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286 § 29. Liste der inkorporierten Kirchen und der Zehntrechte<br />

ser Überlieferung zumindest soviel schließen, daß dem Protokollanten eine heilige<br />

Ad(el)a nicht eben bekannt war, sonst hätte er bei der Sanctus-Abkürzung nicht die<br />

maskuline Form gewählt. Für spätere Jahrhunderte sind als Patrozinien überliefert:<br />

1569 Agatha, 1669 Anna und Agatha, 1715 Anna, 1830 Anna (de Lorenzi, Beiträge 1<br />

S. 108), auch heute Anna (Schematismus Trier 2004 S. 141). Insbesondere die "Unsicherheit"<br />

zwischen Agatha und Anna kann für älter Adela (im Sinne Paulys) sprechen,<br />

war dann 1374 aber schon kaum noch bekannt. Da Adela sonst nicht als Kirchen-Patronin<br />

bekannt ist (vgl. § 20) und das Stift Pfalzel erst 1315 die Pfarrei Bischofsdhron<br />

(mit der Filiale Morbach) erhielt, also nicht als Vermittler eines Adela-Patroziniums in<br />

Betracht kommt, wird man gut daran tun, die Interpretation Paulys "Ada = Adela" unbeachtet<br />

zu lassen und ein Miß- oder Unverständnis des Protokollanten von 1374 bei<br />

einer ihm übergebenen Vorlage des Stiftes Pfalzel zu sehen, die ihn womöglich sogar<br />

zu der irrigen Angabe sancti Ade verleitet haben könnte. Daß man später von Agatha zu<br />

Anna "wechselte", bleibt damit dennoch merkwürdig.<br />

N onnweiler (s Hermeskeil; früher Landkreis Trier, seit 1946 Saarland).<br />

Landkapitel Wadrill. Patrozinium: St. Hubertus, später zusätzlich St. Antonius.<br />

Filialen: Bierfeld; Anfang des 17. Jahrhunderts wurden die kurtrierischen Orte<br />

Otzenhausen und Schwarzenbach aus dem evangelisch gewordenen Pfarrbezirk<br />

Sötern der Pfarrei Nonnweiler eingegliedert, ebenso 1752 der Ort Eisen<br />

aus der Pfarrei Achtelsbach. Vgl. Fabricius, Erl5,2 S. 128; Pauly, SiedlPfarrorg<br />

4 S. 95 f.; Kdm. Trier-Land S. 255 f. (Hubertushorn und Hubertusschlüssel in<br />

der Kirche); Heyen, Benediktinerinnenkloster Pfalzel S. 51 f. Brommer, Feuerstätten<br />

S. 511 (Stift Pfalzel als Zehntherr: 2f 3 Stift, 1/ 3<br />

Pfarrer).<br />

Der Kustos des Stiftes Pfalzel besaß das Kollationsrecht der kleinen Pfarrei<br />

Nonnweiler und bezog zwei Drittel des Zehnten. Er hatte aus diesen Einnahmen<br />

Meßwein, Wachs, Kirchenwäsche und Glockenseile der Stiftskirche in<br />

Pfalzel zu bezahlen. Ein Drittel des Zehnten erhielt der Pfarrer (präsentation<br />

bezeugt 1525 in K Best. 1 A Nr. 2986; Präsentations formular in Mischbd<br />

StadtBi BI. 5r; Leistungen in Pfalzel bezeugt 1802 in K Best. 276). Wenn somit<br />

die Rechte des Stiftes Pfalzel auch erst sehr spät bezeugt sind, so kann doch<br />

kein Zweifel bestehen, daß Nonnweiler schon zu den Besitzungen des Nonnenklosters<br />

und nach dessen Aufhebung zur Erstausstattung des Stiftes gehörte.<br />

Die romanische Kirche von Nonnweiler erhielt 1787, also noch zur<br />

Stiftszeit, einen Neubau (Kdm. a.a.O.).<br />

N oviand (w Bernkastel). Landkapitel Piesport. Patrozinium: St. Lambert.<br />

Filialen: Maring, Siebenborn. Nach Pauly ursprünglich Teil der Pfarrei Altrich,<br />

1350 "Halb-Mutterkirche", volle Selbständigkeit um 1400. Vgl. Fabricius, Erl.<br />

5,2 S. 59; Pauly, SiedlPfarrorg 2 S. 58 f.<br />

Mit Urkunde vom 2. November 1471 inkorporiert Erzbischof Johann von<br />

Trier dem Stift Pfalzel die Pfarrkirchen von Bernkastel und Noviand mit der<br />

Bestimmung, in Bernkastel eine Plebanie und in Noviand eine Vikarie einzurichten.<br />

Diese und die in den Kirchen vorhandenen Altäre seien durch den

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