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304 § 30. Liste der Pröpste<br />

ten müsse, sobald er das Archidiakonat erhalten habe (ebenda S. 300 f.<br />

Nr. 772f.) Die Verzichts auflage ist - wie schon 1370 für St. Florin (vgl. Diederich,<br />

St. Florin/Koblenz S. 243) - befolgt worden: am 25. September 1371<br />

wird Dietrich ausdrücklich als nunmehriger Archidiakon von Dietkirchen und<br />

ehemaliger Propst von Pfalzel bezeichnet (K Best. 1 A Nr. 6230). Seit 1371/72<br />

hatte er auch ein Domkanonikat (Ahnenprobe K Best. 1 D Nr. 2679; ebenda<br />

weitere Nachweise). 1391 ist bezeugt, daß er auch die Pfarrkirche von Lay besaß<br />

(RepGerm 2 Sp. 240). Er hat 1384 als Archidiakon resigniert und wurde<br />

Kartäuser (Kisky, Domkapitel S. 178) und ist am 1. Aptil 1404 als monaehus et<br />

sacerdos der Kartause Koblenz gestorben (K Best. 108 Nr. 1011 und StadtBi<br />

Trier Hs. 1668/351 fol. 28v; Mitt. Joh. Simmert). Im Totenbuch von St. Kastor<br />

in Koblenz ist sein Anniversar zum 2. April notiert (Schmidt-Knichel,<br />

Memorienbuch S. 111 f.). Als Archidiakon von Dietkirchen vgl., Holbach,<br />

Stiftsgeistlichkeit S. 490 1 ).<br />

Jakob von Hechtsheim (Hexheim). 1373-1374 Propst. Am 26. April<br />

1371 verfügt der Papst, dem Jakob von Hexheim, bepfründeter Kanoniker am<br />

Domstift Worms, der ein Quinquennium kanonisches Recht studiert hat, die<br />

Propstei Pfalzel zu verleihen, sobald Theoderich von Güls das Archidiakonat<br />

Dietkirchen erhalten (und damit auf die Propstei zu Pfalzel verzichtet) hat.<br />

Voraussetzung ist, daß der Offizial von Trier post diligentem examinationem bestätigt,<br />

daß Jakob bene legere et bene eonstruere et bene eantare ae eongrue loqui latinis<br />

verbis et alias idoneum esse; dies gilt auch, wenn er nicht gut singt, aber verspricht,<br />

es in Jahresfrist zu lernen (Sauerland, VatReg 5 S. 316 Nr. 809). Jakob ist 1367<br />

und 1373/74 als Mitglied der Deutschen Nation in Bologna bezeugt, 1373 und<br />

1374 als Propst von Pfalzel und Kanoniker von Worms durch einen Prokurator<br />

(Friedländer S. 129, 136 f., 392). In stiftischen Quellen ist er nicht genannt.<br />

V gl. auch nachstehend bei Johann von Hechtsheim.<br />

J ohann von Hech tsheim (Hexheim). 137~1391 Propst. Am 12. Februar<br />

1374 beauftragt der Papst den Archidiakon von Dietkirchen, die Eignung des<br />

Johann von Hechtsheim, bepfründeter Kanoniker von St. Viktor in Mainz und<br />

1) Die Angabe bei STRUCK, Lahn 1 Nr. 699 S. 308, Dietrich von Güls sei in einer<br />

Urkunde vom 1. Dezember 1385 als verstorben bezeichnet ("das Haus, das der + Herr<br />

Dietrich von Güls .. . , Archidiakon ... zu Dietkirchen, dem Aussteller gegeben hat") ist<br />

eine, wenn auch naheliegende, mißverstandene Interpretation des Textes alsolich hus,<br />

alz der erber her Dederich von Culse korbischoff waz Zu Dekirchen, mir Wernher gegeben hai!, weil<br />

nicht bekannt war, daß Dietrich von Güls (auf das Amt des Archidiakons verzichtet<br />

hatte und) in den Kartäuserorden eingetreten war. Er war somit 1385 nicht verstorben,<br />

sondern es heißt "zu der Zeit, als Dietrich Archidiakon war" (und nun nicht mehr ist).<br />

Für die Zeitgenossen war es gewiß eine bemerkenswerte und daher (allgemein) bekannte<br />

Sache, daß ein Archidiakon von diesem Amt zurücktrat und Mönch wurde.

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