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B. Kirchenschatz, liturgische Handschriften und Bücher 91<br />

Dieser Johann TheodericijDiederich/Dietrich, der wahrscheinlich aus<br />

Pfalzel stammt (er hat gelegentlich den Beinamen "von Pfalzel''), ist seit 1438<br />

als summus vicarius und seit 1445 als Kanoniker in Pfalzel bezeugt (vgI. § 35),<br />

aber seit 1454/56 u.a. als Kanoniker und Kustos von St. Florin und Kanoniker<br />

von St. Kastor in Koblenz tätig. Vermutlich hat er das von Tilmann Gottschalk<br />

geschriebene Breviarium von diesem erhalten bzw. erworben und mit<br />

nach Koblenz genommen. Um 1470, nach dem Tod des Johann Theoderici<br />

1469, müßte diese Handschrift dann (wieder) nach Pfalzel gekommen und<br />

dort im Chor der Stiftskirche bereitgestellt worden sein. Ob oder wie lange sie<br />

in Pfalzel blieb, ist nicht bekannt. Ein jüngerer Besitzvermerk des Stiftes ist<br />

nicht erkennbar. Die Eintragung der Vita s. Aldegundis könnte aber ein Hinweis<br />

darauf sein, daß das Buch in die 1473 dem Stift Pfalzel inkorporierte (vgI.<br />

§ 29) Pfarrkirche zu Alfbzw. deren Filialkirche zu St. Aldegund gekommen ist,<br />

doch kann das nicht mehr als eine Vermutung sein. Der Nachweis, daß der Bücher-<br />

und Kunstsammler Johann Peter Job Hermes auch diese Handschrift<br />

1824 der Stadtbibliothek Trier geschenkt hat, gibt keinen Hinweis, wo dieser<br />

sie erworben hat bzw. wo sie sich vor den Säkularisierungsmaßnahmen befunden<br />

hat. Sie ist jedenfalls eines der ganz wenigen Bücher, das mit Sicherheit<br />

zeitweise im Stift Pfalzel war.<br />

Der Band enthält BI. 3-6 das Kalendar, BI. 7-34 die Psalter, BI. 34-36 das<br />

Offitium Defunctorum, BI. 38-189 das Proprium de Tempore, BI. 190-331<br />

das Proprium Sanctorum mit dem Commune Sanctorum BI. 331-341. Für die<br />

Liturgiegeschichte ist zu notieren, daß zum Fronleichnamsfest (ab BI.143) mit<br />

der Erklärung des Konzils von Basel zur Eucharistie vom 25. Juli 1433 auch in<br />

vollem Text die grundlegende Bulle Papst Urbans IV. von 1264 (Transitus de<br />

mundo) und die Erklärung Papst Eugens IV. vom 25. Juni 1433 zitiert werden,<br />

womit eine ungewöhnliche "Aktualität" dieses persönlichen Handbuches des<br />

Dekans Tilmann Gottschalk erkennbar wird. Dies gilt ähnlich auch für die -<br />

im Anschluß an diesen Fronleichnam-Einschub folgenden - Angaben über<br />

die in Pfalzel übliche Marienmesse an allen Samstagen.<br />

Missale Trevirense (15. Jahrhundert)<br />

StadtBi Trier Hs. 358/1147 4°; vgI. Keuffer, BeschrVerz 4 Nr. 358 S. 5f.;<br />

Miesges, Festkalender S. 16 und im Kalendar durchgehend ausgewertet.<br />

Am Schluß ist angegeben, daß Petrus de Zeben, cantor et canonicus Zu Pfalzel<br />

presentem librom missarom in seinem Testament pro remedio et salute anime sue der<br />

Marien-Kirche in Pfalzel übertragen habe: cuius anima requiescat in pace. Im<br />

Kalendar ist BI. Sv sein Todestag zum 12. Oktober mit der Jahresangabe 1449<br />

eingetragen. Weitere Angaben zu Peter von Zewen vgI. § 34. Später gehörte

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