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336 § 32. Liste der Scholaster<br />

(Urkunde als Einband zum Pfalzeler Kopiar StadtBi Trier Hs 1676/345. Die<br />

Urkunde muß also in Pfalzel vorgelegen haben, sie könnte auch mit einem<br />

Nachlaß des Johann Borgius nach Pfalzel gekommen sein). Zum 8. Mai 1607<br />

ist er als Mitglied der Deutschen Nation in Perugia bezeugt (Weigle, Perugia<br />

S. 53). Im Generalkapitel des Stiftes Pfalzel von 1607 ist notiert, daß er längere<br />

Zeit in kurfürstlichem Auftrag in Rom gewesen sei, weshalb seine Aufnahme<br />

im Kapitel kritisch diskutiert wurde, man auf Intervention des Erzbischofs die<br />

Bedenken aber zurückstellte. Es scheint, daß er auch in den späteren Jahren<br />

überwiegend in Rom war. Am 2. September 1608 stiftet er als Dr. iur. utr., Kanoniker<br />

und Scholaster in Pfalzel, kurfürstlich Trierischer Rat, in Romana cuna<br />

agente, in Ausführung des Testamentes seiner Mutter Barbara Heien in St. Laurentius/Trier<br />

eine Kerze (BistA Trier Abt. 71,6 Nr. 123).<br />

Balthasar Wilhelm Boningen aus Diedenhofen (Theovillanus). 1612 (-1628)<br />

Bewerber um die Scholasterie. Mit Bulle vom 25. Oktober 1612 verleiht Papst Paul V.<br />

dem Alumnen am Germanicum in Rom Balthasar Wilhelm Boningen in zwei verschiedenen<br />

Urkunden das durch den Tod des Johann Borgius (an der Kurie und damit dem<br />

Besetzungsrecht des Papstes zugefallene) freie Kanonikat und die Scholasterie im Stift<br />

Pfalzel. Balthasars Bruder Jakob Wilhelm von Boningen, Kanoniker von St. Martin in<br />

Lüttich, erbittet am 12. Dezember 1612 vom Kapitel zu Pfalzel die Einweisung in beide<br />

Pfründen. Das Kapitel nimmt Balthasar aber nur als Kanoniker auf. Wegen der Scholasterie<br />

will es appellieren, weil diese nur einem canonicus capitularis verliehen werden<br />

könne und Balthasar erst die dreijährige Exspektanz zu absolvieren habe (K Best. 157<br />

Nr. 162; Kopiar StadtBi fol. 53r-57v). Urkundlich ist Balthasar Wilhelm als Scholaster<br />

nicht nachgewiesen, wohl aber im Pfründenverzeichnis zu Pfründe 6 von 1612 bis ca<br />

1620 mit seinem Bruder Matthias Wilhelm Boningen als Nachfolger im Kanonikat.<br />

Die Scholasterie erhielt offensichtlich (durch Vergabe des Kapitels) Paul Wolter, der<br />

urkundlich seit 1617 als Scholaster nachweisbar ist (s. nachstehend bei diesem). Dazu<br />

heißt es bei der Scholasteriepfründe zu diesem Paul Wolter: Hic per ammodiationem a<br />

SND () aliquandiu habuit scholasteriam, dans singulis annis 50 coronatos praefato domino Balthasaro<br />

Guiliermi, tandem 1628 certa pecunia redemit (Mischbd StadtBi fol. 11r). Daraus<br />

könnte man schließen, daß Paul Wolter dem Balthasar Wilhelm Boningen zunächst<br />

eine jährliche Abfindung zahlte, bis die Angelegenheit spätestens 1628 zugunsten des<br />

Paul Wolter entschieden wurde.<br />

Paul Wolter aus Wormeldingen. 1612/1617-1640 Scholaster. Kanoniker<br />

seit ca 1620. Pfründe 7. Über die Kontroverse beim Erwerb der Scholasterie<br />

vgl. vorstehend bei Balthasar Wilhelm Boningen. Seit 1617 bis 1639 ist Paul<br />

Wolter urkundlich als Scholaster bezeugt (Kopiar StadtBi fol. 78r; K Best. 1 A<br />

Nr. 11674; K Best. 157 Nr. 306; BistA Trier Abt. I A Nr. 361). Er starb am<br />

16. April 1640 (so nachgewiesen im Stift St. Simeon in Trier, wo er seit 1637<br />

Kanoniker war; vgl. Heyen, GS NF 41, St. Simeon S. 953f. mit Tippfehler<br />

Paul Walter).<br />

1628/29 war Paul Wolter in einen Prozeß gegen einen Ziegelbrenner aus<br />

Trier verwickelt, weil Pauls Bruder Johann Wolter, Meier zu Wormeldingen/

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