4202540 BH Hinduismus - FWU
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Zum Inhalt<br />
Am Beispiel des „Ganesh-Festes“ zu Ehren<br />
des Gottes mit dem Elefantenkopf gibt die<br />
Dokumentation einen Einbick in die bunte,<br />
vielschichtige Religiosität des <strong>Hinduismus</strong>.<br />
Gauri Kulkarni und Ajit Joshi leben in Mumbai<br />
(früher Bombay) und sind auf dem Heimweg<br />
von der Schule. Beide Nachbarskinder<br />
erzählen mit Vorfreude auf das bevorstehende<br />
einwöchige Fest. „Ganesh Charturti ist für<br />
uns jedes Jahr ein großes Fest. Dann wird<br />
Ganesh gebracht und angebetet mit musikalischer<br />
Begleitung. Denn er muß behandelt<br />
und respektiert werden wie ein neues Familienmitglied.“<br />
Gauris Mutter weiht die Opfergaben<br />
am Küchenschrein während einer alltäglichen<br />
Puja, einem Gottesdienst im eigenen<br />
Haus. In der ganzen Stadt werden Tonfiguren<br />
des Gottes mit dem Elefantenkopf<br />
hergestellt und in Umzügen feierlich durch<br />
die Straßen getragen.<br />
Bunte Zeichnungen veranschaulichen die Legende<br />
vom Gott mit dem Elefantenkopf. Die<br />
Hindus verehren zwar viele Götter, verbinden<br />
dies aber mit dem Glauben an eine Gottheit,<br />
die alles umfasst. Ajit mag Ganesh am<br />
liebsten, denn: „Antworten auf die Frage<br />
‚Warum‘ bekommt man nur durch Intelligenz,<br />
und der Herr der Intelligenz ist Ganesh.“<br />
Der Film zeigt die feierliche Zeremonie des<br />
Festes von der Prozession mit der Ganesh-<br />
Figur, die zum elterlichen Haus führt, der<br />
Puja am frühen Morgen, bis zum Fest im<br />
örtlichen Tempel.<br />
Gauris Vater bringt am letzten Festtag die<br />
Statue zum Meer, um Ganesh mit einer Puja<br />
am Strand für dieses Jahr zu verabschieden.<br />
Am Strand des Chowpatty Beach treffen eine<br />
Millionen Hindus zusammen, die gemeinsam<br />
ihre Ganesh-Statuen im Wasser versinken<br />
lassen. „Man empfindet jedesmal, nachdem<br />
er untergetaucht ist, als ob ein Mitglied der<br />
Familie fehlt. Du fühlst und weißt, da ist jemand,<br />
der dir zur Seite steht.“<br />
Ergänzende Informationen<br />
Der <strong>Hinduismus</strong> gehört zusammen mit dem<br />
Buddhismus zu den indisch-mystischen Religionen.<br />
Mit ca. 750 Millionen Anhängern ist<br />
er die drittgrößte der fünf Weltreligionen. Im<br />
Verständnis der christlichen Religion ist der<br />
<strong>Hinduismus</strong> jedoch nur schwer als eine einheitliche<br />
Religion zu bezeichnen. Mit dem<br />
Begriff wurde ursprünglich allgemein die<br />
Religion der Inder bezeichnet und leitet<br />
sich daher ab, dass diese im (H)Industal<br />
leben. Im <strong>Hinduismus</strong> wird eine große Vielfalt<br />
indischer Kulte, Lehren und Religionsformen<br />
zusammengefasst, die sich weder auf<br />
einen präzisen historischen Ursprung, noch<br />
einen Gründer oder ein bestimmtes Glaubensbekenntnis<br />
zurückführen lassen. Dennoch<br />
gibt es gemeinsame Grundlagen, die<br />
alle Hindus verbinden.<br />
Die heiligen Schriften:<br />
Alle Hindus erkennen heilige Schriften an.<br />
Dazu gehören insbesondere die zwischen<br />
1750 und 500 v. Chr. entstandenen „Veden“.<br />
„Veda“ bedeutet „das Wissen“ und bezeichnet<br />
einen Schriftenkomplex, der den sechsfachen<br />
Umfang der Bibel hat und dem viele<br />
Hindus göttlichen Ursprung und damit höchste<br />
Autorität zuschreiben. Die Veden sind in<br />
Sanskrit, einer altindischen Gelehrtensprache,<br />
verfaßt. Zu den heiligen Schriften<br />
zählen auch Epen (Mahabharata, Ramayana)<br />
und Weisheitstexte (Upanishaden, Brahmanas,<br />
Aranyakas, Sutras, Agamas, Hymnen<br />
der Bhakti-Religion). Von großem Einfluß für<br />
das religiöse Leben sind vor allem die „Upanishaden“<br />
mit Erörterungen zum „Karma“<br />
und zu den Wiedergeburten.<br />
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