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238 § 26. Übersicht<br />

d) Die in späterer Zeit erworbenen Rechte an Kirchen. Dazu zusammenfassend<br />

unten in Abschn. 3.<br />

Diese Übersicht zeigt, daß das Stift an Grundbesitz zu der Erstausstattung<br />

aus dem Besitz des vormaligen Frauenklosters kaum etwas hinzu erworben<br />

hat. Eine nennenswerte Vermehrung der Einkünfte konnte nur durch die<br />

Inkorporationen von Kirchen durch die Erzbischöfe erreicht werden, nämlich<br />

1212 Ittel, 1217 Cochem, 1315 Bischofsdhron, 1471 Noviand, 1463/70<br />

Klause Cochem und 1473 Alf (Einzelheiten nachstehend in Abschn. 3). Die<br />

Erträge aus diesen Rechten an Kirchen machten den Hauptteil der stiftischen<br />

Einkünfte in späterer Zeit aus. Ohne diese Zuwendungen der Erzbischöfe<br />

hätte das Stift die wirtschaftliche Umstellung von der Agrarwirtschaft zur Kapitalwirtschaft<br />

nicht überstehen können.<br />

Der Grund für dieses Unvermögen des Stiftes, trotz einer zunächst relativ<br />

soliden agrarischen Grundausstattung die notwendige Anpassung und Weiterentwicklung<br />

der wirtschaftlichen Grundlagen durchzuführen, ist primär darin<br />

zu sehen, daß das Stift keine Sondervermögen (Fabrik, Präsenz, Hospital) eingerichtet<br />

hatte, die ausreichende Überschüsse hätten erzielen können, um dann<br />

durch Rentenkäufe neue Einnahmemöglichkeiten zu erschließen. Nahezu<br />

sämtliche Einnahmen wurden vielmehr direkt an die Kapitelsmitglieder verteilt,<br />

wobei es wirtschaftlich irrelevant war, ob unmittelbar durch Einzelpfründen<br />

(präbenden) oder mittelbar durch Verteilung über die Kellerei (Einzelheiten<br />

dazu in § 27). Anderseits war die Besitzgrundlage zu gering, um<br />

ausschließlich auf dieser agrarischen Basis bei den sich ändernden wirtschaftlichen<br />

Verhältnissen ausreichende Einkünfte aus Pacht- und Lehngütern der<br />

Grundherrschaften zu erhalten.<br />

2. Einkommen-Übersichten<br />

a) 1590-1599<br />

Eine im ganzen Erzstift durchgeführte Erhebung der jährlichen Einkünfte<br />

der Jahre 1590-1599 gibt für das Stift Pfalzel folgende Angaben.<br />

Ratio decennalis frumentorum quae interpersonas ecclesiae B(eatae) M(ariae) V(irginis)<br />

Palatiolensis deservientes divisa sunt. Die Angaben seien aus den Registern ermittelt.<br />

Unterzeichnet von Dekan Johann Leonardi. K Bst. 1 C Nr. 11354<br />

S.255f.

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