11/12 - Verein österreichischer GieÃereifachleute
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HEFT <strong>11</strong>/<strong>12</strong> GIESSEREI-RUNDSCHAU 58 (20<strong>11</strong>)<br />
Modernisierung des Lichtbogenofens IV in der<br />
voestalpine Giesserei Traisen GmbH<br />
Das Hauptaggregat des Lichtbogenofens IV in der voestalpine Giesserei<br />
Traisen GmbH vor der Modernisierung.<br />
Die Modernisierung umfasste die gesamte elektronische Ausrüstung, die<br />
Hydraulik sowie Teile der Mechanik.<br />
Die voestalpine Giesserei Traisen GmbH<br />
betreibt 2 AC-Lichtbogenöfen (LBO) mit<br />
je einem nominellen Fassungsvermögen<br />
von ca. 8 t.<br />
Das Hauptaggregat, der LBO IV, war in<br />
die Jahre gekommen (Baujahr 1974) und<br />
ein Ausfall hätte katastrophale wirtschaftliche<br />
Folgen für den Standort Traisen<br />
gehabt. Ein effizientes Produzieren,<br />
sei es auf der Kostenseite bzw. auch aus<br />
metallurgischer Sicht, war auch nicht<br />
mehr zufriedenstellend möglich. Des<br />
Weitern waren die Steuerung und die Regeltechnik<br />
nicht mehr Stand der Technik.<br />
Die Erfahrung hat auch gezeigt, dass der<br />
Standort des Transformators immer mit<br />
dem Risiko eines Hochwassers konfrontiert<br />
war. Ein Brand des Trafos gab dann<br />
den entscheidenden Anstoß für das Projekt<br />
„Modernisierung LBO IV“.<br />
Die Modernisierung umfasste die gesamte<br />
elektronische Ausrüstung (Elektrodenregelung,<br />
Steuerung und Hochstromschiene),<br />
die Hydraulik sowie Teile der<br />
Mechanik. Weiters wurde die Leistung<br />
des Ofentransformator von 2,5 MVA auf<br />
5,0 MVA gesteigert. Die neue Elektrodenregelung<br />
in Verbindung mit einer neuen<br />
Hochdruckhydraulik gewährleistet nun<br />
eine optimale Energieeinbringung in die<br />
Schmelze.<br />
Ofenwiege, Ofenunterteil, Obergefäß<br />
sowie der Deckelhub blieben erhalten.<br />
Geändert wurden das komplette Elektrodenhub-<br />
und Schwenkwerk (sog. Portaloberteil),<br />
die Elektrodenarme, das Hochstromsystem<br />
und die Hydraulikanlage<br />
sowie der Teilkreisdurchmesser der Elektrodenpositionen<br />
im Ofendeckel und der<br />
Kippzylinder. Um einen möglichst reibungslosen<br />
Betrieb sowie kurze Umbauphasen<br />
zu sichern, musste das Projekt genauestens<br />
durchgeplant und in mehreren<br />
Etappen umgesetzt werden.<br />
Nachdem die baulichen Maßnahmen<br />
abgeschlossen waren, wurde die Finalisierung<br />
des Projektes mit allen Sublieferanten<br />
besprochen. Ziel war es, den kompletten<br />
Umbau,<br />
d.h. Demontage<br />
der gesamten alten<br />
Anlage, Aufstellung<br />
des Hydraulikraumes<br />
inklusive Montage<br />
der Hydraulikanlage<br />
und Wasserkühlung,<br />
Verlegung<br />
Hochstromschiene,<br />
Aufsetzten<br />
des neuen<br />
Ofenportals<br />
und die komplette<br />
Verkabelung<br />
an die<br />
neue Steuerstation<br />
1. Charge nach dem Umbau<br />
in 15 Tagen<br />
durchzuführen.<br />
Hierzu wurde eine exakte Zeitschiene für<br />
jede einzelne Zulieferfirma erstellt.<br />
Ein großes Problem war die große Anzahl<br />
von Arbeitskräften, die gleichzeitig<br />
auf engstem Raum vor Ort miteinander<br />
arbeiteten mussten. Ein zusätzliches Ziel<br />
war, während der gesamten Montage unfallfrei<br />
zu bleiben. Im Vorfeld wurden<br />
laufend Sicherheitsschulungen mit allen<br />
Beteiligten inklusive der Sicherheitsvertrauensperson<br />
abgehalten. Vor Baustart<br />
wurden Montageleiter, Vorarbeiter und<br />
Mitarbeiter nochmals genauestens hinsichtlich<br />
der Arbeitssicherheit für diesen<br />
Einsatz unterwiesen. Engste Kooperation<br />
untereinander war das oberste Gebot.<br />
Beginn des Umbaues war der 28. Juli<br />
20<strong>11</strong>. Der erste Probebetrieb wurde mit<br />
<strong>12</strong>. August fixiert. Allein für den Umbau<br />
am Ofengefäß wurde in zwei Schichten<br />
zu je <strong>12</strong> Stunden mit je 8 Mann gearbeitet.<br />
Zeitweise waren bis zu fünf Subunternehmer<br />
gleichzeitig vor Ort.<br />
Eine perfekte Koordination und der<br />
fachliche Umgang bzw. die Akzeptanz<br />
unter allen Beteiligten haben schlussendlich<br />
zum Erfolg geführt.<br />
Der gesamte Umbau konnte unfallfrei<br />
absolviert und die erste Probeschmelze<br />
am 13. August 20<strong>11</strong> um 16 Uhr erfolgreich<br />
abgegossen werden.<br />
Christian Hirscher<br />
Kontaktadresse:<br />
voestalpine Giesserei Traisen GmbH<br />
A-3160 Traisen<br />
Mariazeller Straße 25<br />
Tel.: +43 (0)50304 13 3<strong>11</strong><br />
Fax: +43 (0)50304 53 350<br />
E-Mail: christian.hirscher@voestalpine.com<br />
www.voestalpine.com/giesserei_traisen<br />
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