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322 § 31. Liste der Dekane dem Marien-Altar. Die Schützenbruderschaft soll ihn in die Kirche tragen. Der Grabstein soll die Inschrift haben: Hic jacet rev(erendissimus) dominus Antonius Reuß olim decanus dignissimus,jam autem hic sepultus, orate omnes pro eo. Obiit ... Das Seelenamt soll der Weihbischof halten. - Der Fabrik vermacht er 4000 Rt. Daraus sollen folgende Maßnahmen bzw. Stiftungen finanziert werden: a) Die Orgel, die er bauen ließ, soll jährlich zweimal gestimmt werden. Nach drei Jahren soll ein Register zugekauft werden. b) Nach zwei Jahren soll die Kirche geweißt werden. c) Der Ludimagister (der Orgel) erhält jährlich 20 Rt. d) Der Küster soll täglich am Abend in der Kirche den Rosenkranz halten; dafür erhält er 5 Rt. e) Der Ordensgeistliche, der Beichtvater der Kanoniker ist und bisher alle 14 Tage kam, soll künftig jeden Samstag kommen und an Maria Himmelfahrt (15. August) die Predigt halten. Bisher erhielt er 12 Rt., die der Dekan zu zahlen hatte (wohl wegen dessen Funktion als "Beichtvater"), mit den neuen Auflagen soll er (wohl aus der Fabrik) zusätzlich 8 Rt. erhalten. f) An seinem Anniversar soll jeder Anwesende aus der Fabrik 18 Alb. erhalten. - Für den eventuellen Neubau der Kirche in Ruwer gibt er 100 Rt. - Erben sind seine Schwester Eva (in seinem Haushalt) in Pfalzel und Verwandte in Mertesdorf, Ruwer, Trierweiler und Trier. Er stammt aus Ruwer; dort sind seine Eltern begraben. Testamentsvollstrecker ist der Scholaster Karl Kaspar von Nalbach. - Das Testament hat mehrere Ergänzungen und Änderungen zwischen dem 31. Januar 1736 und dem 31. Januar 1737. Meist geht es darum, daß sich herausstellte, daß das (Stiftungs-)Geld nicht reichte und Einschränkungen in den Bestimmungen notwendig wurden. Zusätzlich wollte der Testator aber auch noch eine Glocke schenken. - Notiert ist schließlich, daß er den Sohn seines Stiefbruders Heinrich Reuß, nämlich Gerhard Reuß, (als Kanoniker) nominiert habe, und zwar umsonst, obschon er dafür etwas hätte bekommen können. Stephan Puricelli/Puriselliaus Trier. 1737-1755 Dekan. Kanoniker seit 1721. Pfründe 3. Am 24. November 1714 hatte er eine Erste Bitte Kaiser Karls VI. für Pfalzel erhalten (HHStA Wien, Primariae Preces K 15; Heyen, Erste Bitten S. 185), konnte aber erst in der Nachfolge Richard Umbscheidens 1721 ein Kanonikat erhalten. 1731 wird er als Pagen-Hofmeister des Erzbischofs bezeichnet und ist als solcher am kurfürstlichen Hof (K Best. 1 C Nr. 19037). Am 29. April 1737 wird er - in Anwesenheit des kurfürstlichen Kommissars Weihbischof Lothar Friedrich von Nalbach - zum Dekan gewählt. Bei der Wahl waren von den Kapitularkanonikern nicht anwesend Johann Ebentheuer, der nach Trier gefahren war, weil er an der Wahl nicht teilnehmen wollte, und der Scholaster Karl Kaspar von Nalbach, der durch einen Vertreter wählen ließ. Die kurfürstliche Bestätigung wurde am 9. Mai erteilt, den Fidelitätseid leistete Puricelli am 20. Mai 1737 (K Best. 1 C Nr. 19037 und Best.

7. Personallisten 323 157 Nr. 197). Vor der Wahl zum Dekan war er Kantor. - Weihen: Tonsur am 13. Dezember 1711, Niedere Weihen am 14. April, Subdiakonat am 15. April, Diakonat am 17. April und Priesterweihe am 10. Juni 1724 (BistA Trier, Weiheprotokolle) . J ohann U dalrich Miltz aus Neuendorf. 1755-1772 Dekan. Kanoniker seit 1729. Pfründe 6. Kanoniker als Nachfolger des Nikolaus Eringer. 1744/45 und 1755 urkundlich als Kantor bezeugt (Kellerei-Rechnung und K Best. 157 Nr. 382). Am 4. Oktober 1755 wird er zum Dekan gewählt. 1737/39 und 1744/45 ist er Kellner (Rechnungen), am 25. Mai 1759 erhält er einen päpstlichen Auftrag zur Untersuchung eines Falles in Rollingen/ Diözese Metz (BistA Trier Urk. I C Nr. 53a), 1760-1765 ist er als apostolischer Protonotar, 1760-1768 als reeeptor generalis des obererzstiftischen Klerus im Hofkalender notiert. Er starb am 21. März 1772 (pV und F. T. Müller, Schicksale S. 470). - Zur Inschrift eines von ihm 1763 in Pfalzel bewohnten Hauses vgl. § 3 Abschn. A 5. Ein Streitfall mit der Gemeinde Pfalzel 1754 ist überliefert in K Best. 1 C Nr. 7170. - Weihen: Niedere Weihen und Subdiakonat am 20. März 1734 (Weihetitel Stift Pfalzel), Diakonat am 9. April 1735, Priesterweihe am 25. August 1737 (BistA Trier, Weiheprotokolle). - Wappensiegel von 1742 an K Best. 1 C Nr. 11463 S. 235; vgl. Abb 12f S. 187. f J osef E berhard aus Mainz. 1772-1794 Dekan. Kanoniker seit 1746. Pfründe 7. Bereits mit Fertigungsbefehl vom 11. Februar 1743 in Frankfurt hatte Josef Eberhard eine kaiserliche Erste Bitte für das Liebfrauen-Stift in Oberwesel erhalten, doch ist dazu im Protokollband der Preces vermerkt, es handele sich um ein ius patronatus laiealis, das H. v. (d.) Leyen habe: ideoque eollatio omissa (Wien, HHStA, Primariae Preces, Akten F 7 und Protokollbd; vgl. Pauly, GS NF 14, Oberwesel S. 329). Der adoleseens Josef Eberhard hatte 1744 eine Kollation des Erzbischofs von Trier auf ein Kanonikat im Stift St. Paulin vor Trier erhalten, konnte sich dort aber nicht durchsetzen (vgl. Heyen, GS NF 6, St. Paulin S. 753). Vermutlich hat er in diesem Zusammenhang dann 1746 in Pfalzel das Kanonikat des verstorbenen Gerhard Reuß erhalten (PV). Seit 1760 ist er als Kustos bezeugt (Hofkalender). Am 27. April 1772 wurde er zum Dekan gewählt; Wahlkommissar war Weihbischof Johann Nikolaus von Hontheim (K Best. 1 C Nr. 19037). Josef Eberhard starb am 26. April 1794 und wurde am 28. April in der Stiftskirche begraben (K Best. 1 C Nr. 19038). - Die Priesterweihe erhielt er am 8. Juni 1754 (BistA Trier, Weiheprotokolle; die übrigen Weihen sind hier nicht überliefert). Johann Matthias Ignatius von Kaysersfeld aus Münstermaifeld. 1794--1802 Dekan. Kanoniker seit 1756, Kapitular seit 1766 ( s. unten).

7. Personallisten 323<br />

157 Nr. 197). Vor der Wahl zum Dekan war er Kantor. - Weihen: Tonsur am<br />

13. Dezember 1711, Niedere Weihen am 14. April, Subdiakonat am 15. April,<br />

Diakonat am 17. April und Priesterweihe am 10. Juni 1724 (BistA Trier, Weiheprotokolle)<br />

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J ohann U dalrich Miltz aus Neuendorf. 1755-1772 Dekan. Kanoniker<br />

seit 1729. Pfründe 6. Kanoniker als Nachfolger des Nikolaus Eringer.<br />

1744/45 und 1755 urkundlich als Kantor bezeugt (Kellerei-Rechnung und<br />

K Best. 157 Nr. 382). Am 4. Oktober 1755 wird er zum Dekan gewählt.<br />

1737/39 und 1744/45 ist er Kellner (Rechnungen), am 25. Mai 1759 erhält<br />

er einen päpstlichen Auftrag zur Untersuchung eines Falles in Rollingen/<br />

Diözese Metz (BistA Trier Urk. I C Nr. 53a), 1760-1765 ist er als apostolischer<br />

Protonotar, 1760-1768 als reeeptor generalis des obererzstiftischen Klerus im<br />

Hofkalender notiert. Er starb am 21. März 1772 (pV und F. T. Müller, Schicksale<br />

S. 470). - Zur Inschrift eines von ihm 1763 in Pfalzel bewohnten Hauses<br />

vgl. § 3 Abschn. A 5. Ein Streitfall mit der Gemeinde Pfalzel 1754 ist überliefert<br />

in K Best. 1 C Nr. 7170. - Weihen: Niedere Weihen und Subdiakonat am<br />

20. März 1734 (Weihetitel Stift Pfalzel), Diakonat am 9. April 1735, Priesterweihe<br />

am 25. August 1737 (BistA Trier, Weiheprotokolle). - Wappensiegel von<br />

1742 an K Best. 1 C Nr. 11463 S. 235; vgl. Abb 12f S. 187.<br />

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J osef E berhard aus Mainz. 1772-1794 Dekan. Kanoniker seit 1746.<br />

Pfründe 7. Bereits mit Fertigungsbefehl vom 11. Februar 1743 in Frankfurt<br />

hatte Josef Eberhard eine kaiserliche Erste Bitte für das Liebfrauen-Stift<br />

in Oberwesel erhalten, doch ist dazu im Protokollband der Preces vermerkt,<br />

es handele sich um ein ius patronatus laiealis, das H. v. (d.) Leyen habe: ideoque<br />

eollatio omissa (Wien, HHStA, Primariae Preces, Akten F 7 und Protokollbd;<br />

vgl. Pauly, GS NF 14, Oberwesel S. 329). Der adoleseens Josef Eberhard hatte<br />

1744 eine Kollation des Erzbischofs von Trier auf ein Kanonikat im Stift<br />

St. Paulin vor Trier erhalten, konnte sich dort aber nicht durchsetzen (vgl.<br />

Heyen, GS NF 6, St. Paulin S. 753). Vermutlich hat er in diesem Zusammenhang<br />

dann 1746 in Pfalzel das Kanonikat des verstorbenen Gerhard Reuß erhalten<br />

(PV). Seit 1760 ist er als Kustos bezeugt (Hofkalender). Am 27. April<br />

1772 wurde er zum Dekan gewählt; Wahlkommissar war Weihbischof Johann<br />

Nikolaus von Hontheim (K Best. 1 C Nr. 19037). Josef Eberhard starb am<br />

26. April 1794 und wurde am 28. April in der Stiftskirche begraben (K Best. 1<br />

C Nr. 19038). - Die Priesterweihe erhielt er am 8. Juni 1754 (BistA Trier, Weiheprotokolle;<br />

die übrigen Weihen sind hier nicht überliefert).<br />

Johann Matthias Ignatius von Kaysersfeld aus Münstermaifeld.<br />

1794--1802 Dekan. Kanoniker seit 1756, Kapitular seit 1766 ( s. unten).

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