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324 § 31. Liste der Dekane<br />

Pfründe 9. Am 30. September 1782 wurde er zum Kustos l ) und am 2. Juni<br />

1794 zum Dekan gewählt. - Johann Matthias Ignatius von Kaysersfeld wurde<br />

am 28. Mai 1745 zu Münstermaifeld geboren. Beim Einmarsch der Franzosen<br />

emigrierte er auf die rechte Rheinseite, kehrte aber am 13. Oktober 1795 zurück.<br />

Er starb am 29. Oktober 1820. Vgl. K Best. 276 Nr. 2462, 2479, 2681,<br />

2828,2829. Wengier, Pfalzel S. 46. - Weihen: Tonsur am 22. März 1756, Niedere<br />

Weihen am 21. Februar, Subdiakonat am 22. Februar, Diakonat am<br />

31. Mai 1766, Priesterweihe am 20. Mai 1769 (BistA Trier, Weiheprotokolle).<br />

Nach dem Tod des Dekans Josef Eberhard am 26. April 1794 hatte der<br />

Trierer Offizial von Hontheim dem Erzbischof über die zu erwartende Wahl<br />

Kaysersfelds berichtet und dabei verschiedene Vorwürfe gegen diesen erhoben.<br />

Es heißt, Kaysersfeld habe seit mehreren Jahren an Metten, Vespern,<br />

Umgängen etc. fast nie, an der Hochmesse nur selten teilgenommen; er habe<br />

durch seine "Vorschnelligkeit" im Singen den Chorgesang gestört, den Amtsermahnungen<br />

des Dekans kein Gehör geschenkt, die seinerzeit vom Generalvikariat<br />

verweigerte Befreiung von der Residenz wegen Einquartierung und<br />

Kriegsgefahr faktisch eingeführt, dem verstorbenen Dekan Eberhard im Kapitel<br />

vom 7. Januar den Vorwurf gemacht, dem Stift "keinen Vorstand zu leisten",<br />

habe die Pflicht zum Chordienst dem Gewissen des einzelnen an heimgestellt<br />

und statutenwidrige Beschlüsse veranlaßt; er habe medizinische<br />

Zeugnisse für eine Residenz- und Präsenz-Befreiung "ausgebracht" und sich<br />

Anhänger verschafft. Die kurfürstliche Verwaltung beauftragte den Geistlichen<br />

Rat und Siegier Nikolaus Nell (zu diesem Kanoniker von St. Paulin vgl.<br />

Heyen, GS NF 6, St. Paulin S. 756), die Angelegenheit sorgfältig zu untersuchen<br />

und gegebenenfalls eine Wahl Kaysersfelds zu verhindern, um der Notwendigkeit<br />

enthoben zu sein, unter Umständen die Bestätigung verweigern<br />

zu müssen. Inzwischen hatten auch die Pfalzeler Kanoniker Hahn, Kirn und<br />

Weber, die nicht zu den Anhängern Kaysersfelds gehörten, um ein scrutinium<br />

secre!um gebeten (in Pfalzel werde meist öffentlich gewählt), welchem Ersuchen<br />

die kurfürstliche Verwaltung in ihrer Anweisung an Nell auch stattgab.<br />

Nell hat am 27., 28. und 31. Mai mehrere derzeitige und ehemalige Pfalzeler<br />

Kanoniker und Kaysersfeld selbst befragt. Als Ergebnis berichtet er nach Koblenz,<br />

daß ihm die Vorwürfe - er spricht von "Gewäsch" - haltlos erschienen<br />

seien und er keine Veranlassung gesehen habe, die Wahl Kaysersfelds zu vereiteln.<br />

Dieser sei seit 28 Jahren Kanoniker in Pfalzel und habe sich in dieser<br />

Zeit in den ersten 15 Jahren regelmäßig am Chordienst beteiligt, danach habe<br />

er acht Jahre an Podagra gelitten und in den letzten drei Jahren Mette und Ves-<br />

1) Im Hofkalender ist er 1783 und 1784 als Scholaster, 1785-1794 als Kustos genannt.<br />

Die Angabe, er sei Scholaster gewesen, ist wohl ein Irrtum. Jedenfalls paßt das<br />

nicht in die Reihe der Scholaster. V gl. § 32.

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