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7. Personallisten 301<br />

kannt. Da aber ein anderer Inhaber dieser Pfründe nicht nachgewiesen werden<br />

kann, ist anzunehmen, daß Nikolaus von Hunolstein die Propstei Pfalzel neben<br />

den zahlreichen anderen Pfründen bis zu seinem Tod behalten hat (vgl.<br />

dazu auch bei seinem Nachfolger in dieser Propstei).<br />

Nikolaus von Hunolstein ist seit sicher 1318 (K Best. 1 D Nr. 279) bis 1331<br />

(K Best. 1 A Nr. 3899 und 4257) Domkantor, seit März 1332 Dompropst (foepfer<br />

1 Nr. 204 S. 158. V gl. auch Holbach, Stiftsgeistlichkeit 2 S. 509). Er starb<br />

zwischen dem 29. April und dem 15. Mai 1335 (vgl. Toepfer 1 S. 171 Anm.).<br />

Im Stift St. Simeon in Trier ist sein Anniversar zum 3. Juni notiert (Nekrolog 2<br />

S. 9v), doch hatte er offensichtlich dort keine Pfründe (vgl. Heyen, GS NF 41,<br />

St. Simeon). 1324 ist ein Nikolaus von Hunolstein als Propst von St. Kastor<br />

in Koblenz genannt (Schmidt, QKastor 1 Nr. 520 S. 284) und im Nekrolog mit<br />

Anniversar am 2. Juni und mit einer Memorie am 15. Dezember eingetragen<br />

(Schmidt-Knichel, Memorienbuch S. 166 und 394; vgl. auch Goldmann,<br />

St. Kastor/Koblenz S. 105). Da der hier 1324 in Rede stehende Nikolaus 1321<br />

als Domkantor und Pfarrer der zu St. Kastor gehörenden Pfarrkirche Ems bezeugt<br />

ist (Schmidt, QKastor 1 Nr. 472 S. 255), ist anzunehmen, daß Nikolaus<br />

1322 seinem Verwandten Friedrich von Warsberg (1290-1322) im Besitz der<br />

Propstei de, Stiftes St. Kastor in Koblenz folgte. Auch hier ist nämlich bis<br />

nach dem Tod des Nikolaus kein anderer Propst bezeugt (Goldmann a.a.O.).<br />

Neben den genannten Pfründen am Dom zu Trier, in Pfalzel und in St. Kastor/Koblenz<br />

besaß Nikolaus von Hunolstein sicher die Pfarreien von Bernkastel<br />

(1299-1335, s.o.), Lockweiler (1312, s.o.), Birkenfeld (vgl. Toepfer 1<br />

Nr. 252 S. 204) und Ems (1321; s.o.), von denen die drei erstgenannten auch<br />

im Testament von 1335 (s. u.) ausdrücklich bedacht werden. Außerdem werden<br />

dort in besonderer Weise auch die Pfarrkirche und ein Reklusorium in<br />

Nickenich genannt, sodaß eine engere Beziehung zu diesem Ort sehr wahrscheinlich<br />

ist. - Im übrigen nennt das Testament (Volltext bei Toepfer 1<br />

Nr. 211 S. 161-171) zahlreiche, aber nicht alle Trierer Klöster und Stifte (in<br />

Trier z. B. St. Paulin, aber nicht St. Simeon, obwohl er dort ein Anniversar hat;<br />

in Koblenz St. Kastor, aber nicht St. Florin; Pfalzel, aber nicht Kyllburg etc.),<br />

woraus u. U. weitere Rückschlüsse möglich wären. Bei der Einrichtung von<br />

Anniversarien und Memorien werden vielfach neben den Eltern und Verwandten<br />

der verstorbene Erzbischof Boemund, der Archidiakon Friedrich<br />

und der Domkustos Isenbard, alle Angehörige der Familie von Warsberg, eingeschlossen.<br />

Testamentsvollstrecker sind der Archidiakon Boemund (von<br />

Warsberg), der Domkustos Ludolf von Holfels und der Domkanoniker Peregrinus<br />

von Wangin. Erwähnt sei noch, daß das Testament einen ungewöhnlich<br />

großen Haushalt des Dompropstes erkennen läßt (ein eigener Kellner, drei famuli,<br />

Scholaren, Köche, Mägde, Kechte etc.).

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