11/12 - Verein österreichischer GieÃereifachleute
11/12 - Verein österreichischer GieÃereifachleute
11/12 - Verein österreichischer GieÃereifachleute
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
HEFT <strong>11</strong>/<strong>12</strong> GIESSEREI-RUNDSCHAU 58 (20<strong>11</strong>)<br />
eisen mit Vermiculargraphit im Konverter<br />
3 mit den Erfindern Dr. Werner Menk<br />
und DI Urs Brandenberger, die Kammerwand<br />
4 sowie das Verfahren zum Verdampfen<br />
von Zusatzstoffen in einer Metallschmelze<br />
5 mit den Erfindern Kurt<br />
Fehr, DI Ivo Henych und DI Rudolf Pavlovsky<br />
1985 patentiert. 1986 folgte noch<br />
die Patentierung des Prozesses zur GJS-<br />
Herstellung mit CaSi 6 mit den Erfindern<br />
DI Urs Brandenberger, DI Ivo Henych, Dr.<br />
Klaus Hornung und Dr. Werner Menk. Im<br />
Jahr 1990 wurde ein weiteres Patent für<br />
den Konverterprozess 7 gelöst, mit dem<br />
Erfinder DI Ivo Henych, welches bis 2010<br />
galt. In den dazwischenliegenden Jahren<br />
wurden auch andere Patente erteilt, wie<br />
zum Beispiel das Patent für Keramikfilter<br />
von DI Rolf Rietzscher oder das Patent<br />
für das NPT-Verfahren von DI Axel Rudolph<br />
und DI Rolf Rietzscher. All dies<br />
passierte in enger Zusammenarbeit mit<br />
der Lizenzabteilung von Georg Fischer<br />
Schaffhausen.<br />
Bild 3:<br />
Plexiglaskonverter<br />
5. Geschichte zur<br />
Vermarktung des Verfahrens<br />
Kurz nach der Erfindung des Konverters<br />
wurde bei Georg Fischer beschlossen.<br />
den Konverter auch Wettbewerbern im<br />
Lizenzverfahren zur Verfügung zu stellen.<br />
Im ersten Schritt hat diese Aufgabe<br />
die Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
in Schaffhausen wahrgenommen.<br />
1971 wurde unter der Leitung von Hans<br />
Lustenberger die Lizenzabteilung gegründet<br />
und umgehend mit dem weltweiten<br />
Lizenzvertrieb<br />
begonnen. Die<br />
Lizenzabteilung verkaufte<br />
das „Gewusst<br />
wie“ und der Georg Fischer<br />
Gießerei-Anlagenbau<br />
die Konverteranlagen.<br />
Um einen Erfahrungsaustausch<br />
im Umgang<br />
mit dem Konverter<br />
zu erreichen und eventuell<br />
neue Kunden zu<br />
werben, wurden Lizenznehmertagungen<br />
durchgeführt.<br />
Die erste Tagung fand 1975 in Schaffhausen<br />
statt. Einen Auszug aus einigen<br />
Tagungen hat Hr. Dr. W. Menk zusammengestellt.<br />
Die zweite Tagung fand 1977<br />
in Italien statt und die dritte 1979 wieder<br />
in Schaffhausen. In den 80er Jahren übernahm<br />
die Lizenzabteilung auch den Vertrieb<br />
der Hardware und bekam 1982 mit<br />
Ivo Henych einen neuen Leiter. Die Prozesseinführung<br />
bei den Kunden und die<br />
Beratung bei technischen Problemen<br />
rund um den Konverter, aber auch zur<br />
Herstellung von Gusseisen mit Kugelgraphit<br />
generell, wurde durch die Herren<br />
J. Dechow und H.J. Böhm durchgeführt.<br />
Diese Jahre waren durch zahlreiche<br />
Lizenzvergaben weltweit geprägt. Auch<br />
fanden in diesem Zeitraum vermehrt Lizenznehmertagungen<br />
statt:<br />
• 1981 in Schaffhausen<br />
• 1984 in Offenbach<br />
• 1985 in Kyoto (Japan) und Vichy<br />
(Frankreich)<br />
• 1986 in Würzburg<br />
• 1987 in Chicago<br />
• 1988 in Luxemburg<br />
Mitte der 90er Jahre wurde die ISO Zertifizierung<br />
durchgeführt und die Lizenzabteilung<br />
kam über ein Joint-Venture zu<br />
Georg Fischer DISA. Der Name der Lizenzabteilung<br />
wurde danach auf „Licensing<br />
and Metal Processing“ (LMP) geändert.<br />
Ein Impfmittel, speziell für GJS,<br />
wurde gemeinsam mit Pechiney entwickelt.<br />
Die Lizenznehmertagungen fanden<br />
wiederum weltweit statt.<br />
• 1990 in Chicago<br />
• 1993 in Schaffhausen<br />
• 1997 in London<br />
Im Jahr 2000 zog sich Georg Fischer aus<br />
dem Joint Venture mit DISA zurück. Der<br />
Gießerei-Anlagenbau inklusive LMP<br />
wurde zur DISA Industrie AG. In diesem<br />
Jahr fand auch das letzte Lizenznehmertreffen<br />
in Cincinnati statt. Da der Markt<br />
nicht mehr bereit war, langfristige Lizenzverträge<br />
einzugehen, begann DISA<br />
(W. Hauke) den Konverter als Paket, bestehend<br />
aus Konverter und dem zugehörigen<br />
„Gewusst wie“, zu verkaufen. DISA<br />
Industrie AG hat sich in den Folgejahren<br />
mehr und mehr in Richtung Oberflächen-<br />
und Strahltechnik spezialisiert.<br />
Das Konvertergeschäft kam 2004 mit DI<br />
Wilhelm Hauke zu Georg Fischer zurück.<br />
Heute gehört dieser Bereich zur Forschung<br />
und Entwicklung, Abteilung<br />
Werkstoff- und Verfahrenstechnik.<br />
6. Zusammenfassung<br />
Mit der Entwicklung und dem Vertrieb<br />
des Georg Fischer Konverterverfahrens<br />
konnte über 40 Jahre – weltweit – ein<br />
wesentlicher Beitrag zur Herstellung von<br />
Automobilgussteilen, aber auch anderen<br />
Teilen für die Rohrindustrie und den allgemeinen<br />
Maschinenbau, geleistet werden.<br />
Auch heute noch wird weltweit etwa<br />
jede 6. Tonne Gusseisen mit Kugelgraphit<br />
nach dem Georg Fischer Konverterverfahren<br />
erzeugt. Aktuell betreiben in 15<br />
Ländern weltweit 35 Gießereien mit Kupol-<br />
und Elektroschmelzereien 63 Konverteranlagen.<br />
Dank<br />
Der besondere Dank des Verfassers geht<br />
an die Herren DI Bernd Cramer, DI Wilhelm<br />
Hauke, DI Hans Peter Britt und<br />
Dr. Werner Menk für die Unterstützung<br />
bei den Recherchen und der Zusammenstellung<br />
dieses Beitrages.<br />
Kontaktadresse:<br />
Georg Fischer Eisenguss GmbH<br />
A-3130 Herzogenburg<br />
Wiener Straße 41-43<br />
Tel.: +43 (0)2782 800 2431<br />
Fax: +43 (0)2782 83209<br />
E-Mail:<br />
werner.proschinger@georgfischer.com<br />
www.georgfischer.com<br />
1 Offenlegungsschrift 1 815 214, Offenlegungstag: <strong>11</strong>. Dezember 1969; Bezeichnung: Verfahren zur Einführung von verdampfbaren Zusätzen in<br />
eine Schmelze und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens<br />
2<br />
United States Patent 3,666,449 patented May 30, 1972; Method for the introduction of volatile additives into a melt United States Patent<br />
3,724,829 patented Apr. 3, 1973; Apparatus for the introduction of volatile additives into a melt<br />
3<br />
Offenlegungsschrift DE 35 04 432 A1, Offenlegungstag: 31.10.85; Verfahren zur Herstellung eines Gusseisens mit Vermiculargraphit<br />
4<br />
Patentschrift DE 35 09 571 C1, Veröffentlichungstag der Patenterteilung: <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.85; Kammerwand<br />
5<br />
Patentschrift DE 35 09 555 C1, Veröffentlichungstag der Patenterteilung: <strong>12</strong>.<strong>12</strong>.85; Verfahren zum Verdampfen von Zusatzstoffen in einer Metallschmelze<br />
6<br />
Offenlegungsschrift DE 35 17 178 A1, Offenlegungstag 6.2.86; Verfahren zur Herstellung von Gusseisen mit Kugelgraphit<br />
7<br />
Offenlegungsschrift DE 40 33 182 A1, Offenlegungstag 29.5.91; Magnesiumsbehandlungsverfahren und Vorrichtung zu dessen Durchführung<br />
301