Brückenschlag nach Norden Seite 4 - Nordzucker AG

Brückenschlag nach Norden Seite 4 - Nordzucker AG Brückenschlag nach Norden Seite 4 - Nordzucker AG

09.11.2012 Aufrufe

22 Akzente Oktober 2008 • Rübe Nachgefragt Rübenanbauer im Gespräch: Maciej Rosolski, Ruchocice, Polen Mit seinen Kollegen im Rübenbüro des Nordzucker­Werks Opalenica berät und betreut Adam Kostrzewski etwas mehr als die Hälfte von insgesamt 3.300 Landwirten, die in Polen im zehnten Jahr erfolgreich Zuckerrüben für Nordzucker anbauen. Die Zuckermarktreform und Preissprünge bei verlassen können. Kalkulierbare Einnahmen also, die für die Rückzahlung eines konkreten Kredits eingeplant werden können. Zuckerrüben ermöglichen uns eine gesunde und betriebswirtschaftlich interessante Fruchtfolge. Außerdem Alternativfrüchten haben auch hier reduzieren wir mit dem Rübenanbau eine intensive Diskussion das Missernterisiko bei „Für uns ist der sichere um künftige Faktoren ungünstigen Wetterver- Preis für Zuckerrüben wichtig, für den erfolgreichen hältnissen. Die Rübe hat der noch vor der Rübensaat Rübenanbau in Gang arbeitswirtschaftliche festgelegt wird.“ gesetzt. Für Akzente hat Vorteile für uns, weil sich Kostrzewski den Landwirt Maciej Rosol­ die Feldarbeiten mit Rübenanbau insski aus Ruchocice (17 Kilometer südlich gesamt günstiger verteilen lassen. von Opalenica) besucht. Speziell in unserem Betrieb setzen wir Warum ist die Zuckerrübe jetzt und in außerdem Zuckerrüben-Pressschnitzel Zukunft eine interessante Frucht für als Viehfutter ein. Die Zuckerfabrik Ihren Betrieb? stellt dazu die neuesten Technologien „Für uns wichtig ist der sichere Preis der Pressschnitzel-Silierung zur Ver- für Zuckerrüben, der im Anbauvertrag fügung, so dass wir ein sehr hochwer- noch vor der Rübensaat festgelegt wird. Ebenfalls sehr wichtig ist, „Mit dem Rübenanbau das Missernterisiko senken.“ tiges Futter bekommen. Die Rübenabnahme, aber auch die Rück lieferungen dass wir uns auf eine termingemäße der Schnitzel zu meinem Betrieb und fest kalkulierbare Rübenbezahlung sind durch Nordzucker hervorragend Maciej Rosolski (27) aus Ruchocice, 174 Hektar Ackerfläche, davon 25 Hektar Zuckerrüben organisiert. Außerdem schätze ich den guten Direktkontakt zu meinem Anbauberater, der bei Anbau- oder Organisationsproblemen schnell Lösungen garantiert.“ Adam Kostrzewski, Rohstoffdirektor, Werk Opalenica Betriebsspiegel Maciej Rosolski, Ruchocice in Polen Landwirtschaftliche Nutzfläche: 174 ha ha Ertrag t/ha Zuckerrüben 25 58 Weizen 23 7 Wintergerste 14 7 Sommergerste 30 5,5 Tritikale 13 7 Roggen 12 4,5 Hafer 6 4 Mais (Silomais) 9 45 Raps 34 3,5 Wiesen und Weiden (Heu) 8 12 Tierproduktion Stück Mastrinder 140 Schweine – Mastschweine 240

Raffinationsstart im polnischen Werk Chełmza Großer Schritt in eine gute Zukunft Die Reform der Zuckermarktordnung zwingt alle EU-Zuckerhersteller zur Anpassung ihrer Rohstoffbasis an neue Marktgegebenheiten. Dies geschieht durch Maßnahmen im Bereich des traditionellen Rohstoffs Zuckerrübe und den Einsatz von aus Übersee importiertem Rohrrohzucker, der den fehlenden EU-Rübenzucker ersetzt. Rohrrohzucker ist in verschiedenen Sorten und Handelsqualitäten auf dem Markt erhältlich. Er muss in der Regel weiter aufbereitet werden, bevor er den Anforderungen von EU-Kunden in Industrie und Handel entspricht. Nach eingehender Analyse der geo- Rohrrohzucker in Chełmza: Vor der Raffination und nachher graphischen Lage und der Erzeugungskosten hatte die Nordzucker AG die Entscheidung für Bau und Inbetriebnahme einer Anlage für die Raffination des Rohrrohzuckers im polnischen Werk Chełmza getroffen. Die Geneh- Werk Chełmza, Polen: Ein ehemaliges Lager für Trockenschnitzelpellets wurde zum Rohrrohzuckerlager für den Raffinationsbetrieb umfunktioniert Werk Chełmza, Raffination: In Kontizentrifugen verliert der Rohrrohzucker nach der Affination einen Teil der Farbe. migung wurde vom Aufsichtsrat der Nordzucker AG im September 2007 erteilt. Zunächst sollte die Anlage hochreinen Zucker mit hohem Zuckergehalt und niedrigen Farbwerten, sogenannten vhp-Zucker (very high polarisation), verarbeiten. Wegen der Beschaffenheiten des auf dem Markt verfügbaren, über Eurosugar vermittelten Rohstoffs wurde die Anlage um eine Entfärbungsstation erweitert. Im Juni legte das erste Zuckerschiff in Danzig an Anfang Juni traf der erste Rohrrohzucker in Danzig ein. Dank der Bemühungen aller Mitarbeiter, die am Bau der Anlage mitgewirkt haben, wurde die Anlage bereits im Juli betriebsbereit fertig gestellt. Am 21. Juli 2008 gab der Vorstand der Nordzucker AG grünes Licht für den historischen Start der Verarbeitung. Die erste Raffinations-Kampagne begann am 24. Juli und wird bis Mitte September laufen. Großes Interesse bei den Kunden Obwohl es keinen Unterschied zwischen Weißzucker aus Zuckerrohr und Weißzucker aus Zuckerrüben gibt, beobachten wir ein großes Interesse der Kunden an dem „neuen Produkt“. Die Kunden kaufen den „neuen“ Zucker gern und besuchen unser Werk in Chełmza, um dort den Herstellprozess sowie die Maßnahmen zur Sicherung der hohen Qualität kennen zu lernen. Der im Danziger Hafen angelieferte Rohrrohzucker wird zum Teil im Hafen selbst gelagert und teilweise sofort in das Lager in Chełmza transportiert. Für die Zuckerlagerung wurde das ehemalige Pelletlager eingerichtet. Neu errichtet wurde eine LKW-Entladung sowie ein Fördersystem. Aus dem Lager wird der Zucker zur Affinationsmaische transportiert und dann weiter zu den Affinationszentrifugen, wo der an der Kristalloberfläche haftende Sirup teilweise abzentrifugiert wird. Anschließend durchfließt die Kläre die Reinigung, die Filtration und Entfärbung. Danach wird sie eingedickt und in sechs Stufen kristallisiert. Am Ende erhält man Weißzucker zwei (WZ 2). 23 Akzente Oktober 2008 • Markt und Kunde

Raffinationsstart im polnischen Werk Chełmza<br />

Großer Schritt in eine gute Zukunft<br />

Die Reform der Zuckermarktordnung<br />

zwingt alle EU-Zuckerhersteller zur<br />

Anpassung ihrer Rohstoffbasis an neue<br />

Marktgegebenheiten. Dies geschieht<br />

durch Maßnahmen im Bereich des<br />

traditionellen Rohstoffs Zuckerrübe<br />

und den Einsatz von aus Übersee<br />

importiertem Rohrrohzucker, der den<br />

fehlenden EU-Rübenzucker ersetzt.<br />

Rohrrohzucker ist in verschiedenen<br />

Sorten und Handelsqualitäten auf dem<br />

Markt erhältlich. Er muss in der Regel<br />

weiter aufbereitet werden, bevor er<br />

den Anforderungen von EU-Kunden in<br />

Industrie und Handel entspricht.<br />

Nach eingehender Analyse der geo-<br />

Rohrrohzucker in Chełmza: Vor der Raffination<br />

und <strong>nach</strong>her<br />

graphischen Lage und der Erzeugungskosten<br />

hatte die <strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> die<br />

Entscheidung für Bau und Inbetriebnahme<br />

einer Anlage für die Raffination<br />

des Rohrrohzuckers im polnischen<br />

Werk Chełmza getroffen. Die Geneh-<br />

Werk Chełmza, Polen: Ein ehemaliges Lager für<br />

Trockenschnitzelpellets wurde zum Rohrrohzuckerlager<br />

für den Raffinationsbetrieb umfunktioniert<br />

Werk Chełmza, Raffination: In Kontizentrifugen verliert der Rohrrohzucker <strong>nach</strong> der Affination<br />

einen Teil der Farbe.<br />

migung wurde vom Aufsichtsrat der<br />

<strong>Nordzucker</strong> <strong>AG</strong> im September 2007<br />

erteilt. Zunächst sollte die Anlage<br />

hochreinen Zucker mit hohem Zuckergehalt<br />

und niedrigen Farbwerten,<br />

sogenannten vhp-Zucker (very high<br />

polarisation), verarbeiten. Wegen der<br />

Beschaffenheiten des auf dem Markt<br />

verfügbaren, über Eurosugar vermittelten<br />

Rohstoffs wurde die Anlage um<br />

eine Entfärbungsstation erweitert.<br />

Im Juni legte das erste Zuckerschiff in<br />

Danzig an<br />

Anfang Juni traf der erste Rohrrohzucker<br />

in Danzig ein. Dank der Bemühungen<br />

aller Mitarbeiter, die am<br />

Bau der Anlage mitgewirkt haben,<br />

wurde die Anlage bereits im Juli betriebsbereit<br />

fertig gestellt. Am 21. Juli<br />

2008 gab der Vorstand der <strong>Nordzucker</strong><br />

<strong>AG</strong> grünes Licht für den historischen<br />

Start der Verarbeitung. Die<br />

erste Raffinations-Kampagne begann<br />

am 24. Juli und wird bis Mitte September<br />

laufen.<br />

Großes Interesse bei den Kunden<br />

Obwohl es keinen Unterschied zwischen<br />

Weißzucker aus Zuckerrohr und<br />

Weißzucker aus Zuckerrüben gibt,<br />

beobachten wir ein großes Interesse<br />

der Kunden an dem „neuen Produkt“.<br />

Die Kunden kaufen den „neuen“ Zucker<br />

gern und besuchen unser Werk in<br />

Chełmza, um dort den Herstellprozess<br />

sowie die Maßnahmen zur Sicherung<br />

der hohen Qualität kennen zu lernen.<br />

Der im Danziger Hafen angelieferte<br />

Rohrrohzucker wird zum Teil im Hafen<br />

selbst gelagert und teilweise sofort in<br />

das Lager in Chełmza transportiert. Für<br />

die Zuckerlagerung wurde das ehemalige<br />

Pelletlager eingerichtet. Neu<br />

errichtet wurde eine LKW-Entladung<br />

sowie ein Fördersystem. Aus dem<br />

Lager wird der Zucker zur Affinationsmaische<br />

transportiert und dann weiter<br />

zu den Affinationszentrifugen, wo<br />

der an der Kristalloberfläche haftende<br />

Sirup teilweise abzentrifugiert wird.<br />

Anschließend durchfließt die Kläre die<br />

Reinigung, die Filtration und Entfärbung.<br />

Da<strong>nach</strong> wird sie eingedickt und<br />

in sechs Stufen kristallisiert. Am Ende<br />

erhält man Weißzucker zwei (WZ 2).<br />

23<br />

Akzente Oktober 2008 • Markt und Kunde

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!