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334 § 32. Liste der Scholaster<br />

als solcher legt er am 21. Juni 1574 einen Eid ab und verpflich tet sich zur persönlichen<br />

Residenz (Kopiar StadtBi fol. 61 r). Wahrscheinlich ist er in dieser<br />

Zeit kurfürstlicher Rentmeister der Abtei Prüm geworden (s. u.) und konnte<br />

damit seinen Residenzverpflichtungen in Pfalzel wohl weitgehend nachkommen;<br />

jedenfalls ist er für die Jahre 1574-1583 als Inhaber der Scholasteriepfründe<br />

bezeugt (PV). Peter Lesch starb am 31. März 1583 (Memorienverz.).<br />

Testamentsvollstrecker-waren der genannte Dekan Peter Homphäus und der<br />

Kantor Anton Trevir (K Best. 157 Nr. 310).<br />

Peter Lesch war offensichtlich ein hochqualifizierter Mann der kurtrierischen<br />

Finanzverwaltung. 1580 gibt er an, er sei 16 Jahre in verschiedenen Positionen<br />

tätig gewesen (K Best. 56 Nr. 2191 BI. 1523ff.), was bis 1564 zurückreichen<br />

würde. Genannt werden die Funktionen eines Generalrentmeisters<br />

bzw. Landrentmeisters und zuletzt die des Rentmeisters der 1576 dem Erzstift<br />

Trier inkorporierten Abtei Prüm, eine gewiß sehr wichtige neue Aufgabe. Eine<br />

Untersuchung dieser Tätigkeitsfelder steht aus. - Dabei bleibt zu berücksichtigen,<br />

daß Peter Lesch, der 1580 bereits 59 Jahre alt war, die genannten hohen<br />

Positionen als Rentmeister erst in einem Alter von wenig über 40 Jahren übertragen<br />

wurden. Über die frühere Zeit ist bisher kaum etwas bekannt. Schon<br />

bei den Pfründenverleihungen der Jahre 1564/66 (s. u.) wird er als presbyter<br />

Trevirensis bezeichnet, woraus zu entnehmen ist, daß er zuerst die geistliche<br />

"Laufbahn" anstrebte. Vornehmlich unter diesem Gesichtspunkt ist es auch<br />

zu sehen, daß er sich als außerehelich Geborener hatte legitimieren lassen. Ein<br />

Nachweis für diese frühe geistliche Laufbahn könnte schließlich die Erwähnung<br />

eines Peter Lesch als Kanoniker im Stift St. Kastor in Karden zum Jahre<br />

1538 sein (K Best. 99 Nr. 702 fol. 16v), wenn auch dann bis 1566 weitere<br />

Nachweise fehlen, sodaß auch zwei Personen gleichen Namens in Betracht<br />

kommen (pauly, GS NF 19, Karden S. 420 mit S. 352 hat eine Person), zumal<br />

es 1580 heißt (s.o.), der Rentmeister Peter Lesch wohne (erst) seit 1553 im<br />

Erzstift Trier. Dazu wieder paßt der Nachweis als Pfarrer in Rosport 1558 und<br />

als Pfründner (präbendar) des Klosters Ören/St. Irminen in Trier zu 1557/58<br />

(Bis tA Trier Abt. 71,8 Nr. 37; vgl. demnächst Knichel, GS NF, St. Irminen/<br />

Trier) und auch die wohl in diesen 50er Jahren geborene uneheliche Tochter<br />

Peters, die 1574 den Hofschneider am kurfürstlichen Hof (zu Koblenz) Peter<br />

Laub heiratete, den die Stadt Koblenz wegen dieser, wenn auch legitimierten,<br />

unehelichen Geburt der Ehefrau nicht als Bürger annehmen wollte (Ratsprotokolle<br />

der Stadt Koblenz, StadtA Koblenz Best. 623 Nr. 1542 S. 152f., 294<br />

etc.; vgl. Pauly, GS NF 19, Karden S. 353). Die geistlichen Pfründen, die später<br />

im Besitz des Peter Lesch nachweisbar sind, sind jedenfalls als Besoldung<br />

des Finanzbeamten des Erzstifts zu verstehen. Neben dem Kanonikat in Pfalzel<br />

(seit 1566) sind es ein Kanonikat und die Scholasterie im Stift Karden (seit<br />

1564, Scholasterie resigniert 1582; Pauly, GS NF 19, Karden S. 352f.), ein Ka-

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