4202540 BH Hinduismus - FWU
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der Religion zu erlernen, soll dabei aber<br />
nach dem Angenehmen und dem Sinnengenuß<br />
streben.<br />
2 Danach ist der „Grihasta“ als Familienvater<br />
für Ehe und Familie verantwortlich<br />
und soll nach dem Nützlichen und dem<br />
Erwerb von Wohlstand streben.<br />
3. Als „Vanaprastha“ zieht er sich in den<br />
Wald zurück und strebt nach Rechtschaffenheit<br />
und Tugend.<br />
4. Im vierten und letzten Stadium seines<br />
Lebens, als „Samnyasin“ wird er schließlich<br />
zum besitzlosen, bettelnden Asket<br />
und strebt nach Befreiung und Erlösung<br />
(„Moksha“).<br />
Puja und Mantras:<br />
Eine „Puja“ ist eine rituelle Zeremonie bzw.<br />
eine Art Gottesdienst, der im eigenen Haus<br />
oder in einem Tempel stattfindet. Die Puja<br />
verläuft nach strengen Regeln mit Gangeswasser,<br />
Opfergaben (Speisen, Getränke, Blumen),<br />
einer Glocke („Ghanta“) und Räucherstäbchen.<br />
Dazu wird die betreffende Götterstatue<br />
in einem Schrein aufgestellt. Durch<br />
bestimmte Gesten wird ein mystischer Kreis<br />
gezogen, der dem Betenden helfen soll, Verbindung<br />
mit dem Göttlichen aufzunehmen.<br />
„Mantras“, heilige Silben oder Sprüche, begleiten<br />
die meist 16 Verrichtungen der Puja.<br />
Das bekannteste und höchste Mantra ist das<br />
„Om“, genauer AUM. Es symbolisiert spirituelle<br />
Erkenntnis und Kraft.<br />
Götter:<br />
Die höchste Form des Göttlichen ist das<br />
„Brahman“ als Urprinzip der Welt, als Kraft,<br />
aus der alles hervorgeht und die in allem<br />
wirkt. Personifiziert ist Brahman Weltschöpfer,<br />
ein Gott über allen Göttern, der jedoch<br />
unfaßbar und abstrakt ist. Als Ausdrucksform<br />
der einen Gottheit verehren die Hindus<br />
eine Vielzahl von Göttern. Zu den bekanntesten<br />
gehören Vishnu (Welterhalter) und Shiva<br />
(Weltzerstörer und Gott des Wandels), die<br />
sich wiederum in den volkstümlicheren Gestalten<br />
von Krishna und Rama offenbaren.<br />
Als Sohn des Gottes Shiva und seiner Frau<br />
Parvati wird, wie in dem vorliegenden Film<br />
ausführlich dargestellt, Ganesh verehrt, der<br />
Gott der Gelehrsamkeit und Überwinder von<br />
Hindernissen. Er ist von zwergenhafter<br />
Gestalt, auf der ein Elefantenkopf mit nur<br />
einem Stoßzahn sitzt. In seinen vier Händen<br />
hält er seine Attribute: eine Muschel, einen<br />
Diskus, eine Keule und eine Wasserlilie. Oft<br />
wird er gemeinsam mit einer Ratte dargestellt,<br />
die ihm als Reittier dient und ebenso<br />
wie der Elefant als Überwinder von Hindernissen<br />
gilt. Ganesh gewährt im weltlichen<br />
wie im spirituellen Leben Erfolg. Wenn<br />
Schüler, Gelehrte oder Dichter mit ihren<br />
schöpferischen Aktivitäten in Schwierigkeiten<br />
kommen, dann rufen sie Ganesh an,<br />
damit er ihnen hilft. Viele Pujas beginnen<br />
mit der Anbetung Ganeshs, der in ganz Südund<br />
Ostasien verehrt wird. Dort begegnet<br />
man seiner Skulptur häufig am Eingang von<br />
Häusern und Tempeln.<br />
Zur Verwendung<br />
Der vorliegende Film präsentiert nur einen<br />
kleinen Ausschnitt aus der großen Vielfalt<br />
hinduistischer Religionsausübung. Er fängt<br />
dafür aber um so mehr die konkrete, religiöse<br />
Stimmung mit der fröhlichen Buntheit des<br />
<strong>Hinduismus</strong> ein. Innerhalb einer Unterrichtseinheit<br />
über fernöstliche Religionen könnte<br />
dieser Film entweder am Anfang gezeigt werden,<br />
um einen ersten, emotionalen Eindruck<br />
dieser Art von Religiosität zu vermitteln. Oder<br />
er kann am Schluß gezeigt werden, um mit<br />
Hilfe dieses besonderen Ausschnitts das<br />
Erlernte zu wiederholen bzw. zusätzlich<br />
einen emotionalen Zugang zu eröffnen.<br />
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