

Erhitzungs- und <strong>der</strong> Kühlphase bekannt<br />

sein. Dies lässt sich durch wenige<br />

Beobachtungen individuell ermitteln.<br />

Mit <strong>der</strong> Vorausbestimmung <strong>des</strong> Kühl-F-<br />

<strong>Wertes</strong> wird es möglich, eine maximale<br />

mikrobielle Sicherheit in Kombination mit<br />

möglichst geringer Hitzebelastung <strong>des</strong><br />

Produktes sicher zu kombinieren. Für die<br />

Praxis bedeutet dies bestmögliche<br />

Produktqualität <strong>bei</strong> möglichst geringen<br />

Erhitzungszeiten resp. optimaler Effizienz<br />

<strong>des</strong> Erhitzungsprozesses schon in <strong>der</strong><br />

Einführungsphase neuer bzw. modifizierter<br />

Produkte.<br />

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