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Ausbruch aus - Marina.ch

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<strong>Ausbru<strong>ch</strong></strong> <strong>aus</strong><br />

der Umlaufbahn<br />

Die Spanish Virgin Islands vor Puerto Rico gehören zu den letzten Inseln der Karibik, die si<strong>ch</strong> dem Tourismus<br />

öffnen. Wer sie mit einer Ya<strong>ch</strong>t ansteuert, kann si<strong>ch</strong>er sein, dort zur Attraktion des Tages zu werden.


TexT: cl<strong>aus</strong> reissig<br />

FoTos: cl<strong>aus</strong> reissig und beTTina bühler<br />

stimmt die Theorie von andy Warhol, ist jeder<br />

Mens<strong>ch</strong> einmal in seinem leben für 15 Minuten<br />

berühmt. er jedo<strong>ch</strong> meinte damit die <strong>aus</strong>wirkungen<br />

des aufziehenden Medienzeitalters in den 60er Jahren,<br />

das in Zukunft jeden einmal errei<strong>ch</strong>en würde. unsere<br />

«berühmtheit» dagegen ist e<strong>ch</strong>t. Zumindest regional<br />

und verteilt auf die zwei Tage, die wir vor esperanza<br />

im süden von Vieques vor anker liegen, um viellei<strong>ch</strong>t<br />

eine der vers<strong>ch</strong>lafensten inseln der Karibik zu besu<strong>ch</strong>en.<br />

«oh, ihr seid die leute mit dem Katamaran<br />

– wir haben eu<strong>ch</strong> rein kommen sehen!» lautet die<br />

standardbegrüssung, egal ob wir in einer der fünf<br />

bars, dem winzigen Museum oder im einzigen supermarkt<br />

auftau<strong>ch</strong>en. unsere ankunft hat si<strong>ch</strong> herum<br />

gespro<strong>ch</strong>en, was wohl zum einen an dem auffälligen<br />

boot an si<strong>ch</strong> liegt, mit dem wir reisen: strahlend weiss<br />

ankert die Ya<strong>ch</strong>t prominent direkt vor der Promenade<br />

hinter dem winzigen insel<strong>ch</strong>en cayo real, auf dem<br />

eine stahlya<strong>ch</strong>t wie ein Mahnmal des hurrikans <strong>aus</strong><br />

dem Jahr 1989 vor si<strong>ch</strong> hin rostet. Zum anderen haben<br />

die meisten bars natürli<strong>ch</strong> freien blick auf die<br />

karibis<strong>ch</strong>e see und von dort wird jede no<strong>ch</strong> so kleine<br />

bewegung auf dem Wasser beoba<strong>ch</strong>tet.<br />

Einst Luftwaffenstützpunkt<br />

Politis<strong>ch</strong> gehören die spanish Virgin islands (sVi)<br />

wie die us Virgin islands zu den Vereinigten staaten.<br />

Jedo<strong>ch</strong> sind sie kein eigener bundesstaat, sondern<br />

Territorium der usa. das heisst: sie verfügen<br />

zwar über einen eigenen abgeordneten im unterh<strong>aus</strong>,<br />

dürfen jedo<strong>ch</strong> keine senatoren stellen, obwohl<br />

si<strong>ch</strong> vor allem Puerto rico darum bemüht. die grosse<br />

hauptinsel der sVi ist spanis<strong>ch</strong>e enklave. ihre<br />

bewohner gelten innerhalb der usa ni<strong>ch</strong>t als besonders<br />

integrationswillig, viellei<strong>ch</strong>t ist das au<strong>ch</strong> einer<br />

der gründe, warum si<strong>ch</strong> am status der inseln ni<strong>ch</strong>ts<br />

ändert.<br />

erst 2003 wurden die spanish Virgin islands na<strong>ch</strong><br />

anhaltenden Protesten der bevölkerung vom amerikanis<strong>ch</strong>en<br />

Militär an Puerto rico zurückgegeben. bis<br />

dahin wurden sie als stützpunkt im zweiten Weltkrieg<br />

genutzt. Vieques war bis 1976 übungsgebiet<br />

der us­luftwaffe. das erbe sind ganze landstri<strong>ch</strong>e<br />

auf der längs im Passat liegenden insel, die mit<br />

übungsmunition und blindgängern übersäht sind.<br />

Zahlrei<strong>ch</strong>e gebiete sind in den Karten no<strong>ch</strong> als<br />

«restricted areas» gekennzei<strong>ch</strong>net: verbotenes gebiet<br />

– zum selbsts<strong>ch</strong>utz. bis 2019, so s<strong>ch</strong>ätzt man,<br />

werden die aufräumarbeiten im landesinneren<br />

dauern. allein 2007 wurden 4000 Tonnen Munition<br />

eingesammelt und entweder gesprengt oder als<br />

altmetall wieder verwertet.<br />

an der Küste ist ni<strong>ch</strong>ts, was si<strong>ch</strong> aufdrängt. Präsent ist<br />

ungewohnte leere – <strong>aus</strong>ser viellei<strong>ch</strong>t ab und zu ein<br />

restaurant. Für liebhaber einsamer bu<strong>ch</strong>ten die<br />

perfekte gegend, wenn man es versteht, si<strong>ch</strong> in der<br />

totalen abges<strong>ch</strong>iedenheit mit si<strong>ch</strong> selbst zu bes<strong>ch</strong>äftigen.<br />

das Meer vor den stränden ist mit einer Vielzahl<br />

von riffen gespickt, die si<strong>ch</strong> bestens zum s<strong>ch</strong>nor<strong>ch</strong>eln<br />

und baden eignen. Zumeist muss man dafür ni<strong>ch</strong>t einmal<br />

den anker bemühen, obwohl der mit seegras überzogene<br />

boden dafür perfekt wäre. aber – amerika wäre<br />

ni<strong>ch</strong>t amerika und Puerto rico ist s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> damit<br />

assoziiert – an den meisten ankerplätzen liegen Mooring­bojen<br />

zum Festma<strong>ch</strong>en für die seltenen Ya<strong>ch</strong>ten<br />

und die Wo<strong>ch</strong>enendgäste <strong>aus</strong> dem nahen Puerto rico<br />

bereit. und im gegensatz zu den us Virgin islands sind<br />

sie kostenlos – wer sollte hier au<strong>ch</strong> kassieren?<br />

Leere und Deep Blue<br />

Mit der Tau<strong>ch</strong>erbrille kontrollieren wir den festen sitz<br />

des ankerges<strong>ch</strong>irrs am boden, während uns <strong>aus</strong> vier<br />

Metern Tiefe grosse Meeress<strong>ch</strong>ildkröten beäugen und<br />

langsam mit ihren riesigen Vorderbeinen s<strong>ch</strong>lagend<br />

vorbei ziehen. den kantigen s<strong>ch</strong>ädel weit vorgereckt<br />

und den dunklen Panzer wie einen mä<strong>ch</strong>tigen anhänger<br />

im s<strong>ch</strong>lepp vers<strong>ch</strong>winden sie in der Weite der<br />

bu<strong>ch</strong>t, die si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> rund 20 Metern in einem fast<br />

unvers<strong>ch</strong>ämten blau auflöst. deep blue nennen Tau<strong>ch</strong>er<br />

dieses Phänomen im Wasser, bei dem die von<br />

oben einfallenden roten li<strong>ch</strong>tanteile absorbiert werden<br />

und das blau allein reflektiert. hinter uns patrouilliert<br />

ein mä<strong>ch</strong>tiger barrakuda im s<strong>ch</strong>atten des s<strong>ch</strong>iffs wie<br />

ein langsamer, s<strong>ch</strong>werelos s<strong>ch</strong>webender Torpedo auf<br />

der su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> beute. die spanish Virgins wurden<br />

na<strong>ch</strong> 2003 weiträumig als s<strong>ch</strong>utzgebiete <strong>aus</strong>gewiesen.<br />

die riffe sind zwar dur<strong>ch</strong> hurrikan hugo (der die inseln<br />

1989 frontal traf) und umwelteinflüsse ges<strong>ch</strong>ädigt, haben<br />

aber eine sehenswerte Vielfalt unter Wasser bewahrt.<br />

die teilweise über 140 Kilogramm s<strong>ch</strong>weren<br />

Meeress<strong>ch</strong>ildkröten nutzen die leeren strände, um ihre<br />

eier abzulegen.<br />

Süsswasser und Hamburger<br />

beim besu<strong>ch</strong> der spanish Virgins im karibis<strong>ch</strong>en norden<br />

darf man si<strong>ch</strong> daher ruhig auf ein biss<strong>ch</strong>en abenteuer<br />

vorbereiten. Versorgungsmögli<strong>ch</strong>keiten für<br />

Ya<strong>ch</strong>ten und andere besu<strong>ch</strong>er gibt es nur wenige –<br />

einmal abgesehen von der kleinen Fis<strong>ch</strong>erpier in<br />

esperanza und dem neu gegründeten Ya<strong>ch</strong>tservice des<br />

amerikaners david. der service besteht vor allem <strong>aus</strong><br />

süsswasser­Versorgung, die david in einem 1,5<br />

Tonnen Wasser fassenden offenen Tank auf seinem<br />

uralten grünen Pickup anbietet.<br />

au<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>arly lebt ein wenig vom Tourismus. er betreibt<br />

einen kleinen strandimbiss in einem umgebauten<br />

bauwagen direkt an dem still gelegten Militäranleger<br />

Wohlfühloase: Die Moorings<br />

474 Powercat bietet alles, was<br />

das Leben auf einem Törn angenehm<br />

ma<strong>ch</strong>t.<br />

88 seaside marina.<strong>ch</strong> april 09 april 09 marina.<strong>ch</strong><br />

seaside 89


Bes<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>: Auf den Spanish<br />

Virgin Islands steckt der<br />

Tourismus no<strong>ch</strong> in den<br />

Kinders<strong>ch</strong>uhen.<br />

esperanzas, über wel<strong>ch</strong>en die Versorgung der insel zur<br />

ho<strong>ch</strong>zeit des Militärs si<strong>ch</strong>ergestellt wurde. heute<br />

verfällt die lange Pier und wird nur von den wenig<br />

redefreudigen, spanis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen einwohnern zum<br />

angeln genutzt. Wie die meisten hier ist <strong>ch</strong>arly usamerikaner,<br />

und wie die meisten hat er vorher etwas<br />

ganz anderes gema<strong>ch</strong>t. als «s<strong>ch</strong><strong>aus</strong>pieler» eines stripperensembles<br />

verbra<strong>ch</strong>te er ein Jahr in berlin. Jetzt wartet<br />

er den grössten Teil des Tages auf Kunds<strong>ch</strong>aft für<br />

seine – wie er sagt – besten burger im ort. eine bots<strong>ch</strong>aft,<br />

wel<strong>ch</strong>e die wenigen anderen konkurrierenden<br />

bars glei<strong>ch</strong>ermassen für si<strong>ch</strong> in anspru<strong>ch</strong> nehmen. die<br />

szenerie des staubigen Platzes unter den Mangrovenbäumen<br />

s<strong>ch</strong>wankt zwis<strong>ch</strong>en verwuns<strong>ch</strong>en, gespenstis<strong>ch</strong><br />

und verwahrlost. ein biss<strong>ch</strong>en ibiza viellei<strong>ch</strong>t <strong>aus</strong><br />

den 70er Jahren, ein biss<strong>ch</strong>en goa <strong>aus</strong> den 80ern und<br />

ein biss<strong>ch</strong>en amerika der neuzeit ma<strong>ch</strong>en das gemis<strong>ch</strong><br />

dieses merkwürdigen Fleck<strong>ch</strong>ens erde <strong>aus</strong> – dazu<br />

etwas spanis<strong>ch</strong>e gelassenheit. die unvermeidli<strong>ch</strong>en<br />

amerikanis<strong>ch</strong>en geländewagen lassen zudem jeden<br />

Karte «Nordamerika Grundkarte» Format: 6,5 cm x 6,5 cm ho<strong>ch</strong><br />

definitionsversu<strong>ch</strong> für esperanza auf Vieques<br />

unweigerli<strong>ch</strong> ins leere laufen.<br />

Bio Bay – das a<strong>ch</strong>te Weltwunder<br />

bei dunkelheit rumpeln wir mit einem <strong>aus</strong>rangierten<br />

s<strong>ch</strong>ulbus über a<strong>ch</strong>s mordende Feldwege zur Mosquito<br />

bay. die Knie in den rücken der Vordermänner erinnern<br />

s<strong>ch</strong>erzhaft daran, dass diese Fahrzeuge ni<strong>ch</strong>t für Mens<strong>ch</strong>en<br />

unserer grösse ges<strong>ch</strong>affen wurden. Währenddessen<br />

bereitet uns Jack auf das bevorstehende s<strong>ch</strong><strong>aus</strong>piel<br />

vor: die bio bay, das a<strong>ch</strong>te Weltwunder, wenn es<br />

na<strong>ch</strong> Jack geht, stellt eine der haupteinnahmequellen<br />

der insel dar. das Wasser der bu<strong>ch</strong>t leu<strong>ch</strong>tet bei jeder<br />

bewegung in gespenstis<strong>ch</strong>em blau, als wäre es mit<br />

unterwassers<strong>ch</strong>einwerfern beleu<strong>ch</strong>tet. eine auf der erde<br />

nahezu einmalige Konzentration bio­lumineszierender<br />

einzeller strahlt wie eine unterwasserversammlung von<br />

glühwürm<strong>ch</strong>en, perlt an unseren armen herab und<br />

erleu<strong>ch</strong>tet die bu<strong>ch</strong>t zu unseren Füssen. ein fast<br />

unheimli<strong>ch</strong>es spektakel vor einer sonst so leeren insel.<br />

Tipps für den Törn<br />

Visa: Wer kein amerikanis<strong>ch</strong>er Staatsbürger ist, brau<strong>ch</strong>t für die Einreise über See in die US- und<br />

Spanish Virgin Islands ein US-Visum.<br />

Navigation: Anders als die kleinen Antillen liegen die Virgin Islands in Ost-West-Ri<strong>ch</strong>tung. Auf<br />

der Rückreise in die British Virgin Islands geht es also gegen den vorherrs<strong>ch</strong>enden Nordost-<br />

Passat an. Die längere Kreuz sollte bei der Planung berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />

Karten: Alle Moorings-Ya<strong>ch</strong>ten sind mit elektronis<strong>ch</strong>en C-Map-Karten <strong>aus</strong>gestattet. Empfeh-<br />

lenswert sind eigene Karten für die US- und Spanish Virgin Islands. «Virgin Islands; St. Thomes<br />

to Sombrero», 79.80 Euro; www.nv-verlag.de<br />

Handbü<strong>ch</strong>er: Englis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>iges Hafenhandbu<strong>ch</strong> «Cruising Guide to the Virgin Islands»<br />

(cruisingguides.com), ist auf den Moorings-Ya<strong>ch</strong>ten vorhanden, umfasst jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t die spa-<br />

nis<strong>ch</strong>en Inseln. Hilfrei<strong>ch</strong>er: «The Virgin Islands Cruising Guide» von Stephen Pavlidis, 18.99<br />

Euro; www.amazon.de<br />

Formalitäten: Bei der Einreise in die US-Gewässer muss in den BVI <strong>aus</strong>- und in den USVI<br />

wieder einklariert werden. Nötig sind S<strong>ch</strong>iffspapiere, Pass und Visum. Davon unabhängig muss<br />

si<strong>ch</strong> jede Ya<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> einmal telefonis<strong>ch</strong> bei den Behörden der SVI an- und abmelden. Die<br />

Telefonnummern finden si<strong>ch</strong> in den Hafenhandbü<strong>ch</strong>ern.<br />

Versi<strong>ch</strong>erung: Ni<strong>ch</strong>t alle Charterya<strong>ch</strong>ten in den BVI sind für die SVI versi<strong>ch</strong>ert.<br />

Einkaufen: Am besten in Tortola das S<strong>ch</strong>iff für die Reisezeit voll verproviantieren. Die örtli<strong>ch</strong>en<br />

Supermärkte bezahlen alle den Taxishuttle in die <strong>Marina</strong>. In den SVI ist das Einkaufen mög-<br />

li<strong>ch</strong>, aber s<strong>ch</strong>wieriger.<br />

Anreise: Air France bis Point a Pitre, Guadeloupe, dann weiter mit American Airlines na<strong>ch</strong> Beef<br />

Island/Tortola. Au<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>: über Miami, San Juan (Puerto Rico) na<strong>ch</strong> Beef Island, Tortola<br />

(American Airlines). Ein günstiger Taxi-Shuttle zur <strong>Marina</strong> kann direkt über Moorings gebu<strong>ch</strong>t<br />

Kohli Kartografie<br />

90 seaside marina.<strong>ch</strong> april 09 april 09 marina.<strong>ch</strong><br />

seaside 91<br />

werden.<br />

Mooring-Bojen: Wenn man ni<strong>ch</strong>t ankert, sollte man na<strong>ch</strong> dem Festma<strong>ch</strong>en an Bojen die Lei-<br />

nen mit S<strong>ch</strong>nor<strong>ch</strong>el<strong>aus</strong>rüstungen überprüfen. In den US- und BVI sind die Mooring-Bojen kos-<br />

tenpfli<strong>ch</strong>tig. Wo die Gebühren entri<strong>ch</strong>tet werden müssen, entnimmt man den Handbü<strong>ch</strong>ern.<br />

Charter: Bei Moorings in den British Virgin Islands lassen si<strong>ch</strong> für den Törn entweder Motor-<br />

oder Segelya<strong>ch</strong>ten bu<strong>ch</strong>en. Für Segler kostet eine Moorings 39.3 (bis 8 Personen) pro Tag ab 295<br />

Euro (inkl. Diesel, Endreinigung, Beiboot, etc), die neue Motorya<strong>ch</strong>t Moorings 474 PC (max. 10<br />

Personen) ab 915 Euro/Tag (zzgl. Diesel). www.ya<strong>ch</strong>ting.fert.<strong>ch</strong><br />

San Juan<br />

A T L A N T I C O C E A N<br />

P U E R T O R I C O<br />

Isla de Culebra<br />

Isla de Vieques<br />

Saint Thomas<br />

Charlotte Amalie<br />

V I R G I N<br />

I S L A N D S<br />

( U S )<br />

Tortola<br />

Saint John<br />

C A R I B E A N S E A<br />

Sir Francis DrakeChannel<br />

Virgin<br />

Gorda<br />

B R I T I S H<br />

V I R G I N<br />

I S L A N D S<br />

Die dunkelgrün gefärbten Inseln<br />

werden Spanish Virgin Islands<br />

genannt, gehören aber politis<strong>ch</strong><br />

zum Territorium der USA.


Moorings 474 powercaT<br />

Motorya<strong>ch</strong>ten im Charter sind no<strong>ch</strong> relativ unübli<strong>ch</strong>. Das könnte si<strong>ch</strong> mit der Moorings 474 PC<br />

ändern, zumal si<strong>ch</strong> deren Verbrau<strong>ch</strong> in Grenzen hält.<br />

Mit fast 15 Meter Länge und 7,50 Meter Breite bietet die Moorings 474 PC ein Platzangebot, für<br />

das man normalerweise eine mindestens fünf Meter längere Einrumpfya<strong>ch</strong>t an den Steg legen<br />

müsste, um einigermassen verglei<strong>ch</strong>baren Raum zu s<strong>ch</strong>affen. 110 Quadratmeter Decksflä<strong>ch</strong>e<br />

sind fast komplett überbaut, dazu kommen eine Flybridge und natürli<strong>ch</strong> die vier Kabinen (drei<br />

in der Eignerversion) mit jeweils eigenem Bad.<br />

Das s<strong>ch</strong>afft für a<strong>ch</strong>t bis zehn Personen auf Urlaubsreise die nötige Bewegungsfreiheit, die man<br />

sonst häufig s<strong>ch</strong>merzli<strong>ch</strong> vermisst. Überall gibt es genügend S<strong>ch</strong>rankraum, um zumindest einen<br />

Teil des Gepäcks unterzubringen. Grosse Fenster in den Kabinen lassen sowohl rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Li<strong>ch</strong>t<br />

als au<strong>ch</strong> genügend Luft in warmen Regionen herein. Auf die Klimaanlagen kann man trotz<br />

hoher Aussentemperaturen ruhig verzi<strong>ch</strong>ten. Der nötige Generator stört die nä<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Ruhe<br />

erhebli<strong>ch</strong> und die Wasserfälle der Kühlung, die zwis<strong>ch</strong>en den Rümpfen her<strong>aus</strong> pläts<strong>ch</strong>ern,<br />

erinnern daran, wie viel Energie dieser Luxus verheizt.<br />

Für dieses grosse S<strong>ch</strong>iff sind die zwei 150 PS Diesel fast unglaubli<strong>ch</strong> klein, zumal damit Spit-<br />

zenges<strong>ch</strong>windigkeiten von 15 Knoten mögli<strong>ch</strong> sind. Das sollte man zwar ni<strong>ch</strong>t <strong>aus</strong>reizen, sonst<br />

wirds au<strong>ch</strong> hier teuer, aber wer H<strong>aus</strong> hält und das S<strong>ch</strong>iff zwis<strong>ch</strong>en neun und zwölf Knoten<br />

dur<strong>ch</strong> die Inseln fährt, kann an der Tankstelle am Ende einer 200-Seemeilen-Reise dur<strong>ch</strong><strong>aus</strong><br />

mit 500 Litern <strong>aus</strong>kommen. Verteilt auf a<strong>ch</strong>t Mann an Bord ist das zu verkraften. Ein kleiner<br />

Trick dabei: Wie häufig bei zweimotorigen Ya<strong>ch</strong>ten hilft es, auf langen Strecken in Teillast auf<br />

einen Motor zu verzi<strong>ch</strong>ten. Der verbrau<strong>ch</strong>t unnötig Sprit und bringt kaum zusätzli<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>win-<br />

digkeit.<br />

Mit den kleinen Ruderblättern reagiert das S<strong>ch</strong>iff nur zögerli<strong>ch</strong> auf Kurskorrekturen. Lange<br />

Strecken überlässt man am besten dem Autopiloten, alle Manöver fahren si<strong>ch</strong> kinderlei<strong>ch</strong>t le-<br />

digli<strong>ch</strong> mit den Gashebeln.<br />

Kaufen zum Chartern. Für interessierte Kunden wird die Moorings 474 PC derzeit <strong>aus</strong>s<strong>ch</strong>liess-<br />

li<strong>ch</strong> im so genannten Eignerprogramm angeboten. Dabei arbeitet das S<strong>ch</strong>iff fünf Jahre als Char-<br />

ters<strong>ch</strong>iff; von dem Kaufpreis von 399 000 Euro (im Ausland ohne Mehrwertsteuer) soll es knapp<br />

50 Prozent als Chartereinnahmen wieder einfahren, bevor es als eigene Ya<strong>ch</strong>t übernommen<br />

werden kann. Neun Wo<strong>ch</strong>en pro Jahr ist das S<strong>ch</strong>iff in dieser Zeit für den zukünftigen Eigner<br />

kostenlos zu nutzen. Der Charterpreis für die 474 PC liegt zwis<strong>ch</strong>en 915 und 1255 Euro pro Tag,<br />

je na<strong>ch</strong> Revier und Saison.<br />

www.mooringspower.com<br />

am nä<strong>ch</strong>sten Tag dampfen wir mit unserem luxuriösen<br />

<strong>ch</strong>arters<strong>ch</strong>iff (immerhin haben wir im gegensatz<br />

zu Vieques tägli<strong>ch</strong> strom und fliessend Wasser)<br />

langsam wieder ri<strong>ch</strong>tung osten. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> hat<br />

jeder in esperanza unser ablegen beoba<strong>ch</strong>tet. Jetzt<br />

sind sie also wieder weg, die leute mit dem<br />

Katamaran.<br />

auf dem rückweg werden wir von Tortola und den<br />

darum liegenden british Virgin islands so unweigerli<strong>ch</strong><br />

wieder angezogen wie ein Mond auf der umlaufbahn<br />

um seinen Planeten. Wir s<strong>ch</strong>wenken in die<br />

Kreisbahn mit dem Mittelpunkt road Town ein und<br />

besu<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> einige hotspots wie die unvermeidli<strong>ch</strong>e<br />

soggy dollar bar in White bay auf Jost van dyke<br />

oder The bath auf Virgin gorda. aber diese namen<br />

muss man si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t merken, sie sind Teil des briefings<br />

für die rundtour.<br />

92 seaside marina.<strong>ch</strong> april 09<br />

marina.<strong>ch</strong><br />

Ralligweg 10<br />

3012 Bern<br />

Tel. 031 301 00 31<br />

marina@marina-online.<strong>ch</strong><br />

www.marina-online.<strong>ch</strong><br />

Tel. Abodienst: 031 300 62 56

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