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3. HISTORISCHE ÜBERSICHT<br />

§ 6. Name, Lage, Patrozinien<br />

Die Bezeichnung des Stiftes ist durchgehend St. Marien-Stift in Pfalzel,<br />

ecclesia beatae/sanctae Mariae Palatiolensis/in Palatiolo, 1052 heißt es congregatio<br />

sancte Dei genitrici Marie (MrhUB 1 Nr. 338 S. 393). Die Stiftsmitglieder werden<br />

zunächst als fratres (1071: MrhUB 1 Nachtrag Nr. 4 S. 719), im 13. Jahrhundert<br />

sowohl als fratres wie als canonici (heide Bezeichnungen in der selben Urkunde<br />

1212 und 1217: MrhUB 2 Nr. 283 S. 318 und 3 Nr. 72 S. 73), danach stets als canonici<br />

bezeichnet, ihre Körperschaft heißt 1212 collegium (wie vor), später regelmäßig<br />

capitulum.<br />

Der Ort Pfalzelliegt auf der linken Moselseite in Luftlinie 4,5 km, über die<br />

Mosel etwa 6 km flußabwärts vom Zentrum bzw. vom Moselhafen der auf der<br />

rechten Moselseite gelegenen Stadt Trier entfernt und ist seit 1969/70 Stadtteil<br />

von Trier. Die römische Palastanlage bzw. das spätere Frauenkloster und<br />

das Stift liegen unmittelbar am Ufer der Mosel, die an dieser Stelle fast von<br />

West nach Ost fließt, was besagt, daß die Siedlung in einer Südlage (Sonnenlage)<br />

angelegt wurde. Die sich offensichtlich von der Palast-/Stifts-/Residenz-<br />

Anlage aus entwickelnde Wohn siedlung Pfalzel liegt westlich vom Palastbering.<br />

V gl. dazu auch die Angaben in § 7, Abschn. A.<br />

Patrozinium des Stiftes und der Stiftskirche ist Maria. Das Fest Mariä Aufnahme/Himmelfahrt/<br />

assumptio am 15. August ist (nach Weihnachten, Ostern<br />

und Pfingsten) eines der vier Hauptfeste des Stiftes (vgl. § 24). Als Zweitpatrozinium<br />

wird im Ablaßbrief von 1289 (StadtA Trier Urk. K 8; vgl. § 25) Agritius<br />

genannt. Auch die (Neu-)Weihe des Hochaltars am 2. Juni 1430 ist in honorem<br />

B(eatae) M(ariae) V(irginis) et sancti Agritii episcopi beurkundet (vgl. § 3<br />

Abschn. A 3a).<br />

Das Fest des zum Jahre 314 zuverlässig bezeugten dritten (oder vierten)-<br />

nach späterer, aber wohl zutreffender Tradition in der Abtei St. Maximin begrabenen<br />

- Trierer Bischofs Agritius am 13. Januar ist auch der Dedikationstag<br />

der Stiftskirche. Im 18. Jahrhundert (und wohl auch schon früher) war im<br />

Stift Pfalzel diese Identität von Dedikationstag der Kirche (hzw. des Hochaltars)<br />

und Gedenktag des Zweitpatrons offensichtlich nicht mehr bekannt. Im<br />

Processionale des Stiftes von 1708 (vgl. § 24 Abschn. 4) ist nämlich als Dedikationstag<br />

der 1. Sonntag nach der Oktav von Epiphanie mit der Vorbemerkung<br />

angegeben, bis zum Jahre 1706 einschließlich sei es die Oktav von Epiphanie<br />

selbst gewesen. Diese Oktav von Epiphanie (6. Januar) aber ist der

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