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310 § 31 . Liste der Dekane<br />

Tilmann Gottschalk von Geismar gen. Senfs. 1441/45-1449/56<br />

Dekan. Als Mainzer Kleriker erbittet er am 28. April 1430 ein bepfründetes<br />

Kanonikat im Stift Pfalzel (RepGerm 4 Sp. 3599) und ist zum 3. Januar 1431<br />

als Kanoniker bezeugt (K Best. 157 Nr. 75; die Datierung lautet zwar 3 Non.<br />

Janua1ii 1429 nach Trierer Stil, muß aber wohl doch mit 1431 umgerechnet<br />

werden). 1433 gehörte er zu den Anhängern Ulrichs von Manderscheid (Meuthen,<br />

Obödienzlisten S. 53, Schisma S. 22 Nr. 34). In der Dekansliste des Trierer<br />

Kopiars (StadtBi) ist er zum Jahre 1441 als Dekan genannt, urkundlich erst<br />

1448 (Kopiar BistA S. 37); bei Brower (Metropolis S. 220), Liehs (Leben und<br />

Thaten S. 311) und Schorn (Eiflia Sacra S. 320) ist er zum Jahre 1402 als Dekan<br />

genannt, was sicher falsch ist. Urkundlich bezeugt ist er bis 1449 (Kopiar<br />

StadtBi BI. 17). Nach dem Formular-Bruchstück K Best. 157 Nr. 302 Stück 1,<br />

mit dem der am 21. Juni 1456 zum Erzbischof gewählte Johann (von Baden)<br />

die Wahl des ungenannten Nachfolgers bestätigt, müßte Tilmann erst 1456<br />

(oder wenig zuvor) gestorben sein. Er schrieb 1445 eigenhändig ein noch erhaltenes<br />

Breviarium Treverense (StadtBi Trier Hs. 387/1151; vgl. § 3 Abschn. B).<br />

Er soll sich um die Hebung der Sitten in seinem Stift bemüht haben (Wengier,<br />

Pfalzel S. 45).<br />

J ohann von Winningen. 1454 Anwartschaft auf das Dekanat. Kanoniker<br />

1454-1460. VgI. § 35.<br />

Gutmann (Gode-) von Kirn (lYria)/von Oberstein (de Superiori<br />

Lapide). 1455-1459 Dekan. Vorher Kanoniker und Kantor. Die Zusammenfügung<br />

der im Repertorium Germanicum veröffentlichten, ausschließlich römischen<br />

Überlieferung ist durch offensichtliche Lese- und Schreibfehler der Namen<br />

erschwertl). Ausgangspunkt ist der Nachweis für Guthmann de lYria als<br />

1) Die Identifizierung der verschiedenen Namen ergibt folgende "Gleichungen".<br />

1) Guthmann und Godemann sind mundartige Varianten, Gode!mann und Goldemann dazu<br />

Schreib- oder Lesefehler. - 2) JYria und JYrca sind mit Kirn an der Nahe zu identifizieren<br />

(ähnliche Namenformen sind überliefert; die Kyrburg heißt noch heute so). 12 km<br />

südwestlich von Kirn liegt Oberstein (Lapis Superior, heute Stadtteil von Idar-Oberstein).<br />

Vermutlich stammt Gutmann aus Kirn (oder einem Dorf zwischen diesen beiden<br />

größeren Orten); die Variante Oberstein könnte darauf hinweisen, daß dieser Ort<br />

bekannter war oder schien. - 3) Die Identifizierung des in den römischen Quellen genannten<br />

Gume!, Gunne!, Sunne! mit Niederemmel (an der Mittelmosel im Landkapitel<br />

Piesport; Oberemmelliegt an der unteren Saar bei Konz und paßt nicht zu Piesport)<br />

läßt sich nur als falsche Lesung eines verschnörkelten großen E in der Schrift des<br />

15. Jahrhunderts erklären, ist damit aber keineswegs abwegig. Sie ist sicher bewiesen<br />

durch den Nachweis Gutmanns als Pfarrer von Niederemmel und erhält auch eine<br />

schöne Bestätigung durch die Nachricht von einer Vakanz durch den Eintritt des Peter<br />

Koppel in die Trierer Kartause, die Patron dieser Kirche ist (vgl. F ABRICIUS, Erl. 5,2<br />

S.59).

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