29.12.2014 Aufrufe

Download

Download

Download

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

C. Die Reformen des 15. Jahrhunderts 125<br />

um Bestätigung des Kapitelsbeschlusses, die Ämter der Dekanei und der<br />

Scholasterie einerseits sowie die der Kustodie und der Kantorei anderseits<br />

miteinander zu vereinen (unionem). Zum 23. September 1461 ist zwar eine obligatio<br />

des Johann Krydwis (s. unten) super annata integra wegen dieser () Fusion<br />

notiert (RepGerm 8 Nr. 5615), sie ist aber gewiß nicht vollzogen worden. Die<br />

vier Ämter sind bis zur Aufhebung des Stiftes als getrennte Aufgaben nachgewiesen<br />

(vgl. §§ 31-34).<br />

- um Anordung, daß alle vicarii und perpetui bene.ficiati, altaristae nuncupati zur<br />

ständigen und persönlichen Residenz (residentia continua et personalis) verpflichtet<br />

seien. Dies wurde von Papst Pius 11. mit Bulle des Datums der Protokoll-<br />

Notiz (25. August 1461) so angeordnet. Wer dem nicht nachkomme, verliere<br />

die Pfründe (K Best. 157 Nr. 96). Unter dem selben Datum ist eine Fakultas<br />

für Johann Krydwis notiert, allen Vikaren und Benefiziaten, die keine Residenz<br />

halten, ihre Pfründen zu entziehen (privare) und diese anderen Personen<br />

zu übergeben (RepGerm 8 Nr. 5615); eine Einschränkung aufPfalzel ist nicht<br />

notiert, so daß anzunehmen ist, daß es sich um eine allgemeine und damit wesentlich<br />

weitergehende Vollmacht handelt.<br />

- um ein Ablaßprivileg für einen Sieben-jahres-Ablaß. Diesen Ablaß erteilt<br />

Papst Pius H. zugunsten von Spenden zur Reparatur der Kirche und zur<br />

Erneuerung vOlYKirchen-Utensilien (K Best. 157 Nr. 97; vgl. § 25).<br />

Das Ergebnis dieser Reformbemühungen der Jahre 1459/61, bei denen es<br />

letztlich bei allen angestrebten Maßnahmen um eine Verbesserung der Teilnahme<br />

am Chor- und Gottesdienst ging, war bescheiden. Zu den wirklich einschneidenden<br />

Eingriffen - Verzicht auf eine Kanonikats-Pfründe zugunsten<br />

des Einsatzes von Chorknaben, Fusion von Ämtern, Einschränkung päpstlicher<br />

Reservate - war eine entsprechende Verfügung der Kurie nicht erreicht<br />

worden.<br />

Diese Verhandlungen um den 25. August 1461 an der Kurie führte der oben genannte<br />

Johann Kreidweiß (Crytwis und ähnlich) aus Eßlingen, Konstanzer Kleriker,<br />

Dr. iur. utr., 1458 als orator des Erzbischofs von Trier ad sedem apostolicam destinatus<br />

bezeichnet (RepGerm 8 Nr. 2678), 1468-1474 kurtrierischer Kanzler (vgl. Paul<br />

Richter, Die kurtrierische Kanzlei im späten Mittelalter (MittPreußArchivverwaltung<br />

17] 1911 S. 34). Direkte Beziehungen zum Stift Pfalzel (z.B. eine Pfründe)<br />

hatte er anscheinend nicht. V gl. auch Diederich, St. Florin/Koblenz S. 259 f. und<br />

mit vielen Nachweisen RepGerm 8 Nrr. 1019,1174,2678,4107 sowie 9 Nr. 2868.<br />

Erzbischof Johann H. und das offensichtlich reformbereite Stiftskapitel<br />

haben nun versucht, über eine Verbesserung der Einkünfte des Stiftes - nicht<br />

durch Einsparungen bei den vorhandenen Pfründen, sondern durch die Bereitstellung<br />

des Ertrags zusätzlicher Güter - die Teilnahme am Gottesdienst<br />

und dessen Gestaltung zu verbessern. Jedenfalls wird man in diesem Zusammenhang<br />

die Inkorporation der Klause zu Cochem durch Erzbischof Johann

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!