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56 § 3. Denkmäler zerstört. Auch zu dessen Erneuerung sollten die 1695 und 1699 z. T. eingezogenen Scholasterie-Gefälle verwendet werden (K Best. 157 Nr. 307; vgl. § 12). Die nachstehend genannte "Ersatztafel" sagt, daß 1742/45 die damals gänzlich verödete Kapelle (penitus deserlum) erneuert worden sei. In der Kapelle befinden sich noch zwei Epitaphe, und zwar des Dekans Johann von Sierck (gest. 1547) und des Kustos Philipp Wehr (gest. 1575) mit wertvollen Reliefs sowie eine "Ersatztafel" mit den Nachweisen von sieben weiteren Epitaphen, die zur Zeit der Renovierung der Kapelle 1742/45 so beschädigt gewesen seien, daß sie nicht weiter aufgestellt werden konnten; es handelt sich um einen Scholaster und einen Kantor des Stiftes sowie fünf Laien, darunter vier Frauen, davon drei Mütter von Stiftsangehörigen (alle gestorben zwischen 1612 und 1636). Beschreibung in Abschn. 3b. Über eine seit 1487 bezeugte und mit der Reform von 1559 aufgehobene Vikarie am St. Peter-Altar vgl. § 15. b. Stifts-Pfarrkirche St. Nikolaus Die Pfarrkirche der Familia des Stiftes und der Bewohner der Grundherrschaft Pfalzel-Eitelsbach stand außerhalb des Quadrums des römischen Palatiolum in der Nähe des Moselufers, war also auch leicht vom gegenüber liegenden Moselufer (für die Filiale Eitelsbach) zugänglich. Zur Pfarrei vgl. § 29. Die Kirche ist als Kapelle - neben der St. Peter-Kapelle und der St. Michael-Kapelle in der Burg - im Ablaßprivileg von 1333 als Sta#o-Ort genannt (vgl. § 25). Ein Neubau wurde von Dekan Johann von Lutzerath (1483-1527) errichtet, und zwar in der Achse der St. Marien-Kapelle und in Höhe der in der selben Zeit und mit dem neuen Kreuzgang (vollendet unter Erzbischof Richard von Greiffenklau, 1511-1531; vgl. dazu Abschn. 4a) erbauten St. Peter- Kapelle. Damit war ein weitgehend abgeschlossener Raum vor der Apsis der Stiftskirche gebildet, der als Pfarr-Friedhof diente. Es ist nicht sicher, daß dies der ursprüngliche Platz der Stifts-Pfarrkirche ist. Denkbar ist auch eine Verlegung mit dem Bau des neuen Kreuzgangs im angrenzenden moselabwärts gelegenen Bering; die ältere Pfarrkirche könnte dann in diesem Gelände gestanden haben, was freilich ohne umfassende archäologische Untersuchungen und Nachweise nur Vermutung sein kann. ,Dedikation stag ist der 6. Dezember (Tag des hl. Nikolaus); vgl. § 24 Abschn. 4. Der (Neu-)Bau vom Anfang des 16. Jahrhunderts ist erhalten. Er besteht aus dem Schiff (kein Seitenschiff) in zwei Achsen, die ursprünglichen Kreuzgewölbe sind ausgebrochen, und einem abgesetzten, dreiseitig geschlossenen Chor. Zu dieser Kirche berichtet Franz Tobias Müller (Manuskript S. 465): Zu Pfalzel siehet man noch unftrn der Stiftskirche auch eine andere, ziemlich alte Pfa"kirche
A 4b. Stifts-Pfarrkirche St. Nikolaus 57 Abb. 9. Anna-Selbdritt aus der St. Nikolaus-Kirche. Um 1500. - Heute im Erweiterungsbau der St. Marien-Kirche links vor der Vierung. - Nach Foto Thörnig, Trier, in Festschrift 1962 S. 35. unter dem Titel des h(eiligen) Bischofs Nikolaus. Dieselbe besaß nur weniges Licht und hat, obschon sie gar klein, doch drei Altäre gehabt: nemlich den des h( eiligen) Nikolaus, ZU deßen Evangeliums-Seite einen h(eilig) Creutz-Altar, Zu der Epistel-Seite einen St. Annen-Altar. Die Kirche wurde am 7. September 1803 für den vergleichsweise geringen Preis von 900 fr. (Schätzpreis 400 fr.) an den Kanzlisten (greffier) am Friedensgericht zu Saarburg Kar! Franz Hermes versteigert. Der Besitz ist als kleine Kirche - jedoch ne sont pas compris dans cette vente les deux petites eloches, I'autel et les banes qui se trouvent dans I'iglise - mit Bering und einem Kirchhof beschrieben (Schieder, Säkularisation 3 S. 74 Nr. 5814). Sie diente lange Zeit als Schuppen, zuletzt im Eigentum der Kirchengemeinde. 1962 wurde sie saniert und als Kriegergedächtnis-Kapelle eingerichtet. Das alte Friedhofskreuz erhielt hier seinen Platz (eine Kopie steht vor der Kirche). Vgl. Cüppers 1989 S. 102, 104; zur Vorgeschichte der Kirche vgl. Kdm. S. 299; zum Friedhofskreuz vgl. Abschn. 4a. Hinsichtlich der früheren Ausstattung nennt die oben zitierte, bisher in der Literatur nicht beachtete Beschreibung von F. T. Müller neben dem Hochaltar
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56 § 3. Denkmäler<br />
zerstört. Auch zu dessen Erneuerung sollten die 1695 und 1699 z. T. eingezogenen<br />
Scholasterie-Gefälle verwendet werden (K Best. 157 Nr. 307; vgl. § 12).<br />
Die nachstehend genannte "Ersatztafel" sagt, daß 1742/45 die damals gänzlich<br />
verödete Kapelle (penitus deserlum) erneuert worden sei.<br />
In der Kapelle befinden sich noch zwei Epitaphe, und zwar des Dekans<br />
Johann von Sierck (gest. 1547) und des Kustos Philipp Wehr (gest. 1575) mit<br />
wertvollen Reliefs sowie eine "Ersatztafel" mit den Nachweisen von sieben<br />
weiteren Epitaphen, die zur Zeit der Renovierung der Kapelle 1742/45 so beschädigt<br />
gewesen seien, daß sie nicht weiter aufgestellt werden konnten; es<br />
handelt sich um einen Scholaster und einen Kantor des Stiftes sowie fünf<br />
Laien, darunter vier Frauen, davon drei Mütter von Stiftsangehörigen (alle gestorben<br />
zwischen 1612 und 1636). Beschreibung in Abschn. 3b.<br />
Über eine seit 1487 bezeugte und mit der Reform von 1559 aufgehobene<br />
Vikarie am St. Peter-Altar vgl. § 15.<br />
b. Stifts-Pfarrkirche St. Nikolaus<br />
Die Pfarrkirche der Familia des Stiftes und der Bewohner der Grundherrschaft<br />
Pfalzel-Eitelsbach stand außerhalb des Quadrums des römischen Palatiolum<br />
in der Nähe des Moselufers, war also auch leicht vom gegenüber liegenden<br />
Moselufer (für die Filiale Eitelsbach) zugänglich. Zur Pfarrei vgl. § 29.<br />
Die Kirche ist als Kapelle - neben der St. Peter-Kapelle und der St. Michael-Kapelle<br />
in der Burg - im Ablaßprivileg von 1333 als Sta#o-Ort genannt<br />
(vgl. § 25). Ein Neubau wurde von Dekan Johann von Lutzerath (1483-1527)<br />
errichtet, und zwar in der Achse der St. Marien-Kapelle und in Höhe der in der<br />
selben Zeit und mit dem neuen Kreuzgang (vollendet unter Erzbischof Richard<br />
von Greiffenklau, 1511-1531; vgl. dazu Abschn. 4a) erbauten St. Peter-<br />
Kapelle. Damit war ein weitgehend abgeschlossener Raum vor der Apsis der<br />
Stiftskirche gebildet, der als Pfarr-Friedhof diente. Es ist nicht sicher, daß dies<br />
der ursprüngliche Platz der Stifts-Pfarrkirche ist. Denkbar ist auch eine Verlegung<br />
mit dem Bau des neuen Kreuzgangs im angrenzenden moselabwärts gelegenen<br />
Bering; die ältere Pfarrkirche könnte dann in diesem Gelände gestanden<br />
haben, was freilich ohne umfassende archäologische Untersuchungen und<br />
Nachweise nur Vermutung sein kann. ,Dedikation stag ist der 6. Dezember<br />
(Tag des hl. Nikolaus); vgl. § 24 Abschn. 4.<br />
Der (Neu-)Bau vom Anfang des 16. Jahrhunderts ist erhalten. Er besteht<br />
aus dem Schiff (kein Seitenschiff) in zwei Achsen, die ursprünglichen Kreuzgewölbe<br />
sind ausgebrochen, und einem abgesetzten, dreiseitig geschlossenen<br />
Chor. Zu dieser Kirche berichtet Franz Tobias Müller (Manuskript S. 465):<br />
Zu Pfalzel siehet man noch unftrn der Stiftskirche auch eine andere, ziemlich alte Pfa"kirche