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318 § 31. Liste der Dekane ist nicht untersucht. In ADB ist ein Peter Homphäus 11. als Geschwistersohn seines Oheims Peter I. genannt, der um 1534 als Pfarrer "in der Nähe" von Oberlahnstein gestorben sei, und ein Peter Homphäus 111., ebenfalls als Vetter von Peter 1., später Dekan "eines Stifts bei Trier", der im Oktober 1519 an der Universität Köln eingeschrieben worden sei. Beide hätten auch in Emmerich unterrichtet. Das bedürfte genauerer Untersuchung. Über diese drei Homphäi hat schon Johann Nikolaus von Hontheim (Hist. Trev. dipl. 2. 1750 S. 553) berichtet, z. T. unter Verwendung eines Manuskriptes von Jacob Masen (Archidiocesis Trevirensis, um 1650), z.T. aber - namentlich bei der Wiedergabe des Epitaphs des Pfalzeler Dekans - wohl mit eigenen Recherchen. Über die Familienstiftung des älteren Peter Homphäus zugunsten armer Studenten in Emmerich und deren Fortbestand noch im 19. Jahrhundert vgl. K Best. 403 (Oberpräsidium der Rheinprovinz) Nr. 15788 und Best. 405 (provinzial-Schulkollegium) Nr. 1250 (auch Jesuiten-Bibliothek Emmerich in Münster). Der oben zu 1566 genannte Johann Homphäus ist als Kanoniker und zuletzt als Kustos (K Best. 109 Nr. 1516 S. 3 und 42) von St. Kastor in Koblenz mehrfach bezeugt. Er ist ein Sohn der Anna Homphäus und des Johann Clotten aus Ernst und starb am 25. Juni 1616 (Schmidt-Knichel, Memorienbuch S. 186). Er ist an der Einrichtung des Stipendiums Homphäus am Seminar zur Gulpen durch seinen Onkel beteiligt und erbt dessen Bibliothek (K Best. 157 Nr. 310 und FWG Trier Nr. 889). Im Stift Pfalze! hatte er seit 1557 (bis ca 1566) ein Kanonikat. V gl. § 35. J ohann Leonardi Pfalze!. 1599-1615 Dekan. Kanoniker seit 1583, Kantor seit 1592. Pfründe 9. 1576 Vikar SS. Trinitatis, 1579-1583 Vikar St. Katharinae. Johann Leonardi Pfalzel wird beim Generalkapitel am 15. Juni 1576 als Vikar des Dreifaltigkeits-Altares aufgenommen. 1574/80-1583 soll er den St. Katharinen-Altar besessen haben (PV). Auf diesen verzichtet er, als Erzbischof Johann ihm am 2. Mai 1583 ein Kanonikat in Pfalzel verleiht (K Best. 1 C Nr. 43 S. 67). Zum 14. Dezember 1592 ist er als Kantor bezeugt (StadtA Trier Urk. H 4), wird im November 1599 zum Dekan gewählt (so in einer Urkunde vom 18. November bezeichnet: K Best. 194 Nr. 70) und am 6. Februar 1600 als solcher vom Erzbischof bestätigt (Mischbd StadtBi fol. 40r). Er starb Ende 1615, jedenfalls kurz vor dem 7. Januar 1616 (an diesem Tag wird das Ausschreiben für die Neuwahl ausgefertigt: Kopiar StadtBi fol. 58r). - Es mag sein, daß er mit dem Johann Leonard Pfalzel, der am 17. Oktober 1597 Pastor zu Beßlich ist und nun Landdekan des Landkapitels Trier wird, identisch ist (Bestätigung durch den Erzbischof, Eid: K Best. 1 C Nr. 43 S. 1140-1142). Dieses Amt hätte er dann mit der Wahl zum Dekan von Pfalzel wohl abgegeben. Peter Haaß (Hasius). 1616-1626 Dekan, Kanoniker seit 1591, Kustos 1592-1616. Pfründe 3. Am 28. Juni 1591 ist er als Kanoniker genannt (Mischbd StadtBi fol. 186r), 1599 als Senior (K Best. 1 E Nr. 1328), am 14. Dezember 1592 als Kustos (StadtA Trier Urk. H 4) und wird am 14. Januar 1616 zum Dekan gewählt (Treueid an den Erzbischof und dessen Bestätigung am 12. Februar: Kopiar StadtBi fol. 58r-60r). Peter Haaß starb am 28. Juni 1626

7. Personallisten 319 (K Best. 1 A Nr. 11674). - 1624 kauft er beim Obererzstiftischen Klerus mit 1600 fl. eine Rente von 80 fl., die von seinen Testamentsvollstreckern (vgl. § 36 bei Vikar Johann KeIl) 1631 der Pfarrei St. Laurentius in Trier übereignet wird mit der Auflage, das Anniversar des Stifters zu feiern, 20 fl. an Arme zu verteilen sowie an allen Donnerstagen eine Sakramentsmesse zu lesen. Die Rente wurde 1745 eingelöst (K Best. 157 Nr. 165; Wengier, Pfalzel S. 46 nach Trier- Arch Ergheft 11. 1910). Mit einer Rente der Stadt Trier von 48 Talern stiftete Peter Haaß ebenfalls eine Sakramentsmesse bei der Bruderschaft des Stiftes (K Best. 157 Nr. 158 mit Vorurkunden). Der Nachlaß bestand insgesamt aus 15900 fl., von denen 8390 fl. für die Armen bestimmt waren; durch kurfürstliche Anordnung erhielten davon die Dominikaner 3000 fl. (K Best. 157 Nr. 311 wegen einzelner Regelungen; das vollständige Testament scheint nicht erhalten). Johann Zandt (von Merl) aus Koblenz. 1626-1639 Dekan. Kanoniker seit 1606. Pfründe 11. Er folgt 1606 dem Johann Vianden, vermutlich durch eine Nomination im Turnus, und wurde am 9. Oktober 1606 in die possessio eingeführt (PV). Beim Generalkapitel 1607 ist er als canonicus absens notiert, 1616 beansprucht er anscheinend das Amt des Kustos, kann sich aber nicht durchsetzen (vgl. § 33 bei Sebastian de la Tour). Am 21. Juli 1626 wird er zum Dekan gewählt (Wahl durch den vom Kapitel gewählten Skrutator, den kurfürstlichen Kommissar Offizial von Hagen) und leistet am 11. August dem Erzbischof den Fidelitätseid (K Best. 1 A Nr. 11674, 11679). Er starb am 19. April 1639 (BistA Trier Urk. IA 361). - Johann Zandt ist ein Sohn des Koblenzer Kellners Robert Zandt. Die Mutter NN Wanglerin starb am 18. Juli 1636, offensichtlich bei ihrem Sohn in Pfalzel, und wurde in der St. Peters-Kapelle begraben (vgl. die Grabnotiz § 3 Abschn. A 3b). Johanns Siegel zeigt im Wappen drei Löwen 2 : 1 (so 1626: K Best. 1 A Nr. 11679). Danach ist er ein Angehöriger der Familie der Zandt von Merl (vgl. Gruber, Wappen S. 92f.). Hermann Rod taus Saarburg. 1639-1651 Dekan. Kanoniker seit 1606. Pfründe 10. Beim Generalkapitel 1607 ist er als canonicus absens notiert. 1639 ist er als Senior und Kantor bezeugt (BistA Trier Abt. IA Nr. 361); seit wann er Kantor war, ist nicht ermittelt. Am 24. April 1639 wird er zum Dekan gewählt, am 17. Juni 1639 von Weihbischof Otto von Senheim bestätigt (Erzbischof Philipp Christoph von Sötern befand sich seit 25. März 1635 in kaiserlicher Haft) und leistete den Fidelitätseid (K Best. 1 A Nr. 11677). 1649/50 war er Rektor der Universität Trier (Treviris 1 S. 94). Hermann Rodt starb am 13. Januar 1651 und wurde am 17. Januar begraben: habet quatuor qui por/arunt faces, villicos et vicinos que facerunt sepulturam (Mischbd StadtBi s. 3r; ob daraus zu entnehmen ist, daß sich das Kapitel nicht beteiligte Vielleicht ist ein Zusammenhang mit der Auseinandersetzung zwischen Erzbischof von Sötern und dem

318 § 31. Liste der Dekane<br />

ist nicht untersucht. In ADB ist ein Peter Homphäus 11. als Geschwistersohn seines<br />

Oheims Peter I. genannt, der um 1534 als Pfarrer "in der Nähe" von Oberlahnstein<br />

gestorben sei, und ein Peter Homphäus 111., ebenfalls als Vetter von Peter 1., später<br />

Dekan "eines Stifts bei Trier", der im Oktober 1519 an der Universität Köln eingeschrieben<br />

worden sei. Beide hätten auch in Emmerich unterrichtet. Das bedürfte<br />

genauerer Untersuchung. Über diese drei Homphäi hat schon Johann Nikolaus von<br />

Hontheim (Hist. Trev. dipl. 2. 1750 S. 553) berichtet, z. T. unter Verwendung eines<br />

Manuskriptes von Jacob Masen (Archidiocesis Trevirensis, um 1650), z.T. aber - namentlich<br />

bei der Wiedergabe des Epitaphs des Pfalzeler Dekans - wohl mit eigenen<br />

Recherchen. Über die Familienstiftung des älteren Peter Homphäus zugunsten armer<br />

Studenten in Emmerich und deren Fortbestand noch im 19. Jahrhundert vgl. K Best.<br />

403 (Oberpräsidium der Rheinprovinz) Nr. 15788 und Best. 405 (provinzial-Schulkollegium)<br />

Nr. 1250 (auch Jesuiten-Bibliothek Emmerich in Münster).<br />

Der oben zu 1566 genannte Johann Homphäus ist als Kanoniker und zuletzt als<br />

Kustos (K Best. 109 Nr. 1516 S. 3 und 42) von St. Kastor in Koblenz mehrfach bezeugt.<br />

Er ist ein Sohn der Anna Homphäus und des Johann Clotten aus Ernst und starb<br />

am 25. Juni 1616 (Schmidt-Knichel, Memorienbuch S. 186). Er ist an der Einrichtung<br />

des Stipendiums Homphäus am Seminar zur Gulpen durch seinen Onkel beteiligt und<br />

erbt dessen Bibliothek (K Best. 157 Nr. 310 und FWG Trier Nr. 889). Im Stift Pfalze!<br />

hatte er seit 1557 (bis ca 1566) ein Kanonikat. V gl. § 35.<br />

J ohann Leonardi Pfalze!. 1599-1615 Dekan. Kanoniker seit 1583,<br />

Kantor seit 1592. Pfründe 9. 1576 Vikar SS. Trinitatis, 1579-1583 Vikar<br />

St. Katharinae. Johann Leonardi Pfalzel wird beim Generalkapitel am 15. Juni<br />

1576 als Vikar des Dreifaltigkeits-Altares aufgenommen. 1574/80-1583 soll<br />

er den St. Katharinen-Altar besessen haben (PV). Auf diesen verzichtet er, als<br />

Erzbischof Johann ihm am 2. Mai 1583 ein Kanonikat in Pfalzel verleiht<br />

(K Best. 1 C Nr. 43 S. 67). Zum 14. Dezember 1592 ist er als Kantor bezeugt<br />

(StadtA Trier Urk. H 4), wird im November 1599 zum Dekan gewählt (so in<br />

einer Urkunde vom 18. November bezeichnet: K Best. 194 Nr. 70) und am<br />

6. Februar 1600 als solcher vom Erzbischof bestätigt (Mischbd StadtBi fol.<br />

40r). Er starb Ende 1615, jedenfalls kurz vor dem 7. Januar 1616 (an diesem<br />

Tag wird das Ausschreiben für die Neuwahl ausgefertigt: Kopiar StadtBi fol.<br />

58r). - Es mag sein, daß er mit dem Johann Leonard Pfalzel, der am 17. Oktober<br />

1597 Pastor zu Beßlich ist und nun Landdekan des Landkapitels Trier<br />

wird, identisch ist (Bestätigung durch den Erzbischof, Eid: K Best. 1 C Nr. 43<br />

S. 1140-1142). Dieses Amt hätte er dann mit der Wahl zum Dekan von Pfalzel<br />

wohl abgegeben.<br />

Peter Haaß (Hasius). 1616-1626 Dekan, Kanoniker seit 1591, Kustos<br />

1592-1616. Pfründe 3. Am 28. Juni 1591 ist er als Kanoniker genannt<br />

(Mischbd StadtBi fol. 186r), 1599 als Senior (K Best. 1 E Nr. 1328), am 14. Dezember<br />

1592 als Kustos (StadtA Trier Urk. H 4) und wird am 14. Januar 1616<br />

zum Dekan gewählt (Treueid an den Erzbischof und dessen Bestätigung am<br />

12. Februar: Kopiar StadtBi fol. 58r-60r). Peter Haaß starb am 28. Juni 1626

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