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29.12.2014 Aufrufe

222 § 24. Chor- und Gottesdienst, Kalender Danach geht er in Prozessionsordnung zur visitatio der Altäre (in 2 nur: zu den Altären), und zwar in folgender Reihenfolge (1 S. 19-38): SS. Trinitatis, St. Johann Baptist und Evangelist, St. Katharina, St. Martin, Kapelle St. Peter, St. Nikolaus. Auf dem Weg und vor den Altären sind jeweils besondere Gesänge und Gebete vorgesehen. Von St. Nikolaus geht man zum Chor zurück. Nach einer Litanei folgt die Messe. Altar-Stationen während der Fastenzeit. In der Fastenzeit hielt man abwechselnd an den Wochentagen an je einem der (Neben-)Altäre eine Statio. Dieser allgemeine Brauch (vgl. Kurzeja, Ordinarius S. 304 f.) wurde in Pfalzel schon zu Anfang des 18. Jahrhunderts aufgegeben. Es heißt dazu im Processionale (1 S. 38; nicht in 2): Ante hac singulis diebus ferialibus ftebat statio per XL (Quadragesima) ad unum altare, alternative cum uno ex R(esponsoribus) et precibus et litaniis ut supra. Palm sonn tag/Palmenweihe. 1 S. 38-48, 2 S. 26-32. Vgl. ausführlich zum Palmsonntag-Ritus im Trierischen: Kurzeja, Ordinarius S. 263-280. Über die Teilnahme des Stiftes Pfalzel an Palmenweihe und Prozession des Domkapitels vgl. ebenda S. 251 Anm. 1106. Nach der Prim betritt der Hebdomadar mit Ministranten, Weihwasser, Kerzen und Weihrauch faß den Chor und legt auf dem Weihaltar (ad altare benedicturus) an der Epistelseite die Palmzweige (ramos palmarum) ab. Der Subdiakon beginnt die Lesung ,In diebus illis' etc. "wie im Meß-Formular". Nach der Segnung (benedictio) der Palmen und deren Verteilung (distributio) intoniert der Kantor das ,Asperges'; kein ,Gloria'. Dann geht man in Prozession zum Kreuz auf dem Friedhof, oder wenn es regnet in die St. Peter-Kapelle oder zum Außenportal der Kirche. Dort folgt die Lesung. Apud crucem inter utrumque chorum stabunt celebrantes, cantor autem intonat ,Cum audisset. Pueri canunt hymnum sequentem (,Gloria laus et honor'), choro repetente primum versum. Aporta s. Nicolai usque ad crucem. Interim cantor et decanus capiunt preslryterum officiantem, ponent eum ante crucem pronum in faciem, et tum ipsi flexis genibus preslryterum palmis percutientes intonant antiphonam ,Scriptum est mim, percutiam pastorem. Et dispergentur oves gregis. Postquam autem surrexero, praecedam vos in Galileam, ibi me videbitis, dicit Dominus' (Matth. 26, 31 und 32; Mark. 14, 27 und 28. Nach Kurzeja, Ordinarius S. 276 mit Anm. 1190 ein sehr später Beleg dieses Brauches). Ter repetitam antiphonam surgit et capit crucem sacerdos, et redeundo ad ecclesiam cantor intonat ,0 crux ave'. Es folgen auf dem Prozessionsweg in die Kirche Gebete in medio ecclesiae und intrado chorum. Der Hebdomadar trägt das Kreuz hinter den Hochaltar. Darauf folgt die Terz.

4. Prozessionen, Umgänge, Stationen 223 Gründonnerstag (Coena Domini). 1 S. 49-74,2 S. 32-42. Kurzeja, Ordinarius S. 129 f. zur Waschung der Altäre, S. 131-133 zur Fußwaschung. Nach Mittag um die 2. Stunde kommen die Kanoniker in der Sakristei zusammen (conveniunt). Der Hebdomadar trägt die Albe und einen mit einem Handtuch verbundenem Chormantel (cappa manutergio ligata), die Ministranten tragen Alben, der Chor den Chorrock (superpelliceis). So geht man mit den juvenes, die Kreuze, Kerzen und Weihwasser tragen, zur Waschung der Altäre (ad abluenda altaria). Von der Sakristei geht man mit dem Gesang ,In monte oliveti oravit' zum Hochaltar. Diesen wäscht (Iavat) der Priester mit Palmzweigen, indem er über und vor der mensa des Altares ein Kreuz macht. Danach küssen er und die Ministranten den Altar in der Mitte. Der Kantor intoniert das ,Asperges me'. - Danach geht man zu den nachstehend genannten Altären und wäscht mit unterschiedlichen Gebeten diese ebenso: SS. Trinitatis, St. Johann, St. Katharina, St. Martin, Kapelle St. Peter, St. Nikolaus. Dann geht man in Prozession zum Refektorium. Der Diakon liest das Evangelium in tono epistolae, danach segnet der Priester Brot und Wein. Die Kanoniker setzenfsich an ihre Plätze (1o cis suis). Der Priester geht mit seinen Ministranten hinaus und bereitet sich vor, den Kanonikern nach folgendem Ritus die Hände zu waschen (ad lavandas dominis manus): Der Subdiakon mit einer Schüssel (pelvim) mit warmem Wasser, der Diakon mit einem Handtuch über der linken Schulter (pendens ex humero sinistro) und der Priester in Albe betreten das Refektorium und gehen zum Dekan bzw. zum Senior. Der Priester kniet nieder. Der Subdiakon gießt kniend Wasser über die Hände des Dekans bzw. des Seniors und der Priester wäscht diese. Dann trocknet sie der Diakon kniend mit dem Handtuch. Nun küsst der Priester die Hände und sagt ,Pax tecum'. Der Gewaschene (lotus) antwortet ,Et cum spiritu tuo'. Ebenso küssen Diakon und Subdiakon. - Ebenso wird die Waschung bei den anderen Kanonikern vollzogen. Danach gehen die (drei) offtciantes hinaus und kommen dann im Chorrock wieder in das Refektorium und setzen sich an den ersten Platz (primo loco). Der Dekan und die beiden Senioren gehen hinaus, nehmen Schüssel und Handtuch und waschen den offtciantes die Hände. Danach gehen diese an ihren Platz im Kapitel. Nach der Waschung verteilt der Kellner Brot oder Brezel (vel spiras) und gibt einen Umtrunk (dabit propinam). Währenddessen ließt der jüngste Kanoniker Kapitel 13 und 14 des Johannes-Evangeliums und schließt mit den Worten ,Surgite, eamus hinc'. Dann erheben sich alle und gehen in ihre Häuser oder in den Chor.

222 § 24. Chor- und Gottesdienst, Kalender<br />

Danach geht er in Prozessionsordnung zur visitatio der Altäre (in 2 nur:<br />

zu den Altären), und zwar in folgender Reihenfolge (1 S. 19-38): SS. Trinitatis,<br />

St. Johann Baptist und Evangelist, St. Katharina, St. Martin, Kapelle St. Peter,<br />

St. Nikolaus. Auf dem Weg und vor den Altären sind jeweils besondere Gesänge<br />

und Gebete vorgesehen. Von St. Nikolaus geht man zum Chor zurück.<br />

Nach einer Litanei folgt die Messe.<br />

Altar-Stationen während der Fastenzeit.<br />

In der Fastenzeit hielt man abwechselnd an den Wochentagen an je einem<br />

der (Neben-)Altäre eine Statio. Dieser allgemeine Brauch (vgl. Kurzeja, Ordinarius<br />

S. 304 f.) wurde in Pfalzel schon zu Anfang des 18. Jahrhunderts aufgegeben.<br />

Es heißt dazu im Processionale (1 S. 38; nicht in 2): Ante hac singulis<br />

diebus ferialibus ftebat statio per XL (Quadragesima) ad unum altare, alternative cum<br />

uno ex R(esponsoribus) et precibus et litaniis ut supra.<br />

Palm sonn tag/Palmenweihe.<br />

1 S. 38-48, 2 S. 26-32.<br />

Vgl. ausführlich zum Palmsonntag-Ritus im Trierischen: Kurzeja, Ordinarius<br />

S. 263-280. Über die Teilnahme des Stiftes Pfalzel an Palmenweihe und<br />

Prozession des Domkapitels vgl. ebenda S. 251 Anm. 1106.<br />

Nach der Prim betritt der Hebdomadar mit Ministranten, Weihwasser,<br />

Kerzen und Weihrauch faß den Chor und legt auf dem Weihaltar (ad altare<br />

benedicturus) an der Epistelseite die Palmzweige (ramos palmarum) ab. Der Subdiakon<br />

beginnt die Lesung ,In diebus illis' etc. "wie im Meß-Formular". Nach<br />

der Segnung (benedictio) der Palmen und deren Verteilung (distributio) intoniert<br />

der Kantor das ,Asperges'; kein ,Gloria'.<br />

Dann geht man in Prozession zum Kreuz auf dem Friedhof, oder wenn es<br />

regnet in die St. Peter-Kapelle oder zum Außenportal der Kirche. Dort folgt<br />

die Lesung. Apud crucem inter utrumque chorum stabunt celebrantes, cantor autem intonat<br />

,Cum audisset. Pueri canunt hymnum sequentem (,Gloria laus et honor'), choro<br />

repetente primum versum. Aporta s. Nicolai usque ad crucem. Interim cantor et decanus<br />

capiunt preslryterum officiantem, ponent eum ante crucem pronum in faciem, et tum ipsi<br />

flexis genibus preslryterum palmis percutientes intonant antiphonam ,Scriptum est mim,<br />

percutiam pastorem. Et dispergentur oves gregis. Postquam autem surrexero, praecedam<br />

vos in Galileam, ibi me videbitis, dicit Dominus' (Matth. 26, 31 und 32; Mark. 14, 27<br />

und 28. Nach Kurzeja, Ordinarius S. 276 mit Anm. 1190 ein sehr später Beleg<br />

dieses Brauches). Ter repetitam antiphonam surgit et capit crucem sacerdos, et redeundo<br />

ad ecclesiam cantor intonat ,0 crux ave'.<br />

Es folgen auf dem Prozessionsweg in die Kirche Gebete in medio ecclesiae<br />

und intrado chorum. Der Hebdomadar trägt das Kreuz hinter den Hochaltar.<br />

Darauf folgt die Terz.

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