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Ausgabe August/September 4/2009 - Stadtverband Essen der ...

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17. Jahrgang Son<strong>der</strong>ausgabe Der grüne Bote 4 / <strong>2009</strong> Zeitung des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e.V.<br />

Chronik<br />

1919-<strong>2009</strong><br />

Son<strong>der</strong>ausgabe „Der grüne Bote“<br />

<strong>Essen</strong> – die Stadt <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

90<br />

Jahre <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong><br />

<strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V.


Inhalt<br />

2 Chronik<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Die 90 Jahre des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> können<br />

geschichtlich in 4 Bereiche aufgeteilt werden<br />

S. 08-15<br />

I. Zwischen 1919 und 1933<br />

Zunächst mussten die Folgen des 1. Weltkrieges (Hungersnot<br />

usw.) überbrückt werden. Die Kleingärten haben wesentlich<br />

dazu beigetragen, dass die einfachen Schichten überleben<br />

konnten. Mitte <strong>der</strong> 20er Jahre waren die Kriegsfolgen über-<br />

wunden, aber dann kam das Schreckgespenst „Arbeitslosigkeit“.<br />

So mancher lebte ausschließlich vom Kleingarten und<br />

wohnte sogar dort, weil er sich die Miete für eine Wohnung<br />

nicht mehr leisten konnte.<br />

S. 16-22<br />

II. 1933 bis 1945<br />

Ab 1933 wurde das Kleingartenwesen von den Machthabern<br />

gleichgeschaltet und bekam mit dem Begriff „Heimatfront“ einen<br />

hohen Stellenwert im 3. Reich. Es wurden einige Gesetze<br />

er-lassen, die sich bis heute durchaus noch positiv auswirken.<br />

Die Zielvorstellung im Rahmen des 3. Reiches ist aber, wie<br />

S. 23-27<br />

III. 1945 bis 1980<br />

S. 28-39<br />

IV. 1980 bis Heute<br />

bekannt, zu verurteilen. Während <strong>der</strong> Kriegszeit wirkten die<br />

Kleingärten für den kleinen Mann entlastend und dies vor allem<br />

im Rahmen des Bombenkrieges. In dieser Zeit entstanden<br />

auch die Behelfsheime in den Anlagen, die es teilweise heute<br />

noch gibt.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg traten ähnliche Phänomene ein wie nach<br />

dem 1. Weltkrieg (z. B. Hungersnot). Dies drückt sich auch in<br />

<strong>der</strong> wachsenden Zahl <strong>der</strong> Kleingärten aus, die im Jahr 1950 bei<br />

ca. 12.700 lag. Im Rahmen des Wie<strong>der</strong>aufbaus <strong>der</strong> Städte fielen<br />

dann die Kleingärten massenweise dem Wohnungs- und<br />

Straßenbau zum Opfer. Die Stadt <strong>Essen</strong> baute aber neue<br />

Kleingartenanlagen, so dass sich <strong>der</strong> Bestand auf ca. 8–9.000<br />

wie<strong>der</strong> einpendelte.<br />

Nach Phase 3 verlor allerdings die Gemeinde direkt die Lust<br />

am Kleingartenwesen und <strong>der</strong> Verband musste sich verselbstständigen,<br />

um durch ehrenamtliche Eigenleistung für die Stadt<br />

<strong>Essen</strong> erhalten zu bleiben. Dabei hatten die Kleingärtner noch<br />

ein beson<strong>der</strong>es Problem zu bewältigen und dies ohne aktive<br />

Hilfe <strong>der</strong> Gemeinde, son<strong>der</strong>n nur unterstütz durch gelegentliche<br />

ideelle Sprüche. Als 1984 das Bundeskleingartengesetz<br />

erlassen wurde, machten sich die so genannten <strong>Essen</strong>er Versäumnisse<br />

beson<strong>der</strong>s bemerkbar. Das Gesetz ging davon<br />

aus, dass 98 % <strong>der</strong> Kleingartenflächen im Besitz <strong>der</strong> Gemeinde<br />

waren und legte fest, dass diese als Dauerkleingartenanlagen<br />

gelten. In <strong>Essen</strong> waren aber nur ca. 60 % im Besitz <strong>der</strong><br />

Gemeinde. Der Verband musste zu einem, damals einmaligen,<br />

Kunstgriff greifen, nämlich <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> „<strong>Essen</strong>er<br />

Kleingartengrund und -boden gem. GmbH“ (ähnlich organisiert<br />

wie Genossenschaften). Damit konnten die politischen<br />

Versäumnisse <strong>Essen</strong>s durch ausschließliche Eigenleistung,<br />

zum Nutzen <strong>der</strong> betroffenen Kleingärtner (bis heute ca. 2.300)<br />

egalisiert werden, wovon die gesamte Stadt <strong>Essen</strong> profitiert.<br />

Vielleicht sagt die Gemeinde Stadt <strong>Essen</strong> dafür im nächsten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t einmal „Danke“.<br />

S. 40-47<br />

V. Statistik und Beschreibung <strong>der</strong> Vereine


Chronik<br />

Geleitwort<br />

3<br />

Geleitwort<br />

Unabhängig von den wechselnden Großwetterlagen ist <strong>der</strong><br />

<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. in 90 Jahren<br />

immer über Wasser geblieben. Ein herzliches Dankeschön<br />

dafür auch an alle Verbandsvorsitzende vor mir. Sie haben es<br />

immer geschafft, im Rahmen des Zeitgeistes, das Beste für<br />

den Mensch Kleingärtner herauszuholen.<br />

Heinz Schuster<br />

Verbandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Die Geschichte unseres Verbandes<br />

ist auch die Summe <strong>der</strong> Erlebniswelt<br />

<strong>der</strong> Vereine und ihrer Mitglie<strong>der</strong><br />

Die Vorsitzenden im <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong><br />

<strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. seit 1919<br />

1919 -1929 Landrat Dr. Schöne; 1929 Landrat Mertens; 1929-1935 die Herren Oberbürgermeister<br />

Bracht, Schäfer und Reismann-Grone; 1.1.1936-30.8.1936 Rektor Franz Mauermann;<br />

31.8.1936-8.5.1945 PG Wulff und PG Schedel (Kriegsende); 20.1.1946 erst jetzt fand eine erste<br />

Vertreterversammlung statt. 1946-1953 Franz Mauermann; 1953-1964 Otto Buse; 1964-1978<br />

Heinz Josef Sous; 1978-1984 Studiendirektor Heinz Detering; 1984-1989 Wolfgang Gorski;<br />

seit 1989 Dipl.-Ing. Heinz Schuster.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V., Schnütgenstr. 17, 45276 <strong>Essen</strong>-Steele, Tel.: 02 01/22 72 53, Fax.: 2 03 49 V.i.S.d.P.: Dipl.-Ing. Heinz Schuster.<br />

www.kleingärten-essen.de Auflage: 10200 Exemplare. ,,Der Grüne Bote“ erscheint 6 x jährlich. Redaktion: Heinz Schuster, Theo Kullmann, Elke Stresow<br />

Satz: Mirja Bartosiewicz, diezwei-design.de Realisation: DTP-Service Sommer, Tel.: 02 01/33 28 440 Anzeigen: Reiner Härtel Mediaservice, Tel.: 02 01/51 47 683, Fax: 02 01/51 47 687,<br />

E-Mail: haertel_media@web.de<br />

Diese Zeitung ist Organ des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V., Mitteilungen und Informationen gelten als offiziell den Mitglie<strong>der</strong>n (Vereinen), Pächtern und Nutzern<br />

von Gartenflächen mitgeteilt im Sinne des Vereinsrechtes bzw. BGB. Auf 100% umweltfreundlichem Papier gedruckt.


4 Grußwort<br />

Chronik<br />

CDU<br />

Grußwort des Oberbürgermeisters von <strong>Essen</strong><br />

Zum 90-jährigen Bestehen des <strong>Essen</strong>er<br />

<strong>Stadtverband</strong>es <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />

e. V. gratuliere ich allen Mitglie<strong>der</strong>n<br />

und Freunden sehr herzlich. Ich freue<br />

mich über die lange und traditionsreiche<br />

Geschichte des Kleingartenwesens in<br />

unserer Stadt – gerne habe ich für das<br />

Jubiläum die Schirmherrschaft übernommen.<br />

Das Kleingartenwesen ist ein wichtiger<br />

Teil unserer Kultur, prägen doch gerade<br />

die Kleingartenanlagen das Bild <strong>der</strong><br />

„grünen Lunge“ in unserer dicht besiedelten<br />

Region. Jung und Alt schätzen<br />

die kleinen Oasen als Naherholungsgebiet,<br />

denn hier gibt es immer<br />

wie<strong>der</strong> Neues zu entdecken. Mit Licht<br />

und Luft sorgen die Gärten außerdem<br />

für ein besseres Stadtklima, was nicht<br />

zuletzt auch unserer Gesundheit zugute<br />

kommt. Für die Kleingärtner selbst<br />

bietet die Arbeit im eigenen Garten Abwechslung<br />

und einen idealen Ausgleich<br />

zum Alltag. Seien es lockere Gespräche<br />

in entspannter Atmosphäre o<strong>der</strong> nachbarschaftliche<br />

Hilfe – das alles macht<br />

das Gemeinschaftsleben hier aus.<br />

Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />

e. V. ist dabei eine wichtige<br />

Institution, die das Kleingartenwesen<br />

nun seit 90 Jahren för<strong>der</strong>t und die Vereine<br />

mit ihren Mitglie<strong>der</strong>n tatkräftig unterstützt.<br />

Für diesen Einsatz gelten mein<br />

herzlicher Dank und meine Anerkennung.<br />

Der <strong>Stadtverband</strong> trägt wesentlich<br />

dazu bei, dass <strong>Essen</strong> weiterhin „die<br />

Stadt <strong>der</strong> Kleingärtner im Ruhrgebiet“<br />

bleibt.<br />

Ich wünsche allen Freunden des Kleingartenwesens<br />

auch in Zukunft viel Freude<br />

an und in den Gärten und <strong>der</strong> Jubiläumsveranstaltung<br />

ein gutes Gelingen!<br />

<strong>Essen</strong>, im <strong>September</strong> <strong>2009</strong><br />

Dr. Wolfgang Reiniger<br />

Oberbürgermeister<br />

VDGN – Verband Deutscher Grundstücksnutzer e. V.<br />

Grußwort des VDGN für die Jubiläumsausgabe 90 Jahre<br />

<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> über die Zukunft des Kleingartenwesens<br />

Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) gratuliert<br />

Ihnen zum 90-jährigen Bestehen des <strong>Stadtverband</strong>es<br />

<strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. ganz herzlich!<br />

Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> hat nicht nur immer neue Ideen<br />

gehabt, son<strong>der</strong>n vor allem immer gehandelt und neue Projekte<br />

realisiert. Dabei wurde auch vielfach an<strong>der</strong>en Vereinen<br />

und Verbänden geholfen. Heute ist <strong>der</strong> Erwerb von<br />

Kleingartenland durch die Kleingärtner eine in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

weit verbreitete Methode, um Kleingartenland vor<br />

dem Zugriff von Investoren zur kommerziellen gewinnbringenden<br />

Nutzung zu retten.<br />

In <strong>der</strong> Bundesarbeitsgemeinschaft für ein mo<strong>der</strong>nes Kleingartenwesen<br />

hat <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> über den Rahmen<br />

seines ursprünglichen Wirkungskreises hinaus bis zum heutigen<br />

Tag an <strong>der</strong> Seite des VDGN und an<strong>der</strong>er Verbände und<br />

Vereine für Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Kleingartenlandschaft <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland mit Erfolg gekämpft.<br />

Gemeinsam verstehen wir unter Mo<strong>der</strong>nisierung des Kleingartenwesens<br />

mo<strong>der</strong>ne, dem Zeitgeist entsprechende Ausstat-<br />

tung <strong>der</strong> Lauben mit Wasser, Abwasser, Strom, mit Übernachtungsmöglichkeiten<br />

im Sommerhalbjahr, Solaranlagen und<br />

an<strong>der</strong>en für die Erholung selbstverständlichen Komfort.<br />

Der VDGN und <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> verstehen unter Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

des Kleingartenwesens vor allem auch die vollständige<br />

Sicherung <strong>der</strong> vorhandenen Kleingärten.<br />

Die Mo<strong>der</strong>nisierung des Kleingartenwesens muss einhergehen<br />

mit einer Novellierung des Bundeskleingartengesetzes,<br />

das in <strong>der</strong> novellierten Form einen absoluten Schutz <strong>der</strong><br />

Kleingärten vor dem Zugriff von Grundstückseigentümern für<br />

an<strong>der</strong>e Nutzungen gewährleistet, den Entwicklungsbedingungen<br />

des Erholungscharakters <strong>der</strong> Kleingärten entspricht<br />

und besser als bisher die sozialen Aspekte des Kleingartenwesens<br />

berücksichtigt.<br />

In diesem gemeinsamen Anliegen wird <strong>der</strong> VDGN den Kleingärtnern<br />

in <strong>Essen</strong> immer treu zur Seite stehen.<br />

Peter Ohm<br />

Präsident


Chronik<br />

Grußwort<br />

5<br />

CDU<br />

90 Jahre <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V.<br />

Liebe Kleingartenfreunde,<br />

zum beeindruckenden 90-jährigen Jubiläum<br />

des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> <strong>der</strong><br />

Kleingärtnervereine e. V. gratuliere ich<br />

Ihnen herzlich. Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Essen</strong>er Kleingärtner und die Stadt <strong>Essen</strong><br />

haben die künftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

gemeinsam im Blick, z. B. die<br />

demografische Entwicklung unserer<br />

Gesellschaft, die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen<br />

Strukturen, spezifischeres Freizeitverhalten,<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen. Diese Aufgaben<br />

sind meiner Ansicht nach nur in enger<br />

Kooperation <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong> mit dem<br />

<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />

e. V. zu lösen. Die <strong>Essen</strong>er CDU<br />

wird weiterhin das Kleingartenwesen<br />

för<strong>der</strong>n, weil wir unseren Kleingärtnern<br />

vieles zu verdanken haben: Vor allem<br />

eine Vielzahl gut entwickelter Kleingartenanlagen,<br />

die zur Attraktivität <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Essen</strong> beitragen und ein wesentlicher<br />

Baustein des <strong>Essen</strong>er Grünflächensystems<br />

sind. Die Qualität des öffentlichen<br />

Grüns hat eine große Bedeutung für die<br />

gesamte urbane Infrastruktur. Ausdrücklich<br />

würdige ich die Übernahme gesellschaftspolitischer<br />

Aufgaben durch den<br />

<strong>Stadtverband</strong>, z. B. auch ausländische<br />

<strong>Essen</strong>er Mitbürger und Mitbürger mit Migrationshintergrund<br />

einzubinden. Glück<br />

auf!<br />

Ihr Franz-Josef Britz<br />

Oberbürgermeisterkanditat für <strong>Essen</strong><br />

SPD<br />

Sie sorgen mit oft unermüdlichem Einsatz dafür, dass an vielen<br />

Stellen in unserer Stadt kleine, grüne Oasen entstehen<br />

o<strong>der</strong> erhalten werden. Dort fühlen nicht nur Sie sich wohl. In<br />

den von Ihnen liebevoll gepflegten Anlagen finden auch die<br />

Bürgerinnen und Bürger stets ein wohnortnahes Plätzchen,<br />

das zum Verweilen in <strong>der</strong> Natur einlädt. Das ist nicht erst seit<br />

heute so. Das ehrenamtliche Engagement <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

hat in <strong>Essen</strong> eine lange Tradition. Seit nunmehr 90 Jahren<br />

tragen die Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Stadtverband</strong>es zur Verschönerung<br />

unseres Stadtbildes bei. Und beinahe ebenso lang bestehen<br />

die engen Verbindungen zwischen vielen Kleingartenvereinen<br />

und <strong>der</strong> sozialdemokratischen Partei. Regelmäßig waren<br />

es Sozialdemokraten, die mit den Kleingärtnern gemeinsam<br />

gekämpft haben, für die Errichtung neuer Anlagen und an<strong>der</strong>e<br />

Anliegen. Beispielsweise haben an <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />

Kleingartenanlage Emschertal 1975 namhafte Genossen<br />

wie Hubert Lange, Erich Baumer, Walter Lemm und Dieter<br />

Stodieck mitgewirkt. Unter an<strong>der</strong>em diese intensiven Beziehungen<br />

haben dazu beigetragen, dass die Belange des<br />

Kleingartenwesens stets einen großen Einfluss auf die Politik<br />

<strong>der</strong> SPD hatten. Ich verspreche Ihnen, dass die SPD-<strong>Essen</strong><br />

sich auch zukünftig für Ihre Belange einsetzen und mit Ihnen<br />

an einem Strang ziehen wird, wenn es um die Realisierung<br />

sinnvoller Maßnahmen in unserer Stadt geht. In diesem Sinne<br />

sende ich Ihnen zu Ihrem runden Geburtstag herzliche<br />

Glückwünsche und meinen anerkennenden Dank für die von<br />

Ihnen geleistete ehrenamtliche Arbeit. Glück auf!<br />

Ihr Reinhard Paß<br />

Oberbürgermeisterkanditat für <strong>Essen</strong>


6<br />

Grußwort<br />

Chronik<br />

Bündnis 90 / Die Grünen<br />

Dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. gratulieren<br />

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN sehr herzlich zu seinem 90-jährigen Bestehen.<br />

Dabei kann die Kleingartenbewegung<br />

insgesamt auf eine lange Tradition zurückblicken,<br />

die bis in die Mitte des vergangenen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts reicht.<br />

Die ursprünglichen Intentionen des Anbaus<br />

für den täglichen Bedarf sind zwar<br />

heute etwas mehr in den Hintergrund<br />

getreten, insgesamt aber erfüllt gerade<br />

die Kleingartenbewegung wichtige<br />

Aufgaben im verän<strong>der</strong>ten Freizeitverhalten<br />

vieler Bürgerinnen und Bürger.<br />

Als „Inseln <strong>der</strong> Ruhe und Naherholung“<br />

vermeiden Kleingartenanlagen zudem<br />

Verkehre für die Fahrten ins Grüne. Sie<br />

sind ein Garant dafür, dass klimatisch<br />

wichtige, große Grünflächen erhalten<br />

bleiben und sind somit bedeuten<strong>der</strong> Teil<br />

<strong>der</strong> „Grünen Lunge“ <strong>Essen</strong>s.<br />

In einer Großstadt wie <strong>Essen</strong> erfüllen<br />

Kleingärten auch eine wichtige soziale<br />

und integrative Aufgabe:<br />

Nicht nur, dass sie nach einem oftmals<br />

hektischen Alltag Entspannung gewähren,<br />

vielmehr regen sie jede Gartenbesitzerin<br />

/ jeden Gartenbesitzer zu gestalterischer<br />

und aktiver Freizeitbeschäftigung<br />

an. Darüber hinaus bieten sie zusätzlich<br />

vielfältige Möglichkeiten, gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> ganzen Familie o<strong>der</strong> mit Freundinnen<br />

und Freunden Natur und Gemeinschaft<br />

zu erleben.<br />

Auch für Großstadtkin<strong>der</strong> leisten sie einen<br />

nicht zu unterschätzenden Beitrag<br />

zur Erlebung von Umwelt und Natur.<br />

Artenvielfalt, Umwelt- und Naturschutz<br />

werden vom <strong>Stadtverband</strong> in Fachberatungen<br />

und im „Grünen Boten“ immer<br />

wie<strong>der</strong> aufgegriffen.<br />

Im Alltag erfreuen sich auch alle übrigen<br />

Bürgerinnen und Bürger sehr gerne auf<br />

Spaziergängen an den schönen Anlagen<br />

und genießen die Nähe <strong>der</strong> Natur<br />

innerhalb <strong>der</strong> Stadt. Deshalb ist es auch<br />

wichtig, dass inzwischen Gärten als Dauerkleingärten<br />

in Bebauungsplänen <strong>der</strong><br />

Stadt <strong>Essen</strong> erfasst worden sind, die es<br />

auch zukünftig zu erhalten gilt.<br />

Eine große Leistung des <strong>Stadtverband</strong>s<br />

<strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V.<br />

war sicherlich auch die Sicherung von<br />

Kleingartenflächen auf ehemaligem Privatgrund<br />

durch die Kleingarten Grund<br />

und Boden gem. GmbH (immerhin sind<br />

dies z. Z. etwa 40 % <strong>der</strong> Kleingärten in<br />

<strong>Essen</strong>). Damit und als Generalpächter<br />

<strong>der</strong> städtischen Flächen übernimmt <strong>der</strong><br />

<strong>Stadtverband</strong> eine zentrale Rolle im<br />

<strong>Essen</strong>er Kleingartenwesen.<br />

FDP<br />

Bündnis 90 / DIE GRÜNEN stehen zu<br />

den Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern<br />

und werden darüber hinaus den <strong>Stadtverband</strong><br />

auch in Zukunft unterstützend<br />

begleiten. Denn auch die sich än<strong>der</strong>nde<br />

Bevölkerungsstruktur in unserer Stadt –<br />

Rückgang <strong>der</strong> Bevölkerung und Anstieg<br />

<strong>der</strong> älteren Bürgerinnen und Bürger und<br />

<strong>der</strong> Menschen mit Migrationshintergrund<br />

– wird sicherlich auch nach dem 90-jährigen<br />

Jubiläum noch so manches Projekt<br />

auf den Plan rufen.<br />

Aber auch mit Blick auf das Kulturhauptstadtjahr<br />

2010 sollte die lange<br />

Tradition und (Ruhrgebiets-)Kultur des<br />

Kleingartenwesens seine entsprechende<br />

Berücksichtigung finden. Zumal die<br />

Kleingärten seit ihrem Bestehen und<br />

auch zukünftig nicht aus dem Stadtbild<br />

<strong>Essen</strong>s wegzudenken sein werden.<br />

Dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />

e. V., <strong>der</strong> in den 90 Jahren<br />

seines Bestehens mit großem Engagement<br />

<strong>der</strong> Kleingartenbewegung<br />

immer wie<strong>der</strong> neue Impulse vermittelte,<br />

danken wir für sein Engagement<br />

und wünschen auch für die Zukunft<br />

weiterhin ein so reges und abwechslungsreiches<br />

Verbandsleben und den<br />

Jubiläumsfeierlichkeiten wünschen wir<br />

einen guten Verlauf.<br />

Mit den herzlichsten Glückwünschen<br />

von Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende<br />

<strong>der</strong> Ratsfraktion von<br />

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN<br />

Zu Ihrem 90-jährigen Jubiläum übermittle ich Ihnen, dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong><br />

Kleingärtnervereine e. V. die herzlichen Grüße und Wünsche <strong>der</strong> FDP-Fraktion.<br />

Denn gerade Kleingärten sind heute für das Freizeitverhalten <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er Bürgerinnen<br />

und Bürger unverzichtbar. Neben <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Umweltschutzes und de,<br />

Erhalt einer vielfältigen Flora mit heimischen Pflanzenarten bieten Kleingärten einen<br />

Raum <strong>der</strong> Erholung und Entspannung für mehr Lebensqualität in unseren städtischen<br />

Ballungsräumen. Deshalb sprechen wir Ihnen allen, die unermüdlich für die<br />

Kleingartenvereine tätig sind, unseren Dank und unsere Anerkennung aus.<br />

Wir wünschen Ihrem Jubiläumsfest viel Erfolg und allen Mitwirkenden weiterhin viel<br />

Freude an <strong>der</strong> Sache, dann bleibt <strong>der</strong> Erfolg auch nicht aus.<br />

Hans-Peter Schöneweiß<br />

Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> FDP-Fraktion


Chronik<br />

Grußwort<br />

7<br />

ESSENER BÜRGER BÜNDNIS<br />

Grußwort Freie Wähler<br />

„Kleingärten in <strong>Essen</strong> – Grüne Lunge für alle“ – und das seit<br />

mehr als 90 Jahren. Kleingärten sind im Ruhrgebiet eine Tradition<br />

seit vielen Generationen. Ja, selbst im heutigen Internet-<br />

Zeitalter sind es Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, die mit<br />

ihren eigenen Händen Erde und Pflanzen fühlen, Wetter und Natur<br />

spüren und an ihrem kleinen grünen Glück arbeiten wollen.<br />

Auch wenn das<br />

Kleingartenwesen<br />

in <strong>Essen</strong> in den vergangenen<br />

Jahrzehnten<br />

einem<br />

immer währenden<br />

Wandel unterworfen<br />

war, hat sich<br />

gezeigt, dass <strong>der</strong><br />

Zusammenschluss zu einem <strong>Stadtverband</strong> <strong>der</strong> richtige Schritt<br />

war, um sich gegenüber <strong>der</strong> Stadtverwaltung und den Städteplanern<br />

einzubringen und die eigenen Interessen mit geballter<br />

Kompetenz zu vertreten. Davon haben nicht nur die Kleingärtner<br />

selbst, son<strong>der</strong>n auch alle Bürgerinnen und Bürger unserer<br />

Stadt profitiert. Und die grünen Lungen, die von den Kleingartenanlagen<br />

gebildet werden, sind uns – zwar lei<strong>der</strong> nicht alle,<br />

aber doch in großer Zahl – in <strong>der</strong> Großstadt erhalten geblieben.<br />

Wir wünschen dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

e. V. weiterhin viel Erfolg im Kampf für das Kleingartenwesen<br />

in <strong>Essen</strong> und ein noch langes positives Wirken – und für alle<br />

seine Vereinsmitglie<strong>der</strong>: stets einen grünen Daumen!<br />

Brigitte Wawrowsky<br />

Vorsitzende<br />

Udo Bayer<br />

sprecher Ratsgruppe EBB<br />

DIE LINKE / DKP / AUF<br />

In <strong>der</strong> Hektik <strong>der</strong><br />

Großstadt einen<br />

Ort <strong>der</strong> Ruhe und<br />

Entspannung im<br />

Grünen zu haben<br />

ist Gold wert.<br />

Aber die Pflege<br />

des Grüns bedeute<br />

auch viel<br />

Arbeit. Nicht immer<br />

wird das von<br />

Politikern und <strong>der</strong><br />

Verwaltungsseite ausreichend gewürdigt. Deshalb ist es wichtig,<br />

dass sich die Kleingärtner im <strong>Stadtverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er<br />

Kleingartenvereine organisiert haben. Der <strong>Stadtverband</strong> ist<br />

ein wichtiger Verband, dem es in seiner langen Geschichte<br />

gelungen ist, die Interessen <strong>der</strong> Kleingärtner wirkungsvoll zu<br />

wahren und zu vertreten und <strong>der</strong> dabei immer mit <strong>der</strong> Zeit gegangen<br />

ist. Kleingärtnerinnen und Kleingärtner kommen aus<br />

allen Schichten <strong>der</strong> Bevölkerung. Eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />

erfährt <strong>der</strong> Kleingarten aber für Rentnerinnen und Rentner und<br />

für Familien mit geringem Einkommen. Hier werden vielfälti-<br />

ge soziale Kontakte gepflegt. Für sie diente das so genannte<br />

„Pantoffelgrün“ in Vergangenheit und Gegenwart immer als<br />

ein wichtiger Erholungsraum. Eine beson<strong>der</strong>e Aufgabe <strong>der</strong><br />

Zukunft besteht darin, die Kleingartenanlagen interkulturell zu<br />

öffnen und eine gute Nachbarschaft mit Menschen, die jetzt in<br />

<strong>Essen</strong> heimisch geworden sind, auszubauen. Gerade in den<br />

großen Städten wie <strong>Essen</strong> ist die Pflege <strong>der</strong> „grünen Lunge“<br />

ein nicht zu unterschätzen<strong>der</strong> Gewinn für alle Menschen. Die<br />

Kleingärtnerinnen und Kleingärtner erbringen einen wichtigen<br />

Beitrag für den Umwelt- und Naturschutz. Angesichts des fortschreitenden<br />

Klimawandels brauchen Ballungszentren wie<br />

<strong>Essen</strong> dringen<strong>der</strong> denn je auch diese privaten grünen Oasen,<br />

die das öffentliche Grün ergänzen. DIE LINKE setzt sich nicht<br />

nur vor Ort, son<strong>der</strong>n auch auf Bundes- und Landesebene für<br />

die Standortsicherheit <strong>der</strong> Kleingartenanlagen ein und for<strong>der</strong>t<br />

die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür zu<br />

schaffen. In <strong>Essen</strong> hat <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> sich wirkungsvoll in<br />

die Kommunalpolitik für die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner<br />

eingebracht, wir wünschen ihm weiterhin eine glückliche<br />

Hand und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.<br />

Gabriele Giesecke<br />

Grün & Gruga<br />

Das Kleingartenwesen hat neben den vielfältigen<br />

ökologischen Aufgaben gerade in den letzten Jahren<br />

auch eine wichtige soziale Bedeutung für die<br />

Gemeinde und die Gemeinschaft <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

erlangt. Sich verän<strong>der</strong>nde soziale Strukturen, neues Freizeitverhalten,<br />

die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft<br />

sowie Stadtentwicklungsmaßnahmen erfor<strong>der</strong>n einen<br />

beson<strong>der</strong>s hohen Aufwand. Für eine Großstadt wie <strong>Essen</strong> ist<br />

die tolerante und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen<br />

amtlichem und ehrenamtlichem Grün ein hohes Gut, das <strong>der</strong><br />

ständigen Pflege bedarf. Dabei hat sich <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> stets<br />

als innovative Kraft bewiesen. Für die geleistete Arbeit, die<br />

auch für das Kleingartenwesen untereinan<strong>der</strong> unverzichtbar<br />

ist, sei Ihnen Dank gesagt. Wir freuen uns darauf, auch in den<br />

nächsten Jahren den mit dem <strong>Stadtverband</strong> eingeschlagenen<br />

Weg zu einer noch engeren Zusammenarbeit gemeinsam gehen<br />

zu können.<br />

Grün und Gruga <strong>Essen</strong>, Betriebsleitung


8 1919–1933<br />

Chronik<br />

Hier wurde <strong>der</strong><br />

Verband gegründet<br />

Am 12.12.1919 fand im Vortragssaal<br />

des Saalbaus Friedrichshalle bei <strong>der</strong><br />

Gaststätte Kaupenhöhe in <strong>Essen</strong>-Holsterhausen<br />

die Gründung des <strong>Stadtverband</strong>es<br />

statt.<br />

Schon vor dem 1. Weltkrieg bestanden<br />

im Gebiet des Stadt- und ehemaligen<br />

Landkreises <strong>Essen</strong> einige Gartenbauvereine.<br />

Während des Krieges, hervorgerufen<br />

durch die Lebensmittelnot, kamen<br />

zahlreiche Vereine hinzu, so dass<br />

1919 im vorgenannten Gebiet insgesamt 14 selbstständige<br />

Gartenbauvereine bestanden. Diese Vereine verfolgten den<br />

Zweck, Mittel und Wege ausfindig zu machen, dem kleinen<br />

Mann durch Rat und Tat, durch Beschaffung von Gartenartikeln,<br />

Sämereien, Kunstdünger usw. an die Hand zu geben,<br />

um ihnen auf diese Weise in <strong>der</strong> Richtung <strong>der</strong> Produktionssteigerung<br />

neue Wege zu weisen. Der Zusammenschluss <strong>der</strong><br />

Vereine war nicht mehr aufzuhalten, und es kam zur<br />

Gründung des „Gartenbauverbandes für den<br />

Stadt- und Landkreis <strong>Essen</strong>“.<br />

Die Friedrichshalle<br />

ist sicherlich mit dem<br />

heutigen Saalbau<br />

vergleichbar.<br />

Saalbau Friedrichshalle<br />

Gaststätte Kaupenhöhe, Neubau errichtet 1915.<br />

Saalbau Friedrichshalle, Innenansicht (1200 Sitzplätze bei Stuhlreihen,<br />

1000 Sitzplätze bei Tischen, 250 Sitzplätze auf dem Podium).<br />

Saalbau Friedrichshalle bei <strong>der</strong> Gaststätte Kaupenhöhe, errichtet 1912.


Chronik<br />

1919 9<br />

Zweck des Verbandes 1919<br />

1.) Der Verband bezweckt, den Selbstversorger Obst- und Gemüseanbau<br />

innerhalb des Stadtgebietes <strong>Essen</strong> zu för<strong>der</strong>n,<br />

die Bevölkerung über den Wert des Garten-, Obst- und<br />

Gemüseanbaus zu belehren und aufzuklären sowie ihr behilflich<br />

zu sein, die erfor<strong>der</strong>lichen Arbeiten in ihren Gärten<br />

nutzbringend zu gestalten. Ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb<br />

des Verbandes ist ausgeschlossen.<br />

2.) Der Verband möchte sein Ziel erreichen durch:<br />

Belehrung und Aufklärung <strong>der</strong> Bevölkerung durch Abhaltung<br />

zweckmäßiger, allgemein verständlicher Vorträge auf<br />

allen Gebieten des Obst- und Gemüseanbaus, <strong>der</strong> Bodenbearbeitung,<br />

<strong>der</strong> Pflanzenernährung sowie <strong>der</strong> zweckmäßigen<br />

Verwertung <strong>der</strong> eigenen Ernte im Haushalt;<br />

Einrichtung von Fortbildungskursen;<br />

Austausch von Erfahrungen, die den gesamten Selbstversorgergartenbau<br />

betreffen;<br />

Ausfindigmachen <strong>der</strong> für das Verbandsgebiet bestgeeigneten<br />

Obst- und Gemüsesorten;<br />

Vermittlung von Bezugsquellen für Dünger, Saat- und Pflanzgut,<br />

sortenechte Obstbäume und Beerensträucher, verbunden<br />

mit <strong>der</strong> entsprechenden Verpflichtung geeigneter Lieferanten<br />

aus den Kreisen <strong>der</strong> Samenzüchter und Gärtner;<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Veranstaltungen seiner Einzelvereine,<br />

soweit sie geeignet sind, den Selbstversorgergartenbau zu<br />

för<strong>der</strong>n, insbeson<strong>der</strong>e durch Gewährung von Beihilfen zur<br />

Anpflanzung von Obstbäumen, Beerensträuchern o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Anlage von Mustergärten;<br />

Veranstaltungen von Obst-, Gemüse- und Blumenausstellungen<br />

innerhalb des Verbandsgebietes.<br />

Aus <strong>der</strong> Geschichte<br />

des <strong>Stadtverband</strong>es<br />

Kurz nach Gründung des Verbandes nannte man sich:<br />

Gartenbauverband für den Stadt- und Landkreis <strong>Essen</strong>.<br />

Da <strong>der</strong> jeweilige Oberbürgermeister in den Folgejahren automatisch<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Verbandes war, wurde zur Bewältigung<br />

<strong>der</strong> dringenden Aufgaben ein hauptamtlicher Geschäftsführer<br />

angestellt.<br />

Schon 1926 trat <strong>der</strong> Verband auf Anregung des Gartendirektors<br />

Korte mit einer wohl gelungenen 8-tägigen Herbstblumenschau<br />

in Halle 7 <strong>der</strong> Ausstellungshallen vor die Öffentlichkeit,<br />

nachdem schon im Jahre 1922 eine Kleingartenbau-Ausstellung<br />

in den gleichen Hallen vorangegangen war. Beide Ausstellungen<br />

wurden von <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>der</strong> näheren und<br />

weiteren Umgebung recht beifällig aufgenommen und dürften<br />

ohne Zweifel ihren Teil zum Zustandekommen <strong>der</strong> GRUGA mit<br />

beigetragen haben (als Vorläufer). Nach <strong>der</strong> Eingemeindung<br />

des Landkreisgebietes hat sich <strong>der</strong> bis dahin im alten Stadtgebiet<br />

<strong>Essen</strong> bestehende „Verein städtischer Kleingärtner“,<br />

<strong>der</strong> sich die Pflege des Kleingartenbaues ganz beson<strong>der</strong>s<br />

angelegen sein ließ, mit dem Verband verschmolzen, sodass<br />

nunmehr für das gesamte Stadtgebiet <strong>Essen</strong> nur noch<br />

ein Spitzenverband bestand. Den Vorsitz hatte Oberbürgermeister<br />

Bracht selbst übernommen, während <strong>der</strong> Herr Gartendirektor<br />

Korte geschäftsführen<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> war.<br />

Die Tätigkeit des Geschäftsführers war umfangreich. Studienreisen<br />

zur Besichtigung mustergültiger Gartenanlagen führten<br />

nach Schloss Ohd bei Neuß, nach Wiesbaden, Nie<strong>der</strong>walluf,<br />

zur Besichtigung <strong>der</strong> Staudenkulturen <strong>der</strong> Fa. Goof und Koenemann<br />

sowie mehrmals nach Geisenheim und Rüdesheim zur<br />

Besichtigung <strong>der</strong> dortigen Lehr- und Forschungsanstalt für<br />

Wein-, Obst- und Gartenbau. 1929 unterblieben die Studienreisen<br />

zugunsten <strong>der</strong> Vorarbeit für die GRUGA. Der Verband<br />

beteiligte sich an <strong>der</strong> Ausstellung <strong>der</strong> Kleingarten-Son<strong>der</strong>-Kolonie<br />

sowie am Zustandekommen <strong>der</strong> Kleingarten-Produktenschau<br />

ganz erheblich. Ein beson<strong>der</strong>es Kapitel schlagen wir<br />

auf, wenn wir in den Winterhalbjahren an die Wan<strong>der</strong>lehrtätigkeit<br />

des Geschäftsführers erinnern. Er hielt in jedem<br />

Winterhalbjahr 160 bis 170 Vorträge. Erstmalig wurde auch<br />

<strong>der</strong> Film neben dem Lichtbild als Anschauungsmittel in den<br />

belehrenden Vorträgen mit herangezogen.<br />

Blick auf das Hauptrestaurant im großen Blumenhof, dahinter <strong>der</strong> Radioturm<br />

in <strong>der</strong> Gruga.


10<br />

1919 Chronik<br />

Erstes Protokoll<br />

des Kreisverbandes<br />

Abschrift<br />

Anwesend waren unter dem Vorsitz des Landrats Dr. Schöne als Delegierte <strong>der</strong> Obst- und Gartenbauvereine<br />

des Stadt- und Landkreises <strong>Essen</strong> folgende Herren:<br />

Bürgermeister Hagmann; <strong>Essen</strong><br />

Allekotte, Meyer; Heisingen<br />

Schulte; Karnap<br />

Magny, Kelphaus, Braig; Kettwig<br />

Tellmann; Kupferdreh<br />

Butmuth; Rotthausen<br />

UIlrich; Steele<br />

Pohl; Katernberg<br />

Wulff; Werden-Land<br />

Draese; Stadt <strong>Essen</strong><br />

Bürgermeister a. D. Stankeit; Altenessen<br />

Vogelsang; Altenessen<br />

Fredemann; Bredeney<br />

Ossmann; <strong>Essen</strong>-Rellinghausen<br />

Grimm; <strong>Essen</strong><br />

Hohlmann; <strong>Essen</strong><br />

Kruppscher Gartenbauverein; Herr Landmann; <strong>Essen</strong><br />

Auf Einladung des Landrats waren die nebenbezeichneten Herren<br />

heute zu einer Besprechung über den Zusammenschluß<br />

<strong>der</strong> Obst- und Gartenbauvereine des Stadt- und Landkreises<br />

<strong>Essen</strong> zu einem Verbande hier im Kreishaus erschienen.<br />

Einleitend legte <strong>der</strong> Landrat die Gründe für den beabsichtigten<br />

Zusammenschluß <strong>der</strong> einzelnen Vereine dar. Es gilt vor allem,<br />

die vielfach ins Stocken geratene Arbeit und Tätigkeit <strong>der</strong> einzelnen<br />

Vereine neu zu beleben und zu unterstützen. Es soll<br />

versucht werden, die geeigneten Persönlichkeiten zu gewinnen,<br />

denen die Verwirklichung <strong>der</strong> dem Verbande gesteckten<br />

Ziele Herzenssache ist und die bereit und in <strong>der</strong> Lage sind,<br />

durch Rat und Tat, durch belehrende Aufklärung und praktischen<br />

Anschauungsunterricht dem einzelnen Vereinsmitglied<br />

die nötige Unterweisung, praktische Fingerzeige, Aufklärung<br />

über vorgekommene Fehler usw. zu geben.<br />

Nötigenfalls wird die Heranbildung solcher Hilfskräfte durch<br />

Entsendung auf Ausbildungskurse Aufgabe des Verbandes<br />

sein. Nicht zuletzt soll <strong>der</strong> Verband den gemeinsamen Bezug<br />

von Düngemitteln, von Sämereien und Geräten für den Gartenbau<br />

betreiben o<strong>der</strong> vermitteln, um durch den Einkauf im Großen<br />

den einzelnen Vereinen o<strong>der</strong> ihren Mitglie<strong>der</strong>n wesentliche<br />

Vorteile in Bezug auf Preis und Güte <strong>der</strong> Waren zu bieten.<br />

Nachdem Lehrer Wulff aus Werden-Land die Ziele und Aufgaben<br />

des Verbandes sowie die Mittel zu ihrer Errichtung<br />

und Lösung des Näheren erläutert hatte, wurde in <strong>der</strong> darauf<br />

folgenden Aussprache <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong> Gründung eines<br />

Verbandes von den Versammelten allgemein begrüßt. Nur<br />

werden Bedenken geäußert, ob sich die geeigneten Persönlichkeiten<br />

finden würden, die sich in selbstloser Weise in den<br />

Dienst <strong>der</strong> Sache stellen.<br />

Weiter wurde auf die verschieden gearteten Verhältnisse in<br />

den einzelnen Teilen des Bezirks hingewiesen. Es sei wichtig,<br />

daß diesen Verhältnissen auch vom Verband aus Rechnung<br />

getragen würde. Zur Führung <strong>der</strong> Geschäfte soll ein Ausschuß<br />

gewählt werden, zudem von den einzelnen Vereinen für je 100<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1 Ausschußmitglied, mindestens aber 2 Ausschußmitglie<strong>der</strong><br />

für jeden Verein gewählt werden sollen.<br />

Der Ausschuß wählt aus seiner Mitte den Vorstand. Als Verbandsbeitrag<br />

<strong>der</strong> einzelnen Vereine ist 30 Pfg. je Mitglied des<br />

Vereins in Aussicht genommen.<br />

Dr. Schöne <strong>Essen</strong>, den 2. Juli 1919


Chronik<br />

1919<br />

11


12 1920<br />

Chronik


Chronik 1920<br />

13


14 1927<br />

Chronik


Chronik<br />

1927 15<br />

Tätigkeit des Verbandes<br />

kurz nach <strong>der</strong> Gründung<br />

Es war eine bekannte Tatsache, dass<br />

nicht alle in Samen- und Baumschulkatalogen<br />

aufgeführten Gemüse- und<br />

Obstsorten für den rationellen und wirtschaftlichen<br />

Anbau brauchbar<br />

sind. Für das<br />

Industriegebiet<br />

eignet sich noch<br />

längst nicht jede<br />

Obst- und Gemüsesorte.<br />

Auf grund<br />

<strong>der</strong> Wichtigkeit dieser<br />

Tatsache hatte<br />

<strong>der</strong> Verband für den<br />

Stadt- und Landkreis<br />

<strong>Essen</strong> einen Fach- und<br />

Sortenausschuss mit langjähriger Ortserfahrung<br />

eingerichtet, um Obst und Gemüse<br />

zu züchten. Diesem Ausschuss<br />

oblag die Aufgabe, ein brauchbares<br />

Obst und Gemüsesortiment zusammenzustellen,<br />

die Arbeiten <strong>der</strong> deutschen<br />

Landwirtschaftsgesellschaft sowie <strong>der</strong><br />

Forschungsindustrie zu<br />

verfolgen, Neuigkeiten<br />

selbst zu prüfen und<br />

diese entwe<strong>der</strong> abzulehnen<br />

o<strong>der</strong> nach<br />

ihrer Bewertung<br />

allgemein zur<br />

Einführung vorzuschlagen.<br />

Soweit<br />

in <strong>der</strong> kurzen<br />

Zeit seines Bestehens überhaupt möglich,<br />

hatte <strong>der</strong> Sortenausschuss bereits<br />

wertvolle Arbeit geleistet. Er war in <strong>der</strong><br />

Lage ein beschränktes Normalsortiment<br />

für den Stadt- und Landkreis <strong>Essen</strong><br />

bekannt zu geben und empfahl allen<br />

Obst- und Gemüsebautreibenden seines<br />

Bezirkes, das Normalsortiment bei<br />

<strong>der</strong> Beschaffung von Pflanz- und Saatgut<br />

in ihrem eigenen Interesse zu Rate<br />

zu ziehen.<br />

Das erntete ein Kleingärtner laut dem statistischen<br />

Mitteilungsblatt 1919 aus seinem ca. 300 m² Kleingarten<br />

Weißkohl<br />

Rotkohl<br />

Wirsing<br />

Blumenkohl<br />

Rosenkohl<br />

Grünkohl<br />

Kohlrabi<br />

Steckrüben<br />

Sellerie<br />

Radies<br />

Rettich<br />

Mairüben<br />

Karotten<br />

Möhren<br />

Schwarzwurzeln<br />

Rote Bete<br />

Kopfsalat<br />

Endiviensalat<br />

Feldsalat<br />

Spinat<br />

Neuseel. Spinat<br />

Mangold<br />

Gurken<br />

Tomaten<br />

Bohnen<br />

Erbsen<br />

Puffbohnen<br />

Spargel<br />

54 Köpfe<br />

36 Köpfe<br />

44 Köpfe<br />

24 Köpfe<br />

4 Mahlzeiten<br />

24 Mahlzeiten<br />

200 Stück<br />

60 Stück<br />

18 Knollen<br />

500 Bündel à 10 St.<br />

200 Stück<br />

200 Stück<br />

150 Bündel à 12 St.<br />

12 Mahlzeiten<br />

6 Mahlzeiten<br />

25 Stück<br />

265 Köpfe<br />

60 Köpfe<br />

30 Mahlzeiten<br />

40 Mahlzeiten<br />

4 Mahlzeiten<br />

5 Mahlzeiten<br />

180 Stück<br />

10 kg<br />

40 Mahlzeiten<br />

24 Mahlzeiten<br />

5 Mahlzeiten<br />

6 Mahlzeiten<br />

Gewürze, Lauch, Schnittlauch und Kürbis


1933–1945<br />

16 Chronik<br />

Auf den folgenden Seiten sind einige wichtige Auszüge aus<br />

Zeitungen und Neuordnungen aus dieser Zeit nachzulesen.<br />

Was bedeutete die Gleichschaltung<br />

im Dritten Reich<br />

Unter Gleichschaltung wird die Einschränkung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verlust<br />

<strong>der</strong> individuellen Persönlichkeit, Unabhängigkeit, Mündigkeit<br />

und Freiheit eines Menschen durch Regeln und Gesetze<br />

sowie sonstige Maßnahmen <strong>der</strong> Gleichsetzung und Vereinheitlichung<br />

<strong>der</strong> Massen verstanden. Im Beson<strong>der</strong>en handelt<br />

es sich um ein Wort aus <strong>der</strong> „nationalsozialistischen Terminologie“.<br />

Für die Kleingärtner bedeutete dies Folgendes: Die<br />

Beseitigung <strong>der</strong> bislang traditionsreichen demokratischen<br />

Strukturen im Kleingartenwesen. Anstelle <strong>der</strong> bisherigen<br />

Vereins- und Verbandsvorsitzenden wurden „Vereinsführer,<br />

Stadtgruppen-, Provinz- und Landesgruppenführer“ durch<br />

die zuständigen VS-Funktionäre nach dem „Führerprinzip“<br />

eingesetzt. Der 1921 gegründete Reichsverband <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

erhielt die Gleichschaltung in zwei Etappen. Ihren<br />

Auftakt bildete die vom Reichsarbeitsministerium in Übereinstimmung<br />

mit dem Amt für Agrarpolitik <strong>der</strong> NSDAP (Nationalsozialistische<br />

Deutsche Arbeiter Partei) vorgenommene<br />

Neubesetzung des Vorstandes. Als Vorsitzen<strong>der</strong> wurde <strong>der</strong><br />

Oberlehrer Karl Freytag (München), <strong>der</strong> dem Bayerischen<br />

Landesverband vorstand, eingesetzt. Hilfsdienste leisteten<br />

zahlreiche Parteigänger. Letzten Endes auch <strong>der</strong> langjährige<br />

Vorsitzende des Reichsverbandes. Die zweite Etappe wurde<br />

nach <strong>der</strong> personellen „Säuberung durch die organisatorische<br />

Auflösung des Reichsverbandes und die Gründung<br />

des Reichsbundes unter Hans Kammler eingeleitet. Galt es<br />

doch die äußerliche Gleichschaltung in die Gleichschaltung<br />

<strong>der</strong> Gesinnung überzuleiten. Parallel vollzog sich die Gleichschaltung<br />

<strong>der</strong> untergeordneten Verbände und Vereine. Sie<br />

wurde durch eine Anordnung <strong>der</strong> Reichsleitung <strong>der</strong> NSDAP,<br />

Amt für Agrarpolitik, am 6. Mai 1933 ausgelöst.<br />

Der erste Reichsführer wurde Dr. Ing. Hans Kammler aus Berlin.<br />

Als Propaganda-Instrument <strong>der</strong> neuen Machthaber dienten<br />

die Zeitschriften „Der Kleingärtner und <strong>der</strong> Kleinsiedler“, „Das<br />

deutsche Kleingartenwesen“, Son<strong>der</strong>nachrichten des Reichsbundes<br />

<strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands e. V.<br />

sowie verschiedene offizielle Mitteilungsblätter <strong>der</strong> Landesbünde,<br />

z. B. <strong>der</strong> „Rheinisch-Westfälische Kleingärtner“. Seit 1935<br />

kam <strong>der</strong> amtierende Reichsbundführer Hans Kaiser zu neuen<br />

Ehren. Er vertrat, wie seine Vorgänger, die Überzeugung, dass<br />

nun ein neuer Entwicklungsabschnitt des Kleingartenwesens<br />

begönne. Aufgabe sei es die Nutzung des Landes im Sinne <strong>der</strong><br />

Verbundenheit von „Blut und Boden“ als Grundlage für Staat<br />

und Volk zu gewährleisten. Gemeinnutz soll vor Eigennutz gelten.<br />

Eine Beson<strong>der</strong>heit war die Zählung von Mitglie<strong>der</strong>n. 1931<br />

vor <strong>der</strong> Machtübernahme hatten wir in Deutschland 432.544<br />

Kleingärtner. Die NS-Führer mussten Erfolge aufweisen. Sie<br />

hatten 1938 für Neuansiedlungen 63.970 Mitglie<strong>der</strong> verloren.<br />

Man schuf eine Art Massenorganisation, die ausschließlich<br />

den Zielen des NS-Staates dienen sollte. Die Eisenbahnlandwirte<br />

wurden als kooperatives Mitglied aufgenommen. Ebenso<br />

die Kaninchenzüchter und Kaninchenhalter. Die Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> österreichischen Kleingärtnerorganisationen wurden nach<br />

dem „Anschluss“ Österreichs dem Reichbund angeglie<strong>der</strong>t.<br />

Jetzt konnte man stolz berichten, dass 839.559 Mitglie<strong>der</strong> dem<br />

Reichbund angehörten.<br />

Schon sehr früh hat die neue Regierung darauf hingearbeitet,<br />

den Kleingärtner zur Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung anzuhalten.<br />

Die Kriegsereignisse waren zu einer Existenzfrage des Staates<br />

geworden. Ein neuer Aspekt tat sich auf, als nach vielen<br />

Bombenangriffen Menschen in den Städten die Lauben ihrer<br />

Gärten als Notunterkunft benutzten. Immer wie<strong>der</strong> sprachen<br />

NS-Funktionäre von den deutschen Kleingärtnern in <strong>der</strong> „Ernährungs-<br />

und Erzeugerschlacht“. Natürlich verfolgte man von<br />

Anfang an das Ziel, auch im Kleingartenwesen die „Selektion“<br />

voranzutreiben. Den Gartenfreunden jüdischer Herkunft war<br />

es seit 1937 nicht mehr möglich, einen Kleingarten zu pachten.


Chronik 1933<br />

17<br />

Die Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands<br />

unter nationalsozialistischer Führung<br />

Aufbau des Reichsbundes <strong>der</strong> Kleingärtner und<br />

Kleinsiedler Deutschlands e. V.<br />

Der Führer<br />

Mit <strong>der</strong> Gründung hat <strong>der</strong> „Reichsbund <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

und Kleinsiedler Deutschlands e. V.“, Berlin W 9, Hermann-<br />

Göring-Straße 4, seine Arbeiten begonnen. Auf dem 1.<br />

Reichskleingärtner- und Kleinsiedler-Tag in Nürnberg hat <strong>der</strong><br />

vorläufige Führer des Reichsbundes, Pg. Dr. Kammler, Ziel,<br />

Aufgaben und Organisation des Reichsbundes vor <strong>der</strong> breiten<br />

Öffentlichkeit verkündet.<br />

Der Reichsbund umfaßt schon heute mehr als 3/4 Millionen<br />

Kleingärtner und Kleinsiedler, darunter die Mitglie<strong>der</strong> des<br />

ehemaligen Reichsverbandes <strong>der</strong> Kleingartenvereine Deutschlands<br />

e. V., des Hauptverbandes <strong>der</strong> Reichsbahnkleinwirte e. V.,<br />

und eines großen Teiles <strong>der</strong> anerkannten Kleingarten- und<br />

Kleinsiedlerorganisationen in den Län<strong>der</strong>n.<br />

Der Reichsbund hat die deutschen Kleingärtner und Kleinsiedler<br />

in <strong>der</strong> Fachschaft Kleingärtner unter Führung des Pg.<br />

Dipl.-Landwirt Steinhaus und in <strong>der</strong> Fachschaft Kleinsiedler<br />

unter <strong>der</strong> Führung des Pg. Dipl.-Ing. Gloël zusammengefaßt.<br />

Für jede Fachschaft sind bereits die Landes- o<strong>der</strong> Provinzgruppenführer<br />

ernannt, die in Verbindung mit dem argrarpolitischen<br />

Apparate <strong>der</strong> NSDAP., in den verschiedenen Gauen,<br />

Kreisen und Ortsgruppen die Arbeiten im nationalsozialistischen<br />

Sinne durchführen.<br />

Der Führer hat gemeinsam mit den Fachschaftsführern in<br />

genauen Richtlinien den Landes-, Provinz- und Stadtgruppenführern<br />

die vordringlichsten Aufgaben auf dem Gebiete<br />

des Kleingartens und <strong>der</strong> Kleinsiedlung bekanntgegeben, die<br />

maßgeblich für die Arbeit <strong>der</strong> nächsten Monate sind. Zunächst<br />

werden die Verbände, Bünde, Organisationen und Vereine,<br />

die in den Reichsbund aufgenommen sind, entsprechend dem<br />

Führerprinzip eingeglie<strong>der</strong>t. Die einzelnen Mitglie<strong>der</strong> dieser<br />

Organisationen werden sodann mit den Aufgaben des Reichsbundes<br />

vertraut gemacht, die darin bestehen, daß Kleingarten-<br />

und Kleinsiedlungsland nach dem Darreschen Gedanken<br />

von Blut und Boden als Verpflichtung zu Volk und Staat in<br />

<strong>der</strong> Idee: Gemeinnutz vor Eigentum zu nutzen. Um dieses zu<br />

erreichen, werden Schulungskurse für die Führer und Mitglie<strong>der</strong><br />

des Reichsbundes, unterstützt durch die Bundeszeitschrift<br />

des Reichsbundes <strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler in Angriff<br />

genommen.<br />

Die Jugendpflege <strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler wird <strong>der</strong><br />

Reichsbund in Verbindung mit den Unterorganisationen des<br />

Reichsjugendführers durchführen.<br />

Der Schutz des Kleingarten- und Kleinsiedlungslandes sowie<br />

<strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler in ideeller und materieller<br />

Hinsicht ist vom Reichsbund in Verbindung mit den amtlichen<br />

Stellen und den übrigen Fachverbänden <strong>der</strong> Landnutzung<br />

in die Wege geleitet.<br />

Die Kleingärtner des ehemaligen Provinzialverbandes Rheinland<br />

des Reichsverbandes <strong>der</strong> Kleingartenvereine Deutschlands<br />

sind in <strong>der</strong> Provinzgruppe Rheinland <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

im Reichsbunde <strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands<br />

e. V. zusammengeschlossen. Die Provinzgruppe umfaßt<br />

die Rheinprovinz. Der Führer des Reichsbundes hat den<br />

techn. Reichsbahnobersekretär Pg. Karl Pellmann in Köln<br />

zum Führer <strong>der</strong> Provinzgruppe Rheinland ernannt. Sitz <strong>der</strong><br />

Provinzgruppe Rheinland ist Köln. Der Provinzgruppenführer<br />

hat in nächster Zeit folgende Aufgaben beschleunigt<br />

durchzuführen: Einteilung <strong>der</strong> Provinzgruppe Rheinland <strong>der</strong><br />

Kleingärtner in Stadtgruppen, Zusammenfassung von kleinen<br />

Vereinen in größere Vereine innerhalb einer Stadtgruppe zur<br />

Vermeidung von Verwaltungskosten. Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Satzungen<br />

<strong>der</strong> Provinz- und Stadtgruppen und Kleingärtnervereine entsprechend<br />

den Satzungen des Reichsbundes. Ernennung <strong>der</strong><br />

Stadtgruppenführer <strong>der</strong> Kleingärtner im Einvernehmen mit<br />

<strong>der</strong> Agrarpolitischen Abteilung <strong>der</strong> NSDAP. Weisungen an<br />

die Stadtgruppenführer für die Ernennung <strong>der</strong> Vereinsführer.<br />

Sofortige Einwirkung auf sämtliche in <strong>der</strong> Rheinprovinz vorhandenen<br />

Kleingärtnerorganisationen, die dem ehemaligen<br />

Reichsverband <strong>der</strong> Kleingartenvereine Deutschlands nicht<br />

angehörten, zur Überführung in die Provinzgruppe Rheinland<br />

<strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands e. V.<br />

und an<strong>der</strong>e mehr.<br />

Parteiorganisation<br />

<strong>der</strong> NSDAP<br />

Der Fachschaftsführer<br />

„Kleingärtner“<br />

Der Fachschaftsführer<br />

„Kleinsiedler“<br />

Parteiorganisation<br />

<strong>der</strong> NSDAP<br />

Führerring<br />

Führerring<br />

L.G.F.<br />

Gau<br />

Gau<br />

L.G.F.<br />

Fachberater<br />

für Kleingartenwesen<br />

Obmann<br />

für Kleingartenwesen<br />

Kreis<br />

Landes- o<strong>der</strong> Provinzgruppe<br />

Stadtgruppe Stadtgruppe<br />

Verein Verein Verein Verein<br />

Landes- o<strong>der</strong> Provinzgruppe<br />

Stadtgruppe Stadtgruppe<br />

Verein Verein Verein Verein<br />

Kreis<br />

Obmann<br />

für Kleingartenwesen<br />

Ortsgruppe<br />

Ortsgruppe<br />

Fachberater<br />

für Kleingartenwesen


1933<br />

18 Chronik<br />

Auszug aus <strong>der</strong>:


Chronik 1936<br />

19


20<br />

1936-1938<br />

Chronik<br />

Zeitungsausschnitte aus: „Der Westdeutsche Kleingärtner“


Chronik 1936-1938<br />

21


22 1945<br />

Chronik<br />

Sogar noch am 2. Februar 1945!<br />

Aufgrund <strong>der</strong> mehr als 60. Wie<strong>der</strong>kehr des<br />

Kriegsendes kann man zur Zeit viel über die<br />

letzten Tage des 2. Weltkrieges lesen. Selbst<br />

das Kleingartenwesen war bis zuletzt Anlass<br />

für Artikel in <strong>der</strong> Zeitung.<br />

Der nachstehende Artikel beschäftigte sich<br />

noch am 2. Februar 1945 mit <strong>der</strong> Ordnung im<br />

Kleingarten. Ein Thema, das bis heute nichts<br />

an Wichtigkeit eingebüßt hat.<br />

Das Besitzrecht des Kleingärtners an seinem Garten. Unter welchen<br />

Umständen bleibt es gesichert<br />

Vom 1. Januar 1945 ab ist die vor einiger Zeit in <strong>der</strong> Presse<br />

bereits bekanntgegebene neue Fassung <strong>der</strong> Verordnung über<br />

Kündigungsschutz und an<strong>der</strong>e kleingartenrechtliche Vorschriften<br />

des Reichswohnungskommissars in <strong>der</strong> Fassung<br />

vom 15. Dezember 1944 in Kraft getreten. Für <strong>Essen</strong> ergeben<br />

sich, ähnlich wie für die an<strong>der</strong>en Großstädte des rheinischwestfälischen<br />

Industriegebietes, infolge <strong>der</strong> vielen Wohnungsverän<strong>der</strong>ungen,<br />

Evakuierungen, Dienststellenverlegungen<br />

usw. beson<strong>der</strong>e Schwierigkeiten zur Erreichung des Sinnes <strong>der</strong><br />

Verordnung: ,,Sicherstellung <strong>der</strong> Bewirtschaftung auch <strong>der</strong><br />

letzten brauchbaren Geländefläche im ernährungspolitischen<br />

Gesamtinteresse“ des deutschen Volkes.<br />

Der Sinn des verstärkten Kündigungsschutzes ist von vielen<br />

Kleingärtnern insofern falsch verstanden worden, als sie<br />

glaubten, sie könnten als evakuierte o<strong>der</strong> alleinstehende Berufstätige<br />

ihren Kleingarten nunmehr so lange unbearbeitet<br />

lassen, bis sie bzw. die ganze Familie wie<strong>der</strong> nach <strong>Essen</strong> zurückgekehrt<br />

sei. Je<strong>der</strong> vernünftig denkende Kleingärtner wird<br />

sich aber selbst sagen müssen, daß bei solcher Auslegung <strong>der</strong><br />

Verordnung unhaltbare Zustände heraufbeschworen würden.<br />

Man stelle sich nur einmal vor, daß in einer Kleingartenanlage<br />

ein gewisser Prozentsatz <strong>der</strong> vorhandenen Gärten auch nur<br />

einen Sommer über unbearbeitet liegen bliebe: Das Unkraut<br />

würde so sehr überhandnehmen, daß nicht allein die in Rede<br />

stehende Gartenfläche selbst, son<strong>der</strong>n auch alle vier Nachbarn<br />

nachhaltig geschädigt würden. Deshalb sieht die Verordnung<br />

auch bestimmte Ausnahmen des verstärkten Kündigungsschutzes<br />

für Kleingärtner vor. Eine Kündigung durch den<br />

Verpächter ist statthaft, wenn <strong>der</strong> Pächter:<br />

a) 3 Monate mit <strong>der</strong> Zahlung des Pachtzinses o<strong>der</strong> eines Teiles<br />

dieses Pachtzinses im Verzug ist.<br />

b) wenn <strong>der</strong> Kleingärtner trotz Abmachung die ihm obliegenden<br />

Pflichten als Kleingärtner gröblich verletzt, d.h. wenn er<br />

Bewirtschaftungsmängel nicht innerhalb einer angemessenen<br />

Frist abstellt.<br />

Die Pachtzahlung bereitet vielen Kleingärtnern, beispielsweise<br />

allen in den Kleingärtnervereinen <strong>der</strong> Stadtgruppe <strong>Essen</strong><br />

des Reichsbundes Deutscher Kleingärtner organisierten Garteninhabern<br />

insofern Schwierigkeiten, als die Einzahlung <strong>der</strong><br />

Pacht in <strong>der</strong> Zweigstelle <strong>der</strong> Städt. Sparkasse ihres Wohnbezirkes<br />

in vielen Fällen nicht mehr möglich ist, weil verschiedene<br />

Zweigstellen ausgebombt wurden. Die Pachtbezirksleiter<br />

ihrerseits stehen insofern vor großen Schwierigkeiten, als ein<br />

großer Teil <strong>der</strong> Pächter infolge Bombenschadens die Wohnung<br />

ein- o<strong>der</strong> mehrmals gewechselt hat. Um hier Abhilfe zu<br />

schaffen bzw. dem Pächter die Möglichkeit <strong>der</strong> bequemen und<br />

pünktlichen Pachteinzahlung zu verschaffen, ist die Stadtgruppe<br />

dazu übergegangen, Einzelpacht auch über Postscheck<br />

hereinzunehmen. Sie wird die dadurch entstehende gewaltige<br />

Mehrarbeit zu meistern suchen.<br />

Je<strong>der</strong> Pächter eines in <strong>der</strong> Stadtgruppe <strong>Essen</strong> des Reichsbundes<br />

Deutscher Kleingärtner zusammengeschlossenen Kleingärtnervereins<br />

kann also von jetzt ab seine Gartenpacht bzw. seine<br />

Organisationsbeiträge auf das Postscheckkonto <strong>Essen</strong> Nr. 131<br />

26 einzahlen. Er darf aber nicht vergessen, auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

des Zahlkartenabschnittes zu vermerken, in welchem Vereinsbezirk<br />

und wo sein Garten liegt, z.B.: Pacht und Beitrag für<br />

Garten Nr. 17 <strong>der</strong> Anlage am Kirschbaumsweg im Vereinsbezirk<br />

<strong>Essen</strong>-Haarzopf. Beträge, die ohne nähere Lagebezeichnung<br />

des Gartens eingehen, können selbstverständlich nicht<br />

verbucht werden.


1945–1980<br />

Chronik 23<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Kleingärten nach dem Krieg<br />

Schon kurz nach Kriegsende begann eine Flut von Aufnahmen<br />

neuer Kleingärtner. Die Zeit <strong>der</strong> Notzeitgärtner begann.<br />

Es wurde alles getan, um eine Verbesserung <strong>der</strong> Lebenshaltung<br />

zu erreichen.<br />

1946 gab es 27.300 Kleingärtner im <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong>.<br />

1947 waren es 27.650 und 1948, im Jahre <strong>der</strong> Währungsreform,<br />

waren es bis zur Währungsreform 30.852 Kleingärtner,<br />

aber schon am Ende des Jahres nur noch 17.193. Diese<br />

Zahlen zeigen, mehr als viele Worte, dass die Notzeitgärten<br />

sehr schnell wie<strong>der</strong> verschwanden. Umso mehr machte sich<br />

ein Bedürfnis nach Dauerkleingärten bemerkbar. Wer nimmt<br />

schon größere Aufwendungen vor, wenn ihm <strong>der</strong> Garten von<br />

einem Tag zum an<strong>der</strong>en gekündigt werden kann Zu Leistungen<br />

auf lange Sicht ist man dagegen durchaus bereit. 1946<br />

kam es zu einer Inflation von Kleingartenstreitsachen. Man<br />

stand Schlange vor dem Büro des Kreisverbandes. Das Kleingartenschiedsgericht,<br />

eine Dienststelle des städtischen Gartenamtes,<br />

musste mit einer vollbeschäftigten Kraft besetzt<br />

werden, um dem Andrang gerecht zu werden.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es Problem stellten die Rückwan<strong>der</strong>er dar, die<br />

wegen <strong>der</strong> Bombenangriffe in ruhigere Landesteile abgewan<strong>der</strong>t<br />

waren. Viele strebten <strong>der</strong> Heimat ohne feste Behausung<br />

zu. Oft waren sie gezwungen, ihre Lauben umzubauen, damit<br />

diese als ganzjährige Notunterkünfte dienen. 500 dieser<br />

Kleingartenlauben waren, wie aus dem Jahresbericht 1946<br />

ersichtlich, im Stadtbereich <strong>Essen</strong> zu finden. Diese Zahl stieg<br />

auf 664 bewohnte Lauben. Erst 1951 sank <strong>der</strong> Bedarf auf<br />

584 und ging allmählich wie<strong>der</strong> zurück. Heute sind es noch<br />

19. Die Nachkriegsjahre waren insofern bunt gemischt, als die<br />

Stadtverwaltung so manchem Kleingärtner gestattet hatte, an<br />

den Rän<strong>der</strong>n öffentlicher Grünanlagen kleine Gartenparzellen<br />

anzulegen. Nach und nach machte sich aber auch die Kündigung<br />

solcher kleingärtnerisch genutzten Flächen bemerkbar,<br />

die von den Grundbesitzern und <strong>der</strong> öffentlichen Hand von Anfang<br />

an nur für die Kriegsnotjahre zur Verfügung gestellt wor-<br />

den waren. Der Schrumpfungsprozess setzte sich in <strong>der</strong> Folgezeit<br />

fort. Ende 1951 bestand <strong>der</strong> Kreisverband aus 10.800<br />

Einzelmitglie<strong>der</strong>n. 1953 schied <strong>der</strong> langjährige 1. Vorsitzende<br />

des Kreisverbandes, Franz Mauermann, aus; Nachfolger wurde<br />

Otto Buse. 37 Kleingartenbauvereine mit 9.768 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

waren 1955 im Kreisverband registriert.<br />

Das Kleingartenrecht war nicht ausreichend. Immer mehr<br />

Land wurde von Eigentümern zur Bebauung zurückgefor<strong>der</strong>t.<br />

Ersatzgelände wurde nicht zur Verfügung gestellt. Es hing vom<br />

guten Willen und von <strong>der</strong> Einsicht <strong>der</strong> damit befassten Behörden<br />

ab, wie die Ersatzlandgestellung geregelt werden kann. In<br />

dieser Zeit hätte <strong>der</strong> Kreisverband durchaus 20.000 Parzellen<br />

vergeben können, wenn er sie denn gehabt hätte.<br />

Aus einem Rundschreiben<br />

Bis zum 31. Mai 1945 muss in den Kleingartenvereinen von den neu gewählten Vorsitzenden festgestellt<br />

werden, welche Kleingärtner von <strong>der</strong> NSDAP zur Aufgabe ihrer Kleingärten gezwungen<br />

wurden, weil sie Mitglie<strong>der</strong> links stehen<strong>der</strong> Parteien o<strong>der</strong> Juden waren. Soweit solche Kleingärtner<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Angehörige jetzt noch ermittelt werden und dieselben in <strong>der</strong> Zwischenzeit nicht selbst<br />

Mitglied <strong>der</strong> NSDAP waren, sind diese sofort in ihre alten Rechte einzusetzen.


24 1946<br />

Chronik


Chronik 1969<br />

25<br />

Gesetz zur Än<strong>der</strong>ung und Ergänzung<br />

kleingartenrechtlicher Vorschriften<br />

Vom 28. Juli 1969 (BGB I-S-1013)<br />

Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates<br />

das folgende Gesetz beschlossen:<br />

§ 1<br />

Pachtzinsregelung<br />

(1) Ist <strong>der</strong> Pächter von kleingärtnerisch genutztem<br />

Land zur Entrichtung eines Pachtzinses<br />

verpflichtet, <strong>der</strong> niedriger ist als <strong>der</strong> von <strong>der</strong> nach<br />

den kleingartenrechtlichen Vorschriften zuständigen<br />

Stelle festgesetzte Pachtzins, so kann <strong>der</strong><br />

Verpächter dem Pächter gegenüber schriftlich<br />

erklären, daß <strong>der</strong> Pachtzins bis zur Höhe des<br />

festgesetzten Pachtzinses erhöht werden soll.<br />

Die Erklärung ist nur wirksam, wenn in ihr die<br />

Erhöhung begründet und berechnet ist.<br />

(2) Die Erklärung des Verpächters hat die Wirkung,<br />

daß an die Stelle des bisher zu entlohnenden<br />

Pachtzinses <strong>der</strong> erhöhte Pachtzins von<br />

dem Ersten des Monats des auf die Erklärung<br />

folgenden Zahlungszeitraumes an tritt; wird die<br />

Erklärung mit einer Frist von weniger als einem<br />

Monat vor diesem Zahlungszeitraum abgegeben,<br />

so tritt diese Wirkung erst drei Monate nach<br />

Ablauf des Monats ein, in dem die Erklärung abgegeben<br />

wurde.<br />

(3) § 19 des Kleingartengesetzes des Landes<br />

Schleswig-Holstein vom 3. Februar 1948 (Gesetz-<br />

und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein<br />

S. 148) bleibt unberührt.<br />

§ 2<br />

Ergänzung <strong>der</strong> Kündigungsvorschriften<br />

(1) Pachtverträge über kleingärtnerisch genutztes<br />

Land können durch den Verpächter auch<br />

dann gekündigt werden, wenn<br />

1. dem Verpächter im Interesse <strong>der</strong> Schaffung<br />

o<strong>der</strong> Aufrechterhaltung seiner wirtschaftlichen<br />

Lebensgrundlage die Fortsetzung des<br />

Pachtverhältnisses nicht mehr zugemutet<br />

werden kann, es sei denn, daß das öffentliche<br />

Interesse an dem Fortbestand des Pachtverhältnisses<br />

überwiegt;<br />

2. glaubhaft gemacht wird, daß das Grundstück<br />

o<strong>der</strong> ein Grundstücksteil alsbald einer im Bebauungsplan<br />

festgesetzten an<strong>der</strong>en Nutzung<br />

zugeführt o<strong>der</strong> alsbald für diese Nutzung vorbereitet<br />

wird und dem Verpächter o<strong>der</strong> demjenigen,<br />

<strong>der</strong> das Grundstück planungsgemäß<br />

verwenden will, ein für das Vorhaben in gleicher<br />

Weise geeignetes an<strong>der</strong>es, kleingärtnerisch<br />

nicht genutztes Grundstück im Bereich<br />

desselben Bebauungsplanes nicht zur Verfügung<br />

steht;<br />

3. die Voraussetzungen einer Grundstücksbeschaffung<br />

nach § 1 Abs. 1 des Landbeschaffungsgesetzes<br />

vom 23. Februar 1957 (Bundesgesetzbl.<br />

I S. 134), zuletzt geän<strong>der</strong>t durch das<br />

Vierte Än<strong>der</strong>ungsgesetz LBG vom 29. November<br />

1966 (Bundesgesetzbl. I S. 653), vorliegen.<br />

(2) Die Kündigung bedarf in den Fällen des Absatzes<br />

1 Nr. 1 und 2 <strong>der</strong> Genehmigung <strong>der</strong> höheren<br />

Verwaltungsbehörde, im Lande Schleswig-<br />

Holstein <strong>der</strong> Landeskleingartenspruchstelle.<br />

(3) Die geltenden Vorschriften über die Kündigungsfristen<br />

finden auch in den Fällen des<br />

Absatzes 1 Anwendung.<br />

§ 3<br />

Ersatzleistungen<br />

(1) Ist in den Fällen des § 2 Abs. 1 Nr. 1 die Genehmigung<br />

zur Kündigung versagt worden, weil<br />

das öffentliche Interesse an dem Fortbestand<br />

des Pachtverhältnisses überwiegt, so kann <strong>der</strong><br />

Verpächter die Übernahme <strong>der</strong> Flächen durch<br />

die Gemeinde verlangen, wenn die sonstigen Voraussetzungen<br />

für die Kündigung gegeben sind.<br />

Kommt eine Einigung über die Übernahme nicht<br />

zustande, so kann <strong>der</strong> Verpächter die Entziehung<br />

des Eigentums an den Flächen verlangen. Für die<br />

Entziehung des Eigentums gelten die Vorschriften<br />

des Fünften Teiles des Bundesbaugesetzes vom<br />

23. Juni 1960 (Bundesgesetzbl. I S. 341).<br />

(2) Wird gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 1 gekündigt, so<br />

hat die für die Kündigungsgenehmigung zuständige<br />

Stelle dem Pächter eine vom Verpächter zu<br />

leistende angemessene Entschädigung in Geld<br />

für die durch die Kündigung eintretenden Vermögensnachteile<br />

zuzuerkennen.<br />

(3) Wird gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 2 und 3 gekündigt,<br />

so sind die Vorschriften über Ersatzleistungen<br />

entsprechend anzuwenden, die für die<br />

Kündigung aus überwiegenden Gründen des<br />

Gemeinwohles gelten.<br />

§ 4<br />

Begründung von Pachtverhältnissen<br />

für Dauerkleingärten<br />

Sind im Bebauungsplan Flächen für Dauerkleingärten<br />

festgesetzt, so können durch Enteignung<br />

an diesen Flächen Pachtverhältnisse zugunsten<br />

Nutzungswilliger begründet werden, wenn eine<br />

Einigung zwischen dem Eigentümer und dem<br />

Nutzungswilligen nicht zustande kommt. Die<br />

Vorschriften des Fünften Teiles des Bundesbaugesetzes<br />

vom 23. Juni 1960 (Bundesgesetzbl. I<br />

S. 341) sind anzuwenden.<br />

§ 5<br />

Anwendung auf bestehende<br />

Pachtverhältnisse<br />

Ein Pachtvertrag über kleingärtnerisch genutztes<br />

Land, <strong>der</strong> zur Zeit des Inkrafttretens dieses<br />

Gesetzes besteht, richtet sich von diesem Zeitpunkt<br />

an nach dem neuen Recht.<br />

§ 6<br />

Geltung in Berlin<br />

Dieses Gesetz gilt nach Maßgabe des § 13 Abs.<br />

1 des Dritten Überleitungsgesetzes vom 4. Januar<br />

1952 (Bundesgesetzbl. I S. 1) auch im Land Berlin.<br />

§ 7<br />

Schlußvorschriften<br />

(1) Dieses Gesetz tritt am Ersten des auf die<br />

Verkündung folgenden Monats in Kraft.<br />

(2) Gleichzeitig treten außer Kraft, soweit sie nicht<br />

bereits früher ihre Geltung verloren haben:<br />

1. § 4 Abs. 2 und § 5 Abs. 2 bis 4 <strong>der</strong> Kleingarten-<br />

und Kleinpachtlandordnung vom 31. Juli<br />

1919 (Bundesgesetzbl. I S. 1371),<br />

2. §§ 7 bis 9 des Kleingartengesetzes des Landes<br />

Schleswig-Holstein vom 3. Februar 1948<br />

(Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-<br />

Holstein S. 148),<br />

3. § 3 <strong>der</strong> Rechtsanordnung über die Bereitstellung<br />

von Grundstücken für kleingärtnerische Nutzung<br />

vom 21. März 1947 (Amtsblatt des Staatssekretariats<br />

für das französisch besetzte Gebiet<br />

Württembergs und Hohenzollerns S. 748),<br />

4. § 1 Abs. 2 Buchstabe d sowie Abschnitt II <strong>der</strong> Verordnung<br />

über Kündigungsschutz und an<strong>der</strong>e kleingartenrechtliche<br />

Vorschriften in <strong>der</strong> Fassung vom<br />

15. Dezember 1944 (Reichsgesetzbl. I S. 347).<br />

Die Gültigkeit von Pachtverträgen, die auf Grund<br />

<strong>der</strong> unter Nummern 1 bis 3 genannten Vorschriften<br />

begründet worden sind, bleibt durch das Außerkrafttreten<br />

unberührt.<br />

(3) Wo auf Vorschriften verwiesen wird, die<br />

durch dieses Gesetz aufgehoben o<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t<br />

werden, erhält die Verweisung ihren Inhalt aus<br />

den entsprechenden neuen Vorschriften. Einer<br />

Verweisung steht es gleich, wenn die Anwendbarkeit<br />

<strong>der</strong> in Satz 1 bezeichneten Vorschriften<br />

stillschweigend vorausgesetzt wird.


1921<br />

26 Chronik<br />

Musterpachtvertrag 1921<br />

Stadtgruppe <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

e. V.<br />

G e s c h ä f t s s t e l l e : D e u t s c h l a n d h a u s , Z i m m e r 5 2 8<br />

Sprechstunden des Geschäftsführers (Raterteilung in allen<br />

Gartenfragen): Dienstags von 10 - 12 und 16 - 19 Uhr<br />

Pachtvertrag Nr: 8663<br />

§ 1. Die Stadtgruppe <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtner e. V. im Reichsbund <strong>der</strong> Kleingärtner<br />

und Kleinsiedler Deutschlands e. V., weiterhin kurz „Stadtgruppe“<br />

genannt, vertreten durch ihren Stadtgruppenführer, verpachtet aus ihrem<br />

Hauptpachtvertrage als gemeinnütziger Zwischenpächter an das Mitglied<br />

des ihr angeschlossenen Kleingärtnervereins:<br />

<strong>Essen</strong>:<br />

Herrn<br />

Frau<br />

(Vereinsstempel einsetzen)<br />

im folgenden kurz „Pächter“ genannt, von ihrem Pachtgelände an <strong>der</strong><br />

in ihrer Gartengruppe<br />

ein Teilstück von<br />

Straße<br />

Quadratruten* Größe zur kleingärtnerischen Nutzung<br />

für den im voraus zu zahlenden Jahrespachtpreis von<br />

Rpf. je<br />

Quadratrute, insgesamt von RM . Für jede erfor<strong>der</strong>lich werdende<br />

Mahnung sind die entstehenden Schreibgebühren und Portoauslagen zu<br />

entrichten. Über sämtliche Zahlungen an die Stadtgruppe für Pacht- und<br />

Organisationsbeiträge leisten die zuständigen Bezirksleiter Quittung auf<br />

vorgedruckten Einheitsdurchschreibequittungen <strong>der</strong> Stadtgruppe. Jede<br />

Quittung darf nur in dem oben rechts des Quittungsvordruckes bezeichneten<br />

Monat ausgestellt sein. Für an<strong>der</strong>e Monate wird die Quittung stadtgruppenseitig<br />

nicht anerkannt. Haftpflichtversicherungs- und Entschädigungsansprüche<br />

werden nur berücksichtigt, wenn die fälligen Pacht- und<br />

Organisationsbeträge rechtzeitig entrichtet wurden.<br />

Werden von Amts wegen die Kleingartenpachtpreise geän<strong>der</strong>t, so behält<br />

sich die Stadtgruppe die Verän<strong>der</strong>ung des vereinbarten Pachtsatzes vor.<br />

Der Pächter versichert, daß er keine weiteren Nutzungsflächen in Bewirtschaftung<br />

hat. Ihm ist bekanntgegeben, daß er Entziehung des ihm durch<br />

diesen Vertrag übergebenen Grundstückes zu gewärtigen hat, wenn er<br />

bereits über eine Nutzungsfläche verfügt, die <strong>der</strong> ortsüblichen Kleingartengröße<br />

entspricht und die Stadtgruppe die Nachfrage nach Kleingartenland<br />

nicht befriedigen kann.<br />

§ 2. Dieser Vertrag läuft für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember des<br />

Ausstellungsjahres. Seine jedesmalige Verlängerung um ein weiteres Jahr<br />

wird zugesichert, sofern sich <strong>der</strong> Pächter keine Verstöße gegen ihn hat<br />

zuschulden kommen lassen und wenn er seine Pacht für das neue Jahr<br />

im voraus bezahlt hat. Die Verlängerung wird auf <strong>der</strong> letzten Seite dieses<br />

Vertrages durch den zuständigen Bezirksleiter <strong>der</strong> Stadtgruppe vollzogen.<br />

Er erlischt jedoch automatisch mit dem Ablauf des Hauptvertrages.<br />

§ 3. Das Pachtjahr ist das Kalen<strong>der</strong>jahr. Die volle Jahrespacht ist auch<br />

dann fällig, wenn das Pachtverhältnis erst im Laufe des Pachtjahres beginnt.<br />

Als Kündigungstermin wird <strong>der</strong> 1. Oktober jeden Jahres zum Schluß<br />

des Kalen<strong>der</strong>jahres bei<strong>der</strong>seits vereinbart, jedoch mit <strong>der</strong> Maßgabe, daß<br />

die Stadtgruppe nur bei Erlöschen des Hauptvertrages sowie bei vorsätzlichen<br />

o<strong>der</strong> grobfahrlässigen Vertragsverletzungen trotz wie<strong>der</strong>holter<br />

Mahnungen, die vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen, kündigen kann.<br />

(Siehe Gartenordnung.)<br />

§ 4. Die Errichtung von massiven Bauten je<strong>der</strong> Art, Wohnlauben, Stallungen<br />

und <strong>der</strong>gleichen ist verboten. Im Falle <strong>der</strong> Zuwi<strong>der</strong>handlung ist die<br />

Stadtgruppe berechtigt, ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist und ohne<br />

jede Entschädigung das Pachtverhältnis zu lösen und sofortige Räumung<br />

zu verlangen. Die Errichtung sonstiger Anlagen, wie Lauben, Zäune, Wasserleitungen<br />

usw. darf nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Stadtgruppe erfolgen. Zur<br />

Genehmigung bedarf es <strong>der</strong> Vorlage zweier übereinstimmen<strong>der</strong> genauer<br />

Pläne <strong>der</strong> beabsichtigten Anlage, denen ein Lageplan des Gartens, in dem<br />

die Anlage geplant ist, beigefügt sein muß. In dem schriftlich zu stellenden<br />

Genehmigungsantrag sind gleichzeitig nähere Erläuterungen in Form einer<br />

Baubeschreibung zu geben.<br />

§ 5. Der Pächter verpflichtet sich, das gepachtete Land nur kleingärtnerisch<br />

zu nutzen, d. h. durch Obst-, Gemüse-, Kartoffel- und Blumenzucht,<br />

und nachfolgende Gartenordnung als Teil des Pachtvertrages genau zu<br />

beachten. Sofortige Räumung des Gartens ohne irgendwelche Entschädigung<br />

kann die Stadtgruppe verlangen, wenn <strong>der</strong> Pächter<br />

a) den Pachtpreis und die festgesetzten Zuschläge nicht fristgemäß<br />

zahlt,<br />

b) sich eine unehrenhafte, ärgerniserregende o<strong>der</strong> schädigende<br />

Handlungsweise gegen den Staat, den Verpächter o<strong>der</strong> die übrigen<br />

Gartenpächter zuschulden kommen läßt,<br />

c) sich unter Umgehung <strong>der</strong> Stadtgruppe in die Nutznießung eines<br />

Gartens gebracht hat.<br />

Der Gartenpächter erkennt ausdrücklich an, daß die unter a bis c genannten<br />

Gründe als „wichtig“ im Sinne des § 3 <strong>der</strong> Kleingarten- und Kleinpachtlandordnung<br />

vom 31. Juli 1919 anzusehen sind. Dem Grundstückseigentümer<br />

gegenüber sind die mit ihren Gärten an öffentlichen Wegen und<br />

Straßen liegenden Pächter haftbar. Die Unterhaltung <strong>der</strong> Außeneinfriedung,<br />

<strong>der</strong> Tore und etwaiger zum gemeinschaftlichen Gebrauch bestimmter<br />

Anlagen ist Sache <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> Pächter einer Gartengruppe.<br />

§ 6. Die Stadtgruppe <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtner e. V. bemüht sich, die Schaffung<br />

vorbildlicher Kleingartenanlagen durch Vermittlung o<strong>der</strong> eigene Hergabe<br />

von Krediten zu för<strong>der</strong>n. Wird eine Gartengruppe durch einen von<br />

<strong>der</strong> Stadtgruppe vermittelten o<strong>der</strong> von ihr selbst gegebenen Kredit ausgebaut,<br />

so werden die anteiligen Tilgungsraten <strong>der</strong> Pacht zugeschlagen und<br />

sind mit ihr pünktlich an den zuständigen Bezirksleiter <strong>der</strong> Stadtgruppe zu<br />

den von ihr festgesetzten Zahlungsterminen zu entrichten.<br />

§ 7. Alle zum Zwecke <strong>der</strong> vorübergehenden Nutzung auf dem Pachtgrundstück<br />

angepflanzten Obstbäume, Ziergehölze sowie etwa errichtete Gartenlauben<br />

bleiben Eigentum des Pächters.<br />

* Quadratrute = 14,18 qm


Chronik<br />

1972<br />

27<br />

Musterpachtvertrag 1972<br />

§ 1 Pachtgegenstand, Pachtpreis<br />

1. Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />

e.V., nachfolgend ,,<strong>Stadtverband</strong>“ genannt, verpachtet<br />

zur sofortigen Benutzung aus seinem<br />

Hauptvertrag an das Mitglied des ihm angeschlossenen<br />

Kleingärtnervereins<br />

<strong>Essen</strong><br />

(Vereinsstempel einsetzen)<br />

3. Sämtliche Zahlungen an den <strong>Stadtverband</strong> für<br />

Pacht, Pflegeumlage, Wohngeld, Kredittilgungsraten<br />

und Organisationsbeiträge sind über das Postscheckkonto<br />

<strong>Essen</strong><br />

zu leisten.<br />

An<strong>der</strong>e Quittungen als die Zahlkartenabschnitte <strong>der</strong><br />

Postämter werden vom <strong>Stadtverband</strong> im Streitfalle<br />

nicht anerkannt. Werden mit behördlicher Zustimmung<br />

die Kleingartenpachtpreise geän<strong>der</strong>t, so behält<br />

sich <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> ebenfalls Än<strong>der</strong>ung des<br />

vereinbarten Pachtzinses vor.<br />

§ 2 Pachtdauer<br />

Herrn/Frau<br />

im folgenden ,,Pächter“ genannt, von seinem Pachtgelände<br />

an <strong>der</strong><br />

Straße<br />

Dieser Vertrag läuft für die Zeit vom 1. Januar bis<br />

31. Dezember des Ausstellungsjahres. Seine Verlängerung<br />

um je ein weiteres Jahr wird vom <strong>Stadtverband</strong><br />

zugesichert, sofern <strong>der</strong> Pächter seinen Verpflichtungen<br />

rechtzeitig nachkommt. Er erlischt automatisch<br />

mit <strong>der</strong> Beendigung des Generalpachtvertrages<br />

des <strong>Stadtverband</strong>es. Die Anpachtung mehrerer<br />

D a u e r g ä r t e n ist unstatthaft.<br />

in <strong>der</strong> Kleingartenanlage<br />

eine Teilparzelle von qm Größe zur kleingärtnerischen<br />

Nutzung für den im Voraus zu zahlenden<br />

Jahrespachtpreis von z. Zt.<br />

und eine stadteigene Laube<br />

zum Jahrespachtpreis von z. Zt.<br />

insgesamt<br />

Dpf. je qm<br />

DM<br />

DM jährlich.<br />

2. Für jede bei nicht rechtzeitiger Bezahlung erfor<strong>der</strong>lich<br />

werdende Mahnung sind die entstehenden<br />

Schreibgebühren und Portoauslagen (z. Zt. DM<br />

1,50) zu entrichten.<br />

§ 3 Pachtjahr, Kündigung<br />

1. Das Pachtjahr ist das Kalen<strong>der</strong>jahr.<br />

2. Die Landpacht ist jährlich im Voraus zu entrichten,<br />

die Laubenpacht vierteljährlich im voraus. Die<br />

volle Jahrespacht (einschl. <strong>der</strong> Laubenpacht o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Laubenamortisation) ist auch dann fällig, wenn<br />

das Pachtverhältnis erst im Laufe des Pachtjahres<br />

beginnt o<strong>der</strong> endet. Beginnt die Pachtzeit erst am<br />

1.10., so ist für den Rest des Jahres keine Bodenpacht,<br />

wohl aber Laubenpacht und Laubenamortisation<br />

zu entrichten. In Zweifelsfällen entscheidet<br />

<strong>der</strong> Vorstand des <strong>Stadtverband</strong>es. Für jede Parzelle<br />

darf die Jahrespacht nur einmal erhoben werden.<br />

* Eine Quadratrute entspricht 14,18 qm.<br />

Eine Preußische Rute entspricht 12 Fuß, das sind<br />

2 Klafter o<strong>der</strong> 3,766 m.


28 1980–<strong>2009</strong><br />

Chronik<br />

Die lautlose Revolution im Kleingartenwesen<br />

<strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong><br />

Stadtökologisch sind Kleingärten in einer Großstadt unverzichtbar.<br />

Alle politischen Parteien sind für Kleingärten, die Verwaltung<br />

sieht das aber lei<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s.<br />

In den Anfangsjahren des Verbandes waren Bürgermeister<br />

sogar Vorsitzende des Verbandes.<br />

Im 3. Reich war natürlich die Staatsmacht oberstes<br />

Organ. Kleingärten waren ein Teil <strong>der</strong> für den Krieg wichtigen<br />

Heimatfront.<br />

Nach dem Krieg bis ca. 1980 war es selbstverständlich, dass<br />

die Verwaltung sich um ihre 60 % städtischer Kleingärten kümmerte.<br />

Um die restlichen 40 % musste <strong>der</strong> Verband sich zu<br />

100 % selbst kümmern.<br />

Ab 1980 baute die Verwaltung ab, allein drei Planstellen beim<br />

Grünflächenamt wurden ersatzlos gestrichen. Reparaturen im<br />

öffentlichen Bereich wurden auf null zurückgefahren. Kleingärten<br />

wurden keine mehr gebaut. Die letzten drei Anlagen<br />

„Am Hang“, „Uhlenbroich“ und „Drokamp“ (Bunte Gärten) hat<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> ohne einen Cent von <strong>der</strong> Gemeinde errichtet.<br />

Die Zahlungen für die Pflege des Begleitgrüns (öffentliche<br />

Anlagen) wurden ohne Begründung eingestellt, Kommunalabgaben<br />

wurden auf die Kleingärtner umgelegt. Die Verwaltung<br />

erweckte weiterhin den Eindruck, für alles zuständig zu sein,<br />

allerdings ohne etwas dafür zu tun! Es gibt keine rechtliche<br />

Absicherung für die privaten Anlagen.<br />

Der Verband ist rechtlich selbstständig und kann nicht nur, son<strong>der</strong>n<br />

muss sogar mit dem Partner Stadt <strong>Essen</strong> streng hierarchisch<br />

umgehen, wobei partnerschaftlich sicher besser wäre.<br />

Die Gemeinde sieht das Kleingartenwesen im Gegensatz zur<br />

Politik nicht als eine ihrer Grundaufgaben für die Stadtentwicklung,<br />

son<strong>der</strong>n als eine zwar wichtige, aber eben nur normale<br />

Vertragserfüllung. Dabei bleibt natürlich jede Zukunftsplanung<br />

auf <strong>der</strong> Strecke.<br />

Der <strong>Stadtverband</strong> lässt sich von den Wirrungen nicht beirren<br />

und arbeitet für die Zukunft des Kleingartenwesens und<br />

damit für unsere Stadt <strong>Essen</strong> (alle Bürger) und für die ca.<br />

9.100 Kleingärtner.<br />

Auf den folgenden Seiten werden die vielen Aktivitäten und Neuerungen des <strong>Stadtverband</strong>es aufgeführt:<br />

Von <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er Kleingartengrund und -boden GmbH, dem <strong>Essen</strong>er Modell<br />

<strong>der</strong> Entsorgung, dem Aufbau einer Wegereparaturkolonne, dem Mustergarten, dem Kleingartenlehrpfad,<br />

dem Grünen Boten, <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> VHS, dem Bau von Bürgertoiletten, den<br />

Teilnahmen an Ausstellungen, <strong>der</strong> Kleingartenzentrale und dem Schulungscenter in <strong>der</strong> Schnütgenstraße<br />

bis hin zum Kooperationsversuch mit <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong>.


Chronik<br />

29<br />

Die Gründung <strong>der</strong><br />

<strong>Essen</strong>er Kleingartengrund<br />

und -boden<br />

gem. GmbH<br />

Wie bekannt ist, liegt <strong>der</strong> Deckungsgrad für Kleingärten in <strong>Essen</strong><br />

auf kommunalem Gebiet bei ca. 60 %. Als ab 1985 beginnend<br />

die damaligen Grundstückseigentümer ihre Grundstücke<br />

(Kleingärten) abstoßen wollten, weil sie ihre Industriearbeiten<br />

einstellten, standen die Kleingärtner ohne Schutz da. Das<br />

Bundeskleingartengesetz sichert nur Gärten auf städtischem<br />

Grund und Boden ab. Die Stadt <strong>Essen</strong> hat das Aufkaufen,<br />

wie es an<strong>der</strong>e Gemeinden getan haben, abgelehnt. In <strong>Essen</strong><br />

muss sich <strong>der</strong> Bürger, wenn er Kleingärtner ist, selbst helfen.<br />

Dies führte zur Gründung <strong>der</strong> „<strong>Essen</strong>er Kleingartengrund und<br />

-boden gem. GmbH“. Sie kauft das Gelände auf, um es über<br />

Umwege als Eigentum für die Kleingärtner zu sichern. Die <strong>Essen</strong>er<br />

Kleingärtner haben bis heute ca. 16,5 Mio. Euro für die<br />

Sicherung ihrer Anlagen aufgebracht. Je<strong>der</strong> 5. Kleingarten in<br />

unserer Stadt ist Eigentum <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er Kleingartengrund und<br />

-boden gem. GmbH. Siehe hierzu auch den Zeitungsartikel.<br />

Entsorgung: Das<br />

<strong>Essen</strong>er Modell<br />

Es ist richtig, dass Umweltschutz an Bedeutung gewinnt. Es<br />

ist aber auch richtig, dass <strong>der</strong> Kleingarten im Freizeitbereich<br />

einen immer höheren Stellenwert hat. Diese Schere, mehr<br />

Umweltschutz und gleichzeitig einen längeren Aufenthalt im<br />

Kleingarten, schafft natürlich Probleme. Das konservative<br />

Bundeskleingartengesetz lässt eine umweltfreundliche, menschengerechte<br />

Entsorgung nicht zu. Eine Laube darf nur in<br />

einfachster Ausführung errichtet werden und dazu gehört Abwasserentsorgung<br />

nicht. <strong>Essen</strong> hat sich in zähen Verhandlungen<br />

mit <strong>der</strong> Verwaltung, örtlich im Bereich einer juristischen<br />

Grauzone, auf das „<strong>Essen</strong>er Modell“ geeinigt. In je<strong>der</strong> Anlage<br />

wurde ein so genannter Hausanschluss beantragt (das ist<br />

rechtlich möglich), z. B. für das Vereinshaus, <strong>der</strong> dann auf Kosten<br />

<strong>der</strong> Kleingärtner von Bauunternehmern baurechtlich exakt<br />

ausgeführt wurde. Dieser Anschluss mündet in <strong>der</strong> Anlage<br />

in einem Sammler. Wenn nun <strong>der</strong> einzelne Kleingärtner sein<br />

Abwasser (z. B. Spülwasser, Fäkalien usw.) in den Sammler<br />

bringt, ist das nicht genehmigungspflichtig. Mit dieser leichten<br />

Trickserei (lei<strong>der</strong>) ist <strong>der</strong> Umwelt, aber auch den Menschen<br />

geholfen. Ca. 7,6 Mio. Euro haben die Kleingärtner bereits investiert.<br />

Selbst die Genehmigungsgebühren für den jeweiligen<br />

Hausanschluss mussten die Kleingärtner selbst zahlen (s. Zeitungsausschnitt).


30 Chronik<br />

Aufbau einer Wegereparaturkolonne<br />

In ihrer vornehmen Zurückhaltung hat die Stadt <strong>Essen</strong> in den<br />

letzten Jahrzehnten kaum Reparaturen an den öffentlichen<br />

Wegen, die laut Vertrag von <strong>der</strong> Stadt repariert werden müssten,<br />

durchgeführt. Im Bereich <strong>der</strong> privaten Kleingärten hat <strong>der</strong><br />

<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> dies schon immer selbst erledigt. Die<br />

Kleingärtner waren dazu gezwungen eine Wegebau- und Reparaturkolonne<br />

aufzustellen, die die jahrzehntelangen Rückstände<br />

aufzuarbeiten versucht. Erfreulicherweise übernimmt<br />

die Stadt <strong>Essen</strong> hier wenigstens die Sachkosten. Es musste<br />

hier auch ein Arbeitsplatz (Vorarbeiter) geschaffen werden,<br />

<strong>der</strong> vom <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> finanziert wird. Die übrigen Helfer<br />

stellt uns erfreulicherweise das Jobcenter in Form von Gemeinwohlarbeitern<br />

zur Verfügung.<br />

Der Mustergarten<br />

Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> betreibt in <strong>der</strong> Gruga <strong>Essen</strong> auch<br />

einen Mustergarten im Bereich <strong>der</strong> Mustergartenanlage.<br />

Hier wird gezeigt wie sich die Rahmenbedingungen des<br />

Bundeskleingartengesetzes auf einen Kleingarten auswirken<br />

sollen.


Chronik<br />

31<br />

Der Kleingartenlehrpfad<br />

Nach § 2 des Bundeskleingartengesetzes ist es Aufgabe des<br />

<strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong>, Fachberater und Gartenpächter sachkundig<br />

zu schulen. Hierzu hat <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> auf einer<br />

Fläche von ca. 4.500 qm² einen Kleingartenlehrpfad angelegt,<br />

auf dem regelmäßig Lehrgänge durchgeführt werden. In<br />

erster Linie geht es in diesen um ökologisches Kleingärtnern.<br />

Sie werden in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> VHS durchgeführt. Im<br />

letzten Jahr waren es allein 13 Lehrgänge. Auf dem Lehrpfad<br />

befindet sich außerdem ein Stollenmundloch einer ehemaligen<br />

Kleinzeche mit echter Kohle.


32 Chronik<br />

Der Grüne Bote<br />

Bereits in den Jahren 1936 / 37 hatte <strong>der</strong> Verband den Versuch unternommen, mit einer Beilage für<br />

<strong>Essen</strong> im „Westdeutschen Kleingärtner“ eine eigene Publikation herauszubringen. Sie wurde allerdings<br />

nach kurzer Zeit wie<strong>der</strong> eingestellt, da eine zu große Selbstständigkeit vom Regime nicht<br />

gewünscht war. Im Jahre 1993 hat <strong>der</strong> Verband entschieden eine eigene Zeitung für alle Kleingärtner<br />

herauszugeben, auch an <strong>der</strong> Notwendigkeit <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit im Sinne des mo<strong>der</strong>nen<br />

Kleingartenwesens. Sie wird allen Kleingärtnern 6 mal jährlich zugestellt.<br />

Oben links sehen Sie die Zeitschrift „Der Westdeutsche Kleingärtner“.<br />

Und außerdem „den Grünen Boten“ im Wandel <strong>der</strong> Zeit. Von <strong>der</strong> Erstausgabe (oben rechts) bis hin<br />

zur letzten <strong>Ausgabe</strong> mit Ankündigung unseres Jubiläums.


Chronik<br />

33<br />

Witz 1936<br />

Erst ist man willkommen, dann wird man gewarnt, schließlich<br />

von den Hunden gehetzt und zuletzt noch erschossen!<br />

Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> VHS<br />

Seit einigen Jahren gibt es bei Lehrgängen eine aktive Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> VHS <strong>Essen</strong>. Der <strong>Stadtverband</strong> stellt die Einrichtungen<br />

und die VHS teilweise die Referenten und macht<br />

darüber hinaus über ihre Kanäle einen Großteil <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

(siehe aktuellen Prospekt <strong>der</strong> VHS).


34 Chronik<br />

Bau von<br />

Bürgertoiletten<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit hat<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> im Bereich des<br />

Lehrpfades eine Bürgertoilette eröffnet,<br />

die für je<strong>der</strong>mann zugänglich ist. Eine<br />

Serviceleistung des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong><br />

für die Bürger unserer Stadt.<br />

Teilnahme an<br />

Ausstellungen<br />

und Messen<br />

Wer ein Teil einer Großstadtgesellschaft<br />

ist hat auch Verpflichtungen gegenüber<br />

dieser. Diese Verpflichtungen werden<br />

durch Ausstellungen <strong>der</strong> Vereine im Bereich<br />

von Stadtteilaktionen, aber auch<br />

in <strong>der</strong> Hauptsache durch den <strong>Stadtverband</strong><br />

<strong>Essen</strong>, z. B. bei <strong>der</strong> jährlichen<br />

Messe „Haus und Garten“ in <strong>der</strong> Messe<br />

<strong>Essen</strong> und auch bei <strong>der</strong> jährlichen Ausstellung<br />

„<strong>Essen</strong> Erntet“ in <strong>der</strong> Orangerie<br />

<strong>der</strong> Gruga, wahrgenommen.


Chronik<br />

35<br />

Kleingartenzentrale<br />

Eine <strong>der</strong> größten Aufgaben <strong>der</strong> letzten<br />

Jahrzehnte war <strong>der</strong> Aufbau unseres<br />

Verwaltungs- und Schulungszentrums.<br />

Bis 1980 hatte <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong><br />

eine repräsentative Zentrale in <strong>der</strong> Gruga<br />

<strong>Essen</strong> (siehe Bild unten links). Diese<br />

Zentrale wurde damals verkauft und<br />

eine Büroetage ohne Grün, mitten in <strong>der</strong><br />

Innenstadt, gekauft. Man glaubte, man<br />

bräuchte nur zu verwalten, d. h. Pacht<br />

rein, Pacht raus und mehr nicht. Die<br />

gesellschaftliche Entwicklung war aber<br />

eine an<strong>der</strong>e. Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong><br />

hat deshalb einen ehemaligen Betriebshof<br />

von Grün und Gruga gekauft und für<br />

seine Zwecke umgebaut. Neben <strong>der</strong> Verwaltung<br />

gibt es noch ein Schulungszentrum,<br />

ein Materiallager uvm.<br />

Das Schulungszentrum <strong>der</strong> Stadtgruppe<br />

<strong>Essen</strong> 1938 in <strong>der</strong> Gruga.<br />

Schulungscenter<br />

Also lautet ein Beschluß:<br />

Daß <strong>der</strong> Mensch was lernen muß.<br />

Die Schulung von Kleingärtnern, Fachberatern,<br />

Vorsitzenden usw. ist eine<br />

zwingende Aufgabe nach dem Bundeskleingartengesetz.<br />

Solange wir nur<br />

die Büroetage in <strong>der</strong> Hindenburgstraße<br />

hatten, musste bei den Veranstaltungen<br />

von Vereinsheim zu Vereinsheim gesprungen<br />

werden, mit oft erheblichem<br />

organisatorischem Aufwand. An <strong>der</strong><br />

Schnütgenstraße in Steele, also in unserer<br />

Zentrale, wurde ein ehemaliger LKW<br />

Unterstand zu einer Schulungsstätte für<br />

ca. 55 Personen ausgebaut. Hier finden<br />

auch die meisten Theorieveranstaltungen<br />

mit <strong>der</strong> VHS statt.


36 Chronik<br />

Der Verbandsvorsitzende Heinz Schuster im Gespräch mit dem Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger.<br />

Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong><br />

Aufgrund <strong>der</strong> momentanen unglücklichen<br />

Situation des Kleingartenwesens,<br />

ist vom <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> vorgeschlagen<br />

worden, mit <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong> zu kooperieren.<br />

Von Politik und Verwaltung<br />

wurde dies sehr freudig aufgenommen.<br />

Es wurde im Jahre 2008 ein Kooperationsvertrag<br />

geschlossen. Als er mit<br />

Leben gefüllt werden sollte (z. B. eine<br />

gemeinsame Geschäftsführung), zog<br />

die Stadt <strong>Essen</strong> die Notbremse. Für uns<br />

Kleingärtner unverständlich, denn wir<br />

weisen nochmals auf die Ausgangssituation<br />

in <strong>Essen</strong> hin. Da 40 % <strong>der</strong> Kleingärten<br />

in privater Hand (vom <strong>Stadtverband</strong><br />

teilweise dazu gepachtet) sind,<br />

wäre es für die Zukunft unabdingbar<br />

gewesen, als gemeinsames Ziel im Interesse<br />

des Stadtklimas, aber auch für<br />

die Menschen diese Grünzonen (Pantoffelgrün)<br />

zu erhalten. Im Rahmen einer<br />

solchen Chronik, die sich an Fakten<br />

hält, kann man ruhig berichten, dass <strong>der</strong><br />

<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> den Vertrag wie<strong>der</strong><br />

gekündigt hat. Wir wollten Partnerschaft<br />

auf Augenhöhe und so hat das unsere<br />

Stadt <strong>Essen</strong>, zumindest große Teile <strong>der</strong><br />

Verwaltung, im Nachhinein doch nicht<br />

verstanden. Wir haben Mut genug, die<br />

Zukunft für <strong>Essen</strong> wie<strong>der</strong> allein zu gestalten.<br />

Der politische Aufwand wird<br />

zwar höher sein, aber die Freiheit ist es<br />

uns wert. Die Zukunft muss praktisch<br />

gestaltet und nicht verwaltet werden.<br />

Das ist unser Grundsatz und wer das<br />

anerkennt, ist unser Partner.<br />

Der Vorstand<br />

Der zurzeit amtierende Vorstand<br />

des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> <strong>der</strong><br />

Kleingärtnervereine e. V.<br />

v.l.n.r.: Ingo Graef, KGV Hellweg e. V.,<br />

Beisitzer; Klaus Nötzold, KGV <strong>Essen</strong> West e. V.,<br />

Beisitzer; Siegfried Liedtke, KGV Altstadt Nord<br />

e. V., stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>; Heinz Schuster, Vorsitzen<strong>der</strong>;<br />

Hans-Jürgen Mangartz, KGV <strong>Essen</strong>-<br />

Borbeck e. V., Beisitzer.


Chronik<br />

37<br />

Mo<strong>der</strong>ne Kommunikation<br />

im Kleingartenwesen<br />

Wir wissen nicht, wie es unsere Vorgänger vor 90 Jahren geschafft<br />

haben, die vielen Kleingärten und Pächter zu verwalten<br />

(siehe wechselnde Mitglie<strong>der</strong>zahlen durch die Jahrzehnte),<br />

aber sie haben es geschafft!<br />

Was haben wir heute alles:<br />

Telefon<br />

Fax<br />

Internet, eine eigene Homepage<br />

E-Mail<br />

Unsere Vorgänger hatten keine Autos, es gab nur die<br />

Straßenbahn, das Fahrrad, o<strong>der</strong> man ging zu Fuß. Auch die<br />

Buchhaltung hatte keinen Computer und keine Rechenmaschine<br />

zur Verfügung. Für das Schreiben und Kopieren von<br />

Briefen gab es nur bedingt erste Kopierer, das meiste musste<br />

von Hand (ab)geschrieben werden.<br />

Pachten mussten bar bezahlt werden und das monatlich. Auch<br />

Versammlungen <strong>der</strong> Vereine fanden monatlich statt, eingeladen<br />

wurde fast immer über die Tageszeitung. Für diese Versammlungen<br />

gab es natürlich auch noch keine Lautsprecheranlagen.<br />

Vor 90 Jahren gab es dies alles nicht!


1984<br />

38 Chronik<br />

1984 – Auszug aus dem<br />

Bundeskleingartengesetz<br />

Im Jahre 1984 gab es eine Revolution im Kleingartenwesen, nämlich das Bundeskleingartengesetz.<br />

Es gilt noch heute, ist aber lei<strong>der</strong>, nach Ansicht <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er Kleingärtner, vom Zeitgeist<br />

überrollt worden.<br />

§ 1<br />

Begriffsbestimmungen<br />

(1) Ein Kleingarten ist ein Garten, <strong>der</strong><br />

1. dem Nutzer (Kleingärtner) zur nichterwerbsmäßigen gärtnerischen<br />

Nutzung, insbeson<strong>der</strong>e zur Gewinnung von<br />

Gartenbauerzeugnissen für den Eigenbedarf, und zur Erholung<br />

dient (kleingärtnerische Nutzung) und<br />

2. in einer Anlage liegt, in <strong>der</strong> mehrere Einzelgärten mit gemeinschaftlichen<br />

Einrichtungen, zum Beispiel Wegen,<br />

Spielflächen und Vereinshäusern, zusammengefasst sind<br />

(Kleingartenanlage).<br />

(2) Kein Kleingarten ist<br />

1. ein Garten, <strong>der</strong> zwar die Voraussetzungen des Absatzes 1<br />

erfüllt, aber vom Eigentümer o<strong>der</strong> einem seiner Familienangehörigen<br />

im Sinne des § 8 Abs. 1 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes<br />

genutzt wird (Eigentümergarten);<br />

2. ein Garten, <strong>der</strong> einem zur Nutzung einer Wohnung Berechtigten<br />

im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Wohnung überlassen ist<br />

(Wohnungsgarten);<br />

3. ein Garten, <strong>der</strong> einem Arbeitnehmer im Zusammenhang mit<br />

dem Arbeitsvertrag überlassen ist (Arbeitnehmergarten);<br />

4. ein Grundstück, auf dem vertraglich nur bestimmte Gartenbauerzeugnisse<br />

angebaut werden dürfen;<br />

5. ein Grundstück, das vertraglich nur mit einjährigen Pflanzen<br />

bestellt werden darf (Grabeland).<br />

(3) Ein Dauerkleingarten ist ein Kleingarten auf einer Fläche, die<br />

im Bebauungsplan für Dauerkleingärten festgesetzt ist.<br />

§ 2<br />

Kleingärtnerische Gemeinnützigkeit<br />

Eine Kleingärtnerorganisation wird von <strong>der</strong> zuständigen Landesbehörde<br />

als gemeinnützig anerkannt, wenn sie im Vereinsregister<br />

eingetragen ist, sich <strong>der</strong> regelmäßigen Prüfung <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

unterwirft und wenn die Satzung bestimmt, dass<br />

1. die Organisation ausschließlich o<strong>der</strong> überwiegend die För<strong>der</strong>ung<br />

des Kleingartenwesens sowie die fachliche Betreuung<br />

ihrer Mitglie<strong>der</strong> bezweckt,<br />

2. erzielte Einnahmen kleingärtnerischen Zwecken zugeführt<br />

werden und<br />

3. bei <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong>en Vermögen für<br />

kleingärtnerische Zwecke verwendet wird.<br />

§ 3<br />

Kleingarten und Gartenlaube<br />

(1) Ein Kleingarten soll nicht größer als 400 Quadratmeter sein.<br />

Die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und<br />

<strong>der</strong> Landschaftspflege sollen bei <strong>der</strong> Nutzung und Bewirtschaftung<br />

des Kleingartens berücksichtigt werden.<br />

(2) Im Kleingarten ist eine Laube in einfacher Ausführung mit<br />

höchstens 24 Quadratmetern Grundfläche einschließlich<br />

überdachtem Freisitz zulässig; die §§ 29 bis 36 des Baugesetzbuchs<br />

bleiben unberührt. Sie darf nach ihrer Beschaffenheit,<br />

insbeson<strong>der</strong>e nach ihrer Ausstattung und Einrichtung,<br />

nicht zum dauernden Wohnen geeignet sein.<br />

(3) Die Absätze 1 und 2 gelten entsprechend für Eigentümergärten.<br />

Zweiter Abschnitt<br />

Kleingartenpacht<br />

§ 4<br />

Kleingartenpachtverträge<br />

(1) Für Kleingartenpachtverträge gelten die Vorschriften des<br />

Bürgerlichen Gesetzbuchs über die Pacht, soweit sich aus<br />

diesem Gesetz nichts an<strong>der</strong>es ergibt.<br />

(2) Die Vorschriften über Kleingartenpachtverträge gelten, soweit<br />

nichts an<strong>der</strong>es bestimmt ist, auch für die Pacht von<br />

Grundstücken zu dem Zweck, sie aufgrund einzelner Kleingartenpachtverträge<br />

weiterzuverpachten (Zwischenpacht).<br />

Ein Zwischenpachtvertrag, <strong>der</strong> nicht mit einer als gemeinnützig<br />

anerkannten Kleingärtnerorganisation o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinde<br />

geschlossen wird, ist nichtig. Nichtig ist auch ein Vertrag<br />

zur Übertragung <strong>der</strong> Verwaltung einer Kleingartenanlage,<br />

<strong>der</strong> nicht mit einer in Satz 2 bezeichneten Kleingärtnerorganisation<br />

geschlossen wird.<br />

(3) Wenn öffentliche Interessen dies erfor<strong>der</strong>n, insbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn die ordnungsgemäße Bewirtschaftung o<strong>der</strong> Nutzung<br />

<strong>der</strong> Kleingärten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kleingartenanlage nicht mehr gewährleistet<br />

ist, hat <strong>der</strong> Verpächter die Verwaltung <strong>der</strong> Kleingartenanlage<br />

einer in Absatz 2 Satz 2 bezeichneten Kleingärtnerorganisation<br />

zu übertragen.<br />

§ 5<br />

Pachtzins<br />

(1) Als Pachtzins darf höchstens <strong>der</strong> vierfache Betrag des ortsüblichen<br />

Pachtzinses im erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseanbau,<br />

bezogen auf die Gesamtfläche <strong>der</strong> Kleingartenanlage,<br />

verlangt werden. Die auf die gemeinschaftlichen<br />

Einrichtungen entfallenden Flächen werden bei <strong>der</strong> Ermittlung<br />

des Pachtzinses für den einzelnen Kleingarten anteilig


Chronik 1984<br />

39<br />

berücksichtigt. Liegen ortsübliche Pachtzinsen im erwerbsmäßigen<br />

Obst- und Gemüseanbau nicht vor, so ist <strong>der</strong> entsprechende<br />

Pachtzins in einer vergleichbaren Gemeinde<br />

als Bemessungsgrundlage zugrunde zu legen. Ortsüblich<br />

im erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseanbau ist <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Gemeinde durchschnittlich gezahlte Pachtzins.<br />

(4) Der Verpächter kann für von ihm geleistete Aufwendungen<br />

für die Kleingartenanlage, insbeson<strong>der</strong>e für Bodenverbesserungen,<br />

Wege, Einfriedigungen und Parkplätze, vom Pächter<br />

Erstattung verlangen, soweit die Aufwendungen nicht durch<br />

Leistungen <strong>der</strong> Kleingärtner o<strong>der</strong> ihrer Organisationen o<strong>der</strong><br />

durch Zuschüsse aus öffentlichen Haushalten gedeckt worden<br />

sind und soweit sie im Rahmen <strong>der</strong> kleingärtnerischen<br />

Nutzung üblich sind. Die Erstattungspflicht eines Kleingärtners<br />

ist auf den Teil <strong>der</strong> ersatzfähigen Aufwendungen<br />

beschränkt, <strong>der</strong> dem Flächenverhältnis zwischen seinem<br />

Kleingarten und <strong>der</strong> Kleingartenanlage entspricht, die auf die<br />

gemeinschaftlichen Einrichtungen entfallenden Flächen werden<br />

<strong>der</strong> Kleingartenfläche anteilig zugerechnet. Der Pächter<br />

ist berechtigt, den Erstattungsbetrag in Teilleistungen in Höhe<br />

des Pachtzinses zugleich mit dem Pachtzins zu entrichten.<br />

(5) Der Verpächter kann vom Pächter Erstattung <strong>der</strong> öffentlichrechtlichen<br />

Lasten verlangen, die auf dem Kleingartengrundstück<br />

ruhen. Absatz 4 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden.<br />

Der Pächter ist berechtigt, den Erstattungsbetrag einer einmalig<br />

erhobenen Abgabe in Teilleistungen, höchstens in fünf<br />

Jahresleistungen, zu entrichten.<br />

§ 8<br />

Kündigung ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist<br />

Der Verpächter kann den Kleingartenpachtvertrag ohne Einhaltung<br />

einer Kündigungsfrist kündigen, wenn<br />

1. <strong>der</strong> Pächter mit <strong>der</strong> Entrichtung des Pachtzinses für mindestens<br />

ein Vierteljahr in Verzug ist und nicht innerhalb von<br />

zwei Monaten nach schriftlicher Mahnung die fällige Pachtzinsfor<strong>der</strong>ung<br />

erfüllt o<strong>der</strong><br />

2. <strong>der</strong> Pächter o<strong>der</strong> von ihm auf dem Kleingartengrundstück<br />

geduldete Personen so schwerwiegende Pflichtverletzungen<br />

begehen, insbeson<strong>der</strong>e den Frieden in <strong>der</strong> Kleingärtnergemeinschaft<br />

so nachhaltig stören, dass dem Verpächter<br />

die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses nicht<br />

zugemutet werden kann.<br />

§ 9<br />

Ordentliche Kündigung<br />

(1) Der Verpächter kann den Kleingartenpachtvertrag kündigen,<br />

wenn<br />

1. <strong>der</strong> Pächter ungeachtet einer schriftlichen Abmahnung des<br />

Verpächters eine nicht kleingärtnerische Nutzung fortsetzt<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Verpflichtungen, die die Nutzung des Kleingartens<br />

betreffen, nicht unerheblich verletzt, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Laube zum dauernden Wohnen benutzt, das Grundstück<br />

unbefugt einem Dritten überlässt, erhebliche Bewirtschaftungsmängel<br />

nicht innerhalb einer angemessenen<br />

Frist abstellt o<strong>der</strong> geldliche o<strong>der</strong> sonstige Gemeinschaftsleistungen<br />

für die Kleingartenanlage verweigert;<br />

2. die Beendigung des Pachtverhältnisses erfor<strong>der</strong>lich ist,<br />

um die Kleingartenanlage neu zu ordnen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

um Kleingärten auf die im § 3 Abs. 1 vorgesehene Größe<br />

zu beschränken, die Wege zu verbessern o<strong>der</strong> Spiel- o<strong>der</strong><br />

Parkplätze zu errichten;<br />

3. <strong>der</strong> Eigentümer selbst o<strong>der</strong> einer seiner Familienangehörigen<br />

im Sinne des § 8 Abs. 1 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes<br />

einen Garten kleingärtnerisch nutzen will und<br />

ihm an<strong>der</strong>es geeignetes Gartenland nicht zur Verfügung<br />

steht; <strong>der</strong> Garten ist unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Belange<br />

<strong>der</strong> Kleingärtner auszuwählen;<br />

4. planungsrechtlich eine an<strong>der</strong>e als die kleingärtnerische Nutzung<br />

zulässig ist und <strong>der</strong> Eigentümer durch die Fortsetzung<br />

des Pachtverhältnisses an einer an<strong>der</strong>en wirtschaftlichen<br />

Verwertung gehin<strong>der</strong>t ist und dadurch erhebliche Nachteile<br />

erleiden würde;<br />

5. die als Kleingarten genutzte Grundstücksfläche alsbald<br />

<strong>der</strong> im Bebauungsplan festgesetzten an<strong>der</strong>en Nutzung zugeführt<br />

o<strong>der</strong> alsbald für diese Nutzung vorbereitet werden<br />

soll; die Kündigung ist auch vor Rechtsverbindlichkeit des<br />

Bebauungsplans zulässig, wenn die Gemeinde seine Aufstellung,<br />

Än<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Ergänzung beschlossen hat, nach<br />

dem Stand <strong>der</strong> Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass die<br />

beabsichtigte an<strong>der</strong>e Nutzung festgesetzt wird, und dringende<br />

Gründe des öffentlichen Interesses die Vorbereitung<br />

o<strong>der</strong> die Verwirklichung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Nutzung vor Rechtsverbindlichkeit<br />

des Bebauungsplans erfor<strong>der</strong>n, o<strong>der</strong><br />

6. die als Kleingartenanlage genutzte Grundstücksfläche<br />

a) nach abgeschlossener Planfeststellung für die festgesetzte<br />

Nutzung o<strong>der</strong><br />

b) für die in § 1 Abs. 1 des Landbeschaffungsgesetzes in <strong>der</strong><br />

im Bundesgesetzblatt Teil III, Glie<strong>der</strong>ungsnummer 54-3,<br />

veröffentlichten bereinigten Fassung, das zuletzt durch<br />

§ 33 des Gesetzes vom 20. Dezember 1976 (BGBl. I S.<br />

3574) geän<strong>der</strong>t worden ist, genannten Zwecke alsbald<br />

benötigt wird.<br />

§ 11<br />

Kündigungsentschädigung<br />

(1) Wird ein Kleingartenpachtvertrag nach § 9 Abs. 1 Nr. 2 bis<br />

6 gekündigt, hat <strong>der</strong> Pächter einen Anspruch auf angemessene<br />

Entschädigung für die von ihm eingebrachten o<strong>der</strong> gegen<br />

Entgelt übernommenen Anpflanzungen und Anlagen,<br />

soweit diese im Rahmen <strong>der</strong> kleingärtnerischen Nutzung<br />

üblich sind. Soweit Regeln für die Bewertung von Anpflanzungen<br />

und Anlagen von den Län<strong>der</strong>n aufgestellt o<strong>der</strong> von<br />

einer Kleingärtnerorganisation beschlossen und durch die<br />

zuständige Behörde genehmigt worden sind, sind diese bei<br />

<strong>der</strong> Bemessung <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Entschädigung zugrunde zu<br />

legen. Bei einer Kündigung nach § 9 Abs. 1 Nr. 5 o<strong>der</strong> 6<br />

sind darüber hinaus die für die Enteignungsentschädigung<br />

geltenden Grundsätze zu beachten.<br />

(2) Zur Entschädigung ist <strong>der</strong> Verpächter verpflichtet, wenn <strong>der</strong><br />

Vertrag nach § 9 Abs. 1 Nr. 2 bis 4 gekündigt worden ist. Bei<br />

einer Kündigung nach § 9 Abs. 1 Nr. 5 o<strong>der</strong> 6 ist <strong>der</strong>jenige<br />

zur Entschädigung verpflichtet, <strong>der</strong> die als Kleingarten genutzte<br />

Fläche in Anspruch nimmt.<br />

(3) Der Anspruch ist fällig, sobald das Pachtverhältnis beendet<br />

und <strong>der</strong> Kleingarten geräumt ist.<br />

§ 12<br />

Beendigung des Kleingartenpachtvertrages<br />

bei Tod des Kleingärtners<br />

(1) Stirbt <strong>der</strong> Kleingärtner, endet <strong>der</strong> Kleingartenpachtvertrag<br />

mit dem Ablauf des Kalen<strong>der</strong>monats, <strong>der</strong> auf den Tod des<br />

Kleingärtners folgt.


40 Chronik<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Kleingärten<br />

in 90 Jahren je 1.000 Einwohner<br />

1905 1925 1939 1945 1950 1956 1961 1968 1976 1982 1987 1998 2007<br />

Einwohner<br />

231.360 470.520 666.743 488.035 605.411 697.884 726.550 702.703 670.221 638.812 622.715 603.194 582.140<br />

Bestand Kleingärten<br />

92 321 7.330 26.000 12.684 9.768 6.181 6.122 6.370 7.293 6.955 7.364 9.000<br />

Kleingärten je 1.000 Einwohner<br />

0,39 0,68 10,99 53,28 20,95 13,99 8,51 8,71 9,5 11,42 11,16 12,21 15,46<br />

50<br />

Hunger triebs<br />

nach oben<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

1948<br />

Währungsreform<br />

ab 1970 wurde beschlossen<br />

Kleingartenanlagen systematisch<br />

zu bauen<br />

Wie geht<br />

es weiter<br />

<br />

0<br />

Kleingärten je 1.000 Einwohner<br />

Zurzeit <strong>der</strong> Weimarer Republik und im sogenannten Dritten<br />

Reich stieg die Zahl <strong>der</strong> Kleingärten steil an. Der Grund war<br />

schlicht und einfach Hunger. Nach dem Krieg sank die Zahl,<br />

in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Währungsreform, steil ab und lag<br />

um 1960 bei nur noch etwa 6.100 Kleingärten. Grund war vor<br />

allem die Selbstaufgabe <strong>der</strong> Kleingärtner, denn es gab alles zu<br />

kaufen. Der Kleingarten wurde von vielen nicht mehr als Nahrungsquelle<br />

gebraucht. Allerdings ist die Zahl bis heute wie<strong>der</strong><br />

auf 9.100 gestiegen. Immer mehr Menschen erkennen den<br />

Freizeitwert, aber auch die Stadtökologie hat die Kleingärten<br />

entdeckt. Wie es allerdings in Zukunft weitergehen wird, ist in<br />

erster Linie eine politische Frage.


Chronik<br />

41<br />

Lage <strong>der</strong> Gärten in <strong>Essen</strong><br />

Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. 2008:<br />

104 Vereine, 251 Anlagen und ca. 9.100 Pächtern<br />

mit ca. 30.000 Angehörigen<br />

Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> …<br />

ist die stärkste Organisation im Kleingartenbereich <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Essen</strong>, auf <strong>der</strong> Grundlage des Bundeskleingartengesetzes<br />

(94 % aller Kleingärten).<br />

ruft <strong>Essen</strong>s Politiker auf, aus sozialer Verantwortung sowie<br />

städtebaulichen und ökologischen Gründen, das Kleingartenwesen<br />

wie<strong>der</strong> mehr zu berücksichtigen.<br />

finanziert seine Aufgaben fast ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge.<br />

unterhält eine Geschäftsstelle, einen Kleingartenlehrpfad,<br />

ein Schulungszentrum usw.<br />

veranstaltet Schulungen und Lehrgänge zu allen Fragen des<br />

Natur- und Umweltschutzes, des naturnahen Gärtnerns und<br />

<strong>der</strong> Vereinsarbeit.<br />

ist Herausgeber <strong>der</strong> Verbandszeitschrift „Der Grüne Bote“.<br />

vertritt die Interessen seiner Mitglie<strong>der</strong> im politischen Raum<br />

und gegen den Rest <strong>der</strong> Welt.<br />

Karnap<br />

Altenessen-Nord<br />

ca. 100 Gärten<br />

Frintrop<br />

Dellwig<br />

Bedingrade<br />

Gerschede<br />

Borbeck-<br />

Mitte<br />

Schönebeck<br />

Haarzopf<br />

Vogelheim<br />

Berge-<br />

Borbeck<br />

Bochold<br />

Altendorf<br />

Frohnhausen<br />

Stadtkern<br />

Bredeney<br />

Altenessen-<br />

Süd Stoppenberg<br />

Schonnebeck<br />

Nordviertel<br />

Frillendorf<br />

Rüttenscheid<br />

Stadtwald<br />

Katernberg<br />

Fulerum Margarethenhöhe<br />

Holsterhausen<br />

Westviertel<br />

Südviertel<br />

Südostviertel<br />

Ostviertel<br />

Huttrop<br />

Bergerhausen<br />

Rellinghausen<br />

Überruhr-<br />

Hinsel<br />

Heisingen<br />

Kray<br />

Steele<br />

Überruhr-<br />

Holthausen<br />

Leithe<br />

Byfang<br />

Freisenbruch<br />

Horst<br />

Burgaltendorf<br />

Schuir<br />

Werden<br />

Fischlaken<br />

Kupferdreh<br />

Kettwig<br />

Heidhausen


42<br />

Chronik<br />

Die 104 <strong>Essen</strong>er Vereine<br />

Verein / Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Pächterzahl<br />

01 Altendorf / Josef Voß<br />

584<br />

02 Altenessen / Peter Schadowski<br />

205<br />

03 Auf <strong>der</strong> Heide / Bernhard Bracke<br />

90<br />

04 Bergeborbeck / Friedhelm Teriet<br />

36<br />

05 Bernetal / Gerd Winkelhake<br />

280<br />

06 Borbeck / Hans J. Mangartz<br />

252<br />

07 Bredeney / Ulrich Rautenberg<br />

135<br />

08 Dellwig / Lothar Grochol<br />

164<br />

09 Döppelhahn / Josef Rein<strong>der</strong>s<br />

115<br />

10 Eintracht / Friedhelm Wieser<br />

48<br />

11 Emil Emscher / Frank Witt<br />

47<br />

12 Emschertal / Brigitte Ruppersberger<br />

99<br />

13 Frillendorf / Dieter Müller<br />

126<br />

14 Am Frintroper Wasserturm / Karl-Heinz Ivens 62<br />

15 Haarzopf / Klaus Schmitz<br />

168<br />

16 Hagedorntal / Helmut Freund<br />

80<br />

17 Heidhausen / Werner Schüttler<br />

30<br />

18 Bonifacius-Joachim / Brigitta Maris<br />

35<br />

19 Heisingen / Siegfried Baumgardt<br />

37<br />

20 Hellwig / Ingo Graef<br />

60<br />

21 Hohe Birk / Helmut Küperkoch<br />

383<br />

22 Holsterhausen / Holger Teriet<br />

127<br />

23 Steele-Horst / Ernst Gummersbach<br />

52<br />

24 Huttrop / Georg Hennig<br />

63<br />

25 Am Bre<strong>der</strong>bach / Hartmut Wulf<br />

78<br />

26 Im Beisen / Manfred Hoeksma<br />

46<br />

27 Im Wiesengrund / Rainer van Reesch 24<br />

28 Karnap / Ralf Böing<br />

111<br />

29 Katernberg / Kurt Broweleit<br />

158<br />

30 Königsteele-Freisenbruch / Ursula Selbach 84<br />

31 Kray-Leithe / Wolfgang Sohn<br />

56<br />

32 Kray / Peter Urbanowski<br />

214<br />

33 Kupferdreh / Willi Brockhaus<br />

13<br />

34 <strong>Essen</strong>-Nord / Winfried Strate (kommisarisch) 270<br />

35 Oberaue / Henning Kausche<br />

13<br />

36 <strong>Essen</strong>-Ost / Claus D. Uhlenbrock<br />

186<br />

37 Pausmühlenbach / Dirk Gracon<br />

90<br />

38 Rellinghausen-Bergerhausen / Horst John 150<br />

39 Rüttenscheid / Manfred Jablonski<br />

43<br />

40 Sachsenring / Herbert Rautenberg<br />

45<br />

41 Schonnebeck / Harald Traude<br />

202<br />

42 Schillerwiese / Markus Scheidt<br />

54<br />

43 Stadtwald / Winfried Wagner<br />

66<br />

44 Steele-Mitte / Klaus Schnurpfeil<br />

106<br />

45 Stoppenberg / Rudolf Kunz<br />

288<br />

46 <strong>Essen</strong>-Süd / Klaus Rehberg<br />

93<br />

47 Altstadt-Nord / Siegfried Liedtke<br />

270<br />

48 Weidkamp / Siegfried Posner<br />

169<br />

49 Werden / Rudi H. Schmidt<br />

46<br />

50 <strong>Essen</strong>-West / Klaus Nötzold<br />

272<br />

51 Walpurgishöhe II / Willi Klösters<br />

34<br />

52 Glückauf / Dietmar Schramm<br />

38<br />

Verein / Vorsitzen<strong>der</strong><br />

53 Burgaltendorf / Paul Bartsch<br />

54 Am Wäldchen / Werner Booms<br />

55 Carl Funke / Reinhold Schick<br />

56 Barkhoffer Heide / Reinhardt Gäthke<br />

57 Am Altenberg / Wolfgang Kohlstadt<br />

58 Am Revierpark / Ulrich Cieslak<br />

59 An <strong>der</strong> Mühlenemscher / Hermann Thöring<br />

60 Zur Grünen Insel / Gerhard Vock<br />

61 Kupferdreh-Dilldorf / Herbert Ruthe<br />

62 Zum hohen Mast / Hubert Tolksdorf<br />

63 Graitengraben / Gerhard Neumann<br />

64 Grüne Aue / Christel Vierling<br />

65 Am Schultenweg / Reinhard Nagel<br />

66 An <strong>der</strong> Baasstraße / Andrea Dötsch<br />

67 Stau<strong>der</strong>straße / Herbert Majoreck<br />

68 Reuenberg / Dieter Mecking<br />

69 Vöcklinger Feld / Theo Kullmann<br />

70 Friedhofstraße / Dirk Pusch<br />

72 Ernestinenstraße / Else Braun<br />

73 Hubertstraße / Ursula Lemmer<br />

74 Wolfskuhle / Siegfried Broszeit<br />

75 Hochfeldstraße / Merry Däsler<br />

76 Sulzbachtal / Karl H. Karmasch<br />

77 Wiedbach / Hans W. Jansen<br />

78 Zur Weide / Günter Krause<br />

79 Kirschbaumweg / Leonie Wilker<br />

80 Tiemannleite / Peter Schönburg<br />

81 Elsterbusch / Elke Stresow<br />

82 Freunde <strong>der</strong> Natur / Uwe Hurtig<br />

83 Graitenweg / Rolf Braun<br />

84 Amalie 94 / Siegfried Voß<br />

85 Stiftsdamenwald / Marion Rosenkranz<br />

86 Hobestatt / Rolf Goschin<br />

87 Am Lebkes Mühlenbach / Erhard Barth<br />

88 Auf <strong>der</strong> Höhe / Peter Rohde<br />

89 Uhlenbroich / Uwe Jahns<br />

90 Die Maulwürfe / Thomas Tarrach<br />

91 Graf Beust / Walter Hemmersbach<br />

92 Gerschede 2000 / Rosemarie Lachnicht<br />

93 Meistersinger / Klaus Toetz<br />

94 Bremberg / Dieter Kaldemorgen<br />

95 Weserstraße / Karl Schoppe<br />

96 Am Brauhaus / Peter Greve<br />

97 Bunte Gärten / Ali Dalman<br />

98 Frettholz / Wolfgang Mitschka<br />

99 Bremerstraße / Harald Liedtke<br />

100 Engelsbecke / Wolfgang Kleinlütke<br />

101 Kleintierzucht Altendorf / Gerd Flocke<br />

102 Kleintierzucht Sulzbachtal / Rainer Schorra<br />

103 Kleintierzucht Rollstraße /<br />

Hubert Jacholke-Faber<br />

104 Kleintierzucht Liboristraße / Frank Sternberg<br />

Pächterzahl<br />

24<br />

14<br />

31<br />

80<br />

42<br />

94<br />

50<br />

54<br />

26<br />

40<br />

90<br />

59<br />

44<br />

10<br />

33<br />

46<br />

87<br />

26<br />

31<br />

65<br />

54<br />

39<br />

40<br />

22<br />

40<br />

38<br />

26<br />

89<br />

74<br />

16<br />

53<br />

46<br />

25<br />

39<br />

22<br />

24<br />

27<br />

76<br />

13<br />

47<br />

48<br />

34<br />

13<br />

26<br />

85<br />

38<br />

14<br />

138<br />

24<br />

30<br />

19


Chronik<br />

43<br />

Hier einige Vereine<br />

KGV Altendorf e. V.<br />

Im Jahre 1915 – mitten im 1. Weltkrieg – war die Geburtsstunde<br />

des KGV. Die erste Anlage entstand an <strong>der</strong> Hopfenstraße.<br />

35 Gartenfreunde konnten die Versorgungslage<br />

durch Anbau von Kohl und Kartoffeln verbessern. Das war <strong>der</strong><br />

Anfang. Heute hat <strong>der</strong> Verein 19 Gruppen mit 584 Gärten.<br />

KGV Altenessen e. V.<br />

Schon 1892 wurde dieser Verein aus <strong>der</strong> Taufe gehoben.<br />

Ursprünglich zwischen Brockhoffstr. und Fünffußbank<br />

gelegen, musste die Anlage <strong>der</strong> Erweiterung des Nordfriedhofs<br />

weichen. Heute liegt die Anlage zwischen Kuhlhoffstr. und<br />

Hegerkamp und hat 205 Gärten.<br />

KGV Auf <strong>der</strong> Heide e. V.<br />

Am 5.12.1978 gegründet, hat <strong>der</strong> Verein eine wechselvolle<br />

Geschichte. Seit dem 14.9.1979 Selbstständigkeit<br />

durch Lösung vom KGV Altenessen. Heute haben 90 Gartenfreunde<br />

hier ihre Freude am kleingärtnerischen Tun.<br />

GBV Bernetal e. V.<br />

Am 2.6.2010 feiert dieser Verein sein 75-jähriges Bestehen.<br />

Auf acht Gruppen verteilt, hat <strong>der</strong> Verein 280 Kleingärtner.<br />

Davon gehören 160 zur gem. GmbH, <strong>der</strong> Rest liegt auf<br />

städtischem Gelände. Wie in vielen Vereinen, sind Unterlagen<br />

in den Wirren des 2. Weltkrieges abhanden gekommen. Der<br />

Vorsitzende und sein Stellvertreter sind seit mehr als 20 Jahren<br />

im Vorstand, <strong>der</strong> Kassierer Arthur Schimmelpfennig ist seit<br />

über 30 Jahren Kassierer.<br />

KGV Borbeck e. V.<br />

Gründungsdatum ist 17.12.1933. Bei einem Brand 1969<br />

wurde das gesamte Archiv vernichtet. In den Anfangsjahren<br />

hatte <strong>der</strong> Verein 18 Anlagen. Später lösten sich Pausmühlenbach<br />

(1966) und Weidkamp (1968) vom Verein. Heute bestehen<br />

noch 6 Anlagen mit 252 Pächtern und 285 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

GBV Bredeney e. V.<br />

Nach dem 1. Weltkrieg, wurde <strong>der</strong> Verein 1918 aus <strong>der</strong><br />

Taufe gehoben. Es gab mehrere 100 Kleingärtner. Sie wollten<br />

überleben und an allen Ecken wurden Parzellen geschaffen.<br />

Nachdem die Hungersnot allmählich verschwand gaben<br />

etliche Kleingärtner ihre Gärten wie<strong>der</strong> auf. Die Vorsitzenden<br />

wurden für lange Zeit gewählt. U. a. Wolfgang Gorski, <strong>der</strong> auch<br />

von 1984-1989 <strong>Stadtverband</strong>svorsitzen<strong>der</strong> war. Heute hat <strong>der</strong><br />

Verein in mehreren Gruppen 135 Kleingärten.<br />

GBV Dellwig e. V.<br />

Gegründet wurde dieser Verein 1923. Nach einigen<br />

erfolgreichen Anläufen entstanden nach <strong>der</strong> ersten Anlage<br />

(1923) weitere in den Jahren 1948, 2000 und 2005. Heute hat<br />

<strong>der</strong> Verein in den vier Gruppen 164 Parzellen.<br />

KGV Döppelhahn e. V.<br />

1938 bauten vorwiegend Bergleute auf<br />

dem heutigen Gelände Obst und Gemüse an. Die Anlage<br />

entstand dann 1948 und <strong>der</strong> Verein wurde am 11.1.1953<br />

mit 81 Mitglie<strong>der</strong>n selbstständig. Der Verein hat heute 115<br />

Parzellen und 125 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

KGV Eintracht e. V.<br />

29 Gärten führten zur Gründung im Jahre 1952 auf<br />

dem heutigen Gelände <strong>der</strong> Bezirkssportanlage Schemmannsfeld.<br />

1986 wurden die Kleingärten in den Breukelmannhof<br />

umgesiedelt. Die Anlage wurde auf 48 Gärten erweitert. Seit<br />

dieser Zeit führt <strong>der</strong> Verein den Namen KGV Eintracht e. V.<br />

Breukelmannhof.<br />

KGV Emil Emscher e. V<br />

Nach Stilllegung des Verbundbergwerks Emil Emscher<br />

1973 sind die Schächte verfüllt und die Tagesanlagen komplett<br />

abgebrochen worden. Ein Teil <strong>der</strong> stillgelegten Freifläche<br />

ist mit dem Gründungsjahr 1980 zu einer wun<strong>der</strong>schönen Anlage<br />

im <strong>Essen</strong>er Norden umgestaltet worden. Bis heute wird<br />

die Gartenanlage Emil Emscher liebevoll von 47 Pächtern gepflegt.<br />

2010 feiern wir unser 30-jähriges Vereinsjubiläum.<br />

GBV Frillendorf e. V.<br />

Auch dieser Verein hat eine wechselvolle Geschichte.<br />

1928 von 17 Mitglie<strong>der</strong>n gegründet, wuchs er auf 338<br />

und im Jahre 1945 auf 1.093 Gartenfreunde. Das so genannte<br />

Wirtschaftswun<strong>der</strong> ließ die Zahl ständig sinken. Heute besteht<br />

<strong>der</strong> Verein mit sieben Anlagen und 126 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

KGV Am Frintroper Wasserturm e. V.<br />

1930 hat dieser Verein sein Gründungsjahr. Wie bei<br />

den meisten Anlagen, die den 2. Weltkrieg unbeschadet<br />

überlebt haben, ist auch hier in den 60 Jahren danach die Entwicklung<br />

enorm weitergegangen. 62 Parzellen werden heute<br />

liebevoll gepflegt.<br />

KGV <strong>Essen</strong>-Haarzopf e. V.<br />

Auch <strong>der</strong> KGV <strong>Essen</strong>-Haarzopf feiert in diesem<br />

Jahr Jubiläum: sein 75-jähriges. Gegründet wurde <strong>der</strong> Verein<br />

also im Jahre 1934 – in einer schwierigen Zeit. Der Eintrag<br />

ins Vereinsregister lautete damals: „Kleinsiedlerverein <strong>Essen</strong>-<br />

Haarzopf im Reichsbund <strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler<br />

Deutschlands e. V.“ Nach wechselvoller Geschichte umfasst<br />

<strong>der</strong> Verein heute drei Anlagen mit insgesamt 172 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

KGV Hagedorntal e. V.<br />

Diese Anlage, das kann man mit Fug und<br />

Recht sagen, wurde in vier Bauabschnitten geschaffen. 1967<br />

wurden die ersten 28 Lauben aufgestellt, 1969 kamen weitere<br />

22 Lauben, 1971 10 Lauben, 1979 20 Lauben hinzu, so<br />

dass heute 80 Kleingärten existieren.


44 Chronik<br />

GBV Heidhausen e. V.<br />

1950 war das Gründungsjahr dieses Vereins. Aber erst<br />

1957 wurden die Gartenlauben ihrer Bestimmung übergeben.<br />

2005 trennten sich die Anlagen Spillheide und Volkswald vom<br />

Verein. Heute gibt es noch 30 Parzellen und 34 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

KGV Bonifacius-Joachim e. V.<br />

Die Anlage ist achtzig Jahre alt und gehörte früher<br />

zur Bundesbahn-Landwirtschaft. Der jetzige Verein wurde<br />

dann 1984 gegründet. 2004 erwarb die gem. GmbH das Gelände.<br />

Heute gibt es 35 Kleingärten. Das 25-jährige Bestehen<br />

wird <strong>2009</strong> gefeiert.<br />

KGV Heisingen e. V.<br />

Gründungsdatum ist 1.9.1968. Man hatte 22 Gartenfreunde.<br />

Der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte 1970. Die Anlage entstand<br />

an <strong>der</strong> Westpreußen-/Uhlenstr. In <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

am 11.8.1972 erfolgte die Zuteilung <strong>der</strong> 37 Parzellen. Die Wege<br />

wurden erstellt und können heute als Spazierwege genutzt werden.<br />

KGV Hohe Birk e. V.<br />

Schon während des 1. Weltkrieges (1914-1918) gab<br />

es den Kruppschen Gartenbauverein, den heutigen Kleingärtnerverein<br />

Hohe Birk. Die Not <strong>der</strong> hungernden Bevölkerung zu<br />

lin<strong>der</strong>n, war seinerzeit Aufgabe und Zielsetzung des Vereins.<br />

In mehreren Etappen von 1917-1933 wurden 450 Parzellen im<br />

Bereich <strong>der</strong> heutigen Gruga geschaffen. Bis in die 50er Jahre<br />

wuchs die Anlage auf 600 Gärten. Die Bundesgartenschau<br />

verdrängte die Gärten zur Eststr. in Haarzopf. Heute sind 383<br />

Kleingärtner aktiv. Die Anlage ist die größte Einzelanlage in<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Gartenfreunde Holsterhausen e. V.<br />

Aus dem vormals großen Verein mit 225 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

ist <strong>der</strong> Verein Frettholz mit 85 Gärten ausgeschieden und hat<br />

sich selbstständig gemacht. In Holsterhausen existieren heute<br />

noch mehreren Anlagen mit 134 Kleingärten.<br />

KGV Steele-Horst e. V.<br />

Ursprünglich hatten 20 Gartenfreunde ihre Parzellen<br />

von <strong>der</strong> Bundesbahn-Landwirtschaft gepachtet. 1982 wurde<br />

ein Verein gegründet. Grabelän<strong>der</strong> kamen hinzu und jetzt gibt<br />

es 52 Kleingärten. Schon 1998 hat die gem. GmbH das Gelände<br />

gekauft. Heute kann man gesichert in die Zukunft blicken.<br />

GBV <strong>Essen</strong>-Huttrop e. V.<br />

Wie bei an<strong>der</strong>en Vereinen, gibt es auch hier keine Unterlagen<br />

über das Gründungsjahr 1927. Hier beginnt die Chronik erst<br />

nach dem 2. Weltkrieg 1945. Wie fast überall, gibt es gute und<br />

weniger gute Jahre. So hatte man 1948, vor <strong>der</strong> Währungsreform,<br />

868 Pächter gemeldet. Heute werden 63 Parzellen bearbeitet.<br />

KGV Am Bre<strong>der</strong>bach e. V.<br />

Dieser Verein hat sich bereits 75 Jahre für das Kleingartenwesen<br />

eingesetzt. 1931 gegründet, hat man zahlreiche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen bewältigt. Heute steht man wie<strong>der</strong>, eigentlich<br />

wie immer, gut da. 81 Mitglie<strong>der</strong> danken es mit Hingabe.<br />

KGV Im Beisen e. V.<br />

46 Kleingärtner gründeten am 20.11.1979 den Kleingartenverein<br />

„Im Beisen“. Im Jahre 1999 wurden alle Gartenlauben<br />

als Pilotprojekt in <strong>Essen</strong> an die öffentliche Kanalisation<br />

angeschlossen. Dieses Projekt wurde von <strong>der</strong> damaligen<br />

Umweltdezernentin Frau Dr. Eva Maria Krüger und dem<br />

<strong>Stadtverband</strong>svorsitzenden Heinz Schuster begleitet. Zum<br />

heutigen Zeitpunkt steht den Mitglie<strong>der</strong>n ein Vereinsheim für<br />

80 Personen zur Verfügung.<br />

GBV Im Wiesengrund e. V.<br />

Die Anlage wurde im Jahre 1932 gegründet und wurde<br />

Teil des GBV <strong>Essen</strong>-Dellwig. Im Jahre 1972 wurden wir mit<br />

22 Gärten eigenständig. Im Laufe <strong>der</strong> Jahre kamen noch fünf<br />

Gärten dazu. Im Jahre 2004 wurde <strong>der</strong> Bunker an unserer<br />

Gartenanlage verkauft, und wir verloren drei Gärten. Nun besteht<br />

unser Verein aus 24 Gärten.<br />

GBV <strong>Essen</strong>-Karnap e. V.<br />

Im Jahre 1933 wurde <strong>der</strong> Gartenbauverein <strong>Essen</strong>-Karnap<br />

e. V. gegründet. Es begann mit zwei Gärten unterhalb des<br />

Emscherdamms an <strong>der</strong> Vogelwiesche. Weitere Gärten folgten.<br />

Der Bruch des Emscherdamms im Februar 1946 hatte für die<br />

Karnaper Kleingärtner verheerende Folgen. Durch die erfor<strong>der</strong>lich<br />

werdende Verbreiterung des Damms fielen einige Kleingärten<br />

dem Bagger zum Opfer. Als Ersatz stellte die Stadt <strong>Essen</strong> ein<br />

Gelände an <strong>der</strong> Lohwiese zur Verfügung. Dort wurden im Jahre<br />

1947 58 Gärten errichtet. Durch die Erweiterung des Karnaper<br />

Friedhofs im Jahre 1974 musste die Anlage an <strong>der</strong> Lohwiese<br />

aufgegeben werden. In drei Bauabschnitten entstanden bis zum<br />

Frühjahr 1975 im neu geschaffenen Emscherpark 78 Gärten. Zusätzlich<br />

bestehen an <strong>der</strong> Vogelwiesche weitere 33 Gärten.<br />

GBV <strong>Essen</strong>-Katernberg e. V.<br />

Ein Kuriosum ist dieser Verein. Gegründet am 4.3.1917,<br />

hat man durch den 1. Weltkrieg und die Nachkriegsereignisse<br />

das Jahr 1921 nicht mehr erlebt. Erst 1926 kam es zur Neugründung.<br />

Heute steht <strong>der</strong> Verein auf einem soliden Fundament. In<br />

neun Anlagen haben 164 Kleingärtner ihre Parzelle gefunden.<br />

KGV <strong>Essen</strong>-Nord e. V.<br />

Über die Gründung, wahrscheinlich um 1925, gibt es<br />

keine Unterlagen. Doch auch hier war eine rasche Entwicklung<br />

feststellbar: Die kriegerischen Ereignisse und die Hungersnot<br />

nach dem Krieg ließ die Zahl <strong>der</strong> Parzellenbesitzer auf 517<br />

ansteigen. Doch, wie gewonnen, so zerronnen. Heute hat <strong>der</strong><br />

Verein 269 Mitglie<strong>der</strong><br />

KGV Oberaue e.V.<br />

27 Kettwiger Bürger gründeten am 11. Juli 1932 einen<br />

Gartenverein. Sie nannten ihn „Oberaue“, denn ihre Gärten lagen<br />

in <strong>der</strong> Gewanne Oberaue am Ruhrufer zwischen Kettwig<br />

und Mülheim. Im Laufe <strong>der</strong> Jahre wurde das Gartengelände<br />

des Vereins mehrfach an<strong>der</strong>s genutzt, so dass umgezogen<br />

werden musste. Heute bewirtschaften 14 Gartenfreunde die<br />

Dauerkleingartenanlage „Oberaue e. V.“ im Hinterland <strong>der</strong><br />

Bachstraße in Kettwig.


Chronik<br />

45<br />

GBV <strong>Essen</strong>-Ost e. V.<br />

Dieser Verein hat turbulente Zeiten hinter sich. 1921<br />

gegründet, wuchs die Mitglie<strong>der</strong>zahl 1924 auf 1.000. Man<br />

trennte sich von 200 Gärten, die Basis für den Verein <strong>Essen</strong><br />

Süd. Trotzdem wuchs <strong>der</strong> Verein weiter. Schon 1926 waren<br />

es wie<strong>der</strong> 1.200 Kleingärtner. Etliche Gärten wurden abgeteilt<br />

und <strong>der</strong> neue Verein <strong>Essen</strong>-Huttrop entstand. Heute hat <strong>der</strong><br />

Verein 186 Parzellen.<br />

GBV Pausmühlenbach <strong>Essen</strong>-Borbeck e. V.<br />

Dieser Verein gehörte ursprünglich zum KGV <strong>Essen</strong>-<br />

Borbeck. Dort wurde die Anlage 1960 geschaffen. 1969<br />

trat man dort aus. Wechselvoll, wie schon bei vielen an<strong>der</strong>en<br />

Vereinen, war auch hier das Leben. Mit sehr viel Eigeninitiative<br />

schuf man ein Kleinod, auf dem heute 90 Kleingärtner werkeln.<br />

KGV Rellinghausen / Bergerhausen e. V.<br />

Der 1924 gegründete Verein hat vier Anlagen mit<br />

insgesamt 150 Mitglie<strong>der</strong>n. Die älteste Gruppe, aus <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Verein entstand, ist die Anlage „Am frommen Josef“. Später<br />

kamen die Anlagen „Sperberstr.“, „Kuckuckrain“ und „Am Glockenberg“<br />

hinzu.<br />

KGV Rüttenscheid e. V.<br />

Dieser Verein hat, wie so manch an<strong>der</strong>er, schon ganz<br />

an<strong>der</strong>e Zeiten erlebt. 1925 aus <strong>der</strong> Taufe gehoben, konnte<br />

man am 18.10.1975 das 50-jährige Bestehen feiern. Zu<br />

dieser Zeit gehörten noch 148 Kleingärtner in den Anlagen:<br />

Vöcklinger Feld, Walpurgishöhe, Lupinenfeld, Sabina-Zan<strong>der</strong>,<br />

Wittekindstr., Heide Steinfurth und Töpfer Becker zum Verein.<br />

Durch Trennungen hat man heute noch 43 Kleingärten.<br />

KGV Schonnebeck e. V.<br />

Am 10.10.1929 gründeten 28 Mitglie<strong>der</strong> den Verein.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg waren es mit ca. 1.200 Kleingärtner<br />

deutlich mehr. Diese Zahl ging nach <strong>der</strong> Währungsreform rapide<br />

zurück. Heute hat <strong>der</strong> Verein nunmehr neun Anlagen mit<br />

202 Kleingärtnern und 251 Mitglie<strong>der</strong>n. In diesem Jahr feiert<br />

man das 80-jährige Bestehen.<br />

KGV Schillerwiese e. V.<br />

Die Anlage besteht schon mehr als 75 Jahre. Ursprünglich<br />

war sie ein Teil des KGV Rüttenscheid. Man feierte<br />

die Gründung am 20.6.1972. Beim Amtsgericht wurde <strong>der</strong> Verein<br />

1974 registriert. Heute gibt es 54 Gartenfreunde.<br />

KGV Stadtwald e. V.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg trafen sich interessierte Menschen,<br />

die gerne eine Gartenparzelle ihr Eigen nennen wollten.<br />

Am 2.2.1947 war es dann soweit. Ein Verein entstand.<br />

Erster Vorsitzen<strong>der</strong> wurde Heinz-Josef Sous, <strong>der</strong> von 1964<br />

bis 1978 dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine als<br />

Verbandsvorsitzen<strong>der</strong> vorstand. In mehreren Anlagen hat <strong>der</strong><br />

Verein heute 66 Kleingärtner.<br />

GBV Steele-Mitte e. V.<br />

Der heutige GBV ist Nachfolger des nach dem 1. Weltkrieg<br />

entstandenen KGV. Steele war noch selbstständig und<br />

hatte Gärten am Döppelhahn, an <strong>der</strong> heutigen Westfalenstr.<br />

am früheren Wasserwerk Steele sowie an <strong>der</strong> Ruhr und am<br />

Buschgarten. Es kam die Anlage am früheren Bahnhof Steele<br />

Süd (heutige Ruhrpromenade) hinzu. Steele wurde eingemeindet<br />

und <strong>der</strong> Verein Mitglied im <strong>Stadtverband</strong>. Nach dem<br />

2. Weltkrieg kam die Anlage Isingerberg hinzu. Heute verfügt<br />

<strong>der</strong> Verein über vier Anlagen und mit insgesamt 106 Parzellen.<br />

KGV Stoppenberg e. V.<br />

Seine Gründung verdankt <strong>der</strong> Verein den Nachkriegsereignissen<br />

1922 nach dem 1. Weltkrieg. Kleingärtner gab es<br />

in großer Zahl, aber keinen Verein. Der neue Verein bot den<br />

Gartenfreunden eine Heimat. 1926 gab es 150 aktive Kleingärtner.<br />

Heute zählt <strong>der</strong> Verein zu den größten mit 288 Kleingärten.<br />

GBV <strong>Essen</strong> Süd e. V.<br />

Das Gründungsjahr war 1924. Eine Wasserleitung wurde bereits<br />

1936 verlegt. Die Anlage wurde im letzten Weltkrieg von<br />

<strong>der</strong> Zerstörung durch Bombenangriffe verschont. Die Lauben<br />

wurden so eine Zuflucht für ausgebombte Vereinsmitglie<strong>der</strong>.<br />

Einige haben heute noch das Wohnrecht. Schon 1947 wurde<br />

eine Vereinsgaststätte geschaffen und 2002 mit einem geräumigen<br />

Anbau versehen. Der Vereinssaal kann nicht nur von<br />

den 93 Pächtern benutzt werden.<br />

GBV Altstadt Nord e. V.<br />

Schon 1928 wurde <strong>der</strong> Verein mit drei Anlagen gegründet.<br />

Betroffen war man, als im Zuge des Baus <strong>der</strong> A<br />

52 eine Anlage verloren ging. Doch dafür gab es Ersatz.<br />

Durch die Schaffung neuer Gärten an <strong>der</strong> Seumannstr. hat<br />

<strong>der</strong> Verein wie<strong>der</strong> drei Anlagen. 279 Kleingärtner hegen und<br />

pflegen hier die Parzellen.<br />

KGV Weidkamp e. V.<br />

Dieser Verein, wurde zunächst als Anlage im GBV Borbeck<br />

1932 gegründet. 1968 trennte man sich und wurde selbstständig.<br />

Die erste Anlage wurde im sogenannten „Sumpfloch“<br />

geschaffen. Die Entwicklung ging jedoch weiter. Heute hat <strong>der</strong><br />

Verein 169 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

GBV <strong>Essen</strong>-Werden e. V.<br />

Der Verein wurde 1925 als Obst- und Gartenbauverein<br />

Werden-Stadt gegründet. 1934 wurde <strong>der</strong> Verein in<br />

den Kleingärtnerverein <strong>Essen</strong>-Werden umbenannt und bekam<br />

die Anerkennung als gemeinnütziger Verein zur För<strong>der</strong>ung<br />

des Kleingartenwesens. Zum Ersten mal wird 1950<br />

ein Bauantrag für eine Laube, Typ Carola, erwähnt. 1976<br />

wurde <strong>der</strong> Verein als Gartenbauverein <strong>Essen</strong>-Werden e. V.<br />

ins Vereinsregister eingetragen. Der Verein hat zurzeit 70<br />

Mitglie<strong>der</strong>, hiervon sind 48 Pächter.


46<br />

Chronik<br />

KGV <strong>Essen</strong>-West e. V.<br />

Schon kurz nach dem 1. Weltkrieg entstand die erste<br />

Anlage. Teilanlagen kamen dazu. An<strong>der</strong>e wurden im Rahmen<br />

von Sanierungen entfernt bzw. gingen zu an<strong>der</strong>en Vereinen.<br />

Lei<strong>der</strong> wurden viele alte Dokumente nicht wie<strong>der</strong> gefunden.<br />

Wahrscheinlich wurden sie im letzten Weltkrieg vernichtet.<br />

Heute hat <strong>der</strong> Verein sieben Anlagen mit 273 Mitglie<strong>der</strong>n. Über<br />

alle zu berichten, würde unsere Möglichkeiten überschreiten.<br />

KGV Walpurgishöhe e. V.<br />

Aus dem KGV Rüttenscheid hervorgegangen, entstand<br />

dieser Verein. 1999 machte man sich selbstständig. Am<br />

Rande des Walpurgistales gelegen, hat er heute 34 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

KGV Burgaltendorf e. V.<br />

Der Verein wurde am 4.12.1981 gegründet. In Eigeninitiative<br />

hat dieser Verein Anschlüsse für Wasser und Strom<br />

verlegt. 1986 wurde mit dem Bau <strong>der</strong> Anlage begonnen. Seit<br />

1999 wird die Entsorgung des Abwassers über eine biologische<br />

Anlage in Form einer Pflanzenkläranlage durchgeführt.<br />

Der Verein hat seitdem 24 Parzellen.<br />

KGV Carl-Funke e. V.<br />

Die Vereinsgründung war am 28.11.82. Nach einigem<br />

Hin und Her wurde die Anlage 1991 realisiert. Auf dem ehemaligen<br />

Zechengelände <strong>der</strong> 1973 stillgelegten Zeche Carl-Funke<br />

haben heute 31 Kleingärtner ihre Parzellen. Die Anlage liegt in<br />

einer parkähnlichen Landschaft.<br />

KGV Barkhoffer Heide e. V.<br />

Dieser im <strong>Essen</strong>er Norden gelegene Verein wurde<br />

1982 gegründet. Mit 80 Gärten und zurzeit 93 Mitglie<strong>der</strong>n gehört<br />

dieser Verein zu einem <strong>der</strong> jungen und kleinen Gartenanlagen<br />

innerhalb des <strong>Stadtverband</strong>es.<br />

KGV Am Altenberg e. V.<br />

Erst 1986 entstand dieser Verein. Zwischen Germaniaund<br />

Heegstr. (ehemalige Zinkhütte und Zeche Wolfsbank) ist<br />

er angesiedelt. Bereits zwei Jahre nach Gründung stellte man<br />

fest, dass ein Teil des Bodens nicht mehr einwandfrei war. Die<br />

Erde musste bis auf 80 cm erneuert werden. Heute hat <strong>der</strong><br />

Verein 42 Kleingärten.<br />

GA Am Revierpark e. V.<br />

Diese Anlage grenzt an Gelsenkirchen, gehört aber zu<br />

Katernberg. Gründungsjahr war 1982. Heute hat <strong>der</strong> Verein 94<br />

Pächter. Darauf ist man stolz, dass sich in <strong>der</strong> Anlage keine<br />

Waldbäume mehr befinden.<br />

KGV An <strong>der</strong> Mühlenemscher e. V.<br />

1984 wurde unser Verein in Karnap gegründet und<br />

am 26. November ins Vereinsregister eingetragen. Er besteht<br />

aus zwei Anlagen mit insgesamt 52 Parzellen. Wir<br />

sind stolz auf die Einsatzbereitschaft aller Mitglie<strong>der</strong>.<br />

KGV Zur grünen Insel 1984 e. V.<br />

Unser Verein entstand aus einer Gruppe Grabelän<strong>der</strong><br />

die schon seit 1976 auf den Flächen <strong>der</strong> Hoesch AG Grabeland<br />

gepachtet hatten. Am 4.12.1984 gründeten wir unseren Gartenbauverein.<br />

1993-1994 wurde vom <strong>Stadtverband</strong> und <strong>der</strong> gem.<br />

GmbH das Grundstück erworben. Im kommenden Jahr wird unsere<br />

Anlage 25 Jahre jung.<br />

KGV Kupferdreh-Dilldorf e. V.<br />

1984 wurde dieser Verein in Kupferdreh gegründet.<br />

Die 26 Kleingärten befinden sich in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Ruhrland-Kaserne. Man ist glücklich über die liebevoll und<br />

auch schön aufgebauten Kleingärten.<br />

KGV Zum hohen Mast e. V.<br />

Früher gehörte diese Anlage zum KGV <strong>Essen</strong>-Nord.<br />

Man verselbstständigte sich 1986. Heute hat <strong>der</strong> Verein 40<br />

Kleingärtner, die ihre Parzellen hegen und pflegen.<br />

KGV Grüne Aue e. V.<br />

1959 begannen 10 Mitglie<strong>der</strong> als Grabelän<strong>der</strong>. Man<br />

steigerte sich auf 58 Kleingärtner. Die VEBA, als Besitzer, erhielt<br />

pro Jahr von je<strong>der</strong> Parzelle 10 DM Pacht. Offizielle Gründung<br />

war dann am 9.10.85. Der Verein gehört seit 1992 zur<br />

gem. GmbH. Er hat 57 aktive und 25 passive Mitglie<strong>der</strong>.<br />

KGV An <strong>der</strong> Baasstraße e. V.<br />

Bis 1985 Grabeland, wurde dieses Gelände als<br />

Grün- und Gartenanlage geführt. 1986 entstand <strong>der</strong> Verein.<br />

Er hat zehn Parzellen.<br />

OA Stau<strong>der</strong>straße e. V.<br />

Aus einem Obstgartengrundstück wurde von <strong>der</strong> Bundesbahn<br />

1978 unsere Anlage geschaffen. Zunächst hatte<br />

unserer Verein 74 Gärten. Ein Teil <strong>der</strong> Anlage wurde von <strong>der</strong><br />

Bundesbahn verkauft. Man schloss sich 1987 dem <strong>Stadtverband</strong><br />

an. 33 Gartenfreunde bearbeiten heute Kleingärten davon<br />

gehören zehn zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n.<br />

KGV Reuenberg e. V.<br />

Die Anlage wurde 1986 errichtet. Die Gründung des Vereins<br />

war am 22.9.1988. In <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Anlage befindet sich <strong>der</strong><br />

unter Denkmalschutz stehende „Steenkampkotten“. Die Gärten,<br />

46 an <strong>der</strong> Zahl, liegen im Stadtteil Bedingrade.<br />

KGV Vöcklinger Feld e. V.<br />

Am 15.5.1963 wurden im ersten Abschnitt 22<br />

Gärten übergeben. In mehreren Etappen kamen immer mehr<br />

Kleingärten hinzu. Die Anlage gehörte zum KGV Rüttenscheid,<br />

von dem man sich 1990 trennte. Heute gibt es 87 Gartenfreunde<br />

in <strong>der</strong> schön gelegenen Anlage.<br />

KGV Ernestinenstraße e. V.<br />

Lei<strong>der</strong> existieren keine Gründungsunterlagen mehr.<br />

Fest steht, dass man 1928 mit dem GBV Frillendorf fusionierte.<br />

Am 29.4.1991 machte man sich selbstständig. Heute besitzt<br />

man 31 Gärten.


Chronik<br />

47<br />

KGV Hubertstraße e. V.<br />

Von <strong>der</strong> Firma Mannesmann wurde das Gelände als<br />

Grabeland übernommen. Bereits nach dem 1. Weltkrieg haben<br />

hier Bergleute für ihre Familien Obst und Gemüse angepflanzt,<br />

um den Hunger zu stillen. Die jetzige Anlage entstand<br />

dann 1991 und hat heute 65 Parzellen.<br />

KGV Wolfskuhle e. V.<br />

Eine ganz neue Kleingartenanlage entstand 1991 in<br />

<strong>der</strong> Mitte von Steele auf einem ehemaligen Acker. In Eigenregie<br />

wurden zunächst 34 Parzellen geschaffen. Benachbarte<br />

Grabelän<strong>der</strong> kamen hinzu und die Anlage wuchs auf<br />

heute 54 Kleingärten.<br />

Kleingärtnerverein Hochfeldstraße e. V.<br />

Die Anlage Hochfeldstraße gehörte bis 1992 einem<br />

an<strong>der</strong>en Verein an und ist seit dem ein selbstständiger Kleingärtnerverein.<br />

So kommt es, dass zehn Pächter <strong>2009</strong> auf 40<br />

Jahre Pacht ihres Kleingartens und Zugehörigkeit zum <strong>Stadtverband</strong><br />

<strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. zurückblicken<br />

können. Mit 39 Pächtern sind wir ein überschaubarer Verein.<br />

Die Gartenanlage zieht sich entlang des Isinger Baches von<br />

den Krayer Wassertürmen bis zur Brücke Meistersingerstraße<br />

und ist ein beliebter Spazierweg.<br />

KGV Sulzbachtal e. V.<br />

Aus dem KGV Kray-Leithe ausgetreten, wurden die<br />

1985 erstellten 40 Kleingärten übernommen. Der heutige Verein<br />

hat sein Gründungsdatum am 1.1.1993. Bereits 1982 erhielt<br />

man eine eigene Satzung. Das schmucke Vereinsheim ist<br />

<strong>der</strong> ganze Stolz des Vereins.<br />

KGV Zur Weide e. V.<br />

Die ersten Gärten entstanden 1981 auf einer Grabelandfläche.<br />

1985 wurde man ins Vereinsregister eingetragen.<br />

Man begann mit 18 Parzellen. Auf <strong>der</strong> angeschlossenen<br />

Wiese grasten Pferde, Schafe, Gänse, Enten, Hühner<br />

und eine Kuh. Als man sich 1994 dem <strong>Stadtverband</strong> anschloss,<br />

wurde die große Fläche parzelliert. Heute pflegen<br />

40 Gartenfreunde ihre Gärten.<br />

KGV Tiemannleite e. V.<br />

1922 entstanden in <strong>der</strong> Gartenstr. in Kray-Leithe Häuser<br />

für kin<strong>der</strong>reiche Familien. 1929 kamen weitere Häuser im<br />

Pleskengarten hinzu. Flächen nördlich dieser Straßen dienten<br />

<strong>der</strong> Selbstversorgung. Diese wurden später als Grabeland an<br />

den Verein KGV Kray-Leithe übergeben. 1992 trennte man<br />

sich und Tiemannleite als selbstständiger Verein entstand. Es<br />

gibt heute 26 Gärten.<br />

KGV Elsterbusch e. V.<br />

Die Anlage, damals zum KGV Kray gehörend, wurde<br />

1960 auf dem Gelände <strong>der</strong> Schachtanlage Bonifacius gegründet.<br />

Man machte sich 1993, aus dem Verein ausgetreten,<br />

selbstständig. 89 Gartenfreunde hegen und pflegen jetzt in<br />

diesem Verein ihre Kleingärten.<br />

KGV Amalie 94 e. V.<br />

Die Zeche Amalie, sicherlich auch <strong>der</strong> Namengeber,<br />

war viele Jahre Besitzer dieser Anlage. 1990 übergab<br />

man einer Immobilienfirma das Grundstück. Mit Hilfe des<br />

<strong>Stadtverband</strong>es und <strong>der</strong> gem. GmbH konnte das Gelände<br />

für uns gerettet werden. 53 Kleingärtner freuen sich über<br />

ihre schönen Gärten.<br />

GV Stiftsdamenwald e. V.<br />

In Stoppenberg gelegen wurde 1994 dieser Verein gegründet.<br />

Hier wird beson<strong>der</strong>s die Gemeinschaft gepflegt. Das<br />

können die 46 Gartenfreunde bestätigen.<br />

KGV Auf <strong>der</strong> Höhe e. V.<br />

Die Stadt Kettwig wollte nicht von <strong>Essen</strong> eingemeindet<br />

werden. Man schuf ein großes Neubaugebiet für 5.000 Menschen.<br />

Vorwiegend Eigentumswohnungen entstanden. Aber<br />

es fehlten Gärten. Mit Hilfe einer befreundeten Familie wurde<br />

auf einem privaten Grundstück in vielen Arbeitsstunden eine<br />

Kleingartenanlage geschaffen. Sie besteht seit 1977. Seit dieser<br />

Zeit erfreuen sich 22 Kleingärtner an ihren Parzellen.<br />

GBV Graf Beust e. V.<br />

Eine wechselvolle Geschichte liegt hinter diesem Verein,<br />

am 9.10.1934 mitten in <strong>Essen</strong> gegründet. 150 Kleingärtner<br />

hatten ein Zuhause. Nach dem 2. Weltkrieg 1946 aufgelöst<br />

und dem KGV Viktoria-Matthias zugeordnet, kam es aber<br />

schon 1950 zur Neugründung unter altem Namen. Von den<br />

vormals 250 Parzellen sind 76 übrig geblieben.<br />

KGV Gerschede e. V.<br />

Auch diese Anlage befand sich bis 1974 in privater<br />

Hand. Das Gründungsjahr war 1935. Erst 1999 erfolgte die<br />

Verselbstständigung. Der heutige Verein hat 13 aktive und elf<br />

passive Mitglie<strong>der</strong>.<br />

KGV Meistersingerstraße e. V.<br />

Die Anlage entstand mit 16 Gärten als Teil <strong>der</strong> Bremberganlage<br />

im KGV Kray. Es kamen stetig weitere Gärten hinzu.<br />

1995 waren es schon 47. Die Trennung vom Hauptverein<br />

erfolgte 2002. Die 47 Kleingärtner gehören nun zum selbstständigen<br />

Verein Meistersingerstraße.<br />

KGV Weserstraße e. V.<br />

Der Verein besteht aus zwei Anlagen an <strong>der</strong> Weserstr.<br />

und an <strong>der</strong> Zeche Ludwig. 2003 hat man sich vom GBV <strong>Essen</strong>-<br />

Süd getrennt. Heute hat man 34 Kleingärten.<br />

KGV Bremerstraße e. V.<br />

Am 23.7.2005 hat man sich vom GBV Heidhausen getrennt.<br />

Die sehr schöne Anlage an <strong>der</strong> Spillheide / Bremerstr.<br />

besteht seit 1963. Man hat heute 39 Pächter.<br />

KGV Engelsbecke e. V.<br />

14 Parzellen werden liebevoll gepflegt. Vormals als<br />

Anlage im GBV Huttrop, hat man sich im Juli 2007 verselbstständigt<br />

und trat als 100. Verein dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> bei.


Der <strong>Stadtverband</strong> immer erreichbar<br />

48 Chronik<br />

Fax: 0201-2 03 49 E-Mail: stadtverband@kleingaerten-essen.de Homepage: www.kleingaerten-essen.de<br />

Es ist nicht genug, zu wissen,<br />

man muss auch anwenden;<br />

es ist nicht genug, zu wollen,<br />

man muss auch tun.<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V.<br />

Schnütgenstr. 17, 45276 <strong>Essen</strong>-Steele<br />

Postvertriebsstück K 5334 F (Entgelt bezahlt)<br />

Redaktionsschluss<br />

für <strong>Ausgabe</strong> 5 / <strong>2009</strong>: 10.9.<strong>2009</strong><br />

Liebe Leser,<br />

sollte sich Ihre Adresse än<strong>der</strong>n, dann senden Sie bitte den<br />

obigen Abschnitt mit Ihrer neuen Anschrift an die Redaktion.<br />

Herzlichen Dank!

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