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306 § 30. Liste der Pröpste<br />

Herbord von Hechtsheim, der im Chronicon Moguntinum rühmend genannt wird,<br />

ist seit März 1348 unter den engeren Vertrauten Kunos von Falkenstein nachweisbar<br />

und hat in der Zeit von dessen Verwaltung des Erzstiftes Mainz 1346-1354 (für Erzbischof<br />

Heinrich von Virneburg) bzw. in den Kämpfen mit Erzbischof Gerlach von<br />

Nassau mehrfach für beträchtliche Summen Bürgschaften übernommen, weshalb er<br />

auch in den Vergleich zwischen Kuno und Gerlach von 1354 ausdrücklich aufgenommen<br />

wurde. Auch die oben genannte Vereinbarung zwischen Erzbischof Kuno und<br />

den von Hechtsheim von 1376 ist in diesem Zusammenhang zu sehen. Nachdem Kuno<br />

von Falkenstein dann 1360 Koadjutor und 1362 Nachfolger des Trierer Erzbischofs<br />

Boemund 11. geworden war, erscheint Herbord auch in Trierer Quellen und es kann<br />

kein Zweifel darüber bestehen, daß er auch Johann die Propstei von Pfalzel vermittelt<br />

hat. Herbord starb im Oktober/November 1376. Die engen Bindungen zwischen ihm<br />

und Erzbischof Kuno werden auch darin sichtbar, daß Kuno am 1. August 1378 zur<br />

Memorie seines familiaris Herbord eine zweite Vikarie am Marien-Altar in St. Kastor/<br />

Koblenz für das Seelenheil Herbords sowie seiner und seiner Vorgänger, Vorfahren<br />

und Wohltäter stiftete und mit Renten, die er - wie eigens gesagt ist - nicht aus Vermögen<br />

und Einkünften der Trierer Kirche, sondern aus eigenem Vermögen erworben<br />

hatte, ausstattete. Der neue Vikar und auch die übrigen Vikare sollen an den Stundengebeten<br />

(des Kapitels) teilnehmen und Präsenzgelder erhalten; dafür gibt der Erzbischof<br />

der Präsenz 100 fl. zum Kauf einer Rente von 10 fl. Zusätzlich wird eine Präsenz<br />

für die Teilnahme an Anniversarien und Memorien Herbords eingerichtet<br />

(Schmidt, QKastor 1 S. 678 Nr. 1343 mit Ausführungsurkunden Nr. 1353, 1355, 1357).<br />

Im Memorienbuch von St. Kastor ist der Tod Herbords am 5. Oktober mit der genannten<br />

Stiftung eingetragen (Schmidt-Knichel, Memorienbuch S. 271), eine Memorie am<br />

22. Mai und 11. Dezember (S. 151 und 321). - Ob die im 15. Jahrhundert in Trier bezeugte<br />

Schöffen familie von Hexheim von Herbord abstammte bzw. durch diesen nach<br />

Trier kam, bedürfte einer besonderen Untersuchung. Über Herbord vgl. RegEbbMainz<br />

1 Nr. 5649, 5652, 5698, 5779, 5809, 5873, 5919, 5939, 6001 f. und 2 Nr. 22-24, 234f,<br />

371,2281. - K Best. 1 A Nr. 924. 3405-3407,6025. - Fritz Pfeil, Der Kampf Gerlachs<br />

von Nassau mit Heinrich von Virneburg um das Erzstift Mainz. Phi!. Diss. Straßburg.<br />

Darmstadt 1910. - Fritz Vigener, Kuno von Falkenstein und Erzbischof Gerlach von<br />

Mainz in den Jahren 1354-58 (MittObHessGV NF 14. 1906 S. 1-43). - Michael Hollmann,<br />

Das Mainzer Domkapitel im späten Mittelalter (1306-1476) (QAbhMittelrheinKG<br />

64) 1990. - Paul-Joachim Heinig in Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte,<br />

hrsg. von Friedhelm Jürgensmeier, 1. 2000, bes. S. 471-509. - A. Gerlich<br />

a.a.O. übersieht die Verbindungen zwischen Herbord und Erzbischof Kuno als Mainzer<br />

Bistumsverweser.<br />

Die Propstei wurde 1391/95 dem Kapitel inkorporiert. Vgl. § 12.<br />

Nikolaus von Montabaur. Brower (Metropolis 1 S. 220) nennt ihn als letzten<br />

Propst von Pfalzel zu 1399, nach Johann von Hechtsheim (dieser bis 1391), und zwar<br />

als Kapitularkanoniker am Dom. Das ist gewiß eine (wie auch immer zustande gekommene)<br />

Verwechselung, auch hinsichtlich des Domkapitels (vgl. Holbach, Stiftsgeistlichkeit).<br />

Im Domkapitel ist ein Nikolaus von Montabaur nicht nachgewiesen (vgl.<br />

Holbach, Stiftsgeistlichkeit). 1408 ist ein Nikolaus von Montabaur als Notar am Offizialat<br />

Trier bezeugt (K Best. 215 Nr. 584).

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