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84 § 3. Denkmäler<br />

S. 463 f. zur St. Martin-Kirche in Pfalzel, daß sich in dieser dermalen mehrere gar<br />

schätzenswürdige Heiligthümer befinden, die 1794, als in den Kirchen Zu Triergroßes<br />

Verderben geschahe, durch den - hierinn ruhmvollen - Eifer des Trierer Bürgers<br />

Karl Kaspar Kirn, Gastwirt "Zum Goldenen Brunnen" in der Dietrichstraße<br />

und Bruder des letzten Kantors des Stiftes Pfalzel (1788-1802) und Pfarrers<br />

von St. Martin Johann Balthasar Kirn, aus den Abteien St. Maximin und<br />

St. Martingerettetund nach Karl Kaspars Tod von dessen Witwe ihrem Schwager<br />

bzw. der Pfarrkirche St. Martin übergeben wurden (vgl. auch van Zanten in<br />

Pfalzel1989 S. 155-163). F. T. Müller nennt dann<br />

- das immer ZU St. Maximin gewesene h(eilige) Abendmals Meßer Christi,<br />

- das Haupt der h(eiligen) Jungrau und Martyrinn Agnes; in rothen Attlas, biß nur<br />

auf eine Oefnung in der Größe eines Sechsbätzners, eingehüllet und mit Gold, vielen Rubinen<br />

und feinen Perlen im Werthe von drei hundert Gulden gezieret,<br />

sodann sind eben also sauber eingefaßet allhier<br />

das Haupt der h(eiligen) Martyrinn undJungrau Apollonia,<br />

- und [das Haupt] des h(eiligen) trierischen Erzbischofs Maximinus,<br />

- wie auch dieses sein hölzerner Stab, ungefthr wie Nußholil doch fremder Art. Weil<br />

derselbige schon in die Hände der Soldaten gerathen ware, hatten sie ihm seinen Knopf und<br />

silberne Verzierungen an der Seiten hinab, die man nach des Heiligen Todt zur Verehrung<br />

angeheftet, losgerißen.<br />

- Ferner sind noch anwesend<br />

- Gebeine von den h(eiligen) Gesellinnen der h(eiligen) Jung(rau) und Märt(yrinn)<br />

Ursula,<br />

von einem der unschuldigen Kinder, -(<br />

- vom h(eiligen) Bischofe Honoratus<br />

- und andere, insbesonder auch mehrere Häupter und Reliquien der h(eiligen) Trierischen<br />

Martyrer, alles mit einander in saubere Glaskistchern mit vielem Fleiße eingefaßet.<br />

- Der genannte Bürger Kirn habe auch den in St. Maximin gegenwärtigen,<br />

wenn ich mich noch recht erinnere an drei Elen langen und ungefehr anderhalb EIe breiten,<br />

weißen Schleyer der heiligen Mutter Gottes erbeutet. Diesen habe er aber nach Aussage<br />

seines (1816 verstorbenen) Pfalzeler Bruders an einen Pastorn in Lotharingen ...<br />

vergeben ... ohne daß man den Ort eifuhr. Andere glaubten, dieß h( eilige) Kleinod seye<br />

noch in den Händen der mit Kirn in betref der Frommigkeit denkenden in Trier. Wo in dieser<br />

Zeit sehr viele leider - und wiederum leider! - die linke Seite genohmen; so wollten diese<br />

von der mittel Straße, von der Bahne der Tugend, Zu viel rechts gehen. Wodurch sie im Guten<br />

sehr unbescheiden und ausschweifend geworden, welches denn auch Zu seiner Zeit Zu<br />

größten Fehlern und offenbaren Lastern ziehet.<br />

Über diese aus St. Maximin stammenden Reliquien berichtet mit deutlich<br />

anderen Akzenten und zu mehreren Objekten auch konkreter, z. T. auch mit<br />

abweichenden Angaben der Bruder des Karl Kaspar Kirn, der Pfarrer von<br />

St. Martin Johann Balthasar Kirn, im Kopiar der Pfarrei St. Martin (pfarrarchiv

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