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§ 29. Liste der inkorporierten Kirchen und der Zehntrechte 287<br />

Dekan des Stiftes zu vergeben. Nach Abzug der Kompetenz für diese Kleriker<br />

seien zunächst aus Bernkastel 40 fl. und aus Noviand 20 fl. für eine Memorie<br />

des Erzbischofs im Stift Pfalzel zu verwenden, die weiteren Überschüsse dann<br />

für die Präsenz des Stiftes (K Best. 157 Nr. 104; Goerz, RegEb S. 234). Das<br />

Stift hatte im Gegenzug das Nominationsrecht aller Kanonikate und Präbenden<br />

dem Erzbischof übergeben, doch hatte Erzbischof Johann bereits am<br />

7. Dezember 1471 erklärt, falls der Papst der Inkorporation nicht zustimmen<br />

werde, sei auch die Übergabe des Nominationsrechtes hinfällig (ebenda<br />

Nr. 105; Best. 1 C Nr. 17 Stück 766f.; Goerz, RegEb S. 234). Am 14. März<br />

1472 beauftragte Papst Sixtus IV. den Dekan von St. Florin/Koblenz, die Angelegenheit<br />

zu untersuchen und bei einem positiven Ergebnis die Inkorporationen<br />

zu vollziehen (ebenda Nr. 106; StadtBi Trier Hs. 1692/329). In die Verhandlungen<br />

mit der Kurie wurden dann neben dem Besetzungsrecht des<br />

Erzbischofs an den Kanonikaten des Stifts Pfalzel auch Pfründen an den Burgen<br />

in Limburg und Ehrenbreitstein einbezogen, worüber schließlich eine umfangreiche<br />

Bulle Papst Sixtus IV. vom 21. Januar 1477 entschied (vgl. ausführlich<br />

in § 8 Abschn. C), worauf Ludwig Sauerborn, Dekan von St. Florin, am<br />

10. Dezember 1477 die Inkorporationen vollzog (K Best. 157 Nr. 107). Dann<br />

aber gab es neue Probleme in Bernkastel, sodaß schließlich in zwei Urkunden<br />

vom 28. und 2~ August 1501 einerseits Dekan und Kapitel von Pfalzel zugunsten<br />

des Erzbischofs auf ihre Rechte an der Pfarrei Bernkastel und anderseits<br />

der Erzbischof auf das ihm übertragene Nominationsrecht an den Kanonikaten<br />

verzichteten (ebenda Nr. 127 und 128; Best. 1 C Nr. 17 Stück 700 und<br />

700b). Als Begründung wird lediglich angegeben, daß hinsichtlich Bernkastel<br />

nullus est effectum sorlita neque ut facile sorliatur speratur. Das Stift Pfalzel hat somit<br />

an Bernkastel faktisch nie Rechte erworben.<br />

Anderseits bedeutete diese Transaktion für das Stift doch einen deutlichen<br />

Gewinn, weil es die, wenn auch kleine Pfarrei N oviand lediglich für die "Gegenleistung"<br />

einer Memorie des Erzbischofs erhalten und das als Gegenleistung<br />

für die beiden Pfarreien eingebrachte Nominationsrecht behalten hatte.<br />

Das Stift bezog in der Pfarrei Noviand ein Drittel (1589 die Hälfte) des Zehnten<br />

und hatte den Vikar zu besolden. Die anderen zwei Drittel erhielt der Erzbischof<br />

von Trier. Das Kollationsrecht an der Pfarrkirche Noviand hatte der<br />

Dekan. Vor 1779 war eine Erneuerung des Chores der Kirche in Noviand erforderlich<br />

(K Best. 157 Nr. 307; zum Neubau der Kirche 1765-1789 durch<br />

den Erzbischof vgl. K Best. 1 C Nr. 12333; Kdm. Krs Bernkastel S. 306).<br />

Pfalzel (nö Trier, heute Stadtteil von Trier). Burdekanat. Patrozinium: St. Marti<br />

n . Filialen: der größere Teil von Biewer. V gl. Fabricius, Erl. 5,2 S. 19; Pauly, Siedl-<br />

Pfarrorg 6 S. 281-288; Heyen, Benediktinerinnenkloster Pfalzel S. 29-38.<br />

Bei der Abtrennung eines Teiles der Grundherrschaft Pfalzel zur Gründung eines<br />

Frauenklosters durch Adela um 710 blieb die bestehende (pfarr-)Kirche St. Martin bei

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