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A 6c. Pfarrkirche St. Martin 81<br />

halb der "Festung" - gebrandschatzt haben (vgl. als Beispiel Abschn. A 5d:<br />

Scholasterie). Auch im Zuge der Eroberungs- und "Reunions"-Kriege Ludwigs<br />

XIV. von Frankreich sollen in Pfalzel bei den "Entfestigungsmaßnahmen"<br />

Triers durch General Vignory im Dezember 1673 die Mauern (wohl nur<br />

der Siedlung) eingerissen und auch bei der Strategie der "verbrannten Erde"<br />

soll Pfalzel im September 1689 "niedergebrannt" worden sein. Nach diesen<br />

Zerstörungen - und wegen ihrer - seien Burg bzw. Residenz in Pfalzel nicht<br />

wieder aufgebaut, jedenfalls nicht mehr als Residenz genutzt worden. Man<br />

wird das Ausmaß dieser Zerstörungen -wohl doch - wie bei vielen zeitgenössischen<br />

Berichten über ähnliche Ereignisse - relativieren müssen und zu beachten<br />

haben, daß ein Feuerschaden an Steinbauten meist schon bald behoben<br />

werden konnte (und kann). Die Vernachlässigung der "Residenz" hat gewiß<br />

allgemeinere Gründe (vgl. § 8) und wenn man die Festungsanlagen im 18. Jahrhundert<br />

nicht weiter unterhalten hätte, wären sie in ihrem heutigen Umfang<br />

gewiß nicht mehr vorhanden.<br />

c. Pfarrkirche St. Martin<br />

Zu Umfang und Rechten der Pfarrei St. Martin vgl. § 29. Wegen der zeitweise<br />

engen personellen Verflechtung mit dem Stift und dem Verbleib mancher<br />

Objekte aus der St. Marien-Stiftskirche 1802-1962 in dieser Kirche, aber<br />

ebenso wegen der Aufstellung bzw. Aufbewahrung zahlreicher Objekte aus<br />

St. Martin, die vorher nicht in der St. Marien-Stiftskirche waren, in der St. Marien-Kirche<br />

nach deren Um- und Erweiterungsbau und der Aufgabe der<br />

St. Martin-Kirche als Pfarrkirche nach 1962 sind nachstehend die wichtigeren<br />

Daten zu dieser St. Martin-Kirche genannt.<br />

Eine erste dem hl. Martin geweihte Kirche, deren Gründung wegen dieses<br />

Patroziniums Ferdinand Pauly noch in das 6., gewiß aber in das 7. Jahrhundert<br />

datiert (SiedlPfarrorg 6 S. 287 f.), stand im Zentrum der Siedlung Pfalzel am<br />

Moselufer. Die genaue Lage, die Größe und der Grundriß dieser Kirche sind<br />

nicht bekannt. Ein 1498 von ErzbischofJohann II. von Baden erstellter Neubau<br />

hatte in der Darstellung von Franz Hogenberg (Ende 16. Jahrhundert) anscheinend<br />

ein der Mosel (nach Süden) zugewandtes rechteckiges Schiff (war<br />

also nicht geostet) mit einem Turm an der Westseite. Das ist im Vergleich zu<br />

den anderen aus der Zeit Erzbischof Johanns erhaltenen Gebäuden recht ungewöhnlich<br />

und könnte in einer weitgehenden Beibehaltung des Altbaues begründet<br />

sein (hier könnten Grabungen wohl bessere Aufschlüsse geben).<br />

Diese Kirche ist 1759 als klein, unansehnlich und baufällig, 1771 als teilweise<br />

eingestürzt bezeichnet worden. Bereits 1747 soll der Trierer Hofbaumeister<br />

Johann Seiz Pläne für einen Neubau erstellt haben, aber erst 1773/78 erfolgte

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