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88 § 3. Denkmäler<br />

B. Kirchenschatz, liturgische Handschriften und Bücher<br />

Es ist davon auszugehen, daß mit der Aufhebung des Stiftes und den anschließenden<br />

Versteigerungen der Gebäude und dem in diesen befindlichen<br />

Mobiliar (einschließlich der Gemälde und Skulpturen) auch alle liturgischen<br />

Geräte (vasa sacra: Kelche, Monstranzen etc.) und Gefäße (z. B. Weihrauchfässer,<br />

Wasser- und Wein-Becher, Lavabo-Utensilien), Reliquiare, Meßgewänder<br />

(Ornate in weiterem Sinne einschließlich der Altartücher) und bei liturgischen<br />

Handlungen verwandte Handschriften und Bücher veräußert wurden. Nur<br />

wenige Stücke kamen in die St. Martin-Pfarrkirche (vgl. Abschn. A 6c). Über<br />

den Verbleib ist (bisher) nichts bekannt. Es ist aber davon auszugehen, daß<br />

hier wie in anderen Stiften und Klöstern einzelne Stücke von Kanonikern<br />

"privatisiert" wurden und von diesen (bzw. nach deren Tod) in den Besitz weiter<br />

bestehender oder neu errichteter Kirchen oder auch in öffentliche Sammlungen<br />

(Museen und Bibliotheken) kamen (vgl. dazu unten zum Processionale).<br />

Dabei ist auch zu berücksichtigen, daß sich an den öffentlichen<br />

Versteigerungen der Jahre 1802/03 auch kirchliche Einrichtungen (pfarreien<br />

etc.) aus den alt-französischen Departements, die nach dem Konkordat von<br />

1801 wieder eingerichtet worden waren, in den sogenannten rheinischen Departements<br />

beteiligten (Beispiele in Heyen, GS NF 41 St. Simeon/Trier<br />

S. 100). Hier wären detaillierte Recherchen erforderlich. Protokolle über die<br />

Versteigerungen dieses kirchlichen Inventars sind nicht überliefert. Es ist freilich<br />

auch bekannt, daß viele der kirchlich-liturgichen Geräte aus Edelmetall<br />

wegen ihres Metallwertes eingeschmolzen wurden und z.1ß. Handschriften<br />

und Bücher als Verpackungsmaterial dienten. Aber selbst aus der Zeit vor der<br />

endgültigen Aufhebung und Versteigerung ist zum März 1799 bezeugt, daß<br />

das Stift Pfalzel zur Bezahlung der Kontributionen Ackerland und Silber verkauft<br />

habe (K Best. 276 Nr. 2559).<br />

Bei dieser ungünstigen Quellenlage für das Stift Pfalzel haben wir hier darauf<br />

verzichtet, die in den Germania Sacra-Bänden übliche Unterscheidung<br />

von Abschn. B: Kirchenschatz und Abschn. C: Liturgische Handschriften und<br />

Bücher beizubehalten und müssen uns darauf beschränken, nachstehend zwei<br />

Inventare aus der Endzeit des Stiftes zu veröffentlichen.

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