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A 2. Die Stiftskirche als Bauwerk 25<br />

schreibt der auch als Historiker ausgewiesene Pfarrer von St. Paulin/Trier<br />

Philipp Schmitt: "Die Pfalzeler Stiftskirche steht noch wohl erhalten, auch an<br />

ihr wie am Dom zu Trier hat jedes Zeitalter gebaut". Der Putz sei z. T. abgebrochen<br />

und deshalb sei nun das höhere Alter - auch der römischen Zeit und<br />

der Tätigkeit Erzbischof Poppos - erkennbar (MittKirchlArchäologie 1. 1856<br />

S. 73-77; zum Verfasser vgI. 2 S. 117).<br />

16. Die St. Marien-Stiftskirche wurde 1802 ausgeräumt, wenige vasa sacra,<br />

liturgisches Gerät, auch Mobiliar wurden in die St. Martin-Pfarrkirche gebracht,<br />

am 8. August 1802 auch die Gebeine der (hI.) Adela. Der größere Teil<br />

der Einrichtungsgegenstände, darunter sehr wahrscheinlich auch alle Altäre<br />

bzw. deren Altarbilder (Retable etc.) und z. B. auch die Glocken, wurden versteigert.<br />

In die Wände eingemauerte Epitaphe hat man aber belassen. Schließlich<br />

wurde das Kirchengebäude (leer oder noch mitsamt der Einrichtung)<br />

versteigert. Die Versteigerungsprotokolle geben an, daß die Stiftskirche zu<br />

Pfalzel, ein Haus mit Keller, Ställe, Schuppen, Kreuzgang und Archiv () am<br />

7. September 1803 an den Anwalt (avoue) Damian Cardon aus Trier für 3650<br />

fr. (Schätzpreis 2000 fr.) versteigert worden seien (Schieder, Säkularisation 3<br />

S. 24 Nr. 5815). Die weitere Besitzfolge ist hier nicht untersucht. Eigentümer<br />

seit 1826 war die Familie v. Nell, die das Kirchengebäude als Lagerraum verwandte.<br />

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Bestrebungen, dem Gebäude<br />

wieder seine Funktion als Kirchenraum (zurück) zu geben. In den 20er<br />

Jahren wurde ein Verein zur Wiederherstellung der Kirche gegründet und 1927<br />

wird die Kirche für 24000 Goldmark von der Familie v. Nell (Arthur v. Nell<br />

verzichtete auf seinen Anteil von 12000 Mk.) für die Pfarrgemeinde erworben.<br />

Es folgen zunächst Grabungen von Friedrich Kutzbach und Kurt Nagel.<br />

17. Am 24. Dezember 1944 werden bei einem schweren Bomberangriff<br />

auf Pfalzel das südliche Querhaus und Teile der Vierung sowie die Marienkapelle<br />

schwer getroffen. Mit den in den 50er Jahren aufkommenden Bemühungen<br />

um einen Wiederaufbau bzw. eine Sanierung sowie schließlich auch einer<br />

Nutzung als (aktiven) Kirchenraum kommt es dann zu ersten Überlegungen<br />

einer Erweiterung des relativ schmalen Gebäudes (hier wird Theodor Konrad<br />

Kempf als Initiator genannt), die bald auch Vorstellungen moderner liturgischer<br />

Gestaltung aufgreifen. Erste Planungen sind seit 1957 bezeugt, mit Baurat<br />

H. O. Vogel wird ein kompetenter Architekt gewonnen. Am 30. September<br />

1962 ist die Weihe der wiederhergestellten und erheblich erweiterten St. Marien-Kirche,<br />

nun als zentrale Pfarrkirche Pfalzels. In der alten Pfarrkirche<br />

St. Martin wird ein Pfarrheim eingerichtet, das nach 1802 dorthin gerettete Inventar<br />

der Stiftskirche kommt - mitsamt dem Inventar der St. Martin-Kirche<br />

und anderer, nach 1802 dorthin gegebener Objekte (vgI. Abschn. 6c) - in die<br />

St. Marien-Pfarrkirche. - VgI. Werner Schuhn, Zum Schicksal der Pfalzeler<br />

Stiftskirche seit 1794 (Ehranger Heimat 6. 1969 S. 33-41) und Pfalzel 1989.

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