Ausgabe August/September 4/2009 - Stadtverband Essen der ...
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17. Jahrgang Son<strong>der</strong>ausgabe Der grüne Bote 4 / <strong>2009</strong> Zeitung des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e.V.<br />
Chronik<br />
1919-<strong>2009</strong><br />
Son<strong>der</strong>ausgabe „Der grüne Bote“<br />
<strong>Essen</strong> – die Stadt <strong>der</strong> Kleingärtner<br />
90<br />
Jahre <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong><br />
<strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V.
Inhalt<br />
2 Chronik<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Die 90 Jahre des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> können<br />
geschichtlich in 4 Bereiche aufgeteilt werden<br />
S. 08-15<br />
I. Zwischen 1919 und 1933<br />
Zunächst mussten die Folgen des 1. Weltkrieges (Hungersnot<br />
usw.) überbrückt werden. Die Kleingärten haben wesentlich<br />
dazu beigetragen, dass die einfachen Schichten überleben<br />
konnten. Mitte <strong>der</strong> 20er Jahre waren die Kriegsfolgen über-<br />
wunden, aber dann kam das Schreckgespenst „Arbeitslosigkeit“.<br />
So mancher lebte ausschließlich vom Kleingarten und<br />
wohnte sogar dort, weil er sich die Miete für eine Wohnung<br />
nicht mehr leisten konnte.<br />
S. 16-22<br />
II. 1933 bis 1945<br />
Ab 1933 wurde das Kleingartenwesen von den Machthabern<br />
gleichgeschaltet und bekam mit dem Begriff „Heimatfront“ einen<br />
hohen Stellenwert im 3. Reich. Es wurden einige Gesetze<br />
er-lassen, die sich bis heute durchaus noch positiv auswirken.<br />
Die Zielvorstellung im Rahmen des 3. Reiches ist aber, wie<br />
S. 23-27<br />
III. 1945 bis 1980<br />
S. 28-39<br />
IV. 1980 bis Heute<br />
bekannt, zu verurteilen. Während <strong>der</strong> Kriegszeit wirkten die<br />
Kleingärten für den kleinen Mann entlastend und dies vor allem<br />
im Rahmen des Bombenkrieges. In dieser Zeit entstanden<br />
auch die Behelfsheime in den Anlagen, die es teilweise heute<br />
noch gibt.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg traten ähnliche Phänomene ein wie nach<br />
dem 1. Weltkrieg (z. B. Hungersnot). Dies drückt sich auch in<br />
<strong>der</strong> wachsenden Zahl <strong>der</strong> Kleingärten aus, die im Jahr 1950 bei<br />
ca. 12.700 lag. Im Rahmen des Wie<strong>der</strong>aufbaus <strong>der</strong> Städte fielen<br />
dann die Kleingärten massenweise dem Wohnungs- und<br />
Straßenbau zum Opfer. Die Stadt <strong>Essen</strong> baute aber neue<br />
Kleingartenanlagen, so dass sich <strong>der</strong> Bestand auf ca. 8–9.000<br />
wie<strong>der</strong> einpendelte.<br />
Nach Phase 3 verlor allerdings die Gemeinde direkt die Lust<br />
am Kleingartenwesen und <strong>der</strong> Verband musste sich verselbstständigen,<br />
um durch ehrenamtliche Eigenleistung für die Stadt<br />
<strong>Essen</strong> erhalten zu bleiben. Dabei hatten die Kleingärtner noch<br />
ein beson<strong>der</strong>es Problem zu bewältigen und dies ohne aktive<br />
Hilfe <strong>der</strong> Gemeinde, son<strong>der</strong>n nur unterstütz durch gelegentliche<br />
ideelle Sprüche. Als 1984 das Bundeskleingartengesetz<br />
erlassen wurde, machten sich die so genannten <strong>Essen</strong>er Versäumnisse<br />
beson<strong>der</strong>s bemerkbar. Das Gesetz ging davon<br />
aus, dass 98 % <strong>der</strong> Kleingartenflächen im Besitz <strong>der</strong> Gemeinde<br />
waren und legte fest, dass diese als Dauerkleingartenanlagen<br />
gelten. In <strong>Essen</strong> waren aber nur ca. 60 % im Besitz <strong>der</strong><br />
Gemeinde. Der Verband musste zu einem, damals einmaligen,<br />
Kunstgriff greifen, nämlich <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> „<strong>Essen</strong>er<br />
Kleingartengrund und -boden gem. GmbH“ (ähnlich organisiert<br />
wie Genossenschaften). Damit konnten die politischen<br />
Versäumnisse <strong>Essen</strong>s durch ausschließliche Eigenleistung,<br />
zum Nutzen <strong>der</strong> betroffenen Kleingärtner (bis heute ca. 2.300)<br />
egalisiert werden, wovon die gesamte Stadt <strong>Essen</strong> profitiert.<br />
Vielleicht sagt die Gemeinde Stadt <strong>Essen</strong> dafür im nächsten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t einmal „Danke“.<br />
S. 40-47<br />
V. Statistik und Beschreibung <strong>der</strong> Vereine
Chronik<br />
Geleitwort<br />
3<br />
Geleitwort<br />
Unabhängig von den wechselnden Großwetterlagen ist <strong>der</strong><br />
<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. in 90 Jahren<br />
immer über Wasser geblieben. Ein herzliches Dankeschön<br />
dafür auch an alle Verbandsvorsitzende vor mir. Sie haben es<br />
immer geschafft, im Rahmen des Zeitgeistes, das Beste für<br />
den Mensch Kleingärtner herauszuholen.<br />
Heinz Schuster<br />
Verbandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
Die Geschichte unseres Verbandes<br />
ist auch die Summe <strong>der</strong> Erlebniswelt<br />
<strong>der</strong> Vereine und ihrer Mitglie<strong>der</strong><br />
Die Vorsitzenden im <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong><br />
<strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. seit 1919<br />
1919 -1929 Landrat Dr. Schöne; 1929 Landrat Mertens; 1929-1935 die Herren Oberbürgermeister<br />
Bracht, Schäfer und Reismann-Grone; 1.1.1936-30.8.1936 Rektor Franz Mauermann;<br />
31.8.1936-8.5.1945 PG Wulff und PG Schedel (Kriegsende); 20.1.1946 erst jetzt fand eine erste<br />
Vertreterversammlung statt. 1946-1953 Franz Mauermann; 1953-1964 Otto Buse; 1964-1978<br />
Heinz Josef Sous; 1978-1984 Studiendirektor Heinz Detering; 1984-1989 Wolfgang Gorski;<br />
seit 1989 Dipl.-Ing. Heinz Schuster.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V., Schnütgenstr. 17, 45276 <strong>Essen</strong>-Steele, Tel.: 02 01/22 72 53, Fax.: 2 03 49 V.i.S.d.P.: Dipl.-Ing. Heinz Schuster.<br />
www.kleingärten-essen.de Auflage: 10200 Exemplare. ,,Der Grüne Bote“ erscheint 6 x jährlich. Redaktion: Heinz Schuster, Theo Kullmann, Elke Stresow<br />
Satz: Mirja Bartosiewicz, diezwei-design.de Realisation: DTP-Service Sommer, Tel.: 02 01/33 28 440 Anzeigen: Reiner Härtel Mediaservice, Tel.: 02 01/51 47 683, Fax: 02 01/51 47 687,<br />
E-Mail: haertel_media@web.de<br />
Diese Zeitung ist Organ des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V., Mitteilungen und Informationen gelten als offiziell den Mitglie<strong>der</strong>n (Vereinen), Pächtern und Nutzern<br />
von Gartenflächen mitgeteilt im Sinne des Vereinsrechtes bzw. BGB. Auf 100% umweltfreundlichem Papier gedruckt.
4 Grußwort<br />
Chronik<br />
CDU<br />
Grußwort des Oberbürgermeisters von <strong>Essen</strong><br />
Zum 90-jährigen Bestehen des <strong>Essen</strong>er<br />
<strong>Stadtverband</strong>es <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />
e. V. gratuliere ich allen Mitglie<strong>der</strong>n<br />
und Freunden sehr herzlich. Ich freue<br />
mich über die lange und traditionsreiche<br />
Geschichte des Kleingartenwesens in<br />
unserer Stadt – gerne habe ich für das<br />
Jubiläum die Schirmherrschaft übernommen.<br />
Das Kleingartenwesen ist ein wichtiger<br />
Teil unserer Kultur, prägen doch gerade<br />
die Kleingartenanlagen das Bild <strong>der</strong><br />
„grünen Lunge“ in unserer dicht besiedelten<br />
Region. Jung und Alt schätzen<br />
die kleinen Oasen als Naherholungsgebiet,<br />
denn hier gibt es immer<br />
wie<strong>der</strong> Neues zu entdecken. Mit Licht<br />
und Luft sorgen die Gärten außerdem<br />
für ein besseres Stadtklima, was nicht<br />
zuletzt auch unserer Gesundheit zugute<br />
kommt. Für die Kleingärtner selbst<br />
bietet die Arbeit im eigenen Garten Abwechslung<br />
und einen idealen Ausgleich<br />
zum Alltag. Seien es lockere Gespräche<br />
in entspannter Atmosphäre o<strong>der</strong> nachbarschaftliche<br />
Hilfe – das alles macht<br />
das Gemeinschaftsleben hier aus.<br />
Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />
e. V. ist dabei eine wichtige<br />
Institution, die das Kleingartenwesen<br />
nun seit 90 Jahren för<strong>der</strong>t und die Vereine<br />
mit ihren Mitglie<strong>der</strong>n tatkräftig unterstützt.<br />
Für diesen Einsatz gelten mein<br />
herzlicher Dank und meine Anerkennung.<br />
Der <strong>Stadtverband</strong> trägt wesentlich<br />
dazu bei, dass <strong>Essen</strong> weiterhin „die<br />
Stadt <strong>der</strong> Kleingärtner im Ruhrgebiet“<br />
bleibt.<br />
Ich wünsche allen Freunden des Kleingartenwesens<br />
auch in Zukunft viel Freude<br />
an und in den Gärten und <strong>der</strong> Jubiläumsveranstaltung<br />
ein gutes Gelingen!<br />
<strong>Essen</strong>, im <strong>September</strong> <strong>2009</strong><br />
Dr. Wolfgang Reiniger<br />
Oberbürgermeister<br />
VDGN – Verband Deutscher Grundstücksnutzer e. V.<br />
Grußwort des VDGN für die Jubiläumsausgabe 90 Jahre<br />
<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> über die Zukunft des Kleingartenwesens<br />
Der Verband Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN) gratuliert<br />
Ihnen zum 90-jährigen Bestehen des <strong>Stadtverband</strong>es<br />
<strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. ganz herzlich!<br />
Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> hat nicht nur immer neue Ideen<br />
gehabt, son<strong>der</strong>n vor allem immer gehandelt und neue Projekte<br />
realisiert. Dabei wurde auch vielfach an<strong>der</strong>en Vereinen<br />
und Verbänden geholfen. Heute ist <strong>der</strong> Erwerb von<br />
Kleingartenland durch die Kleingärtner eine in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
weit verbreitete Methode, um Kleingartenland vor<br />
dem Zugriff von Investoren zur kommerziellen gewinnbringenden<br />
Nutzung zu retten.<br />
In <strong>der</strong> Bundesarbeitsgemeinschaft für ein mo<strong>der</strong>nes Kleingartenwesen<br />
hat <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> über den Rahmen<br />
seines ursprünglichen Wirkungskreises hinaus bis zum heutigen<br />
Tag an <strong>der</strong> Seite des VDGN und an<strong>der</strong>er Verbände und<br />
Vereine für Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Kleingartenlandschaft <strong>der</strong><br />
Bundesrepublik Deutschland mit Erfolg gekämpft.<br />
Gemeinsam verstehen wir unter Mo<strong>der</strong>nisierung des Kleingartenwesens<br />
mo<strong>der</strong>ne, dem Zeitgeist entsprechende Ausstat-<br />
tung <strong>der</strong> Lauben mit Wasser, Abwasser, Strom, mit Übernachtungsmöglichkeiten<br />
im Sommerhalbjahr, Solaranlagen und<br />
an<strong>der</strong>en für die Erholung selbstverständlichen Komfort.<br />
Der VDGN und <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> verstehen unter Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
des Kleingartenwesens vor allem auch die vollständige<br />
Sicherung <strong>der</strong> vorhandenen Kleingärten.<br />
Die Mo<strong>der</strong>nisierung des Kleingartenwesens muss einhergehen<br />
mit einer Novellierung des Bundeskleingartengesetzes,<br />
das in <strong>der</strong> novellierten Form einen absoluten Schutz <strong>der</strong><br />
Kleingärten vor dem Zugriff von Grundstückseigentümern für<br />
an<strong>der</strong>e Nutzungen gewährleistet, den Entwicklungsbedingungen<br />
des Erholungscharakters <strong>der</strong> Kleingärten entspricht<br />
und besser als bisher die sozialen Aspekte des Kleingartenwesens<br />
berücksichtigt.<br />
In diesem gemeinsamen Anliegen wird <strong>der</strong> VDGN den Kleingärtnern<br />
in <strong>Essen</strong> immer treu zur Seite stehen.<br />
Peter Ohm<br />
Präsident
Chronik<br />
Grußwort<br />
5<br />
CDU<br />
90 Jahre <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V.<br />
Liebe Kleingartenfreunde,<br />
zum beeindruckenden 90-jährigen Jubiläum<br />
des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> <strong>der</strong><br />
Kleingärtnervereine e. V. gratuliere ich<br />
Ihnen herzlich. Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Essen</strong>er Kleingärtner und die Stadt <strong>Essen</strong><br />
haben die künftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
gemeinsam im Blick, z. B. die<br />
demografische Entwicklung unserer<br />
Gesellschaft, die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen<br />
Strukturen, spezifischeres Freizeitverhalten,<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen. Diese Aufgaben<br />
sind meiner Ansicht nach nur in enger<br />
Kooperation <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong> mit dem<br />
<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />
e. V. zu lösen. Die <strong>Essen</strong>er CDU<br />
wird weiterhin das Kleingartenwesen<br />
för<strong>der</strong>n, weil wir unseren Kleingärtnern<br />
vieles zu verdanken haben: Vor allem<br />
eine Vielzahl gut entwickelter Kleingartenanlagen,<br />
die zur Attraktivität <strong>der</strong> Stadt<br />
<strong>Essen</strong> beitragen und ein wesentlicher<br />
Baustein des <strong>Essen</strong>er Grünflächensystems<br />
sind. Die Qualität des öffentlichen<br />
Grüns hat eine große Bedeutung für die<br />
gesamte urbane Infrastruktur. Ausdrücklich<br />
würdige ich die Übernahme gesellschaftspolitischer<br />
Aufgaben durch den<br />
<strong>Stadtverband</strong>, z. B. auch ausländische<br />
<strong>Essen</strong>er Mitbürger und Mitbürger mit Migrationshintergrund<br />
einzubinden. Glück<br />
auf!<br />
Ihr Franz-Josef Britz<br />
Oberbürgermeisterkanditat für <strong>Essen</strong><br />
SPD<br />
Sie sorgen mit oft unermüdlichem Einsatz dafür, dass an vielen<br />
Stellen in unserer Stadt kleine, grüne Oasen entstehen<br />
o<strong>der</strong> erhalten werden. Dort fühlen nicht nur Sie sich wohl. In<br />
den von Ihnen liebevoll gepflegten Anlagen finden auch die<br />
Bürgerinnen und Bürger stets ein wohnortnahes Plätzchen,<br />
das zum Verweilen in <strong>der</strong> Natur einlädt. Das ist nicht erst seit<br />
heute so. Das ehrenamtliche Engagement <strong>der</strong> Kleingärtner<br />
hat in <strong>Essen</strong> eine lange Tradition. Seit nunmehr 90 Jahren<br />
tragen die Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Stadtverband</strong>es zur Verschönerung<br />
unseres Stadtbildes bei. Und beinahe ebenso lang bestehen<br />
die engen Verbindungen zwischen vielen Kleingartenvereinen<br />
und <strong>der</strong> sozialdemokratischen Partei. Regelmäßig waren<br />
es Sozialdemokraten, die mit den Kleingärtnern gemeinsam<br />
gekämpft haben, für die Errichtung neuer Anlagen und an<strong>der</strong>e<br />
Anliegen. Beispielsweise haben an <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />
Kleingartenanlage Emschertal 1975 namhafte Genossen<br />
wie Hubert Lange, Erich Baumer, Walter Lemm und Dieter<br />
Stodieck mitgewirkt. Unter an<strong>der</strong>em diese intensiven Beziehungen<br />
haben dazu beigetragen, dass die Belange des<br />
Kleingartenwesens stets einen großen Einfluss auf die Politik<br />
<strong>der</strong> SPD hatten. Ich verspreche Ihnen, dass die SPD-<strong>Essen</strong><br />
sich auch zukünftig für Ihre Belange einsetzen und mit Ihnen<br />
an einem Strang ziehen wird, wenn es um die Realisierung<br />
sinnvoller Maßnahmen in unserer Stadt geht. In diesem Sinne<br />
sende ich Ihnen zu Ihrem runden Geburtstag herzliche<br />
Glückwünsche und meinen anerkennenden Dank für die von<br />
Ihnen geleistete ehrenamtliche Arbeit. Glück auf!<br />
Ihr Reinhard Paß<br />
Oberbürgermeisterkanditat für <strong>Essen</strong>
6<br />
Grußwort<br />
Chronik<br />
Bündnis 90 / Die Grünen<br />
Dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. gratulieren<br />
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN sehr herzlich zu seinem 90-jährigen Bestehen.<br />
Dabei kann die Kleingartenbewegung<br />
insgesamt auf eine lange Tradition zurückblicken,<br />
die bis in die Mitte des vergangenen<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts reicht.<br />
Die ursprünglichen Intentionen des Anbaus<br />
für den täglichen Bedarf sind zwar<br />
heute etwas mehr in den Hintergrund<br />
getreten, insgesamt aber erfüllt gerade<br />
die Kleingartenbewegung wichtige<br />
Aufgaben im verän<strong>der</strong>ten Freizeitverhalten<br />
vieler Bürgerinnen und Bürger.<br />
Als „Inseln <strong>der</strong> Ruhe und Naherholung“<br />
vermeiden Kleingartenanlagen zudem<br />
Verkehre für die Fahrten ins Grüne. Sie<br />
sind ein Garant dafür, dass klimatisch<br />
wichtige, große Grünflächen erhalten<br />
bleiben und sind somit bedeuten<strong>der</strong> Teil<br />
<strong>der</strong> „Grünen Lunge“ <strong>Essen</strong>s.<br />
In einer Großstadt wie <strong>Essen</strong> erfüllen<br />
Kleingärten auch eine wichtige soziale<br />
und integrative Aufgabe:<br />
Nicht nur, dass sie nach einem oftmals<br />
hektischen Alltag Entspannung gewähren,<br />
vielmehr regen sie jede Gartenbesitzerin<br />
/ jeden Gartenbesitzer zu gestalterischer<br />
und aktiver Freizeitbeschäftigung<br />
an. Darüber hinaus bieten sie zusätzlich<br />
vielfältige Möglichkeiten, gemeinsam mit<br />
<strong>der</strong> ganzen Familie o<strong>der</strong> mit Freundinnen<br />
und Freunden Natur und Gemeinschaft<br />
zu erleben.<br />
Auch für Großstadtkin<strong>der</strong> leisten sie einen<br />
nicht zu unterschätzenden Beitrag<br />
zur Erlebung von Umwelt und Natur.<br />
Artenvielfalt, Umwelt- und Naturschutz<br />
werden vom <strong>Stadtverband</strong> in Fachberatungen<br />
und im „Grünen Boten“ immer<br />
wie<strong>der</strong> aufgegriffen.<br />
Im Alltag erfreuen sich auch alle übrigen<br />
Bürgerinnen und Bürger sehr gerne auf<br />
Spaziergängen an den schönen Anlagen<br />
und genießen die Nähe <strong>der</strong> Natur<br />
innerhalb <strong>der</strong> Stadt. Deshalb ist es auch<br />
wichtig, dass inzwischen Gärten als Dauerkleingärten<br />
in Bebauungsplänen <strong>der</strong><br />
Stadt <strong>Essen</strong> erfasst worden sind, die es<br />
auch zukünftig zu erhalten gilt.<br />
Eine große Leistung des <strong>Stadtverband</strong>s<br />
<strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V.<br />
war sicherlich auch die Sicherung von<br />
Kleingartenflächen auf ehemaligem Privatgrund<br />
durch die Kleingarten Grund<br />
und Boden gem. GmbH (immerhin sind<br />
dies z. Z. etwa 40 % <strong>der</strong> Kleingärten in<br />
<strong>Essen</strong>). Damit und als Generalpächter<br />
<strong>der</strong> städtischen Flächen übernimmt <strong>der</strong><br />
<strong>Stadtverband</strong> eine zentrale Rolle im<br />
<strong>Essen</strong>er Kleingartenwesen.<br />
FDP<br />
Bündnis 90 / DIE GRÜNEN stehen zu<br />
den Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern<br />
und werden darüber hinaus den <strong>Stadtverband</strong><br />
auch in Zukunft unterstützend<br />
begleiten. Denn auch die sich än<strong>der</strong>nde<br />
Bevölkerungsstruktur in unserer Stadt –<br />
Rückgang <strong>der</strong> Bevölkerung und Anstieg<br />
<strong>der</strong> älteren Bürgerinnen und Bürger und<br />
<strong>der</strong> Menschen mit Migrationshintergrund<br />
– wird sicherlich auch nach dem 90-jährigen<br />
Jubiläum noch so manches Projekt<br />
auf den Plan rufen.<br />
Aber auch mit Blick auf das Kulturhauptstadtjahr<br />
2010 sollte die lange<br />
Tradition und (Ruhrgebiets-)Kultur des<br />
Kleingartenwesens seine entsprechende<br />
Berücksichtigung finden. Zumal die<br />
Kleingärten seit ihrem Bestehen und<br />
auch zukünftig nicht aus dem Stadtbild<br />
<strong>Essen</strong>s wegzudenken sein werden.<br />
Dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />
e. V., <strong>der</strong> in den 90 Jahren<br />
seines Bestehens mit großem Engagement<br />
<strong>der</strong> Kleingartenbewegung<br />
immer wie<strong>der</strong> neue Impulse vermittelte,<br />
danken wir für sein Engagement<br />
und wünschen auch für die Zukunft<br />
weiterhin ein so reges und abwechslungsreiches<br />
Verbandsleben und den<br />
Jubiläumsfeierlichkeiten wünschen wir<br />
einen guten Verlauf.<br />
Mit den herzlichsten Glückwünschen<br />
von Hiltrud Schmutzler-Jäger, Fraktionsvorsitzende<br />
<strong>der</strong> Ratsfraktion von<br />
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN<br />
Zu Ihrem 90-jährigen Jubiläum übermittle ich Ihnen, dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong><br />
Kleingärtnervereine e. V. die herzlichen Grüße und Wünsche <strong>der</strong> FDP-Fraktion.<br />
Denn gerade Kleingärten sind heute für das Freizeitverhalten <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er Bürgerinnen<br />
und Bürger unverzichtbar. Neben <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Umweltschutzes und de,<br />
Erhalt einer vielfältigen Flora mit heimischen Pflanzenarten bieten Kleingärten einen<br />
Raum <strong>der</strong> Erholung und Entspannung für mehr Lebensqualität in unseren städtischen<br />
Ballungsräumen. Deshalb sprechen wir Ihnen allen, die unermüdlich für die<br />
Kleingartenvereine tätig sind, unseren Dank und unsere Anerkennung aus.<br />
Wir wünschen Ihrem Jubiläumsfest viel Erfolg und allen Mitwirkenden weiterhin viel<br />
Freude an <strong>der</strong> Sache, dann bleibt <strong>der</strong> Erfolg auch nicht aus.<br />
Hans-Peter Schöneweiß<br />
Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> FDP-Fraktion
Chronik<br />
Grußwort<br />
7<br />
ESSENER BÜRGER BÜNDNIS<br />
Grußwort Freie Wähler<br />
„Kleingärten in <strong>Essen</strong> – Grüne Lunge für alle“ – und das seit<br />
mehr als 90 Jahren. Kleingärten sind im Ruhrgebiet eine Tradition<br />
seit vielen Generationen. Ja, selbst im heutigen Internet-<br />
Zeitalter sind es Kleingärtnerinnen und Kleingärtner, die mit<br />
ihren eigenen Händen Erde und Pflanzen fühlen, Wetter und Natur<br />
spüren und an ihrem kleinen grünen Glück arbeiten wollen.<br />
Auch wenn das<br />
Kleingartenwesen<br />
in <strong>Essen</strong> in den vergangenen<br />
Jahrzehnten<br />
einem<br />
immer währenden<br />
Wandel unterworfen<br />
war, hat sich<br />
gezeigt, dass <strong>der</strong><br />
Zusammenschluss zu einem <strong>Stadtverband</strong> <strong>der</strong> richtige Schritt<br />
war, um sich gegenüber <strong>der</strong> Stadtverwaltung und den Städteplanern<br />
einzubringen und die eigenen Interessen mit geballter<br />
Kompetenz zu vertreten. Davon haben nicht nur die Kleingärtner<br />
selbst, son<strong>der</strong>n auch alle Bürgerinnen und Bürger unserer<br />
Stadt profitiert. Und die grünen Lungen, die von den Kleingartenanlagen<br />
gebildet werden, sind uns – zwar lei<strong>der</strong> nicht alle,<br />
aber doch in großer Zahl – in <strong>der</strong> Großstadt erhalten geblieben.<br />
Wir wünschen dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtner<br />
e. V. weiterhin viel Erfolg im Kampf für das Kleingartenwesen<br />
in <strong>Essen</strong> und ein noch langes positives Wirken – und für alle<br />
seine Vereinsmitglie<strong>der</strong>: stets einen grünen Daumen!<br />
Brigitte Wawrowsky<br />
Vorsitzende<br />
Udo Bayer<br />
sprecher Ratsgruppe EBB<br />
DIE LINKE / DKP / AUF<br />
In <strong>der</strong> Hektik <strong>der</strong><br />
Großstadt einen<br />
Ort <strong>der</strong> Ruhe und<br />
Entspannung im<br />
Grünen zu haben<br />
ist Gold wert.<br />
Aber die Pflege<br />
des Grüns bedeute<br />
auch viel<br />
Arbeit. Nicht immer<br />
wird das von<br />
Politikern und <strong>der</strong><br />
Verwaltungsseite ausreichend gewürdigt. Deshalb ist es wichtig,<br />
dass sich die Kleingärtner im <strong>Stadtverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er<br />
Kleingartenvereine organisiert haben. Der <strong>Stadtverband</strong> ist<br />
ein wichtiger Verband, dem es in seiner langen Geschichte<br />
gelungen ist, die Interessen <strong>der</strong> Kleingärtner wirkungsvoll zu<br />
wahren und zu vertreten und <strong>der</strong> dabei immer mit <strong>der</strong> Zeit gegangen<br />
ist. Kleingärtnerinnen und Kleingärtner kommen aus<br />
allen Schichten <strong>der</strong> Bevölkerung. Eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />
erfährt <strong>der</strong> Kleingarten aber für Rentnerinnen und Rentner und<br />
für Familien mit geringem Einkommen. Hier werden vielfälti-<br />
ge soziale Kontakte gepflegt. Für sie diente das so genannte<br />
„Pantoffelgrün“ in Vergangenheit und Gegenwart immer als<br />
ein wichtiger Erholungsraum. Eine beson<strong>der</strong>e Aufgabe <strong>der</strong><br />
Zukunft besteht darin, die Kleingartenanlagen interkulturell zu<br />
öffnen und eine gute Nachbarschaft mit Menschen, die jetzt in<br />
<strong>Essen</strong> heimisch geworden sind, auszubauen. Gerade in den<br />
großen Städten wie <strong>Essen</strong> ist die Pflege <strong>der</strong> „grünen Lunge“<br />
ein nicht zu unterschätzen<strong>der</strong> Gewinn für alle Menschen. Die<br />
Kleingärtnerinnen und Kleingärtner erbringen einen wichtigen<br />
Beitrag für den Umwelt- und Naturschutz. Angesichts des fortschreitenden<br />
Klimawandels brauchen Ballungszentren wie<br />
<strong>Essen</strong> dringen<strong>der</strong> denn je auch diese privaten grünen Oasen,<br />
die das öffentliche Grün ergänzen. DIE LINKE setzt sich nicht<br />
nur vor Ort, son<strong>der</strong>n auch auf Bundes- und Landesebene für<br />
die Standortsicherheit <strong>der</strong> Kleingartenanlagen ein und for<strong>der</strong>t<br />
die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür zu<br />
schaffen. In <strong>Essen</strong> hat <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> sich wirkungsvoll in<br />
die Kommunalpolitik für die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner<br />
eingebracht, wir wünschen ihm weiterhin eine glückliche<br />
Hand und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.<br />
Gabriele Giesecke<br />
Grün & Gruga<br />
Das Kleingartenwesen hat neben den vielfältigen<br />
ökologischen Aufgaben gerade in den letzten Jahren<br />
auch eine wichtige soziale Bedeutung für die<br />
Gemeinde und die Gemeinschaft <strong>der</strong> Kleingärtner<br />
erlangt. Sich verän<strong>der</strong>nde soziale Strukturen, neues Freizeitverhalten,<br />
die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft<br />
sowie Stadtentwicklungsmaßnahmen erfor<strong>der</strong>n einen<br />
beson<strong>der</strong>s hohen Aufwand. Für eine Großstadt wie <strong>Essen</strong> ist<br />
die tolerante und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen<br />
amtlichem und ehrenamtlichem Grün ein hohes Gut, das <strong>der</strong><br />
ständigen Pflege bedarf. Dabei hat sich <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> stets<br />
als innovative Kraft bewiesen. Für die geleistete Arbeit, die<br />
auch für das Kleingartenwesen untereinan<strong>der</strong> unverzichtbar<br />
ist, sei Ihnen Dank gesagt. Wir freuen uns darauf, auch in den<br />
nächsten Jahren den mit dem <strong>Stadtverband</strong> eingeschlagenen<br />
Weg zu einer noch engeren Zusammenarbeit gemeinsam gehen<br />
zu können.<br />
Grün und Gruga <strong>Essen</strong>, Betriebsleitung
8 1919–1933<br />
Chronik<br />
Hier wurde <strong>der</strong><br />
Verband gegründet<br />
Am 12.12.1919 fand im Vortragssaal<br />
des Saalbaus Friedrichshalle bei <strong>der</strong><br />
Gaststätte Kaupenhöhe in <strong>Essen</strong>-Holsterhausen<br />
die Gründung des <strong>Stadtverband</strong>es<br />
statt.<br />
Schon vor dem 1. Weltkrieg bestanden<br />
im Gebiet des Stadt- und ehemaligen<br />
Landkreises <strong>Essen</strong> einige Gartenbauvereine.<br />
Während des Krieges, hervorgerufen<br />
durch die Lebensmittelnot, kamen<br />
zahlreiche Vereine hinzu, so dass<br />
1919 im vorgenannten Gebiet insgesamt 14 selbstständige<br />
Gartenbauvereine bestanden. Diese Vereine verfolgten den<br />
Zweck, Mittel und Wege ausfindig zu machen, dem kleinen<br />
Mann durch Rat und Tat, durch Beschaffung von Gartenartikeln,<br />
Sämereien, Kunstdünger usw. an die Hand zu geben,<br />
um ihnen auf diese Weise in <strong>der</strong> Richtung <strong>der</strong> Produktionssteigerung<br />
neue Wege zu weisen. Der Zusammenschluss <strong>der</strong><br />
Vereine war nicht mehr aufzuhalten, und es kam zur<br />
Gründung des „Gartenbauverbandes für den<br />
Stadt- und Landkreis <strong>Essen</strong>“.<br />
Die Friedrichshalle<br />
ist sicherlich mit dem<br />
heutigen Saalbau<br />
vergleichbar.<br />
Saalbau Friedrichshalle<br />
Gaststätte Kaupenhöhe, Neubau errichtet 1915.<br />
Saalbau Friedrichshalle, Innenansicht (1200 Sitzplätze bei Stuhlreihen,<br />
1000 Sitzplätze bei Tischen, 250 Sitzplätze auf dem Podium).<br />
Saalbau Friedrichshalle bei <strong>der</strong> Gaststätte Kaupenhöhe, errichtet 1912.
Chronik<br />
1919 9<br />
Zweck des Verbandes 1919<br />
1.) Der Verband bezweckt, den Selbstversorger Obst- und Gemüseanbau<br />
innerhalb des Stadtgebietes <strong>Essen</strong> zu för<strong>der</strong>n,<br />
die Bevölkerung über den Wert des Garten-, Obst- und<br />
Gemüseanbaus zu belehren und aufzuklären sowie ihr behilflich<br />
zu sein, die erfor<strong>der</strong>lichen Arbeiten in ihren Gärten<br />
nutzbringend zu gestalten. Ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb<br />
des Verbandes ist ausgeschlossen.<br />
2.) Der Verband möchte sein Ziel erreichen durch:<br />
Belehrung und Aufklärung <strong>der</strong> Bevölkerung durch Abhaltung<br />
zweckmäßiger, allgemein verständlicher Vorträge auf<br />
allen Gebieten des Obst- und Gemüseanbaus, <strong>der</strong> Bodenbearbeitung,<br />
<strong>der</strong> Pflanzenernährung sowie <strong>der</strong> zweckmäßigen<br />
Verwertung <strong>der</strong> eigenen Ernte im Haushalt;<br />
Einrichtung von Fortbildungskursen;<br />
Austausch von Erfahrungen, die den gesamten Selbstversorgergartenbau<br />
betreffen;<br />
Ausfindigmachen <strong>der</strong> für das Verbandsgebiet bestgeeigneten<br />
Obst- und Gemüsesorten;<br />
Vermittlung von Bezugsquellen für Dünger, Saat- und Pflanzgut,<br />
sortenechte Obstbäume und Beerensträucher, verbunden<br />
mit <strong>der</strong> entsprechenden Verpflichtung geeigneter Lieferanten<br />
aus den Kreisen <strong>der</strong> Samenzüchter und Gärtner;<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Veranstaltungen seiner Einzelvereine,<br />
soweit sie geeignet sind, den Selbstversorgergartenbau zu<br />
för<strong>der</strong>n, insbeson<strong>der</strong>e durch Gewährung von Beihilfen zur<br />
Anpflanzung von Obstbäumen, Beerensträuchern o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Anlage von Mustergärten;<br />
Veranstaltungen von Obst-, Gemüse- und Blumenausstellungen<br />
innerhalb des Verbandsgebietes.<br />
Aus <strong>der</strong> Geschichte<br />
des <strong>Stadtverband</strong>es<br />
Kurz nach Gründung des Verbandes nannte man sich:<br />
Gartenbauverband für den Stadt- und Landkreis <strong>Essen</strong>.<br />
Da <strong>der</strong> jeweilige Oberbürgermeister in den Folgejahren automatisch<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Verbandes war, wurde zur Bewältigung<br />
<strong>der</strong> dringenden Aufgaben ein hauptamtlicher Geschäftsführer<br />
angestellt.<br />
Schon 1926 trat <strong>der</strong> Verband auf Anregung des Gartendirektors<br />
Korte mit einer wohl gelungenen 8-tägigen Herbstblumenschau<br />
in Halle 7 <strong>der</strong> Ausstellungshallen vor die Öffentlichkeit,<br />
nachdem schon im Jahre 1922 eine Kleingartenbau-Ausstellung<br />
in den gleichen Hallen vorangegangen war. Beide Ausstellungen<br />
wurden von <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>der</strong> näheren und<br />
weiteren Umgebung recht beifällig aufgenommen und dürften<br />
ohne Zweifel ihren Teil zum Zustandekommen <strong>der</strong> GRUGA mit<br />
beigetragen haben (als Vorläufer). Nach <strong>der</strong> Eingemeindung<br />
des Landkreisgebietes hat sich <strong>der</strong> bis dahin im alten Stadtgebiet<br />
<strong>Essen</strong> bestehende „Verein städtischer Kleingärtner“,<br />
<strong>der</strong> sich die Pflege des Kleingartenbaues ganz beson<strong>der</strong>s<br />
angelegen sein ließ, mit dem Verband verschmolzen, sodass<br />
nunmehr für das gesamte Stadtgebiet <strong>Essen</strong> nur noch<br />
ein Spitzenverband bestand. Den Vorsitz hatte Oberbürgermeister<br />
Bracht selbst übernommen, während <strong>der</strong> Herr Gartendirektor<br />
Korte geschäftsführen<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> war.<br />
Die Tätigkeit des Geschäftsführers war umfangreich. Studienreisen<br />
zur Besichtigung mustergültiger Gartenanlagen führten<br />
nach Schloss Ohd bei Neuß, nach Wiesbaden, Nie<strong>der</strong>walluf,<br />
zur Besichtigung <strong>der</strong> Staudenkulturen <strong>der</strong> Fa. Goof und Koenemann<br />
sowie mehrmals nach Geisenheim und Rüdesheim zur<br />
Besichtigung <strong>der</strong> dortigen Lehr- und Forschungsanstalt für<br />
Wein-, Obst- und Gartenbau. 1929 unterblieben die Studienreisen<br />
zugunsten <strong>der</strong> Vorarbeit für die GRUGA. Der Verband<br />
beteiligte sich an <strong>der</strong> Ausstellung <strong>der</strong> Kleingarten-Son<strong>der</strong>-Kolonie<br />
sowie am Zustandekommen <strong>der</strong> Kleingarten-Produktenschau<br />
ganz erheblich. Ein beson<strong>der</strong>es Kapitel schlagen wir<br />
auf, wenn wir in den Winterhalbjahren an die Wan<strong>der</strong>lehrtätigkeit<br />
des Geschäftsführers erinnern. Er hielt in jedem<br />
Winterhalbjahr 160 bis 170 Vorträge. Erstmalig wurde auch<br />
<strong>der</strong> Film neben dem Lichtbild als Anschauungsmittel in den<br />
belehrenden Vorträgen mit herangezogen.<br />
Blick auf das Hauptrestaurant im großen Blumenhof, dahinter <strong>der</strong> Radioturm<br />
in <strong>der</strong> Gruga.
10<br />
1919 Chronik<br />
Erstes Protokoll<br />
des Kreisverbandes<br />
Abschrift<br />
Anwesend waren unter dem Vorsitz des Landrats Dr. Schöne als Delegierte <strong>der</strong> Obst- und Gartenbauvereine<br />
des Stadt- und Landkreises <strong>Essen</strong> folgende Herren:<br />
Bürgermeister Hagmann; <strong>Essen</strong><br />
Allekotte, Meyer; Heisingen<br />
Schulte; Karnap<br />
Magny, Kelphaus, Braig; Kettwig<br />
Tellmann; Kupferdreh<br />
Butmuth; Rotthausen<br />
UIlrich; Steele<br />
Pohl; Katernberg<br />
Wulff; Werden-Land<br />
Draese; Stadt <strong>Essen</strong><br />
Bürgermeister a. D. Stankeit; Altenessen<br />
Vogelsang; Altenessen<br />
Fredemann; Bredeney<br />
Ossmann; <strong>Essen</strong>-Rellinghausen<br />
Grimm; <strong>Essen</strong><br />
Hohlmann; <strong>Essen</strong><br />
Kruppscher Gartenbauverein; Herr Landmann; <strong>Essen</strong><br />
Auf Einladung des Landrats waren die nebenbezeichneten Herren<br />
heute zu einer Besprechung über den Zusammenschluß<br />
<strong>der</strong> Obst- und Gartenbauvereine des Stadt- und Landkreises<br />
<strong>Essen</strong> zu einem Verbande hier im Kreishaus erschienen.<br />
Einleitend legte <strong>der</strong> Landrat die Gründe für den beabsichtigten<br />
Zusammenschluß <strong>der</strong> einzelnen Vereine dar. Es gilt vor allem,<br />
die vielfach ins Stocken geratene Arbeit und Tätigkeit <strong>der</strong> einzelnen<br />
Vereine neu zu beleben und zu unterstützen. Es soll<br />
versucht werden, die geeigneten Persönlichkeiten zu gewinnen,<br />
denen die Verwirklichung <strong>der</strong> dem Verbande gesteckten<br />
Ziele Herzenssache ist und die bereit und in <strong>der</strong> Lage sind,<br />
durch Rat und Tat, durch belehrende Aufklärung und praktischen<br />
Anschauungsunterricht dem einzelnen Vereinsmitglied<br />
die nötige Unterweisung, praktische Fingerzeige, Aufklärung<br />
über vorgekommene Fehler usw. zu geben.<br />
Nötigenfalls wird die Heranbildung solcher Hilfskräfte durch<br />
Entsendung auf Ausbildungskurse Aufgabe des Verbandes<br />
sein. Nicht zuletzt soll <strong>der</strong> Verband den gemeinsamen Bezug<br />
von Düngemitteln, von Sämereien und Geräten für den Gartenbau<br />
betreiben o<strong>der</strong> vermitteln, um durch den Einkauf im Großen<br />
den einzelnen Vereinen o<strong>der</strong> ihren Mitglie<strong>der</strong>n wesentliche<br />
Vorteile in Bezug auf Preis und Güte <strong>der</strong> Waren zu bieten.<br />
Nachdem Lehrer Wulff aus Werden-Land die Ziele und Aufgaben<br />
des Verbandes sowie die Mittel zu ihrer Errichtung<br />
und Lösung des Näheren erläutert hatte, wurde in <strong>der</strong> darauf<br />
folgenden Aussprache <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong> Gründung eines<br />
Verbandes von den Versammelten allgemein begrüßt. Nur<br />
werden Bedenken geäußert, ob sich die geeigneten Persönlichkeiten<br />
finden würden, die sich in selbstloser Weise in den<br />
Dienst <strong>der</strong> Sache stellen.<br />
Weiter wurde auf die verschieden gearteten Verhältnisse in<br />
den einzelnen Teilen des Bezirks hingewiesen. Es sei wichtig,<br />
daß diesen Verhältnissen auch vom Verband aus Rechnung<br />
getragen würde. Zur Führung <strong>der</strong> Geschäfte soll ein Ausschuß<br />
gewählt werden, zudem von den einzelnen Vereinen für je 100<br />
Mitglie<strong>der</strong> 1 Ausschußmitglied, mindestens aber 2 Ausschußmitglie<strong>der</strong><br />
für jeden Verein gewählt werden sollen.<br />
Der Ausschuß wählt aus seiner Mitte den Vorstand. Als Verbandsbeitrag<br />
<strong>der</strong> einzelnen Vereine ist 30 Pfg. je Mitglied des<br />
Vereins in Aussicht genommen.<br />
Dr. Schöne <strong>Essen</strong>, den 2. Juli 1919
Chronik<br />
1919<br />
11
12 1920<br />
Chronik
Chronik 1920<br />
13
14 1927<br />
Chronik
Chronik<br />
1927 15<br />
Tätigkeit des Verbandes<br />
kurz nach <strong>der</strong> Gründung<br />
Es war eine bekannte Tatsache, dass<br />
nicht alle in Samen- und Baumschulkatalogen<br />
aufgeführten Gemüse- und<br />
Obstsorten für den rationellen und wirtschaftlichen<br />
Anbau brauchbar<br />
sind. Für das<br />
Industriegebiet<br />
eignet sich noch<br />
längst nicht jede<br />
Obst- und Gemüsesorte.<br />
Auf grund<br />
<strong>der</strong> Wichtigkeit dieser<br />
Tatsache hatte<br />
<strong>der</strong> Verband für den<br />
Stadt- und Landkreis<br />
<strong>Essen</strong> einen Fach- und<br />
Sortenausschuss mit langjähriger Ortserfahrung<br />
eingerichtet, um Obst und Gemüse<br />
zu züchten. Diesem Ausschuss<br />
oblag die Aufgabe, ein brauchbares<br />
Obst und Gemüsesortiment zusammenzustellen,<br />
die Arbeiten <strong>der</strong> deutschen<br />
Landwirtschaftsgesellschaft sowie <strong>der</strong><br />
Forschungsindustrie zu<br />
verfolgen, Neuigkeiten<br />
selbst zu prüfen und<br />
diese entwe<strong>der</strong> abzulehnen<br />
o<strong>der</strong> nach<br />
ihrer Bewertung<br />
allgemein zur<br />
Einführung vorzuschlagen.<br />
Soweit<br />
in <strong>der</strong> kurzen<br />
Zeit seines Bestehens überhaupt möglich,<br />
hatte <strong>der</strong> Sortenausschuss bereits<br />
wertvolle Arbeit geleistet. Er war in <strong>der</strong><br />
Lage ein beschränktes Normalsortiment<br />
für den Stadt- und Landkreis <strong>Essen</strong><br />
bekannt zu geben und empfahl allen<br />
Obst- und Gemüsebautreibenden seines<br />
Bezirkes, das Normalsortiment bei<br />
<strong>der</strong> Beschaffung von Pflanz- und Saatgut<br />
in ihrem eigenen Interesse zu Rate<br />
zu ziehen.<br />
Das erntete ein Kleingärtner laut dem statistischen<br />
Mitteilungsblatt 1919 aus seinem ca. 300 m² Kleingarten<br />
Weißkohl<br />
Rotkohl<br />
Wirsing<br />
Blumenkohl<br />
Rosenkohl<br />
Grünkohl<br />
Kohlrabi<br />
Steckrüben<br />
Sellerie<br />
Radies<br />
Rettich<br />
Mairüben<br />
Karotten<br />
Möhren<br />
Schwarzwurzeln<br />
Rote Bete<br />
Kopfsalat<br />
Endiviensalat<br />
Feldsalat<br />
Spinat<br />
Neuseel. Spinat<br />
Mangold<br />
Gurken<br />
Tomaten<br />
Bohnen<br />
Erbsen<br />
Puffbohnen<br />
Spargel<br />
54 Köpfe<br />
36 Köpfe<br />
44 Köpfe<br />
24 Köpfe<br />
4 Mahlzeiten<br />
24 Mahlzeiten<br />
200 Stück<br />
60 Stück<br />
18 Knollen<br />
500 Bündel à 10 St.<br />
200 Stück<br />
200 Stück<br />
150 Bündel à 12 St.<br />
12 Mahlzeiten<br />
6 Mahlzeiten<br />
25 Stück<br />
265 Köpfe<br />
60 Köpfe<br />
30 Mahlzeiten<br />
40 Mahlzeiten<br />
4 Mahlzeiten<br />
5 Mahlzeiten<br />
180 Stück<br />
10 kg<br />
40 Mahlzeiten<br />
24 Mahlzeiten<br />
5 Mahlzeiten<br />
6 Mahlzeiten<br />
Gewürze, Lauch, Schnittlauch und Kürbis
1933–1945<br />
16 Chronik<br />
Auf den folgenden Seiten sind einige wichtige Auszüge aus<br />
Zeitungen und Neuordnungen aus dieser Zeit nachzulesen.<br />
Was bedeutete die Gleichschaltung<br />
im Dritten Reich<br />
Unter Gleichschaltung wird die Einschränkung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verlust<br />
<strong>der</strong> individuellen Persönlichkeit, Unabhängigkeit, Mündigkeit<br />
und Freiheit eines Menschen durch Regeln und Gesetze<br />
sowie sonstige Maßnahmen <strong>der</strong> Gleichsetzung und Vereinheitlichung<br />
<strong>der</strong> Massen verstanden. Im Beson<strong>der</strong>en handelt<br />
es sich um ein Wort aus <strong>der</strong> „nationalsozialistischen Terminologie“.<br />
Für die Kleingärtner bedeutete dies Folgendes: Die<br />
Beseitigung <strong>der</strong> bislang traditionsreichen demokratischen<br />
Strukturen im Kleingartenwesen. Anstelle <strong>der</strong> bisherigen<br />
Vereins- und Verbandsvorsitzenden wurden „Vereinsführer,<br />
Stadtgruppen-, Provinz- und Landesgruppenführer“ durch<br />
die zuständigen VS-Funktionäre nach dem „Führerprinzip“<br />
eingesetzt. Der 1921 gegründete Reichsverband <strong>der</strong> Kleingärtner<br />
erhielt die Gleichschaltung in zwei Etappen. Ihren<br />
Auftakt bildete die vom Reichsarbeitsministerium in Übereinstimmung<br />
mit dem Amt für Agrarpolitik <strong>der</strong> NSDAP (Nationalsozialistische<br />
Deutsche Arbeiter Partei) vorgenommene<br />
Neubesetzung des Vorstandes. Als Vorsitzen<strong>der</strong> wurde <strong>der</strong><br />
Oberlehrer Karl Freytag (München), <strong>der</strong> dem Bayerischen<br />
Landesverband vorstand, eingesetzt. Hilfsdienste leisteten<br />
zahlreiche Parteigänger. Letzten Endes auch <strong>der</strong> langjährige<br />
Vorsitzende des Reichsverbandes. Die zweite Etappe wurde<br />
nach <strong>der</strong> personellen „Säuberung durch die organisatorische<br />
Auflösung des Reichsverbandes und die Gründung<br />
des Reichsbundes unter Hans Kammler eingeleitet. Galt es<br />
doch die äußerliche Gleichschaltung in die Gleichschaltung<br />
<strong>der</strong> Gesinnung überzuleiten. Parallel vollzog sich die Gleichschaltung<br />
<strong>der</strong> untergeordneten Verbände und Vereine. Sie<br />
wurde durch eine Anordnung <strong>der</strong> Reichsleitung <strong>der</strong> NSDAP,<br />
Amt für Agrarpolitik, am 6. Mai 1933 ausgelöst.<br />
Der erste Reichsführer wurde Dr. Ing. Hans Kammler aus Berlin.<br />
Als Propaganda-Instrument <strong>der</strong> neuen Machthaber dienten<br />
die Zeitschriften „Der Kleingärtner und <strong>der</strong> Kleinsiedler“, „Das<br />
deutsche Kleingartenwesen“, Son<strong>der</strong>nachrichten des Reichsbundes<br />
<strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands e. V.<br />
sowie verschiedene offizielle Mitteilungsblätter <strong>der</strong> Landesbünde,<br />
z. B. <strong>der</strong> „Rheinisch-Westfälische Kleingärtner“. Seit 1935<br />
kam <strong>der</strong> amtierende Reichsbundführer Hans Kaiser zu neuen<br />
Ehren. Er vertrat, wie seine Vorgänger, die Überzeugung, dass<br />
nun ein neuer Entwicklungsabschnitt des Kleingartenwesens<br />
begönne. Aufgabe sei es die Nutzung des Landes im Sinne <strong>der</strong><br />
Verbundenheit von „Blut und Boden“ als Grundlage für Staat<br />
und Volk zu gewährleisten. Gemeinnutz soll vor Eigennutz gelten.<br />
Eine Beson<strong>der</strong>heit war die Zählung von Mitglie<strong>der</strong>n. 1931<br />
vor <strong>der</strong> Machtübernahme hatten wir in Deutschland 432.544<br />
Kleingärtner. Die NS-Führer mussten Erfolge aufweisen. Sie<br />
hatten 1938 für Neuansiedlungen 63.970 Mitglie<strong>der</strong> verloren.<br />
Man schuf eine Art Massenorganisation, die ausschließlich<br />
den Zielen des NS-Staates dienen sollte. Die Eisenbahnlandwirte<br />
wurden als kooperatives Mitglied aufgenommen. Ebenso<br />
die Kaninchenzüchter und Kaninchenhalter. Die Mitglie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> österreichischen Kleingärtnerorganisationen wurden nach<br />
dem „Anschluss“ Österreichs dem Reichbund angeglie<strong>der</strong>t.<br />
Jetzt konnte man stolz berichten, dass 839.559 Mitglie<strong>der</strong> dem<br />
Reichbund angehörten.<br />
Schon sehr früh hat die neue Regierung darauf hingearbeitet,<br />
den Kleingärtner zur Versorgung <strong>der</strong> Bevölkerung anzuhalten.<br />
Die Kriegsereignisse waren zu einer Existenzfrage des Staates<br />
geworden. Ein neuer Aspekt tat sich auf, als nach vielen<br />
Bombenangriffen Menschen in den Städten die Lauben ihrer<br />
Gärten als Notunterkunft benutzten. Immer wie<strong>der</strong> sprachen<br />
NS-Funktionäre von den deutschen Kleingärtnern in <strong>der</strong> „Ernährungs-<br />
und Erzeugerschlacht“. Natürlich verfolgte man von<br />
Anfang an das Ziel, auch im Kleingartenwesen die „Selektion“<br />
voranzutreiben. Den Gartenfreunden jüdischer Herkunft war<br />
es seit 1937 nicht mehr möglich, einen Kleingarten zu pachten.
Chronik 1933<br />
17<br />
Die Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands<br />
unter nationalsozialistischer Führung<br />
Aufbau des Reichsbundes <strong>der</strong> Kleingärtner und<br />
Kleinsiedler Deutschlands e. V.<br />
Der Führer<br />
Mit <strong>der</strong> Gründung hat <strong>der</strong> „Reichsbund <strong>der</strong> Kleingärtner<br />
und Kleinsiedler Deutschlands e. V.“, Berlin W 9, Hermann-<br />
Göring-Straße 4, seine Arbeiten begonnen. Auf dem 1.<br />
Reichskleingärtner- und Kleinsiedler-Tag in Nürnberg hat <strong>der</strong><br />
vorläufige Führer des Reichsbundes, Pg. Dr. Kammler, Ziel,<br />
Aufgaben und Organisation des Reichsbundes vor <strong>der</strong> breiten<br />
Öffentlichkeit verkündet.<br />
Der Reichsbund umfaßt schon heute mehr als 3/4 Millionen<br />
Kleingärtner und Kleinsiedler, darunter die Mitglie<strong>der</strong> des<br />
ehemaligen Reichsverbandes <strong>der</strong> Kleingartenvereine Deutschlands<br />
e. V., des Hauptverbandes <strong>der</strong> Reichsbahnkleinwirte e. V.,<br />
und eines großen Teiles <strong>der</strong> anerkannten Kleingarten- und<br />
Kleinsiedlerorganisationen in den Län<strong>der</strong>n.<br />
Der Reichsbund hat die deutschen Kleingärtner und Kleinsiedler<br />
in <strong>der</strong> Fachschaft Kleingärtner unter Führung des Pg.<br />
Dipl.-Landwirt Steinhaus und in <strong>der</strong> Fachschaft Kleinsiedler<br />
unter <strong>der</strong> Führung des Pg. Dipl.-Ing. Gloël zusammengefaßt.<br />
Für jede Fachschaft sind bereits die Landes- o<strong>der</strong> Provinzgruppenführer<br />
ernannt, die in Verbindung mit dem argrarpolitischen<br />
Apparate <strong>der</strong> NSDAP., in den verschiedenen Gauen,<br />
Kreisen und Ortsgruppen die Arbeiten im nationalsozialistischen<br />
Sinne durchführen.<br />
Der Führer hat gemeinsam mit den Fachschaftsführern in<br />
genauen Richtlinien den Landes-, Provinz- und Stadtgruppenführern<br />
die vordringlichsten Aufgaben auf dem Gebiete<br />
des Kleingartens und <strong>der</strong> Kleinsiedlung bekanntgegeben, die<br />
maßgeblich für die Arbeit <strong>der</strong> nächsten Monate sind. Zunächst<br />
werden die Verbände, Bünde, Organisationen und Vereine,<br />
die in den Reichsbund aufgenommen sind, entsprechend dem<br />
Führerprinzip eingeglie<strong>der</strong>t. Die einzelnen Mitglie<strong>der</strong> dieser<br />
Organisationen werden sodann mit den Aufgaben des Reichsbundes<br />
vertraut gemacht, die darin bestehen, daß Kleingarten-<br />
und Kleinsiedlungsland nach dem Darreschen Gedanken<br />
von Blut und Boden als Verpflichtung zu Volk und Staat in<br />
<strong>der</strong> Idee: Gemeinnutz vor Eigentum zu nutzen. Um dieses zu<br />
erreichen, werden Schulungskurse für die Führer und Mitglie<strong>der</strong><br />
des Reichsbundes, unterstützt durch die Bundeszeitschrift<br />
des Reichsbundes <strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler in Angriff<br />
genommen.<br />
Die Jugendpflege <strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler wird <strong>der</strong><br />
Reichsbund in Verbindung mit den Unterorganisationen des<br />
Reichsjugendführers durchführen.<br />
Der Schutz des Kleingarten- und Kleinsiedlungslandes sowie<br />
<strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler in ideeller und materieller<br />
Hinsicht ist vom Reichsbund in Verbindung mit den amtlichen<br />
Stellen und den übrigen Fachverbänden <strong>der</strong> Landnutzung<br />
in die Wege geleitet.<br />
Die Kleingärtner des ehemaligen Provinzialverbandes Rheinland<br />
des Reichsverbandes <strong>der</strong> Kleingartenvereine Deutschlands<br />
sind in <strong>der</strong> Provinzgruppe Rheinland <strong>der</strong> Kleingärtner<br />
im Reichsbunde <strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands<br />
e. V. zusammengeschlossen. Die Provinzgruppe umfaßt<br />
die Rheinprovinz. Der Führer des Reichsbundes hat den<br />
techn. Reichsbahnobersekretär Pg. Karl Pellmann in Köln<br />
zum Führer <strong>der</strong> Provinzgruppe Rheinland ernannt. Sitz <strong>der</strong><br />
Provinzgruppe Rheinland ist Köln. Der Provinzgruppenführer<br />
hat in nächster Zeit folgende Aufgaben beschleunigt<br />
durchzuführen: Einteilung <strong>der</strong> Provinzgruppe Rheinland <strong>der</strong><br />
Kleingärtner in Stadtgruppen, Zusammenfassung von kleinen<br />
Vereinen in größere Vereine innerhalb einer Stadtgruppe zur<br />
Vermeidung von Verwaltungskosten. Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Satzungen<br />
<strong>der</strong> Provinz- und Stadtgruppen und Kleingärtnervereine entsprechend<br />
den Satzungen des Reichsbundes. Ernennung <strong>der</strong><br />
Stadtgruppenführer <strong>der</strong> Kleingärtner im Einvernehmen mit<br />
<strong>der</strong> Agrarpolitischen Abteilung <strong>der</strong> NSDAP. Weisungen an<br />
die Stadtgruppenführer für die Ernennung <strong>der</strong> Vereinsführer.<br />
Sofortige Einwirkung auf sämtliche in <strong>der</strong> Rheinprovinz vorhandenen<br />
Kleingärtnerorganisationen, die dem ehemaligen<br />
Reichsverband <strong>der</strong> Kleingartenvereine Deutschlands nicht<br />
angehörten, zur Überführung in die Provinzgruppe Rheinland<br />
<strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands e. V.<br />
und an<strong>der</strong>e mehr.<br />
Parteiorganisation<br />
<strong>der</strong> NSDAP<br />
Der Fachschaftsführer<br />
„Kleingärtner“<br />
Der Fachschaftsführer<br />
„Kleinsiedler“<br />
Parteiorganisation<br />
<strong>der</strong> NSDAP<br />
Führerring<br />
Führerring<br />
L.G.F.<br />
Gau<br />
Gau<br />
L.G.F.<br />
Fachberater<br />
für Kleingartenwesen<br />
Obmann<br />
für Kleingartenwesen<br />
Kreis<br />
Landes- o<strong>der</strong> Provinzgruppe<br />
Stadtgruppe Stadtgruppe<br />
Verein Verein Verein Verein<br />
Landes- o<strong>der</strong> Provinzgruppe<br />
Stadtgruppe Stadtgruppe<br />
Verein Verein Verein Verein<br />
Kreis<br />
Obmann<br />
für Kleingartenwesen<br />
Ortsgruppe<br />
Ortsgruppe<br />
Fachberater<br />
für Kleingartenwesen
1933<br />
18 Chronik<br />
Auszug aus <strong>der</strong>:
Chronik 1936<br />
19
20<br />
1936-1938<br />
Chronik<br />
Zeitungsausschnitte aus: „Der Westdeutsche Kleingärtner“
Chronik 1936-1938<br />
21
22 1945<br />
Chronik<br />
Sogar noch am 2. Februar 1945!<br />
Aufgrund <strong>der</strong> mehr als 60. Wie<strong>der</strong>kehr des<br />
Kriegsendes kann man zur Zeit viel über die<br />
letzten Tage des 2. Weltkrieges lesen. Selbst<br />
das Kleingartenwesen war bis zuletzt Anlass<br />
für Artikel in <strong>der</strong> Zeitung.<br />
Der nachstehende Artikel beschäftigte sich<br />
noch am 2. Februar 1945 mit <strong>der</strong> Ordnung im<br />
Kleingarten. Ein Thema, das bis heute nichts<br />
an Wichtigkeit eingebüßt hat.<br />
Das Besitzrecht des Kleingärtners an seinem Garten. Unter welchen<br />
Umständen bleibt es gesichert<br />
Vom 1. Januar 1945 ab ist die vor einiger Zeit in <strong>der</strong> Presse<br />
bereits bekanntgegebene neue Fassung <strong>der</strong> Verordnung über<br />
Kündigungsschutz und an<strong>der</strong>e kleingartenrechtliche Vorschriften<br />
des Reichswohnungskommissars in <strong>der</strong> Fassung<br />
vom 15. Dezember 1944 in Kraft getreten. Für <strong>Essen</strong> ergeben<br />
sich, ähnlich wie für die an<strong>der</strong>en Großstädte des rheinischwestfälischen<br />
Industriegebietes, infolge <strong>der</strong> vielen Wohnungsverän<strong>der</strong>ungen,<br />
Evakuierungen, Dienststellenverlegungen<br />
usw. beson<strong>der</strong>e Schwierigkeiten zur Erreichung des Sinnes <strong>der</strong><br />
Verordnung: ,,Sicherstellung <strong>der</strong> Bewirtschaftung auch <strong>der</strong><br />
letzten brauchbaren Geländefläche im ernährungspolitischen<br />
Gesamtinteresse“ des deutschen Volkes.<br />
Der Sinn des verstärkten Kündigungsschutzes ist von vielen<br />
Kleingärtnern insofern falsch verstanden worden, als sie<br />
glaubten, sie könnten als evakuierte o<strong>der</strong> alleinstehende Berufstätige<br />
ihren Kleingarten nunmehr so lange unbearbeitet<br />
lassen, bis sie bzw. die ganze Familie wie<strong>der</strong> nach <strong>Essen</strong> zurückgekehrt<br />
sei. Je<strong>der</strong> vernünftig denkende Kleingärtner wird<br />
sich aber selbst sagen müssen, daß bei solcher Auslegung <strong>der</strong><br />
Verordnung unhaltbare Zustände heraufbeschworen würden.<br />
Man stelle sich nur einmal vor, daß in einer Kleingartenanlage<br />
ein gewisser Prozentsatz <strong>der</strong> vorhandenen Gärten auch nur<br />
einen Sommer über unbearbeitet liegen bliebe: Das Unkraut<br />
würde so sehr überhandnehmen, daß nicht allein die in Rede<br />
stehende Gartenfläche selbst, son<strong>der</strong>n auch alle vier Nachbarn<br />
nachhaltig geschädigt würden. Deshalb sieht die Verordnung<br />
auch bestimmte Ausnahmen des verstärkten Kündigungsschutzes<br />
für Kleingärtner vor. Eine Kündigung durch den<br />
Verpächter ist statthaft, wenn <strong>der</strong> Pächter:<br />
a) 3 Monate mit <strong>der</strong> Zahlung des Pachtzinses o<strong>der</strong> eines Teiles<br />
dieses Pachtzinses im Verzug ist.<br />
b) wenn <strong>der</strong> Kleingärtner trotz Abmachung die ihm obliegenden<br />
Pflichten als Kleingärtner gröblich verletzt, d.h. wenn er<br />
Bewirtschaftungsmängel nicht innerhalb einer angemessenen<br />
Frist abstellt.<br />
Die Pachtzahlung bereitet vielen Kleingärtnern, beispielsweise<br />
allen in den Kleingärtnervereinen <strong>der</strong> Stadtgruppe <strong>Essen</strong><br />
des Reichsbundes Deutscher Kleingärtner organisierten Garteninhabern<br />
insofern Schwierigkeiten, als die Einzahlung <strong>der</strong><br />
Pacht in <strong>der</strong> Zweigstelle <strong>der</strong> Städt. Sparkasse ihres Wohnbezirkes<br />
in vielen Fällen nicht mehr möglich ist, weil verschiedene<br />
Zweigstellen ausgebombt wurden. Die Pachtbezirksleiter<br />
ihrerseits stehen insofern vor großen Schwierigkeiten, als ein<br />
großer Teil <strong>der</strong> Pächter infolge Bombenschadens die Wohnung<br />
ein- o<strong>der</strong> mehrmals gewechselt hat. Um hier Abhilfe zu<br />
schaffen bzw. dem Pächter die Möglichkeit <strong>der</strong> bequemen und<br />
pünktlichen Pachteinzahlung zu verschaffen, ist die Stadtgruppe<br />
dazu übergegangen, Einzelpacht auch über Postscheck<br />
hereinzunehmen. Sie wird die dadurch entstehende gewaltige<br />
Mehrarbeit zu meistern suchen.<br />
Je<strong>der</strong> Pächter eines in <strong>der</strong> Stadtgruppe <strong>Essen</strong> des Reichsbundes<br />
Deutscher Kleingärtner zusammengeschlossenen Kleingärtnervereins<br />
kann also von jetzt ab seine Gartenpacht bzw. seine<br />
Organisationsbeiträge auf das Postscheckkonto <strong>Essen</strong> Nr. 131<br />
26 einzahlen. Er darf aber nicht vergessen, auf <strong>der</strong> Rückseite<br />
des Zahlkartenabschnittes zu vermerken, in welchem Vereinsbezirk<br />
und wo sein Garten liegt, z.B.: Pacht und Beitrag für<br />
Garten Nr. 17 <strong>der</strong> Anlage am Kirschbaumsweg im Vereinsbezirk<br />
<strong>Essen</strong>-Haarzopf. Beträge, die ohne nähere Lagebezeichnung<br />
des Gartens eingehen, können selbstverständlich nicht<br />
verbucht werden.
1945–1980<br />
Chronik 23<br />
Die Entwicklung <strong>der</strong><br />
Kleingärten nach dem Krieg<br />
Schon kurz nach Kriegsende begann eine Flut von Aufnahmen<br />
neuer Kleingärtner. Die Zeit <strong>der</strong> Notzeitgärtner begann.<br />
Es wurde alles getan, um eine Verbesserung <strong>der</strong> Lebenshaltung<br />
zu erreichen.<br />
1946 gab es 27.300 Kleingärtner im <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong>.<br />
1947 waren es 27.650 und 1948, im Jahre <strong>der</strong> Währungsreform,<br />
waren es bis zur Währungsreform 30.852 Kleingärtner,<br />
aber schon am Ende des Jahres nur noch 17.193. Diese<br />
Zahlen zeigen, mehr als viele Worte, dass die Notzeitgärten<br />
sehr schnell wie<strong>der</strong> verschwanden. Umso mehr machte sich<br />
ein Bedürfnis nach Dauerkleingärten bemerkbar. Wer nimmt<br />
schon größere Aufwendungen vor, wenn ihm <strong>der</strong> Garten von<br />
einem Tag zum an<strong>der</strong>en gekündigt werden kann Zu Leistungen<br />
auf lange Sicht ist man dagegen durchaus bereit. 1946<br />
kam es zu einer Inflation von Kleingartenstreitsachen. Man<br />
stand Schlange vor dem Büro des Kreisverbandes. Das Kleingartenschiedsgericht,<br />
eine Dienststelle des städtischen Gartenamtes,<br />
musste mit einer vollbeschäftigten Kraft besetzt<br />
werden, um dem Andrang gerecht zu werden.<br />
Ein beson<strong>der</strong>es Problem stellten die Rückwan<strong>der</strong>er dar, die<br />
wegen <strong>der</strong> Bombenangriffe in ruhigere Landesteile abgewan<strong>der</strong>t<br />
waren. Viele strebten <strong>der</strong> Heimat ohne feste Behausung<br />
zu. Oft waren sie gezwungen, ihre Lauben umzubauen, damit<br />
diese als ganzjährige Notunterkünfte dienen. 500 dieser<br />
Kleingartenlauben waren, wie aus dem Jahresbericht 1946<br />
ersichtlich, im Stadtbereich <strong>Essen</strong> zu finden. Diese Zahl stieg<br />
auf 664 bewohnte Lauben. Erst 1951 sank <strong>der</strong> Bedarf auf<br />
584 und ging allmählich wie<strong>der</strong> zurück. Heute sind es noch<br />
19. Die Nachkriegsjahre waren insofern bunt gemischt, als die<br />
Stadtverwaltung so manchem Kleingärtner gestattet hatte, an<br />
den Rän<strong>der</strong>n öffentlicher Grünanlagen kleine Gartenparzellen<br />
anzulegen. Nach und nach machte sich aber auch die Kündigung<br />
solcher kleingärtnerisch genutzten Flächen bemerkbar,<br />
die von den Grundbesitzern und <strong>der</strong> öffentlichen Hand von Anfang<br />
an nur für die Kriegsnotjahre zur Verfügung gestellt wor-<br />
den waren. Der Schrumpfungsprozess setzte sich in <strong>der</strong> Folgezeit<br />
fort. Ende 1951 bestand <strong>der</strong> Kreisverband aus 10.800<br />
Einzelmitglie<strong>der</strong>n. 1953 schied <strong>der</strong> langjährige 1. Vorsitzende<br />
des Kreisverbandes, Franz Mauermann, aus; Nachfolger wurde<br />
Otto Buse. 37 Kleingartenbauvereine mit 9.768 Mitglie<strong>der</strong>n<br />
waren 1955 im Kreisverband registriert.<br />
Das Kleingartenrecht war nicht ausreichend. Immer mehr<br />
Land wurde von Eigentümern zur Bebauung zurückgefor<strong>der</strong>t.<br />
Ersatzgelände wurde nicht zur Verfügung gestellt. Es hing vom<br />
guten Willen und von <strong>der</strong> Einsicht <strong>der</strong> damit befassten Behörden<br />
ab, wie die Ersatzlandgestellung geregelt werden kann. In<br />
dieser Zeit hätte <strong>der</strong> Kreisverband durchaus 20.000 Parzellen<br />
vergeben können, wenn er sie denn gehabt hätte.<br />
Aus einem Rundschreiben<br />
Bis zum 31. Mai 1945 muss in den Kleingartenvereinen von den neu gewählten Vorsitzenden festgestellt<br />
werden, welche Kleingärtner von <strong>der</strong> NSDAP zur Aufgabe ihrer Kleingärten gezwungen<br />
wurden, weil sie Mitglie<strong>der</strong> links stehen<strong>der</strong> Parteien o<strong>der</strong> Juden waren. Soweit solche Kleingärtner<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Angehörige jetzt noch ermittelt werden und dieselben in <strong>der</strong> Zwischenzeit nicht selbst<br />
Mitglied <strong>der</strong> NSDAP waren, sind diese sofort in ihre alten Rechte einzusetzen.
24 1946<br />
Chronik
Chronik 1969<br />
25<br />
Gesetz zur Än<strong>der</strong>ung und Ergänzung<br />
kleingartenrechtlicher Vorschriften<br />
Vom 28. Juli 1969 (BGB I-S-1013)<br />
Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates<br />
das folgende Gesetz beschlossen:<br />
§ 1<br />
Pachtzinsregelung<br />
(1) Ist <strong>der</strong> Pächter von kleingärtnerisch genutztem<br />
Land zur Entrichtung eines Pachtzinses<br />
verpflichtet, <strong>der</strong> niedriger ist als <strong>der</strong> von <strong>der</strong> nach<br />
den kleingartenrechtlichen Vorschriften zuständigen<br />
Stelle festgesetzte Pachtzins, so kann <strong>der</strong><br />
Verpächter dem Pächter gegenüber schriftlich<br />
erklären, daß <strong>der</strong> Pachtzins bis zur Höhe des<br />
festgesetzten Pachtzinses erhöht werden soll.<br />
Die Erklärung ist nur wirksam, wenn in ihr die<br />
Erhöhung begründet und berechnet ist.<br />
(2) Die Erklärung des Verpächters hat die Wirkung,<br />
daß an die Stelle des bisher zu entlohnenden<br />
Pachtzinses <strong>der</strong> erhöhte Pachtzins von<br />
dem Ersten des Monats des auf die Erklärung<br />
folgenden Zahlungszeitraumes an tritt; wird die<br />
Erklärung mit einer Frist von weniger als einem<br />
Monat vor diesem Zahlungszeitraum abgegeben,<br />
so tritt diese Wirkung erst drei Monate nach<br />
Ablauf des Monats ein, in dem die Erklärung abgegeben<br />
wurde.<br />
(3) § 19 des Kleingartengesetzes des Landes<br />
Schleswig-Holstein vom 3. Februar 1948 (Gesetz-<br />
und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein<br />
S. 148) bleibt unberührt.<br />
§ 2<br />
Ergänzung <strong>der</strong> Kündigungsvorschriften<br />
(1) Pachtverträge über kleingärtnerisch genutztes<br />
Land können durch den Verpächter auch<br />
dann gekündigt werden, wenn<br />
1. dem Verpächter im Interesse <strong>der</strong> Schaffung<br />
o<strong>der</strong> Aufrechterhaltung seiner wirtschaftlichen<br />
Lebensgrundlage die Fortsetzung des<br />
Pachtverhältnisses nicht mehr zugemutet<br />
werden kann, es sei denn, daß das öffentliche<br />
Interesse an dem Fortbestand des Pachtverhältnisses<br />
überwiegt;<br />
2. glaubhaft gemacht wird, daß das Grundstück<br />
o<strong>der</strong> ein Grundstücksteil alsbald einer im Bebauungsplan<br />
festgesetzten an<strong>der</strong>en Nutzung<br />
zugeführt o<strong>der</strong> alsbald für diese Nutzung vorbereitet<br />
wird und dem Verpächter o<strong>der</strong> demjenigen,<br />
<strong>der</strong> das Grundstück planungsgemäß<br />
verwenden will, ein für das Vorhaben in gleicher<br />
Weise geeignetes an<strong>der</strong>es, kleingärtnerisch<br />
nicht genutztes Grundstück im Bereich<br />
desselben Bebauungsplanes nicht zur Verfügung<br />
steht;<br />
3. die Voraussetzungen einer Grundstücksbeschaffung<br />
nach § 1 Abs. 1 des Landbeschaffungsgesetzes<br />
vom 23. Februar 1957 (Bundesgesetzbl.<br />
I S. 134), zuletzt geän<strong>der</strong>t durch das<br />
Vierte Än<strong>der</strong>ungsgesetz LBG vom 29. November<br />
1966 (Bundesgesetzbl. I S. 653), vorliegen.<br />
(2) Die Kündigung bedarf in den Fällen des Absatzes<br />
1 Nr. 1 und 2 <strong>der</strong> Genehmigung <strong>der</strong> höheren<br />
Verwaltungsbehörde, im Lande Schleswig-<br />
Holstein <strong>der</strong> Landeskleingartenspruchstelle.<br />
(3) Die geltenden Vorschriften über die Kündigungsfristen<br />
finden auch in den Fällen des<br />
Absatzes 1 Anwendung.<br />
§ 3<br />
Ersatzleistungen<br />
(1) Ist in den Fällen des § 2 Abs. 1 Nr. 1 die Genehmigung<br />
zur Kündigung versagt worden, weil<br />
das öffentliche Interesse an dem Fortbestand<br />
des Pachtverhältnisses überwiegt, so kann <strong>der</strong><br />
Verpächter die Übernahme <strong>der</strong> Flächen durch<br />
die Gemeinde verlangen, wenn die sonstigen Voraussetzungen<br />
für die Kündigung gegeben sind.<br />
Kommt eine Einigung über die Übernahme nicht<br />
zustande, so kann <strong>der</strong> Verpächter die Entziehung<br />
des Eigentums an den Flächen verlangen. Für die<br />
Entziehung des Eigentums gelten die Vorschriften<br />
des Fünften Teiles des Bundesbaugesetzes vom<br />
23. Juni 1960 (Bundesgesetzbl. I S. 341).<br />
(2) Wird gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 1 gekündigt, so<br />
hat die für die Kündigungsgenehmigung zuständige<br />
Stelle dem Pächter eine vom Verpächter zu<br />
leistende angemessene Entschädigung in Geld<br />
für die durch die Kündigung eintretenden Vermögensnachteile<br />
zuzuerkennen.<br />
(3) Wird gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 2 und 3 gekündigt,<br />
so sind die Vorschriften über Ersatzleistungen<br />
entsprechend anzuwenden, die für die<br />
Kündigung aus überwiegenden Gründen des<br />
Gemeinwohles gelten.<br />
§ 4<br />
Begründung von Pachtverhältnissen<br />
für Dauerkleingärten<br />
Sind im Bebauungsplan Flächen für Dauerkleingärten<br />
festgesetzt, so können durch Enteignung<br />
an diesen Flächen Pachtverhältnisse zugunsten<br />
Nutzungswilliger begründet werden, wenn eine<br />
Einigung zwischen dem Eigentümer und dem<br />
Nutzungswilligen nicht zustande kommt. Die<br />
Vorschriften des Fünften Teiles des Bundesbaugesetzes<br />
vom 23. Juni 1960 (Bundesgesetzbl. I<br />
S. 341) sind anzuwenden.<br />
§ 5<br />
Anwendung auf bestehende<br />
Pachtverhältnisse<br />
Ein Pachtvertrag über kleingärtnerisch genutztes<br />
Land, <strong>der</strong> zur Zeit des Inkrafttretens dieses<br />
Gesetzes besteht, richtet sich von diesem Zeitpunkt<br />
an nach dem neuen Recht.<br />
§ 6<br />
Geltung in Berlin<br />
Dieses Gesetz gilt nach Maßgabe des § 13 Abs.<br />
1 des Dritten Überleitungsgesetzes vom 4. Januar<br />
1952 (Bundesgesetzbl. I S. 1) auch im Land Berlin.<br />
§ 7<br />
Schlußvorschriften<br />
(1) Dieses Gesetz tritt am Ersten des auf die<br />
Verkündung folgenden Monats in Kraft.<br />
(2) Gleichzeitig treten außer Kraft, soweit sie nicht<br />
bereits früher ihre Geltung verloren haben:<br />
1. § 4 Abs. 2 und § 5 Abs. 2 bis 4 <strong>der</strong> Kleingarten-<br />
und Kleinpachtlandordnung vom 31. Juli<br />
1919 (Bundesgesetzbl. I S. 1371),<br />
2. §§ 7 bis 9 des Kleingartengesetzes des Landes<br />
Schleswig-Holstein vom 3. Februar 1948<br />
(Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-<br />
Holstein S. 148),<br />
3. § 3 <strong>der</strong> Rechtsanordnung über die Bereitstellung<br />
von Grundstücken für kleingärtnerische Nutzung<br />
vom 21. März 1947 (Amtsblatt des Staatssekretariats<br />
für das französisch besetzte Gebiet<br />
Württembergs und Hohenzollerns S. 748),<br />
4. § 1 Abs. 2 Buchstabe d sowie Abschnitt II <strong>der</strong> Verordnung<br />
über Kündigungsschutz und an<strong>der</strong>e kleingartenrechtliche<br />
Vorschriften in <strong>der</strong> Fassung vom<br />
15. Dezember 1944 (Reichsgesetzbl. I S. 347).<br />
Die Gültigkeit von Pachtverträgen, die auf Grund<br />
<strong>der</strong> unter Nummern 1 bis 3 genannten Vorschriften<br />
begründet worden sind, bleibt durch das Außerkrafttreten<br />
unberührt.<br />
(3) Wo auf Vorschriften verwiesen wird, die<br />
durch dieses Gesetz aufgehoben o<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t<br />
werden, erhält die Verweisung ihren Inhalt aus<br />
den entsprechenden neuen Vorschriften. Einer<br />
Verweisung steht es gleich, wenn die Anwendbarkeit<br />
<strong>der</strong> in Satz 1 bezeichneten Vorschriften<br />
stillschweigend vorausgesetzt wird.
1921<br />
26 Chronik<br />
Musterpachtvertrag 1921<br />
Stadtgruppe <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtner<br />
e. V.<br />
G e s c h ä f t s s t e l l e : D e u t s c h l a n d h a u s , Z i m m e r 5 2 8<br />
Sprechstunden des Geschäftsführers (Raterteilung in allen<br />
Gartenfragen): Dienstags von 10 - 12 und 16 - 19 Uhr<br />
Pachtvertrag Nr: 8663<br />
§ 1. Die Stadtgruppe <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtner e. V. im Reichsbund <strong>der</strong> Kleingärtner<br />
und Kleinsiedler Deutschlands e. V., weiterhin kurz „Stadtgruppe“<br />
genannt, vertreten durch ihren Stadtgruppenführer, verpachtet aus ihrem<br />
Hauptpachtvertrage als gemeinnütziger Zwischenpächter an das Mitglied<br />
des ihr angeschlossenen Kleingärtnervereins:<br />
<strong>Essen</strong>:<br />
Herrn<br />
Frau<br />
(Vereinsstempel einsetzen)<br />
im folgenden kurz „Pächter“ genannt, von ihrem Pachtgelände an <strong>der</strong><br />
in ihrer Gartengruppe<br />
ein Teilstück von<br />
Straße<br />
Quadratruten* Größe zur kleingärtnerischen Nutzung<br />
für den im voraus zu zahlenden Jahrespachtpreis von<br />
Rpf. je<br />
Quadratrute, insgesamt von RM . Für jede erfor<strong>der</strong>lich werdende<br />
Mahnung sind die entstehenden Schreibgebühren und Portoauslagen zu<br />
entrichten. Über sämtliche Zahlungen an die Stadtgruppe für Pacht- und<br />
Organisationsbeiträge leisten die zuständigen Bezirksleiter Quittung auf<br />
vorgedruckten Einheitsdurchschreibequittungen <strong>der</strong> Stadtgruppe. Jede<br />
Quittung darf nur in dem oben rechts des Quittungsvordruckes bezeichneten<br />
Monat ausgestellt sein. Für an<strong>der</strong>e Monate wird die Quittung stadtgruppenseitig<br />
nicht anerkannt. Haftpflichtversicherungs- und Entschädigungsansprüche<br />
werden nur berücksichtigt, wenn die fälligen Pacht- und<br />
Organisationsbeträge rechtzeitig entrichtet wurden.<br />
Werden von Amts wegen die Kleingartenpachtpreise geän<strong>der</strong>t, so behält<br />
sich die Stadtgruppe die Verän<strong>der</strong>ung des vereinbarten Pachtsatzes vor.<br />
Der Pächter versichert, daß er keine weiteren Nutzungsflächen in Bewirtschaftung<br />
hat. Ihm ist bekanntgegeben, daß er Entziehung des ihm durch<br />
diesen Vertrag übergebenen Grundstückes zu gewärtigen hat, wenn er<br />
bereits über eine Nutzungsfläche verfügt, die <strong>der</strong> ortsüblichen Kleingartengröße<br />
entspricht und die Stadtgruppe die Nachfrage nach Kleingartenland<br />
nicht befriedigen kann.<br />
§ 2. Dieser Vertrag läuft für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember des<br />
Ausstellungsjahres. Seine jedesmalige Verlängerung um ein weiteres Jahr<br />
wird zugesichert, sofern sich <strong>der</strong> Pächter keine Verstöße gegen ihn hat<br />
zuschulden kommen lassen und wenn er seine Pacht für das neue Jahr<br />
im voraus bezahlt hat. Die Verlängerung wird auf <strong>der</strong> letzten Seite dieses<br />
Vertrages durch den zuständigen Bezirksleiter <strong>der</strong> Stadtgruppe vollzogen.<br />
Er erlischt jedoch automatisch mit dem Ablauf des Hauptvertrages.<br />
§ 3. Das Pachtjahr ist das Kalen<strong>der</strong>jahr. Die volle Jahrespacht ist auch<br />
dann fällig, wenn das Pachtverhältnis erst im Laufe des Pachtjahres beginnt.<br />
Als Kündigungstermin wird <strong>der</strong> 1. Oktober jeden Jahres zum Schluß<br />
des Kalen<strong>der</strong>jahres bei<strong>der</strong>seits vereinbart, jedoch mit <strong>der</strong> Maßgabe, daß<br />
die Stadtgruppe nur bei Erlöschen des Hauptvertrages sowie bei vorsätzlichen<br />
o<strong>der</strong> grobfahrlässigen Vertragsverletzungen trotz wie<strong>der</strong>holter<br />
Mahnungen, die vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen, kündigen kann.<br />
(Siehe Gartenordnung.)<br />
§ 4. Die Errichtung von massiven Bauten je<strong>der</strong> Art, Wohnlauben, Stallungen<br />
und <strong>der</strong>gleichen ist verboten. Im Falle <strong>der</strong> Zuwi<strong>der</strong>handlung ist die<br />
Stadtgruppe berechtigt, ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist und ohne<br />
jede Entschädigung das Pachtverhältnis zu lösen und sofortige Räumung<br />
zu verlangen. Die Errichtung sonstiger Anlagen, wie Lauben, Zäune, Wasserleitungen<br />
usw. darf nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Stadtgruppe erfolgen. Zur<br />
Genehmigung bedarf es <strong>der</strong> Vorlage zweier übereinstimmen<strong>der</strong> genauer<br />
Pläne <strong>der</strong> beabsichtigten Anlage, denen ein Lageplan des Gartens, in dem<br />
die Anlage geplant ist, beigefügt sein muß. In dem schriftlich zu stellenden<br />
Genehmigungsantrag sind gleichzeitig nähere Erläuterungen in Form einer<br />
Baubeschreibung zu geben.<br />
§ 5. Der Pächter verpflichtet sich, das gepachtete Land nur kleingärtnerisch<br />
zu nutzen, d. h. durch Obst-, Gemüse-, Kartoffel- und Blumenzucht,<br />
und nachfolgende Gartenordnung als Teil des Pachtvertrages genau zu<br />
beachten. Sofortige Räumung des Gartens ohne irgendwelche Entschädigung<br />
kann die Stadtgruppe verlangen, wenn <strong>der</strong> Pächter<br />
a) den Pachtpreis und die festgesetzten Zuschläge nicht fristgemäß<br />
zahlt,<br />
b) sich eine unehrenhafte, ärgerniserregende o<strong>der</strong> schädigende<br />
Handlungsweise gegen den Staat, den Verpächter o<strong>der</strong> die übrigen<br />
Gartenpächter zuschulden kommen läßt,<br />
c) sich unter Umgehung <strong>der</strong> Stadtgruppe in die Nutznießung eines<br />
Gartens gebracht hat.<br />
Der Gartenpächter erkennt ausdrücklich an, daß die unter a bis c genannten<br />
Gründe als „wichtig“ im Sinne des § 3 <strong>der</strong> Kleingarten- und Kleinpachtlandordnung<br />
vom 31. Juli 1919 anzusehen sind. Dem Grundstückseigentümer<br />
gegenüber sind die mit ihren Gärten an öffentlichen Wegen und<br />
Straßen liegenden Pächter haftbar. Die Unterhaltung <strong>der</strong> Außeneinfriedung,<br />
<strong>der</strong> Tore und etwaiger zum gemeinschaftlichen Gebrauch bestimmter<br />
Anlagen ist Sache <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> Pächter einer Gartengruppe.<br />
§ 6. Die Stadtgruppe <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtner e. V. bemüht sich, die Schaffung<br />
vorbildlicher Kleingartenanlagen durch Vermittlung o<strong>der</strong> eigene Hergabe<br />
von Krediten zu för<strong>der</strong>n. Wird eine Gartengruppe durch einen von<br />
<strong>der</strong> Stadtgruppe vermittelten o<strong>der</strong> von ihr selbst gegebenen Kredit ausgebaut,<br />
so werden die anteiligen Tilgungsraten <strong>der</strong> Pacht zugeschlagen und<br />
sind mit ihr pünktlich an den zuständigen Bezirksleiter <strong>der</strong> Stadtgruppe zu<br />
den von ihr festgesetzten Zahlungsterminen zu entrichten.<br />
§ 7. Alle zum Zwecke <strong>der</strong> vorübergehenden Nutzung auf dem Pachtgrundstück<br />
angepflanzten Obstbäume, Ziergehölze sowie etwa errichtete Gartenlauben<br />
bleiben Eigentum des Pächters.<br />
* Quadratrute = 14,18 qm
Chronik<br />
1972<br />
27<br />
Musterpachtvertrag 1972<br />
§ 1 Pachtgegenstand, Pachtpreis<br />
1. Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine<br />
e.V., nachfolgend ,,<strong>Stadtverband</strong>“ genannt, verpachtet<br />
zur sofortigen Benutzung aus seinem<br />
Hauptvertrag an das Mitglied des ihm angeschlossenen<br />
Kleingärtnervereins<br />
<strong>Essen</strong><br />
(Vereinsstempel einsetzen)<br />
3. Sämtliche Zahlungen an den <strong>Stadtverband</strong> für<br />
Pacht, Pflegeumlage, Wohngeld, Kredittilgungsraten<br />
und Organisationsbeiträge sind über das Postscheckkonto<br />
<strong>Essen</strong><br />
zu leisten.<br />
An<strong>der</strong>e Quittungen als die Zahlkartenabschnitte <strong>der</strong><br />
Postämter werden vom <strong>Stadtverband</strong> im Streitfalle<br />
nicht anerkannt. Werden mit behördlicher Zustimmung<br />
die Kleingartenpachtpreise geän<strong>der</strong>t, so behält<br />
sich <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> ebenfalls Än<strong>der</strong>ung des<br />
vereinbarten Pachtzinses vor.<br />
§ 2 Pachtdauer<br />
Herrn/Frau<br />
im folgenden ,,Pächter“ genannt, von seinem Pachtgelände<br />
an <strong>der</strong><br />
Straße<br />
Dieser Vertrag läuft für die Zeit vom 1. Januar bis<br />
31. Dezember des Ausstellungsjahres. Seine Verlängerung<br />
um je ein weiteres Jahr wird vom <strong>Stadtverband</strong><br />
zugesichert, sofern <strong>der</strong> Pächter seinen Verpflichtungen<br />
rechtzeitig nachkommt. Er erlischt automatisch<br />
mit <strong>der</strong> Beendigung des Generalpachtvertrages<br />
des <strong>Stadtverband</strong>es. Die Anpachtung mehrerer<br />
D a u e r g ä r t e n ist unstatthaft.<br />
in <strong>der</strong> Kleingartenanlage<br />
eine Teilparzelle von qm Größe zur kleingärtnerischen<br />
Nutzung für den im Voraus zu zahlenden<br />
Jahrespachtpreis von z. Zt.<br />
und eine stadteigene Laube<br />
zum Jahrespachtpreis von z. Zt.<br />
insgesamt<br />
Dpf. je qm<br />
DM<br />
DM jährlich.<br />
2. Für jede bei nicht rechtzeitiger Bezahlung erfor<strong>der</strong>lich<br />
werdende Mahnung sind die entstehenden<br />
Schreibgebühren und Portoauslagen (z. Zt. DM<br />
1,50) zu entrichten.<br />
§ 3 Pachtjahr, Kündigung<br />
1. Das Pachtjahr ist das Kalen<strong>der</strong>jahr.<br />
2. Die Landpacht ist jährlich im Voraus zu entrichten,<br />
die Laubenpacht vierteljährlich im voraus. Die<br />
volle Jahrespacht (einschl. <strong>der</strong> Laubenpacht o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Laubenamortisation) ist auch dann fällig, wenn<br />
das Pachtverhältnis erst im Laufe des Pachtjahres<br />
beginnt o<strong>der</strong> endet. Beginnt die Pachtzeit erst am<br />
1.10., so ist für den Rest des Jahres keine Bodenpacht,<br />
wohl aber Laubenpacht und Laubenamortisation<br />
zu entrichten. In Zweifelsfällen entscheidet<br />
<strong>der</strong> Vorstand des <strong>Stadtverband</strong>es. Für jede Parzelle<br />
darf die Jahrespacht nur einmal erhoben werden.<br />
* Eine Quadratrute entspricht 14,18 qm.<br />
Eine Preußische Rute entspricht 12 Fuß, das sind<br />
2 Klafter o<strong>der</strong> 3,766 m.
28 1980–<strong>2009</strong><br />
Chronik<br />
Die lautlose Revolution im Kleingartenwesen<br />
<strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong><br />
Stadtökologisch sind Kleingärten in einer Großstadt unverzichtbar.<br />
Alle politischen Parteien sind für Kleingärten, die Verwaltung<br />
sieht das aber lei<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s.<br />
In den Anfangsjahren des Verbandes waren Bürgermeister<br />
sogar Vorsitzende des Verbandes.<br />
Im 3. Reich war natürlich die Staatsmacht oberstes<br />
Organ. Kleingärten waren ein Teil <strong>der</strong> für den Krieg wichtigen<br />
Heimatfront.<br />
Nach dem Krieg bis ca. 1980 war es selbstverständlich, dass<br />
die Verwaltung sich um ihre 60 % städtischer Kleingärten kümmerte.<br />
Um die restlichen 40 % musste <strong>der</strong> Verband sich zu<br />
100 % selbst kümmern.<br />
Ab 1980 baute die Verwaltung ab, allein drei Planstellen beim<br />
Grünflächenamt wurden ersatzlos gestrichen. Reparaturen im<br />
öffentlichen Bereich wurden auf null zurückgefahren. Kleingärten<br />
wurden keine mehr gebaut. Die letzten drei Anlagen<br />
„Am Hang“, „Uhlenbroich“ und „Drokamp“ (Bunte Gärten) hat<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> ohne einen Cent von <strong>der</strong> Gemeinde errichtet.<br />
Die Zahlungen für die Pflege des Begleitgrüns (öffentliche<br />
Anlagen) wurden ohne Begründung eingestellt, Kommunalabgaben<br />
wurden auf die Kleingärtner umgelegt. Die Verwaltung<br />
erweckte weiterhin den Eindruck, für alles zuständig zu sein,<br />
allerdings ohne etwas dafür zu tun! Es gibt keine rechtliche<br />
Absicherung für die privaten Anlagen.<br />
Der Verband ist rechtlich selbstständig und kann nicht nur, son<strong>der</strong>n<br />
muss sogar mit dem Partner Stadt <strong>Essen</strong> streng hierarchisch<br />
umgehen, wobei partnerschaftlich sicher besser wäre.<br />
Die Gemeinde sieht das Kleingartenwesen im Gegensatz zur<br />
Politik nicht als eine ihrer Grundaufgaben für die Stadtentwicklung,<br />
son<strong>der</strong>n als eine zwar wichtige, aber eben nur normale<br />
Vertragserfüllung. Dabei bleibt natürlich jede Zukunftsplanung<br />
auf <strong>der</strong> Strecke.<br />
Der <strong>Stadtverband</strong> lässt sich von den Wirrungen nicht beirren<br />
und arbeitet für die Zukunft des Kleingartenwesens und<br />
damit für unsere Stadt <strong>Essen</strong> (alle Bürger) und für die ca.<br />
9.100 Kleingärtner.<br />
Auf den folgenden Seiten werden die vielen Aktivitäten und Neuerungen des <strong>Stadtverband</strong>es aufgeführt:<br />
Von <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er Kleingartengrund und -boden GmbH, dem <strong>Essen</strong>er Modell<br />
<strong>der</strong> Entsorgung, dem Aufbau einer Wegereparaturkolonne, dem Mustergarten, dem Kleingartenlehrpfad,<br />
dem Grünen Boten, <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> VHS, dem Bau von Bürgertoiletten, den<br />
Teilnahmen an Ausstellungen, <strong>der</strong> Kleingartenzentrale und dem Schulungscenter in <strong>der</strong> Schnütgenstraße<br />
bis hin zum Kooperationsversuch mit <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong>.
Chronik<br />
29<br />
Die Gründung <strong>der</strong><br />
<strong>Essen</strong>er Kleingartengrund<br />
und -boden<br />
gem. GmbH<br />
Wie bekannt ist, liegt <strong>der</strong> Deckungsgrad für Kleingärten in <strong>Essen</strong><br />
auf kommunalem Gebiet bei ca. 60 %. Als ab 1985 beginnend<br />
die damaligen Grundstückseigentümer ihre Grundstücke<br />
(Kleingärten) abstoßen wollten, weil sie ihre Industriearbeiten<br />
einstellten, standen die Kleingärtner ohne Schutz da. Das<br />
Bundeskleingartengesetz sichert nur Gärten auf städtischem<br />
Grund und Boden ab. Die Stadt <strong>Essen</strong> hat das Aufkaufen,<br />
wie es an<strong>der</strong>e Gemeinden getan haben, abgelehnt. In <strong>Essen</strong><br />
muss sich <strong>der</strong> Bürger, wenn er Kleingärtner ist, selbst helfen.<br />
Dies führte zur Gründung <strong>der</strong> „<strong>Essen</strong>er Kleingartengrund und<br />
-boden gem. GmbH“. Sie kauft das Gelände auf, um es über<br />
Umwege als Eigentum für die Kleingärtner zu sichern. Die <strong>Essen</strong>er<br />
Kleingärtner haben bis heute ca. 16,5 Mio. Euro für die<br />
Sicherung ihrer Anlagen aufgebracht. Je<strong>der</strong> 5. Kleingarten in<br />
unserer Stadt ist Eigentum <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er Kleingartengrund und<br />
-boden gem. GmbH. Siehe hierzu auch den Zeitungsartikel.<br />
Entsorgung: Das<br />
<strong>Essen</strong>er Modell<br />
Es ist richtig, dass Umweltschutz an Bedeutung gewinnt. Es<br />
ist aber auch richtig, dass <strong>der</strong> Kleingarten im Freizeitbereich<br />
einen immer höheren Stellenwert hat. Diese Schere, mehr<br />
Umweltschutz und gleichzeitig einen längeren Aufenthalt im<br />
Kleingarten, schafft natürlich Probleme. Das konservative<br />
Bundeskleingartengesetz lässt eine umweltfreundliche, menschengerechte<br />
Entsorgung nicht zu. Eine Laube darf nur in<br />
einfachster Ausführung errichtet werden und dazu gehört Abwasserentsorgung<br />
nicht. <strong>Essen</strong> hat sich in zähen Verhandlungen<br />
mit <strong>der</strong> Verwaltung, örtlich im Bereich einer juristischen<br />
Grauzone, auf das „<strong>Essen</strong>er Modell“ geeinigt. In je<strong>der</strong> Anlage<br />
wurde ein so genannter Hausanschluss beantragt (das ist<br />
rechtlich möglich), z. B. für das Vereinshaus, <strong>der</strong> dann auf Kosten<br />
<strong>der</strong> Kleingärtner von Bauunternehmern baurechtlich exakt<br />
ausgeführt wurde. Dieser Anschluss mündet in <strong>der</strong> Anlage<br />
in einem Sammler. Wenn nun <strong>der</strong> einzelne Kleingärtner sein<br />
Abwasser (z. B. Spülwasser, Fäkalien usw.) in den Sammler<br />
bringt, ist das nicht genehmigungspflichtig. Mit dieser leichten<br />
Trickserei (lei<strong>der</strong>) ist <strong>der</strong> Umwelt, aber auch den Menschen<br />
geholfen. Ca. 7,6 Mio. Euro haben die Kleingärtner bereits investiert.<br />
Selbst die Genehmigungsgebühren für den jeweiligen<br />
Hausanschluss mussten die Kleingärtner selbst zahlen (s. Zeitungsausschnitt).
30 Chronik<br />
Aufbau einer Wegereparaturkolonne<br />
In ihrer vornehmen Zurückhaltung hat die Stadt <strong>Essen</strong> in den<br />
letzten Jahrzehnten kaum Reparaturen an den öffentlichen<br />
Wegen, die laut Vertrag von <strong>der</strong> Stadt repariert werden müssten,<br />
durchgeführt. Im Bereich <strong>der</strong> privaten Kleingärten hat <strong>der</strong><br />
<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> dies schon immer selbst erledigt. Die<br />
Kleingärtner waren dazu gezwungen eine Wegebau- und Reparaturkolonne<br />
aufzustellen, die die jahrzehntelangen Rückstände<br />
aufzuarbeiten versucht. Erfreulicherweise übernimmt<br />
die Stadt <strong>Essen</strong> hier wenigstens die Sachkosten. Es musste<br />
hier auch ein Arbeitsplatz (Vorarbeiter) geschaffen werden,<br />
<strong>der</strong> vom <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> finanziert wird. Die übrigen Helfer<br />
stellt uns erfreulicherweise das Jobcenter in Form von Gemeinwohlarbeitern<br />
zur Verfügung.<br />
Der Mustergarten<br />
Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> betreibt in <strong>der</strong> Gruga <strong>Essen</strong> auch<br />
einen Mustergarten im Bereich <strong>der</strong> Mustergartenanlage.<br />
Hier wird gezeigt wie sich die Rahmenbedingungen des<br />
Bundeskleingartengesetzes auf einen Kleingarten auswirken<br />
sollen.
Chronik<br />
31<br />
Der Kleingartenlehrpfad<br />
Nach § 2 des Bundeskleingartengesetzes ist es Aufgabe des<br />
<strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong>, Fachberater und Gartenpächter sachkundig<br />
zu schulen. Hierzu hat <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> auf einer<br />
Fläche von ca. 4.500 qm² einen Kleingartenlehrpfad angelegt,<br />
auf dem regelmäßig Lehrgänge durchgeführt werden. In<br />
erster Linie geht es in diesen um ökologisches Kleingärtnern.<br />
Sie werden in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> VHS durchgeführt. Im<br />
letzten Jahr waren es allein 13 Lehrgänge. Auf dem Lehrpfad<br />
befindet sich außerdem ein Stollenmundloch einer ehemaligen<br />
Kleinzeche mit echter Kohle.
32 Chronik<br />
Der Grüne Bote<br />
Bereits in den Jahren 1936 / 37 hatte <strong>der</strong> Verband den Versuch unternommen, mit einer Beilage für<br />
<strong>Essen</strong> im „Westdeutschen Kleingärtner“ eine eigene Publikation herauszubringen. Sie wurde allerdings<br />
nach kurzer Zeit wie<strong>der</strong> eingestellt, da eine zu große Selbstständigkeit vom Regime nicht<br />
gewünscht war. Im Jahre 1993 hat <strong>der</strong> Verband entschieden eine eigene Zeitung für alle Kleingärtner<br />
herauszugeben, auch an <strong>der</strong> Notwendigkeit <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit im Sinne des mo<strong>der</strong>nen<br />
Kleingartenwesens. Sie wird allen Kleingärtnern 6 mal jährlich zugestellt.<br />
Oben links sehen Sie die Zeitschrift „Der Westdeutsche Kleingärtner“.<br />
Und außerdem „den Grünen Boten“ im Wandel <strong>der</strong> Zeit. Von <strong>der</strong> Erstausgabe (oben rechts) bis hin<br />
zur letzten <strong>Ausgabe</strong> mit Ankündigung unseres Jubiläums.
Chronik<br />
33<br />
Witz 1936<br />
Erst ist man willkommen, dann wird man gewarnt, schließlich<br />
von den Hunden gehetzt und zuletzt noch erschossen!<br />
Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> VHS<br />
Seit einigen Jahren gibt es bei Lehrgängen eine aktive Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> VHS <strong>Essen</strong>. Der <strong>Stadtverband</strong> stellt die Einrichtungen<br />
und die VHS teilweise die Referenten und macht<br />
darüber hinaus über ihre Kanäle einen Großteil <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
(siehe aktuellen Prospekt <strong>der</strong> VHS).
34 Chronik<br />
Bau von<br />
Bürgertoiletten<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit hat<br />
<strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> im Bereich des<br />
Lehrpfades eine Bürgertoilette eröffnet,<br />
die für je<strong>der</strong>mann zugänglich ist. Eine<br />
Serviceleistung des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong><br />
für die Bürger unserer Stadt.<br />
Teilnahme an<br />
Ausstellungen<br />
und Messen<br />
Wer ein Teil einer Großstadtgesellschaft<br />
ist hat auch Verpflichtungen gegenüber<br />
dieser. Diese Verpflichtungen werden<br />
durch Ausstellungen <strong>der</strong> Vereine im Bereich<br />
von Stadtteilaktionen, aber auch<br />
in <strong>der</strong> Hauptsache durch den <strong>Stadtverband</strong><br />
<strong>Essen</strong>, z. B. bei <strong>der</strong> jährlichen<br />
Messe „Haus und Garten“ in <strong>der</strong> Messe<br />
<strong>Essen</strong> und auch bei <strong>der</strong> jährlichen Ausstellung<br />
„<strong>Essen</strong> Erntet“ in <strong>der</strong> Orangerie<br />
<strong>der</strong> Gruga, wahrgenommen.
Chronik<br />
35<br />
Kleingartenzentrale<br />
Eine <strong>der</strong> größten Aufgaben <strong>der</strong> letzten<br />
Jahrzehnte war <strong>der</strong> Aufbau unseres<br />
Verwaltungs- und Schulungszentrums.<br />
Bis 1980 hatte <strong>der</strong> <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong><br />
eine repräsentative Zentrale in <strong>der</strong> Gruga<br />
<strong>Essen</strong> (siehe Bild unten links). Diese<br />
Zentrale wurde damals verkauft und<br />
eine Büroetage ohne Grün, mitten in <strong>der</strong><br />
Innenstadt, gekauft. Man glaubte, man<br />
bräuchte nur zu verwalten, d. h. Pacht<br />
rein, Pacht raus und mehr nicht. Die<br />
gesellschaftliche Entwicklung war aber<br />
eine an<strong>der</strong>e. Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong><br />
hat deshalb einen ehemaligen Betriebshof<br />
von Grün und Gruga gekauft und für<br />
seine Zwecke umgebaut. Neben <strong>der</strong> Verwaltung<br />
gibt es noch ein Schulungszentrum,<br />
ein Materiallager uvm.<br />
Das Schulungszentrum <strong>der</strong> Stadtgruppe<br />
<strong>Essen</strong> 1938 in <strong>der</strong> Gruga.<br />
Schulungscenter<br />
Also lautet ein Beschluß:<br />
Daß <strong>der</strong> Mensch was lernen muß.<br />
Die Schulung von Kleingärtnern, Fachberatern,<br />
Vorsitzenden usw. ist eine<br />
zwingende Aufgabe nach dem Bundeskleingartengesetz.<br />
Solange wir nur<br />
die Büroetage in <strong>der</strong> Hindenburgstraße<br />
hatten, musste bei den Veranstaltungen<br />
von Vereinsheim zu Vereinsheim gesprungen<br />
werden, mit oft erheblichem<br />
organisatorischem Aufwand. An <strong>der</strong><br />
Schnütgenstraße in Steele, also in unserer<br />
Zentrale, wurde ein ehemaliger LKW<br />
Unterstand zu einer Schulungsstätte für<br />
ca. 55 Personen ausgebaut. Hier finden<br />
auch die meisten Theorieveranstaltungen<br />
mit <strong>der</strong> VHS statt.
36 Chronik<br />
Der Verbandsvorsitzende Heinz Schuster im Gespräch mit dem Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger.<br />
Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong><br />
Aufgrund <strong>der</strong> momentanen unglücklichen<br />
Situation des Kleingartenwesens,<br />
ist vom <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> vorgeschlagen<br />
worden, mit <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong> zu kooperieren.<br />
Von Politik und Verwaltung<br />
wurde dies sehr freudig aufgenommen.<br />
Es wurde im Jahre 2008 ein Kooperationsvertrag<br />
geschlossen. Als er mit<br />
Leben gefüllt werden sollte (z. B. eine<br />
gemeinsame Geschäftsführung), zog<br />
die Stadt <strong>Essen</strong> die Notbremse. Für uns<br />
Kleingärtner unverständlich, denn wir<br />
weisen nochmals auf die Ausgangssituation<br />
in <strong>Essen</strong> hin. Da 40 % <strong>der</strong> Kleingärten<br />
in privater Hand (vom <strong>Stadtverband</strong><br />
teilweise dazu gepachtet) sind,<br />
wäre es für die Zukunft unabdingbar<br />
gewesen, als gemeinsames Ziel im Interesse<br />
des Stadtklimas, aber auch für<br />
die Menschen diese Grünzonen (Pantoffelgrün)<br />
zu erhalten. Im Rahmen einer<br />
solchen Chronik, die sich an Fakten<br />
hält, kann man ruhig berichten, dass <strong>der</strong><br />
<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> den Vertrag wie<strong>der</strong><br />
gekündigt hat. Wir wollten Partnerschaft<br />
auf Augenhöhe und so hat das unsere<br />
Stadt <strong>Essen</strong>, zumindest große Teile <strong>der</strong><br />
Verwaltung, im Nachhinein doch nicht<br />
verstanden. Wir haben Mut genug, die<br />
Zukunft für <strong>Essen</strong> wie<strong>der</strong> allein zu gestalten.<br />
Der politische Aufwand wird<br />
zwar höher sein, aber die Freiheit ist es<br />
uns wert. Die Zukunft muss praktisch<br />
gestaltet und nicht verwaltet werden.<br />
Das ist unser Grundsatz und wer das<br />
anerkennt, ist unser Partner.<br />
Der Vorstand<br />
Der zurzeit amtierende Vorstand<br />
des <strong>Stadtverband</strong>es <strong>Essen</strong> <strong>der</strong><br />
Kleingärtnervereine e. V.<br />
v.l.n.r.: Ingo Graef, KGV Hellweg e. V.,<br />
Beisitzer; Klaus Nötzold, KGV <strong>Essen</strong> West e. V.,<br />
Beisitzer; Siegfried Liedtke, KGV Altstadt Nord<br />
e. V., stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>; Heinz Schuster, Vorsitzen<strong>der</strong>;<br />
Hans-Jürgen Mangartz, KGV <strong>Essen</strong>-<br />
Borbeck e. V., Beisitzer.
Chronik<br />
37<br />
Mo<strong>der</strong>ne Kommunikation<br />
im Kleingartenwesen<br />
Wir wissen nicht, wie es unsere Vorgänger vor 90 Jahren geschafft<br />
haben, die vielen Kleingärten und Pächter zu verwalten<br />
(siehe wechselnde Mitglie<strong>der</strong>zahlen durch die Jahrzehnte),<br />
aber sie haben es geschafft!<br />
Was haben wir heute alles:<br />
Telefon<br />
Fax<br />
Internet, eine eigene Homepage<br />
E-Mail<br />
Unsere Vorgänger hatten keine Autos, es gab nur die<br />
Straßenbahn, das Fahrrad, o<strong>der</strong> man ging zu Fuß. Auch die<br />
Buchhaltung hatte keinen Computer und keine Rechenmaschine<br />
zur Verfügung. Für das Schreiben und Kopieren von<br />
Briefen gab es nur bedingt erste Kopierer, das meiste musste<br />
von Hand (ab)geschrieben werden.<br />
Pachten mussten bar bezahlt werden und das monatlich. Auch<br />
Versammlungen <strong>der</strong> Vereine fanden monatlich statt, eingeladen<br />
wurde fast immer über die Tageszeitung. Für diese Versammlungen<br />
gab es natürlich auch noch keine Lautsprecheranlagen.<br />
Vor 90 Jahren gab es dies alles nicht!
1984<br />
38 Chronik<br />
1984 – Auszug aus dem<br />
Bundeskleingartengesetz<br />
Im Jahre 1984 gab es eine Revolution im Kleingartenwesen, nämlich das Bundeskleingartengesetz.<br />
Es gilt noch heute, ist aber lei<strong>der</strong>, nach Ansicht <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er Kleingärtner, vom Zeitgeist<br />
überrollt worden.<br />
§ 1<br />
Begriffsbestimmungen<br />
(1) Ein Kleingarten ist ein Garten, <strong>der</strong><br />
1. dem Nutzer (Kleingärtner) zur nichterwerbsmäßigen gärtnerischen<br />
Nutzung, insbeson<strong>der</strong>e zur Gewinnung von<br />
Gartenbauerzeugnissen für den Eigenbedarf, und zur Erholung<br />
dient (kleingärtnerische Nutzung) und<br />
2. in einer Anlage liegt, in <strong>der</strong> mehrere Einzelgärten mit gemeinschaftlichen<br />
Einrichtungen, zum Beispiel Wegen,<br />
Spielflächen und Vereinshäusern, zusammengefasst sind<br />
(Kleingartenanlage).<br />
(2) Kein Kleingarten ist<br />
1. ein Garten, <strong>der</strong> zwar die Voraussetzungen des Absatzes 1<br />
erfüllt, aber vom Eigentümer o<strong>der</strong> einem seiner Familienangehörigen<br />
im Sinne des § 8 Abs. 1 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes<br />
genutzt wird (Eigentümergarten);<br />
2. ein Garten, <strong>der</strong> einem zur Nutzung einer Wohnung Berechtigten<br />
im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Wohnung überlassen ist<br />
(Wohnungsgarten);<br />
3. ein Garten, <strong>der</strong> einem Arbeitnehmer im Zusammenhang mit<br />
dem Arbeitsvertrag überlassen ist (Arbeitnehmergarten);<br />
4. ein Grundstück, auf dem vertraglich nur bestimmte Gartenbauerzeugnisse<br />
angebaut werden dürfen;<br />
5. ein Grundstück, das vertraglich nur mit einjährigen Pflanzen<br />
bestellt werden darf (Grabeland).<br />
(3) Ein Dauerkleingarten ist ein Kleingarten auf einer Fläche, die<br />
im Bebauungsplan für Dauerkleingärten festgesetzt ist.<br />
§ 2<br />
Kleingärtnerische Gemeinnützigkeit<br />
Eine Kleingärtnerorganisation wird von <strong>der</strong> zuständigen Landesbehörde<br />
als gemeinnützig anerkannt, wenn sie im Vereinsregister<br />
eingetragen ist, sich <strong>der</strong> regelmäßigen Prüfung <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
unterwirft und wenn die Satzung bestimmt, dass<br />
1. die Organisation ausschließlich o<strong>der</strong> überwiegend die För<strong>der</strong>ung<br />
des Kleingartenwesens sowie die fachliche Betreuung<br />
ihrer Mitglie<strong>der</strong> bezweckt,<br />
2. erzielte Einnahmen kleingärtnerischen Zwecken zugeführt<br />
werden und<br />
3. bei <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong>en Vermögen für<br />
kleingärtnerische Zwecke verwendet wird.<br />
§ 3<br />
Kleingarten und Gartenlaube<br />
(1) Ein Kleingarten soll nicht größer als 400 Quadratmeter sein.<br />
Die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und<br />
<strong>der</strong> Landschaftspflege sollen bei <strong>der</strong> Nutzung und Bewirtschaftung<br />
des Kleingartens berücksichtigt werden.<br />
(2) Im Kleingarten ist eine Laube in einfacher Ausführung mit<br />
höchstens 24 Quadratmetern Grundfläche einschließlich<br />
überdachtem Freisitz zulässig; die §§ 29 bis 36 des Baugesetzbuchs<br />
bleiben unberührt. Sie darf nach ihrer Beschaffenheit,<br />
insbeson<strong>der</strong>e nach ihrer Ausstattung und Einrichtung,<br />
nicht zum dauernden Wohnen geeignet sein.<br />
(3) Die Absätze 1 und 2 gelten entsprechend für Eigentümergärten.<br />
Zweiter Abschnitt<br />
Kleingartenpacht<br />
§ 4<br />
Kleingartenpachtverträge<br />
(1) Für Kleingartenpachtverträge gelten die Vorschriften des<br />
Bürgerlichen Gesetzbuchs über die Pacht, soweit sich aus<br />
diesem Gesetz nichts an<strong>der</strong>es ergibt.<br />
(2) Die Vorschriften über Kleingartenpachtverträge gelten, soweit<br />
nichts an<strong>der</strong>es bestimmt ist, auch für die Pacht von<br />
Grundstücken zu dem Zweck, sie aufgrund einzelner Kleingartenpachtverträge<br />
weiterzuverpachten (Zwischenpacht).<br />
Ein Zwischenpachtvertrag, <strong>der</strong> nicht mit einer als gemeinnützig<br />
anerkannten Kleingärtnerorganisation o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinde<br />
geschlossen wird, ist nichtig. Nichtig ist auch ein Vertrag<br />
zur Übertragung <strong>der</strong> Verwaltung einer Kleingartenanlage,<br />
<strong>der</strong> nicht mit einer in Satz 2 bezeichneten Kleingärtnerorganisation<br />
geschlossen wird.<br />
(3) Wenn öffentliche Interessen dies erfor<strong>der</strong>n, insbeson<strong>der</strong>e<br />
wenn die ordnungsgemäße Bewirtschaftung o<strong>der</strong> Nutzung<br />
<strong>der</strong> Kleingärten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kleingartenanlage nicht mehr gewährleistet<br />
ist, hat <strong>der</strong> Verpächter die Verwaltung <strong>der</strong> Kleingartenanlage<br />
einer in Absatz 2 Satz 2 bezeichneten Kleingärtnerorganisation<br />
zu übertragen.<br />
§ 5<br />
Pachtzins<br />
(1) Als Pachtzins darf höchstens <strong>der</strong> vierfache Betrag des ortsüblichen<br />
Pachtzinses im erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseanbau,<br />
bezogen auf die Gesamtfläche <strong>der</strong> Kleingartenanlage,<br />
verlangt werden. Die auf die gemeinschaftlichen<br />
Einrichtungen entfallenden Flächen werden bei <strong>der</strong> Ermittlung<br />
des Pachtzinses für den einzelnen Kleingarten anteilig
Chronik 1984<br />
39<br />
berücksichtigt. Liegen ortsübliche Pachtzinsen im erwerbsmäßigen<br />
Obst- und Gemüseanbau nicht vor, so ist <strong>der</strong> entsprechende<br />
Pachtzins in einer vergleichbaren Gemeinde<br />
als Bemessungsgrundlage zugrunde zu legen. Ortsüblich<br />
im erwerbsmäßigen Obst- und Gemüseanbau ist <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Gemeinde durchschnittlich gezahlte Pachtzins.<br />
(4) Der Verpächter kann für von ihm geleistete Aufwendungen<br />
für die Kleingartenanlage, insbeson<strong>der</strong>e für Bodenverbesserungen,<br />
Wege, Einfriedigungen und Parkplätze, vom Pächter<br />
Erstattung verlangen, soweit die Aufwendungen nicht durch<br />
Leistungen <strong>der</strong> Kleingärtner o<strong>der</strong> ihrer Organisationen o<strong>der</strong><br />
durch Zuschüsse aus öffentlichen Haushalten gedeckt worden<br />
sind und soweit sie im Rahmen <strong>der</strong> kleingärtnerischen<br />
Nutzung üblich sind. Die Erstattungspflicht eines Kleingärtners<br />
ist auf den Teil <strong>der</strong> ersatzfähigen Aufwendungen<br />
beschränkt, <strong>der</strong> dem Flächenverhältnis zwischen seinem<br />
Kleingarten und <strong>der</strong> Kleingartenanlage entspricht, die auf die<br />
gemeinschaftlichen Einrichtungen entfallenden Flächen werden<br />
<strong>der</strong> Kleingartenfläche anteilig zugerechnet. Der Pächter<br />
ist berechtigt, den Erstattungsbetrag in Teilleistungen in Höhe<br />
des Pachtzinses zugleich mit dem Pachtzins zu entrichten.<br />
(5) Der Verpächter kann vom Pächter Erstattung <strong>der</strong> öffentlichrechtlichen<br />
Lasten verlangen, die auf dem Kleingartengrundstück<br />
ruhen. Absatz 4 Satz 2 ist entsprechend anzuwenden.<br />
Der Pächter ist berechtigt, den Erstattungsbetrag einer einmalig<br />
erhobenen Abgabe in Teilleistungen, höchstens in fünf<br />
Jahresleistungen, zu entrichten.<br />
§ 8<br />
Kündigung ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist<br />
Der Verpächter kann den Kleingartenpachtvertrag ohne Einhaltung<br />
einer Kündigungsfrist kündigen, wenn<br />
1. <strong>der</strong> Pächter mit <strong>der</strong> Entrichtung des Pachtzinses für mindestens<br />
ein Vierteljahr in Verzug ist und nicht innerhalb von<br />
zwei Monaten nach schriftlicher Mahnung die fällige Pachtzinsfor<strong>der</strong>ung<br />
erfüllt o<strong>der</strong><br />
2. <strong>der</strong> Pächter o<strong>der</strong> von ihm auf dem Kleingartengrundstück<br />
geduldete Personen so schwerwiegende Pflichtverletzungen<br />
begehen, insbeson<strong>der</strong>e den Frieden in <strong>der</strong> Kleingärtnergemeinschaft<br />
so nachhaltig stören, dass dem Verpächter<br />
die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses nicht<br />
zugemutet werden kann.<br />
§ 9<br />
Ordentliche Kündigung<br />
(1) Der Verpächter kann den Kleingartenpachtvertrag kündigen,<br />
wenn<br />
1. <strong>der</strong> Pächter ungeachtet einer schriftlichen Abmahnung des<br />
Verpächters eine nicht kleingärtnerische Nutzung fortsetzt<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Verpflichtungen, die die Nutzung des Kleingartens<br />
betreffen, nicht unerheblich verletzt, insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Laube zum dauernden Wohnen benutzt, das Grundstück<br />
unbefugt einem Dritten überlässt, erhebliche Bewirtschaftungsmängel<br />
nicht innerhalb einer angemessenen<br />
Frist abstellt o<strong>der</strong> geldliche o<strong>der</strong> sonstige Gemeinschaftsleistungen<br />
für die Kleingartenanlage verweigert;<br />
2. die Beendigung des Pachtverhältnisses erfor<strong>der</strong>lich ist,<br />
um die Kleingartenanlage neu zu ordnen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
um Kleingärten auf die im § 3 Abs. 1 vorgesehene Größe<br />
zu beschränken, die Wege zu verbessern o<strong>der</strong> Spiel- o<strong>der</strong><br />
Parkplätze zu errichten;<br />
3. <strong>der</strong> Eigentümer selbst o<strong>der</strong> einer seiner Familienangehörigen<br />
im Sinne des § 8 Abs. 1 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes<br />
einen Garten kleingärtnerisch nutzen will und<br />
ihm an<strong>der</strong>es geeignetes Gartenland nicht zur Verfügung<br />
steht; <strong>der</strong> Garten ist unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Belange<br />
<strong>der</strong> Kleingärtner auszuwählen;<br />
4. planungsrechtlich eine an<strong>der</strong>e als die kleingärtnerische Nutzung<br />
zulässig ist und <strong>der</strong> Eigentümer durch die Fortsetzung<br />
des Pachtverhältnisses an einer an<strong>der</strong>en wirtschaftlichen<br />
Verwertung gehin<strong>der</strong>t ist und dadurch erhebliche Nachteile<br />
erleiden würde;<br />
5. die als Kleingarten genutzte Grundstücksfläche alsbald<br />
<strong>der</strong> im Bebauungsplan festgesetzten an<strong>der</strong>en Nutzung zugeführt<br />
o<strong>der</strong> alsbald für diese Nutzung vorbereitet werden<br />
soll; die Kündigung ist auch vor Rechtsverbindlichkeit des<br />
Bebauungsplans zulässig, wenn die Gemeinde seine Aufstellung,<br />
Än<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Ergänzung beschlossen hat, nach<br />
dem Stand <strong>der</strong> Planungsarbeiten anzunehmen ist, dass die<br />
beabsichtigte an<strong>der</strong>e Nutzung festgesetzt wird, und dringende<br />
Gründe des öffentlichen Interesses die Vorbereitung<br />
o<strong>der</strong> die Verwirklichung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Nutzung vor Rechtsverbindlichkeit<br />
des Bebauungsplans erfor<strong>der</strong>n, o<strong>der</strong><br />
6. die als Kleingartenanlage genutzte Grundstücksfläche<br />
a) nach abgeschlossener Planfeststellung für die festgesetzte<br />
Nutzung o<strong>der</strong><br />
b) für die in § 1 Abs. 1 des Landbeschaffungsgesetzes in <strong>der</strong><br />
im Bundesgesetzblatt Teil III, Glie<strong>der</strong>ungsnummer 54-3,<br />
veröffentlichten bereinigten Fassung, das zuletzt durch<br />
§ 33 des Gesetzes vom 20. Dezember 1976 (BGBl. I S.<br />
3574) geän<strong>der</strong>t worden ist, genannten Zwecke alsbald<br />
benötigt wird.<br />
§ 11<br />
Kündigungsentschädigung<br />
(1) Wird ein Kleingartenpachtvertrag nach § 9 Abs. 1 Nr. 2 bis<br />
6 gekündigt, hat <strong>der</strong> Pächter einen Anspruch auf angemessene<br />
Entschädigung für die von ihm eingebrachten o<strong>der</strong> gegen<br />
Entgelt übernommenen Anpflanzungen und Anlagen,<br />
soweit diese im Rahmen <strong>der</strong> kleingärtnerischen Nutzung<br />
üblich sind. Soweit Regeln für die Bewertung von Anpflanzungen<br />
und Anlagen von den Län<strong>der</strong>n aufgestellt o<strong>der</strong> von<br />
einer Kleingärtnerorganisation beschlossen und durch die<br />
zuständige Behörde genehmigt worden sind, sind diese bei<br />
<strong>der</strong> Bemessung <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Entschädigung zugrunde zu<br />
legen. Bei einer Kündigung nach § 9 Abs. 1 Nr. 5 o<strong>der</strong> 6<br />
sind darüber hinaus die für die Enteignungsentschädigung<br />
geltenden Grundsätze zu beachten.<br />
(2) Zur Entschädigung ist <strong>der</strong> Verpächter verpflichtet, wenn <strong>der</strong><br />
Vertrag nach § 9 Abs. 1 Nr. 2 bis 4 gekündigt worden ist. Bei<br />
einer Kündigung nach § 9 Abs. 1 Nr. 5 o<strong>der</strong> 6 ist <strong>der</strong>jenige<br />
zur Entschädigung verpflichtet, <strong>der</strong> die als Kleingarten genutzte<br />
Fläche in Anspruch nimmt.<br />
(3) Der Anspruch ist fällig, sobald das Pachtverhältnis beendet<br />
und <strong>der</strong> Kleingarten geräumt ist.<br />
§ 12<br />
Beendigung des Kleingartenpachtvertrages<br />
bei Tod des Kleingärtners<br />
(1) Stirbt <strong>der</strong> Kleingärtner, endet <strong>der</strong> Kleingartenpachtvertrag<br />
mit dem Ablauf des Kalen<strong>der</strong>monats, <strong>der</strong> auf den Tod des<br />
Kleingärtners folgt.
40 Chronik<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Kleingärten<br />
in 90 Jahren je 1.000 Einwohner<br />
1905 1925 1939 1945 1950 1956 1961 1968 1976 1982 1987 1998 2007<br />
Einwohner<br />
231.360 470.520 666.743 488.035 605.411 697.884 726.550 702.703 670.221 638.812 622.715 603.194 582.140<br />
Bestand Kleingärten<br />
92 321 7.330 26.000 12.684 9.768 6.181 6.122 6.370 7.293 6.955 7.364 9.000<br />
Kleingärten je 1.000 Einwohner<br />
0,39 0,68 10,99 53,28 20,95 13,99 8,51 8,71 9,5 11,42 11,16 12,21 15,46<br />
50<br />
Hunger triebs<br />
nach oben<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
1948<br />
Währungsreform<br />
ab 1970 wurde beschlossen<br />
Kleingartenanlagen systematisch<br />
zu bauen<br />
Wie geht<br />
es weiter<br />
<br />
0<br />
Kleingärten je 1.000 Einwohner<br />
Zurzeit <strong>der</strong> Weimarer Republik und im sogenannten Dritten<br />
Reich stieg die Zahl <strong>der</strong> Kleingärten steil an. Der Grund war<br />
schlicht und einfach Hunger. Nach dem Krieg sank die Zahl,<br />
in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Währungsreform, steil ab und lag<br />
um 1960 bei nur noch etwa 6.100 Kleingärten. Grund war vor<br />
allem die Selbstaufgabe <strong>der</strong> Kleingärtner, denn es gab alles zu<br />
kaufen. Der Kleingarten wurde von vielen nicht mehr als Nahrungsquelle<br />
gebraucht. Allerdings ist die Zahl bis heute wie<strong>der</strong><br />
auf 9.100 gestiegen. Immer mehr Menschen erkennen den<br />
Freizeitwert, aber auch die Stadtökologie hat die Kleingärten<br />
entdeckt. Wie es allerdings in Zukunft weitergehen wird, ist in<br />
erster Linie eine politische Frage.
Chronik<br />
41<br />
Lage <strong>der</strong> Gärten in <strong>Essen</strong><br />
Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. 2008:<br />
104 Vereine, 251 Anlagen und ca. 9.100 Pächtern<br />
mit ca. 30.000 Angehörigen<br />
Der <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> …<br />
ist die stärkste Organisation im Kleingartenbereich <strong>der</strong> Stadt<br />
<strong>Essen</strong>, auf <strong>der</strong> Grundlage des Bundeskleingartengesetzes<br />
(94 % aller Kleingärten).<br />
ruft <strong>Essen</strong>s Politiker auf, aus sozialer Verantwortung sowie<br />
städtebaulichen und ökologischen Gründen, das Kleingartenwesen<br />
wie<strong>der</strong> mehr zu berücksichtigen.<br />
finanziert seine Aufgaben fast ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge.<br />
unterhält eine Geschäftsstelle, einen Kleingartenlehrpfad,<br />
ein Schulungszentrum usw.<br />
veranstaltet Schulungen und Lehrgänge zu allen Fragen des<br />
Natur- und Umweltschutzes, des naturnahen Gärtnerns und<br />
<strong>der</strong> Vereinsarbeit.<br />
ist Herausgeber <strong>der</strong> Verbandszeitschrift „Der Grüne Bote“.<br />
vertritt die Interessen seiner Mitglie<strong>der</strong> im politischen Raum<br />
und gegen den Rest <strong>der</strong> Welt.<br />
Karnap<br />
Altenessen-Nord<br />
ca. 100 Gärten<br />
Frintrop<br />
Dellwig<br />
Bedingrade<br />
Gerschede<br />
Borbeck-<br />
Mitte<br />
Schönebeck<br />
Haarzopf<br />
Vogelheim<br />
Berge-<br />
Borbeck<br />
Bochold<br />
Altendorf<br />
Frohnhausen<br />
Stadtkern<br />
Bredeney<br />
Altenessen-<br />
Süd Stoppenberg<br />
Schonnebeck<br />
Nordviertel<br />
Frillendorf<br />
Rüttenscheid<br />
Stadtwald<br />
Katernberg<br />
Fulerum Margarethenhöhe<br />
Holsterhausen<br />
Westviertel<br />
Südviertel<br />
Südostviertel<br />
Ostviertel<br />
Huttrop<br />
Bergerhausen<br />
Rellinghausen<br />
Überruhr-<br />
Hinsel<br />
Heisingen<br />
Kray<br />
Steele<br />
Überruhr-<br />
Holthausen<br />
Leithe<br />
Byfang<br />
Freisenbruch<br />
Horst<br />
Burgaltendorf<br />
Schuir<br />
Werden<br />
Fischlaken<br />
Kupferdreh<br />
Kettwig<br />
Heidhausen
42<br />
Chronik<br />
Die 104 <strong>Essen</strong>er Vereine<br />
Verein / Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Pächterzahl<br />
01 Altendorf / Josef Voß<br />
584<br />
02 Altenessen / Peter Schadowski<br />
205<br />
03 Auf <strong>der</strong> Heide / Bernhard Bracke<br />
90<br />
04 Bergeborbeck / Friedhelm Teriet<br />
36<br />
05 Bernetal / Gerd Winkelhake<br />
280<br />
06 Borbeck / Hans J. Mangartz<br />
252<br />
07 Bredeney / Ulrich Rautenberg<br />
135<br />
08 Dellwig / Lothar Grochol<br />
164<br />
09 Döppelhahn / Josef Rein<strong>der</strong>s<br />
115<br />
10 Eintracht / Friedhelm Wieser<br />
48<br />
11 Emil Emscher / Frank Witt<br />
47<br />
12 Emschertal / Brigitte Ruppersberger<br />
99<br />
13 Frillendorf / Dieter Müller<br />
126<br />
14 Am Frintroper Wasserturm / Karl-Heinz Ivens 62<br />
15 Haarzopf / Klaus Schmitz<br />
168<br />
16 Hagedorntal / Helmut Freund<br />
80<br />
17 Heidhausen / Werner Schüttler<br />
30<br />
18 Bonifacius-Joachim / Brigitta Maris<br />
35<br />
19 Heisingen / Siegfried Baumgardt<br />
37<br />
20 Hellwig / Ingo Graef<br />
60<br />
21 Hohe Birk / Helmut Küperkoch<br />
383<br />
22 Holsterhausen / Holger Teriet<br />
127<br />
23 Steele-Horst / Ernst Gummersbach<br />
52<br />
24 Huttrop / Georg Hennig<br />
63<br />
25 Am Bre<strong>der</strong>bach / Hartmut Wulf<br />
78<br />
26 Im Beisen / Manfred Hoeksma<br />
46<br />
27 Im Wiesengrund / Rainer van Reesch 24<br />
28 Karnap / Ralf Böing<br />
111<br />
29 Katernberg / Kurt Broweleit<br />
158<br />
30 Königsteele-Freisenbruch / Ursula Selbach 84<br />
31 Kray-Leithe / Wolfgang Sohn<br />
56<br />
32 Kray / Peter Urbanowski<br />
214<br />
33 Kupferdreh / Willi Brockhaus<br />
13<br />
34 <strong>Essen</strong>-Nord / Winfried Strate (kommisarisch) 270<br />
35 Oberaue / Henning Kausche<br />
13<br />
36 <strong>Essen</strong>-Ost / Claus D. Uhlenbrock<br />
186<br />
37 Pausmühlenbach / Dirk Gracon<br />
90<br />
38 Rellinghausen-Bergerhausen / Horst John 150<br />
39 Rüttenscheid / Manfred Jablonski<br />
43<br />
40 Sachsenring / Herbert Rautenberg<br />
45<br />
41 Schonnebeck / Harald Traude<br />
202<br />
42 Schillerwiese / Markus Scheidt<br />
54<br />
43 Stadtwald / Winfried Wagner<br />
66<br />
44 Steele-Mitte / Klaus Schnurpfeil<br />
106<br />
45 Stoppenberg / Rudolf Kunz<br />
288<br />
46 <strong>Essen</strong>-Süd / Klaus Rehberg<br />
93<br />
47 Altstadt-Nord / Siegfried Liedtke<br />
270<br />
48 Weidkamp / Siegfried Posner<br />
169<br />
49 Werden / Rudi H. Schmidt<br />
46<br />
50 <strong>Essen</strong>-West / Klaus Nötzold<br />
272<br />
51 Walpurgishöhe II / Willi Klösters<br />
34<br />
52 Glückauf / Dietmar Schramm<br />
38<br />
Verein / Vorsitzen<strong>der</strong><br />
53 Burgaltendorf / Paul Bartsch<br />
54 Am Wäldchen / Werner Booms<br />
55 Carl Funke / Reinhold Schick<br />
56 Barkhoffer Heide / Reinhardt Gäthke<br />
57 Am Altenberg / Wolfgang Kohlstadt<br />
58 Am Revierpark / Ulrich Cieslak<br />
59 An <strong>der</strong> Mühlenemscher / Hermann Thöring<br />
60 Zur Grünen Insel / Gerhard Vock<br />
61 Kupferdreh-Dilldorf / Herbert Ruthe<br />
62 Zum hohen Mast / Hubert Tolksdorf<br />
63 Graitengraben / Gerhard Neumann<br />
64 Grüne Aue / Christel Vierling<br />
65 Am Schultenweg / Reinhard Nagel<br />
66 An <strong>der</strong> Baasstraße / Andrea Dötsch<br />
67 Stau<strong>der</strong>straße / Herbert Majoreck<br />
68 Reuenberg / Dieter Mecking<br />
69 Vöcklinger Feld / Theo Kullmann<br />
70 Friedhofstraße / Dirk Pusch<br />
72 Ernestinenstraße / Else Braun<br />
73 Hubertstraße / Ursula Lemmer<br />
74 Wolfskuhle / Siegfried Broszeit<br />
75 Hochfeldstraße / Merry Däsler<br />
76 Sulzbachtal / Karl H. Karmasch<br />
77 Wiedbach / Hans W. Jansen<br />
78 Zur Weide / Günter Krause<br />
79 Kirschbaumweg / Leonie Wilker<br />
80 Tiemannleite / Peter Schönburg<br />
81 Elsterbusch / Elke Stresow<br />
82 Freunde <strong>der</strong> Natur / Uwe Hurtig<br />
83 Graitenweg / Rolf Braun<br />
84 Amalie 94 / Siegfried Voß<br />
85 Stiftsdamenwald / Marion Rosenkranz<br />
86 Hobestatt / Rolf Goschin<br />
87 Am Lebkes Mühlenbach / Erhard Barth<br />
88 Auf <strong>der</strong> Höhe / Peter Rohde<br />
89 Uhlenbroich / Uwe Jahns<br />
90 Die Maulwürfe / Thomas Tarrach<br />
91 Graf Beust / Walter Hemmersbach<br />
92 Gerschede 2000 / Rosemarie Lachnicht<br />
93 Meistersinger / Klaus Toetz<br />
94 Bremberg / Dieter Kaldemorgen<br />
95 Weserstraße / Karl Schoppe<br />
96 Am Brauhaus / Peter Greve<br />
97 Bunte Gärten / Ali Dalman<br />
98 Frettholz / Wolfgang Mitschka<br />
99 Bremerstraße / Harald Liedtke<br />
100 Engelsbecke / Wolfgang Kleinlütke<br />
101 Kleintierzucht Altendorf / Gerd Flocke<br />
102 Kleintierzucht Sulzbachtal / Rainer Schorra<br />
103 Kleintierzucht Rollstraße /<br />
Hubert Jacholke-Faber<br />
104 Kleintierzucht Liboristraße / Frank Sternberg<br />
Pächterzahl<br />
24<br />
14<br />
31<br />
80<br />
42<br />
94<br />
50<br />
54<br />
26<br />
40<br />
90<br />
59<br />
44<br />
10<br />
33<br />
46<br />
87<br />
26<br />
31<br />
65<br />
54<br />
39<br />
40<br />
22<br />
40<br />
38<br />
26<br />
89<br />
74<br />
16<br />
53<br />
46<br />
25<br />
39<br />
22<br />
24<br />
27<br />
76<br />
13<br />
47<br />
48<br />
34<br />
13<br />
26<br />
85<br />
38<br />
14<br />
138<br />
24<br />
30<br />
19
Chronik<br />
43<br />
Hier einige Vereine<br />
KGV Altendorf e. V.<br />
Im Jahre 1915 – mitten im 1. Weltkrieg – war die Geburtsstunde<br />
des KGV. Die erste Anlage entstand an <strong>der</strong> Hopfenstraße.<br />
35 Gartenfreunde konnten die Versorgungslage<br />
durch Anbau von Kohl und Kartoffeln verbessern. Das war <strong>der</strong><br />
Anfang. Heute hat <strong>der</strong> Verein 19 Gruppen mit 584 Gärten.<br />
KGV Altenessen e. V.<br />
Schon 1892 wurde dieser Verein aus <strong>der</strong> Taufe gehoben.<br />
Ursprünglich zwischen Brockhoffstr. und Fünffußbank<br />
gelegen, musste die Anlage <strong>der</strong> Erweiterung des Nordfriedhofs<br />
weichen. Heute liegt die Anlage zwischen Kuhlhoffstr. und<br />
Hegerkamp und hat 205 Gärten.<br />
KGV Auf <strong>der</strong> Heide e. V.<br />
Am 5.12.1978 gegründet, hat <strong>der</strong> Verein eine wechselvolle<br />
Geschichte. Seit dem 14.9.1979 Selbstständigkeit<br />
durch Lösung vom KGV Altenessen. Heute haben 90 Gartenfreunde<br />
hier ihre Freude am kleingärtnerischen Tun.<br />
GBV Bernetal e. V.<br />
Am 2.6.2010 feiert dieser Verein sein 75-jähriges Bestehen.<br />
Auf acht Gruppen verteilt, hat <strong>der</strong> Verein 280 Kleingärtner.<br />
Davon gehören 160 zur gem. GmbH, <strong>der</strong> Rest liegt auf<br />
städtischem Gelände. Wie in vielen Vereinen, sind Unterlagen<br />
in den Wirren des 2. Weltkrieges abhanden gekommen. Der<br />
Vorsitzende und sein Stellvertreter sind seit mehr als 20 Jahren<br />
im Vorstand, <strong>der</strong> Kassierer Arthur Schimmelpfennig ist seit<br />
über 30 Jahren Kassierer.<br />
KGV Borbeck e. V.<br />
Gründungsdatum ist 17.12.1933. Bei einem Brand 1969<br />
wurde das gesamte Archiv vernichtet. In den Anfangsjahren<br />
hatte <strong>der</strong> Verein 18 Anlagen. Später lösten sich Pausmühlenbach<br />
(1966) und Weidkamp (1968) vom Verein. Heute bestehen<br />
noch 6 Anlagen mit 252 Pächtern und 285 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />
GBV Bredeney e. V.<br />
Nach dem 1. Weltkrieg, wurde <strong>der</strong> Verein 1918 aus <strong>der</strong><br />
Taufe gehoben. Es gab mehrere 100 Kleingärtner. Sie wollten<br />
überleben und an allen Ecken wurden Parzellen geschaffen.<br />
Nachdem die Hungersnot allmählich verschwand gaben<br />
etliche Kleingärtner ihre Gärten wie<strong>der</strong> auf. Die Vorsitzenden<br />
wurden für lange Zeit gewählt. U. a. Wolfgang Gorski, <strong>der</strong> auch<br />
von 1984-1989 <strong>Stadtverband</strong>svorsitzen<strong>der</strong> war. Heute hat <strong>der</strong><br />
Verein in mehreren Gruppen 135 Kleingärten.<br />
GBV Dellwig e. V.<br />
Gegründet wurde dieser Verein 1923. Nach einigen<br />
erfolgreichen Anläufen entstanden nach <strong>der</strong> ersten Anlage<br />
(1923) weitere in den Jahren 1948, 2000 und 2005. Heute hat<br />
<strong>der</strong> Verein in den vier Gruppen 164 Parzellen.<br />
KGV Döppelhahn e. V.<br />
1938 bauten vorwiegend Bergleute auf<br />
dem heutigen Gelände Obst und Gemüse an. Die Anlage<br />
entstand dann 1948 und <strong>der</strong> Verein wurde am 11.1.1953<br />
mit 81 Mitglie<strong>der</strong>n selbstständig. Der Verein hat heute 115<br />
Parzellen und 125 Mitglie<strong>der</strong>.<br />
KGV Eintracht e. V.<br />
29 Gärten führten zur Gründung im Jahre 1952 auf<br />
dem heutigen Gelände <strong>der</strong> Bezirkssportanlage Schemmannsfeld.<br />
1986 wurden die Kleingärten in den Breukelmannhof<br />
umgesiedelt. Die Anlage wurde auf 48 Gärten erweitert. Seit<br />
dieser Zeit führt <strong>der</strong> Verein den Namen KGV Eintracht e. V.<br />
Breukelmannhof.<br />
KGV Emil Emscher e. V<br />
Nach Stilllegung des Verbundbergwerks Emil Emscher<br />
1973 sind die Schächte verfüllt und die Tagesanlagen komplett<br />
abgebrochen worden. Ein Teil <strong>der</strong> stillgelegten Freifläche<br />
ist mit dem Gründungsjahr 1980 zu einer wun<strong>der</strong>schönen Anlage<br />
im <strong>Essen</strong>er Norden umgestaltet worden. Bis heute wird<br />
die Gartenanlage Emil Emscher liebevoll von 47 Pächtern gepflegt.<br />
2010 feiern wir unser 30-jähriges Vereinsjubiläum.<br />
GBV Frillendorf e. V.<br />
Auch dieser Verein hat eine wechselvolle Geschichte.<br />
1928 von 17 Mitglie<strong>der</strong>n gegründet, wuchs er auf 338<br />
und im Jahre 1945 auf 1.093 Gartenfreunde. Das so genannte<br />
Wirtschaftswun<strong>der</strong> ließ die Zahl ständig sinken. Heute besteht<br />
<strong>der</strong> Verein mit sieben Anlagen und 126 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />
KGV Am Frintroper Wasserturm e. V.<br />
1930 hat dieser Verein sein Gründungsjahr. Wie bei<br />
den meisten Anlagen, die den 2. Weltkrieg unbeschadet<br />
überlebt haben, ist auch hier in den 60 Jahren danach die Entwicklung<br />
enorm weitergegangen. 62 Parzellen werden heute<br />
liebevoll gepflegt.<br />
KGV <strong>Essen</strong>-Haarzopf e. V.<br />
Auch <strong>der</strong> KGV <strong>Essen</strong>-Haarzopf feiert in diesem<br />
Jahr Jubiläum: sein 75-jähriges. Gegründet wurde <strong>der</strong> Verein<br />
also im Jahre 1934 – in einer schwierigen Zeit. Der Eintrag<br />
ins Vereinsregister lautete damals: „Kleinsiedlerverein <strong>Essen</strong>-<br />
Haarzopf im Reichsbund <strong>der</strong> Kleingärtner und Kleinsiedler<br />
Deutschlands e. V.“ Nach wechselvoller Geschichte umfasst<br />
<strong>der</strong> Verein heute drei Anlagen mit insgesamt 172 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />
KGV Hagedorntal e. V.<br />
Diese Anlage, das kann man mit Fug und<br />
Recht sagen, wurde in vier Bauabschnitten geschaffen. 1967<br />
wurden die ersten 28 Lauben aufgestellt, 1969 kamen weitere<br />
22 Lauben, 1971 10 Lauben, 1979 20 Lauben hinzu, so<br />
dass heute 80 Kleingärten existieren.
44 Chronik<br />
GBV Heidhausen e. V.<br />
1950 war das Gründungsjahr dieses Vereins. Aber erst<br />
1957 wurden die Gartenlauben ihrer Bestimmung übergeben.<br />
2005 trennten sich die Anlagen Spillheide und Volkswald vom<br />
Verein. Heute gibt es noch 30 Parzellen und 34 Mitglie<strong>der</strong>.<br />
KGV Bonifacius-Joachim e. V.<br />
Die Anlage ist achtzig Jahre alt und gehörte früher<br />
zur Bundesbahn-Landwirtschaft. Der jetzige Verein wurde<br />
dann 1984 gegründet. 2004 erwarb die gem. GmbH das Gelände.<br />
Heute gibt es 35 Kleingärten. Das 25-jährige Bestehen<br />
wird <strong>2009</strong> gefeiert.<br />
KGV Heisingen e. V.<br />
Gründungsdatum ist 1.9.1968. Man hatte 22 Gartenfreunde.<br />
Der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte 1970. Die Anlage entstand<br />
an <strong>der</strong> Westpreußen-/Uhlenstr. In <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
am 11.8.1972 erfolgte die Zuteilung <strong>der</strong> 37 Parzellen. Die Wege<br />
wurden erstellt und können heute als Spazierwege genutzt werden.<br />
KGV Hohe Birk e. V.<br />
Schon während des 1. Weltkrieges (1914-1918) gab<br />
es den Kruppschen Gartenbauverein, den heutigen Kleingärtnerverein<br />
Hohe Birk. Die Not <strong>der</strong> hungernden Bevölkerung zu<br />
lin<strong>der</strong>n, war seinerzeit Aufgabe und Zielsetzung des Vereins.<br />
In mehreren Etappen von 1917-1933 wurden 450 Parzellen im<br />
Bereich <strong>der</strong> heutigen Gruga geschaffen. Bis in die 50er Jahre<br />
wuchs die Anlage auf 600 Gärten. Die Bundesgartenschau<br />
verdrängte die Gärten zur Eststr. in Haarzopf. Heute sind 383<br />
Kleingärtner aktiv. Die Anlage ist die größte Einzelanlage in<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
Gartenfreunde Holsterhausen e. V.<br />
Aus dem vormals großen Verein mit 225 Mitglie<strong>der</strong>n<br />
ist <strong>der</strong> Verein Frettholz mit 85 Gärten ausgeschieden und hat<br />
sich selbstständig gemacht. In Holsterhausen existieren heute<br />
noch mehreren Anlagen mit 134 Kleingärten.<br />
KGV Steele-Horst e. V.<br />
Ursprünglich hatten 20 Gartenfreunde ihre Parzellen<br />
von <strong>der</strong> Bundesbahn-Landwirtschaft gepachtet. 1982 wurde<br />
ein Verein gegründet. Grabelän<strong>der</strong> kamen hinzu und jetzt gibt<br />
es 52 Kleingärten. Schon 1998 hat die gem. GmbH das Gelände<br />
gekauft. Heute kann man gesichert in die Zukunft blicken.<br />
GBV <strong>Essen</strong>-Huttrop e. V.<br />
Wie bei an<strong>der</strong>en Vereinen, gibt es auch hier keine Unterlagen<br />
über das Gründungsjahr 1927. Hier beginnt die Chronik erst<br />
nach dem 2. Weltkrieg 1945. Wie fast überall, gibt es gute und<br />
weniger gute Jahre. So hatte man 1948, vor <strong>der</strong> Währungsreform,<br />
868 Pächter gemeldet. Heute werden 63 Parzellen bearbeitet.<br />
KGV Am Bre<strong>der</strong>bach e. V.<br />
Dieser Verein hat sich bereits 75 Jahre für das Kleingartenwesen<br />
eingesetzt. 1931 gegründet, hat man zahlreiche<br />
Verän<strong>der</strong>ungen bewältigt. Heute steht man wie<strong>der</strong>, eigentlich<br />
wie immer, gut da. 81 Mitglie<strong>der</strong> danken es mit Hingabe.<br />
KGV Im Beisen e. V.<br />
46 Kleingärtner gründeten am 20.11.1979 den Kleingartenverein<br />
„Im Beisen“. Im Jahre 1999 wurden alle Gartenlauben<br />
als Pilotprojekt in <strong>Essen</strong> an die öffentliche Kanalisation<br />
angeschlossen. Dieses Projekt wurde von <strong>der</strong> damaligen<br />
Umweltdezernentin Frau Dr. Eva Maria Krüger und dem<br />
<strong>Stadtverband</strong>svorsitzenden Heinz Schuster begleitet. Zum<br />
heutigen Zeitpunkt steht den Mitglie<strong>der</strong>n ein Vereinsheim für<br />
80 Personen zur Verfügung.<br />
GBV Im Wiesengrund e. V.<br />
Die Anlage wurde im Jahre 1932 gegründet und wurde<br />
Teil des GBV <strong>Essen</strong>-Dellwig. Im Jahre 1972 wurden wir mit<br />
22 Gärten eigenständig. Im Laufe <strong>der</strong> Jahre kamen noch fünf<br />
Gärten dazu. Im Jahre 2004 wurde <strong>der</strong> Bunker an unserer<br />
Gartenanlage verkauft, und wir verloren drei Gärten. Nun besteht<br />
unser Verein aus 24 Gärten.<br />
GBV <strong>Essen</strong>-Karnap e. V.<br />
Im Jahre 1933 wurde <strong>der</strong> Gartenbauverein <strong>Essen</strong>-Karnap<br />
e. V. gegründet. Es begann mit zwei Gärten unterhalb des<br />
Emscherdamms an <strong>der</strong> Vogelwiesche. Weitere Gärten folgten.<br />
Der Bruch des Emscherdamms im Februar 1946 hatte für die<br />
Karnaper Kleingärtner verheerende Folgen. Durch die erfor<strong>der</strong>lich<br />
werdende Verbreiterung des Damms fielen einige Kleingärten<br />
dem Bagger zum Opfer. Als Ersatz stellte die Stadt <strong>Essen</strong> ein<br />
Gelände an <strong>der</strong> Lohwiese zur Verfügung. Dort wurden im Jahre<br />
1947 58 Gärten errichtet. Durch die Erweiterung des Karnaper<br />
Friedhofs im Jahre 1974 musste die Anlage an <strong>der</strong> Lohwiese<br />
aufgegeben werden. In drei Bauabschnitten entstanden bis zum<br />
Frühjahr 1975 im neu geschaffenen Emscherpark 78 Gärten. Zusätzlich<br />
bestehen an <strong>der</strong> Vogelwiesche weitere 33 Gärten.<br />
GBV <strong>Essen</strong>-Katernberg e. V.<br />
Ein Kuriosum ist dieser Verein. Gegründet am 4.3.1917,<br />
hat man durch den 1. Weltkrieg und die Nachkriegsereignisse<br />
das Jahr 1921 nicht mehr erlebt. Erst 1926 kam es zur Neugründung.<br />
Heute steht <strong>der</strong> Verein auf einem soliden Fundament. In<br />
neun Anlagen haben 164 Kleingärtner ihre Parzelle gefunden.<br />
KGV <strong>Essen</strong>-Nord e. V.<br />
Über die Gründung, wahrscheinlich um 1925, gibt es<br />
keine Unterlagen. Doch auch hier war eine rasche Entwicklung<br />
feststellbar: Die kriegerischen Ereignisse und die Hungersnot<br />
nach dem Krieg ließ die Zahl <strong>der</strong> Parzellenbesitzer auf 517<br />
ansteigen. Doch, wie gewonnen, so zerronnen. Heute hat <strong>der</strong><br />
Verein 269 Mitglie<strong>der</strong><br />
KGV Oberaue e.V.<br />
27 Kettwiger Bürger gründeten am 11. Juli 1932 einen<br />
Gartenverein. Sie nannten ihn „Oberaue“, denn ihre Gärten lagen<br />
in <strong>der</strong> Gewanne Oberaue am Ruhrufer zwischen Kettwig<br />
und Mülheim. Im Laufe <strong>der</strong> Jahre wurde das Gartengelände<br />
des Vereins mehrfach an<strong>der</strong>s genutzt, so dass umgezogen<br />
werden musste. Heute bewirtschaften 14 Gartenfreunde die<br />
Dauerkleingartenanlage „Oberaue e. V.“ im Hinterland <strong>der</strong><br />
Bachstraße in Kettwig.
Chronik<br />
45<br />
GBV <strong>Essen</strong>-Ost e. V.<br />
Dieser Verein hat turbulente Zeiten hinter sich. 1921<br />
gegründet, wuchs die Mitglie<strong>der</strong>zahl 1924 auf 1.000. Man<br />
trennte sich von 200 Gärten, die Basis für den Verein <strong>Essen</strong><br />
Süd. Trotzdem wuchs <strong>der</strong> Verein weiter. Schon 1926 waren<br />
es wie<strong>der</strong> 1.200 Kleingärtner. Etliche Gärten wurden abgeteilt<br />
und <strong>der</strong> neue Verein <strong>Essen</strong>-Huttrop entstand. Heute hat <strong>der</strong><br />
Verein 186 Parzellen.<br />
GBV Pausmühlenbach <strong>Essen</strong>-Borbeck e. V.<br />
Dieser Verein gehörte ursprünglich zum KGV <strong>Essen</strong>-<br />
Borbeck. Dort wurde die Anlage 1960 geschaffen. 1969<br />
trat man dort aus. Wechselvoll, wie schon bei vielen an<strong>der</strong>en<br />
Vereinen, war auch hier das Leben. Mit sehr viel Eigeninitiative<br />
schuf man ein Kleinod, auf dem heute 90 Kleingärtner werkeln.<br />
KGV Rellinghausen / Bergerhausen e. V.<br />
Der 1924 gegründete Verein hat vier Anlagen mit<br />
insgesamt 150 Mitglie<strong>der</strong>n. Die älteste Gruppe, aus <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Verein entstand, ist die Anlage „Am frommen Josef“. Später<br />
kamen die Anlagen „Sperberstr.“, „Kuckuckrain“ und „Am Glockenberg“<br />
hinzu.<br />
KGV Rüttenscheid e. V.<br />
Dieser Verein hat, wie so manch an<strong>der</strong>er, schon ganz<br />
an<strong>der</strong>e Zeiten erlebt. 1925 aus <strong>der</strong> Taufe gehoben, konnte<br />
man am 18.10.1975 das 50-jährige Bestehen feiern. Zu<br />
dieser Zeit gehörten noch 148 Kleingärtner in den Anlagen:<br />
Vöcklinger Feld, Walpurgishöhe, Lupinenfeld, Sabina-Zan<strong>der</strong>,<br />
Wittekindstr., Heide Steinfurth und Töpfer Becker zum Verein.<br />
Durch Trennungen hat man heute noch 43 Kleingärten.<br />
KGV Schonnebeck e. V.<br />
Am 10.10.1929 gründeten 28 Mitglie<strong>der</strong> den Verein.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg waren es mit ca. 1.200 Kleingärtner<br />
deutlich mehr. Diese Zahl ging nach <strong>der</strong> Währungsreform rapide<br />
zurück. Heute hat <strong>der</strong> Verein nunmehr neun Anlagen mit<br />
202 Kleingärtnern und 251 Mitglie<strong>der</strong>n. In diesem Jahr feiert<br />
man das 80-jährige Bestehen.<br />
KGV Schillerwiese e. V.<br />
Die Anlage besteht schon mehr als 75 Jahre. Ursprünglich<br />
war sie ein Teil des KGV Rüttenscheid. Man feierte<br />
die Gründung am 20.6.1972. Beim Amtsgericht wurde <strong>der</strong> Verein<br />
1974 registriert. Heute gibt es 54 Gartenfreunde.<br />
KGV Stadtwald e. V.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg trafen sich interessierte Menschen,<br />
die gerne eine Gartenparzelle ihr Eigen nennen wollten.<br />
Am 2.2.1947 war es dann soweit. Ein Verein entstand.<br />
Erster Vorsitzen<strong>der</strong> wurde Heinz-Josef Sous, <strong>der</strong> von 1964<br />
bis 1978 dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine als<br />
Verbandsvorsitzen<strong>der</strong> vorstand. In mehreren Anlagen hat <strong>der</strong><br />
Verein heute 66 Kleingärtner.<br />
GBV Steele-Mitte e. V.<br />
Der heutige GBV ist Nachfolger des nach dem 1. Weltkrieg<br />
entstandenen KGV. Steele war noch selbstständig und<br />
hatte Gärten am Döppelhahn, an <strong>der</strong> heutigen Westfalenstr.<br />
am früheren Wasserwerk Steele sowie an <strong>der</strong> Ruhr und am<br />
Buschgarten. Es kam die Anlage am früheren Bahnhof Steele<br />
Süd (heutige Ruhrpromenade) hinzu. Steele wurde eingemeindet<br />
und <strong>der</strong> Verein Mitglied im <strong>Stadtverband</strong>. Nach dem<br />
2. Weltkrieg kam die Anlage Isingerberg hinzu. Heute verfügt<br />
<strong>der</strong> Verein über vier Anlagen und mit insgesamt 106 Parzellen.<br />
KGV Stoppenberg e. V.<br />
Seine Gründung verdankt <strong>der</strong> Verein den Nachkriegsereignissen<br />
1922 nach dem 1. Weltkrieg. Kleingärtner gab es<br />
in großer Zahl, aber keinen Verein. Der neue Verein bot den<br />
Gartenfreunden eine Heimat. 1926 gab es 150 aktive Kleingärtner.<br />
Heute zählt <strong>der</strong> Verein zu den größten mit 288 Kleingärten.<br />
GBV <strong>Essen</strong> Süd e. V.<br />
Das Gründungsjahr war 1924. Eine Wasserleitung wurde bereits<br />
1936 verlegt. Die Anlage wurde im letzten Weltkrieg von<br />
<strong>der</strong> Zerstörung durch Bombenangriffe verschont. Die Lauben<br />
wurden so eine Zuflucht für ausgebombte Vereinsmitglie<strong>der</strong>.<br />
Einige haben heute noch das Wohnrecht. Schon 1947 wurde<br />
eine Vereinsgaststätte geschaffen und 2002 mit einem geräumigen<br />
Anbau versehen. Der Vereinssaal kann nicht nur von<br />
den 93 Pächtern benutzt werden.<br />
GBV Altstadt Nord e. V.<br />
Schon 1928 wurde <strong>der</strong> Verein mit drei Anlagen gegründet.<br />
Betroffen war man, als im Zuge des Baus <strong>der</strong> A<br />
52 eine Anlage verloren ging. Doch dafür gab es Ersatz.<br />
Durch die Schaffung neuer Gärten an <strong>der</strong> Seumannstr. hat<br />
<strong>der</strong> Verein wie<strong>der</strong> drei Anlagen. 279 Kleingärtner hegen und<br />
pflegen hier die Parzellen.<br />
KGV Weidkamp e. V.<br />
Dieser Verein, wurde zunächst als Anlage im GBV Borbeck<br />
1932 gegründet. 1968 trennte man sich und wurde selbstständig.<br />
Die erste Anlage wurde im sogenannten „Sumpfloch“<br />
geschaffen. Die Entwicklung ging jedoch weiter. Heute hat <strong>der</strong><br />
Verein 169 Mitglie<strong>der</strong>.<br />
GBV <strong>Essen</strong>-Werden e. V.<br />
Der Verein wurde 1925 als Obst- und Gartenbauverein<br />
Werden-Stadt gegründet. 1934 wurde <strong>der</strong> Verein in<br />
den Kleingärtnerverein <strong>Essen</strong>-Werden umbenannt und bekam<br />
die Anerkennung als gemeinnütziger Verein zur För<strong>der</strong>ung<br />
des Kleingartenwesens. Zum Ersten mal wird 1950<br />
ein Bauantrag für eine Laube, Typ Carola, erwähnt. 1976<br />
wurde <strong>der</strong> Verein als Gartenbauverein <strong>Essen</strong>-Werden e. V.<br />
ins Vereinsregister eingetragen. Der Verein hat zurzeit 70<br />
Mitglie<strong>der</strong>, hiervon sind 48 Pächter.
46<br />
Chronik<br />
KGV <strong>Essen</strong>-West e. V.<br />
Schon kurz nach dem 1. Weltkrieg entstand die erste<br />
Anlage. Teilanlagen kamen dazu. An<strong>der</strong>e wurden im Rahmen<br />
von Sanierungen entfernt bzw. gingen zu an<strong>der</strong>en Vereinen.<br />
Lei<strong>der</strong> wurden viele alte Dokumente nicht wie<strong>der</strong> gefunden.<br />
Wahrscheinlich wurden sie im letzten Weltkrieg vernichtet.<br />
Heute hat <strong>der</strong> Verein sieben Anlagen mit 273 Mitglie<strong>der</strong>n. Über<br />
alle zu berichten, würde unsere Möglichkeiten überschreiten.<br />
KGV Walpurgishöhe e. V.<br />
Aus dem KGV Rüttenscheid hervorgegangen, entstand<br />
dieser Verein. 1999 machte man sich selbstständig. Am<br />
Rande des Walpurgistales gelegen, hat er heute 34 Mitglie<strong>der</strong>.<br />
KGV Burgaltendorf e. V.<br />
Der Verein wurde am 4.12.1981 gegründet. In Eigeninitiative<br />
hat dieser Verein Anschlüsse für Wasser und Strom<br />
verlegt. 1986 wurde mit dem Bau <strong>der</strong> Anlage begonnen. Seit<br />
1999 wird die Entsorgung des Abwassers über eine biologische<br />
Anlage in Form einer Pflanzenkläranlage durchgeführt.<br />
Der Verein hat seitdem 24 Parzellen.<br />
KGV Carl-Funke e. V.<br />
Die Vereinsgründung war am 28.11.82. Nach einigem<br />
Hin und Her wurde die Anlage 1991 realisiert. Auf dem ehemaligen<br />
Zechengelände <strong>der</strong> 1973 stillgelegten Zeche Carl-Funke<br />
haben heute 31 Kleingärtner ihre Parzellen. Die Anlage liegt in<br />
einer parkähnlichen Landschaft.<br />
KGV Barkhoffer Heide e. V.<br />
Dieser im <strong>Essen</strong>er Norden gelegene Verein wurde<br />
1982 gegründet. Mit 80 Gärten und zurzeit 93 Mitglie<strong>der</strong>n gehört<br />
dieser Verein zu einem <strong>der</strong> jungen und kleinen Gartenanlagen<br />
innerhalb des <strong>Stadtverband</strong>es.<br />
KGV Am Altenberg e. V.<br />
Erst 1986 entstand dieser Verein. Zwischen Germaniaund<br />
Heegstr. (ehemalige Zinkhütte und Zeche Wolfsbank) ist<br />
er angesiedelt. Bereits zwei Jahre nach Gründung stellte man<br />
fest, dass ein Teil des Bodens nicht mehr einwandfrei war. Die<br />
Erde musste bis auf 80 cm erneuert werden. Heute hat <strong>der</strong><br />
Verein 42 Kleingärten.<br />
GA Am Revierpark e. V.<br />
Diese Anlage grenzt an Gelsenkirchen, gehört aber zu<br />
Katernberg. Gründungsjahr war 1982. Heute hat <strong>der</strong> Verein 94<br />
Pächter. Darauf ist man stolz, dass sich in <strong>der</strong> Anlage keine<br />
Waldbäume mehr befinden.<br />
KGV An <strong>der</strong> Mühlenemscher e. V.<br />
1984 wurde unser Verein in Karnap gegründet und<br />
am 26. November ins Vereinsregister eingetragen. Er besteht<br />
aus zwei Anlagen mit insgesamt 52 Parzellen. Wir<br />
sind stolz auf die Einsatzbereitschaft aller Mitglie<strong>der</strong>.<br />
KGV Zur grünen Insel 1984 e. V.<br />
Unser Verein entstand aus einer Gruppe Grabelän<strong>der</strong><br />
die schon seit 1976 auf den Flächen <strong>der</strong> Hoesch AG Grabeland<br />
gepachtet hatten. Am 4.12.1984 gründeten wir unseren Gartenbauverein.<br />
1993-1994 wurde vom <strong>Stadtverband</strong> und <strong>der</strong> gem.<br />
GmbH das Grundstück erworben. Im kommenden Jahr wird unsere<br />
Anlage 25 Jahre jung.<br />
KGV Kupferdreh-Dilldorf e. V.<br />
1984 wurde dieser Verein in Kupferdreh gegründet.<br />
Die 26 Kleingärten befinden sich in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Ruhrland-Kaserne. Man ist glücklich über die liebevoll und<br />
auch schön aufgebauten Kleingärten.<br />
KGV Zum hohen Mast e. V.<br />
Früher gehörte diese Anlage zum KGV <strong>Essen</strong>-Nord.<br />
Man verselbstständigte sich 1986. Heute hat <strong>der</strong> Verein 40<br />
Kleingärtner, die ihre Parzellen hegen und pflegen.<br />
KGV Grüne Aue e. V.<br />
1959 begannen 10 Mitglie<strong>der</strong> als Grabelän<strong>der</strong>. Man<br />
steigerte sich auf 58 Kleingärtner. Die VEBA, als Besitzer, erhielt<br />
pro Jahr von je<strong>der</strong> Parzelle 10 DM Pacht. Offizielle Gründung<br />
war dann am 9.10.85. Der Verein gehört seit 1992 zur<br />
gem. GmbH. Er hat 57 aktive und 25 passive Mitglie<strong>der</strong>.<br />
KGV An <strong>der</strong> Baasstraße e. V.<br />
Bis 1985 Grabeland, wurde dieses Gelände als<br />
Grün- und Gartenanlage geführt. 1986 entstand <strong>der</strong> Verein.<br />
Er hat zehn Parzellen.<br />
OA Stau<strong>der</strong>straße e. V.<br />
Aus einem Obstgartengrundstück wurde von <strong>der</strong> Bundesbahn<br />
1978 unsere Anlage geschaffen. Zunächst hatte<br />
unserer Verein 74 Gärten. Ein Teil <strong>der</strong> Anlage wurde von <strong>der</strong><br />
Bundesbahn verkauft. Man schloss sich 1987 dem <strong>Stadtverband</strong><br />
an. 33 Gartenfreunde bearbeiten heute Kleingärten davon<br />
gehören zehn zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n.<br />
KGV Reuenberg e. V.<br />
Die Anlage wurde 1986 errichtet. Die Gründung des Vereins<br />
war am 22.9.1988. In <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Anlage befindet sich <strong>der</strong><br />
unter Denkmalschutz stehende „Steenkampkotten“. Die Gärten,<br />
46 an <strong>der</strong> Zahl, liegen im Stadtteil Bedingrade.<br />
KGV Vöcklinger Feld e. V.<br />
Am 15.5.1963 wurden im ersten Abschnitt 22<br />
Gärten übergeben. In mehreren Etappen kamen immer mehr<br />
Kleingärten hinzu. Die Anlage gehörte zum KGV Rüttenscheid,<br />
von dem man sich 1990 trennte. Heute gibt es 87 Gartenfreunde<br />
in <strong>der</strong> schön gelegenen Anlage.<br />
KGV Ernestinenstraße e. V.<br />
Lei<strong>der</strong> existieren keine Gründungsunterlagen mehr.<br />
Fest steht, dass man 1928 mit dem GBV Frillendorf fusionierte.<br />
Am 29.4.1991 machte man sich selbstständig. Heute besitzt<br />
man 31 Gärten.
Chronik<br />
47<br />
KGV Hubertstraße e. V.<br />
Von <strong>der</strong> Firma Mannesmann wurde das Gelände als<br />
Grabeland übernommen. Bereits nach dem 1. Weltkrieg haben<br />
hier Bergleute für ihre Familien Obst und Gemüse angepflanzt,<br />
um den Hunger zu stillen. Die jetzige Anlage entstand<br />
dann 1991 und hat heute 65 Parzellen.<br />
KGV Wolfskuhle e. V.<br />
Eine ganz neue Kleingartenanlage entstand 1991 in<br />
<strong>der</strong> Mitte von Steele auf einem ehemaligen Acker. In Eigenregie<br />
wurden zunächst 34 Parzellen geschaffen. Benachbarte<br />
Grabelän<strong>der</strong> kamen hinzu und die Anlage wuchs auf<br />
heute 54 Kleingärten.<br />
Kleingärtnerverein Hochfeldstraße e. V.<br />
Die Anlage Hochfeldstraße gehörte bis 1992 einem<br />
an<strong>der</strong>en Verein an und ist seit dem ein selbstständiger Kleingärtnerverein.<br />
So kommt es, dass zehn Pächter <strong>2009</strong> auf 40<br />
Jahre Pacht ihres Kleingartens und Zugehörigkeit zum <strong>Stadtverband</strong><br />
<strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V. zurückblicken<br />
können. Mit 39 Pächtern sind wir ein überschaubarer Verein.<br />
Die Gartenanlage zieht sich entlang des Isinger Baches von<br />
den Krayer Wassertürmen bis zur Brücke Meistersingerstraße<br />
und ist ein beliebter Spazierweg.<br />
KGV Sulzbachtal e. V.<br />
Aus dem KGV Kray-Leithe ausgetreten, wurden die<br />
1985 erstellten 40 Kleingärten übernommen. Der heutige Verein<br />
hat sein Gründungsdatum am 1.1.1993. Bereits 1982 erhielt<br />
man eine eigene Satzung. Das schmucke Vereinsheim ist<br />
<strong>der</strong> ganze Stolz des Vereins.<br />
KGV Zur Weide e. V.<br />
Die ersten Gärten entstanden 1981 auf einer Grabelandfläche.<br />
1985 wurde man ins Vereinsregister eingetragen.<br />
Man begann mit 18 Parzellen. Auf <strong>der</strong> angeschlossenen<br />
Wiese grasten Pferde, Schafe, Gänse, Enten, Hühner<br />
und eine Kuh. Als man sich 1994 dem <strong>Stadtverband</strong> anschloss,<br />
wurde die große Fläche parzelliert. Heute pflegen<br />
40 Gartenfreunde ihre Gärten.<br />
KGV Tiemannleite e. V.<br />
1922 entstanden in <strong>der</strong> Gartenstr. in Kray-Leithe Häuser<br />
für kin<strong>der</strong>reiche Familien. 1929 kamen weitere Häuser im<br />
Pleskengarten hinzu. Flächen nördlich dieser Straßen dienten<br />
<strong>der</strong> Selbstversorgung. Diese wurden später als Grabeland an<br />
den Verein KGV Kray-Leithe übergeben. 1992 trennte man<br />
sich und Tiemannleite als selbstständiger Verein entstand. Es<br />
gibt heute 26 Gärten.<br />
KGV Elsterbusch e. V.<br />
Die Anlage, damals zum KGV Kray gehörend, wurde<br />
1960 auf dem Gelände <strong>der</strong> Schachtanlage Bonifacius gegründet.<br />
Man machte sich 1993, aus dem Verein ausgetreten,<br />
selbstständig. 89 Gartenfreunde hegen und pflegen jetzt in<br />
diesem Verein ihre Kleingärten.<br />
KGV Amalie 94 e. V.<br />
Die Zeche Amalie, sicherlich auch <strong>der</strong> Namengeber,<br />
war viele Jahre Besitzer dieser Anlage. 1990 übergab<br />
man einer Immobilienfirma das Grundstück. Mit Hilfe des<br />
<strong>Stadtverband</strong>es und <strong>der</strong> gem. GmbH konnte das Gelände<br />
für uns gerettet werden. 53 Kleingärtner freuen sich über<br />
ihre schönen Gärten.<br />
GV Stiftsdamenwald e. V.<br />
In Stoppenberg gelegen wurde 1994 dieser Verein gegründet.<br />
Hier wird beson<strong>der</strong>s die Gemeinschaft gepflegt. Das<br />
können die 46 Gartenfreunde bestätigen.<br />
KGV Auf <strong>der</strong> Höhe e. V.<br />
Die Stadt Kettwig wollte nicht von <strong>Essen</strong> eingemeindet<br />
werden. Man schuf ein großes Neubaugebiet für 5.000 Menschen.<br />
Vorwiegend Eigentumswohnungen entstanden. Aber<br />
es fehlten Gärten. Mit Hilfe einer befreundeten Familie wurde<br />
auf einem privaten Grundstück in vielen Arbeitsstunden eine<br />
Kleingartenanlage geschaffen. Sie besteht seit 1977. Seit dieser<br />
Zeit erfreuen sich 22 Kleingärtner an ihren Parzellen.<br />
GBV Graf Beust e. V.<br />
Eine wechselvolle Geschichte liegt hinter diesem Verein,<br />
am 9.10.1934 mitten in <strong>Essen</strong> gegründet. 150 Kleingärtner<br />
hatten ein Zuhause. Nach dem 2. Weltkrieg 1946 aufgelöst<br />
und dem KGV Viktoria-Matthias zugeordnet, kam es aber<br />
schon 1950 zur Neugründung unter altem Namen. Von den<br />
vormals 250 Parzellen sind 76 übrig geblieben.<br />
KGV Gerschede e. V.<br />
Auch diese Anlage befand sich bis 1974 in privater<br />
Hand. Das Gründungsjahr war 1935. Erst 1999 erfolgte die<br />
Verselbstständigung. Der heutige Verein hat 13 aktive und elf<br />
passive Mitglie<strong>der</strong>.<br />
KGV Meistersingerstraße e. V.<br />
Die Anlage entstand mit 16 Gärten als Teil <strong>der</strong> Bremberganlage<br />
im KGV Kray. Es kamen stetig weitere Gärten hinzu.<br />
1995 waren es schon 47. Die Trennung vom Hauptverein<br />
erfolgte 2002. Die 47 Kleingärtner gehören nun zum selbstständigen<br />
Verein Meistersingerstraße.<br />
KGV Weserstraße e. V.<br />
Der Verein besteht aus zwei Anlagen an <strong>der</strong> Weserstr.<br />
und an <strong>der</strong> Zeche Ludwig. 2003 hat man sich vom GBV <strong>Essen</strong>-<br />
Süd getrennt. Heute hat man 34 Kleingärten.<br />
KGV Bremerstraße e. V.<br />
Am 23.7.2005 hat man sich vom GBV Heidhausen getrennt.<br />
Die sehr schöne Anlage an <strong>der</strong> Spillheide / Bremerstr.<br />
besteht seit 1963. Man hat heute 39 Pächter.<br />
KGV Engelsbecke e. V.<br />
14 Parzellen werden liebevoll gepflegt. Vormals als<br />
Anlage im GBV Huttrop, hat man sich im Juli 2007 verselbstständigt<br />
und trat als 100. Verein dem <strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> bei.
Der <strong>Stadtverband</strong> immer erreichbar<br />
48 Chronik<br />
Fax: 0201-2 03 49 E-Mail: stadtverband@kleingaerten-essen.de Homepage: www.kleingaerten-essen.de<br />
Es ist nicht genug, zu wissen,<br />
man muss auch anwenden;<br />
es ist nicht genug, zu wollen,<br />
man muss auch tun.<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
<strong>Stadtverband</strong> <strong>Essen</strong> <strong>der</strong> Kleingärtnervereine e. V.<br />
Schnütgenstr. 17, 45276 <strong>Essen</strong>-Steele<br />
Postvertriebsstück K 5334 F (Entgelt bezahlt)<br />
Redaktionsschluss<br />
für <strong>Ausgabe</strong> 5 / <strong>2009</strong>: 10.9.<strong>2009</strong><br />
Liebe Leser,<br />
sollte sich Ihre Adresse än<strong>der</strong>n, dann senden Sie bitte den<br />
obigen Abschnitt mit Ihrer neuen Anschrift an die Redaktion.<br />
Herzlichen Dank!