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7. Personallisten 299<br />

Stadt [frier] [2000 Jahre Trier 2. 1996] S. 481). - In dem nach dem Tod ErzbischofTheoderichs<br />

am 28. März 1242 ausgebrochenen Trierer Schisma stand<br />

Heinrich offensichtlich auf Seiten des Neffen Theoderichs und schließlich<br />

auch obsiegenden Arnold von Isenburg. Schon am 10. Oktober 1242 ist er als<br />

dessen Bürge bezeugtl). Auch in der Regierungszeit Erzbischof Arnolds ist<br />

Propst Heinrich häufig in erzstiftischen Angelegenheiten und als Schiedsrichter<br />

bezeugt.<br />

Zum Zisterzienserinnenkloster St. Thomas an der Kyll hatte Propst Heinrich offenbar<br />

engere, wohl nicht nur wirtschaftlich motivierte Beziehungen, die aber in eine<br />

umfassende biographische Untersuchung der Tätigkeiten Heinrichs einzuordnen wären.<br />

Für die Hinwendung zu den Zisterziensern hat auch Wolfgang Bender (Zisterzienser<br />

und Städte [frierHistForsch 20] 1992) beobachtet, daß Heinrich ein "besonders<br />

enges persönliches Verhältnis zu St. Thomas und Himmerod" hatte (S. 92, zu<br />

Himmerod auch S. 270). Hier nur wenige Hinweise. Für Juni 1238 ist überliefert, daß<br />

Propst Heinrich Güter in Aach (Age) und (Butz-)Weiler (Wi/,.e) von St. Thomas gekauft,<br />

diese aber nun an das Kloster Ören (St. Irminen) in Trier für 100 Trierer<br />

Pfund, zahlbar je zur Hälfte im Herbst 1239 und 1240, (weiter-)verkauft habe (Ören<br />

stellt Bürgen: MrhUB 3 Nr. 627 S. 478). Damit steht gewiß die Urkunde Propst Heinrichs<br />

vom 17. Juli 1244 in Zusammenhang, in der er erklärt, dem Kloster St. Thomas<br />

100 Trierer Pfund zu schulden und diesem dafür seine Güter (in Trier) an der Langen<br />

Mauer (in fongo mu,.o) und was er außerhalb der Kastilport (por/am CasteIlt) besitzt,<br />

verpfändet l,!abe, damit das Kloster für die genannte Summe darauf zurückgreifen<br />

könne, falls er zu seinen Lebzeiten nicht zahle (MrhUB 3 Nr. 797 S. 597; MrhR 3 S. 87<br />

Nr. 385). Wohl als "Abwicklung" dieser Geschäfte ist es zu verstehen, wenn Heinrich<br />

schließlich mit einer Urkunde vom Januar 1267 dem Kloster St. Thomas seinen<br />

Weinberg an der Langen Mauer in Trier für die dem Kloster für sein (dort gestiftetes)<br />

Anniversar (noch) schuldigen 25 Pfund Trierer Denare übereignet (MrhR 3 S. 507<br />

Nr. 2241). - Mitsiegier ist hier der Abt der Zisterzienserabtei Himmerod. Schon 1252<br />

war Propst Heinrich Vermittler in einem Streit des Klosters St. Thomas mit den von<br />

der Brücke (de Ponte) in Trier (MrhUB 3 Nr. 1160 S. 864). Inwieweit diese Beziehungen<br />

Propst Heinrichs zu St. Thomas und Himmerod darüber hinaus auch generell<br />

zum Zisterzienserorden gelten, muß dahingestellt bleiben. Zur Abtei Himmerod bestand<br />

jedenfalls ebenfalls eine engere Bindung, ist Heinrich doch 1251-1261 mehrfach<br />

als päpstlich delegierter Schiedsmann für Himmerod tätig (vgl. MrhR 3 Nr. 862,<br />

1455, 1552, 1697; 4 Nr. 1733). 1267 schenkt Heinrich der Abtei Himmerod zur Einrichtung<br />

eines Anniversars 55 Mk., damit das Kloster Güter des Kölner Stiftes St. Severus<br />

in Zeltingen und Kröv kaufen kann (MrhR 3 S. 514 Nr. 2268). - Zu den Vermögensverhältnissen<br />

Heinrichs sei schließlich noch angemerkt, daß es 1281 heißt, er<br />

habe in Udelfangen eine Mühle gehabt, die nun dem Heinrich, Sohn des verstorbenen<br />

Nikolaus, Schultheiß zu Trier, gehöre (K Best. 194 Nr. 3).<br />

1) MrhR 3 S. 71 Nr. 309. Es ist abwegig, daraus eine antistaufische Haltung zu interpretieren,<br />

weil dieses Trierer Schisma in erster Linie eine innerstiftische Auseinandersetzung<br />

rivalisierender Adelsgruppen darstellt. Zu diesem Fragenkomplex vgl. die<br />

Ausführungen zu Rudolf von der Brücke bei HEYEN, GS NF 6, St. Paulin S. 583 f.

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