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A. Einsetzung einer Klerikergemeinschaft 111<br />

Rückkehr von der Buß-Fahrt nach Jerusalem. Sie ist somit Ende 1028/ Anfang<br />

1029 zu datieren, also gut 12 Jahre nach der Aufhebung des Frauen-Konventes.<br />

Man wird aus dieser vergleichsweise langen Zeitspanne auch folgern müssen,<br />

daß Erzbischof Poppo nur zögernd iniuna in der Vertreibung der Frauen<br />

und in der Heranziehung ihrer Besitzungen für Angelegenheiten des Bistums<br />

auch in "weltlichen" Fragen zu erkennen und einzugestehen vermochte. Sehr<br />

wahrscheinlich gab es nicht wenige und gewiß einflußreiche Kräfte - etwa aus<br />

dem Umfeld der vertriebenen Frauen, von denen einige in das angesehene<br />

Kloster St. Irminen/Ören in Trier gegangen waren, oder aus der Anhängerschaft<br />

Adalberos von Luxemburg, der immerhin über seine Schwester Kunigunde<br />

ein Schwager Kaiser Heinrichs II. war, und damit alter Gegnerschaft<br />

Poppos, oder auch aus innerkirchlichen Kreisen, die die Reform-Anordnungen<br />

Poppos ablehnten - die eine Revision der Maßnahmen von 1016 verlangten<br />

und letztlich auch, wenn auch in einem Komprorniß, durchsetzten. Die<br />

Buß-Fahrt eines Erzbischofs ist schon eine bemerkenswerte Sache und gewiß<br />

nicht nur Ergebnis einer reuigen Gesinnung.<br />

§ 8. Geschichte des Stiftes<br />

von der Einrichtung bis zur Aufhebung<br />

A. Einsetzung einer Klerikergemeinschaft<br />

Die offensichtlich erst unter Druck und mehr als ein Jahrzehnt nach der<br />

Vertreibung der 300 Jahre zuvor von Adela gegründeten weiblichen Kommunität<br />

erfolgte Übereignung (mancipatio) der noch verfügbaren Gebäude und<br />

Besitzungen des Klosters an elend religiosi durch Erzbischof Poppo ist in der<br />

stiftischen Tradition nicht etwa als (Neu-)Gründung Poppos verstanden worden,<br />

sondern als Fortführung der nur kurze Zeit unterbrochenen, wenn auch<br />

hinsichtlich der Geschlechts-Zugehörigkeit geänderten Stiftung Adelas. Erzbischof<br />

Poppo ist im Pfalzeler Memorienverzeichnis nicht genannt. Dennoch<br />

scheint es, daß Erzbischof Poppo mit der Restitution der Besitzungen und<br />

der Einsetzung der Klerikergemeinschaft auch die liturgische Umgestaltung<br />

des Chorraumes der Kirche vornehmen ließ und die damit notwendig gewordene<br />

Neu-Weihe des Hochaltares vorgenommen hat (vgl. -dazu § 3 Abschn. A 2<br />

und § 6).<br />

Die erste erhaltene urkundliche Nennung des Kanonikerstiftes stammt aus<br />

dem Jahre 1052: In der Urkunde über die Prekarie Erzbischof Eberhards<br />

(1047-1066) mit GrafWalram von Arlon und dessen Gemahlin Adelheid mit<br />

umfangreichen Besitzungen Walrams und Adelheids im Raum der vorderen

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