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16 PAnorAMA<br />
10/2010<br />
Fastfood-Boom<br />
Kieferverletzungen durch<br />
zu große Hamburger<br />
Fast-food-Restaurants in Taiwan<br />
müssen in Zukunft Riesen-Hamburger<br />
auf <strong>der</strong><br />
Speisekarte extra vermerken.<br />
► Taipeh/Sydney (pte) – <strong>der</strong> grund<br />
dafür sind zunehmende Verletzungen<br />
in den Kiefergelenken. das ergab eine<br />
Untersuchung <strong>der</strong> National Yang-<br />
Ming-Universität. Immer mehr Menschen<br />
leiden an den Folgen eines<br />
Fastfood-restaurant-Besuches, berichtet<br />
die China Post. In asien erfreuen<br />
sich westliche Fastfood-restaurants<br />
großer Beliebtheit.<br />
„einige Patienten hatten Probleme,<br />
ihren Mund zu öffnen, nachdem sie<br />
Wissenschaftler des Instituts<br />
für Umwelthygiene <strong>der</strong> Medizinischen<br />
Universität Wien<br />
und <strong>der</strong> HNO-Abteilung des<br />
Wiener AKH veröffentlichten<br />
die weltweit erste qualitativ<br />
hochwertige Studie.<br />
► das auftreten von Tinnitus in<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung ist in den letzten<br />
Jahren deutlich angestiegen. etwa<br />
APERCU Dr. Fritz Luger<br />
Geht’s noch?<br />
riesen-Hamburger verzehrt hatten.<br />
an<strong>der</strong>e klagten über Schmerzen im<br />
Kiefer“, so Professor Hsu Ming-<br />
Iung. das Problem komme daher,<br />
dass viele dieser Sandwiches höher<br />
als acht Zentimeter seien. das sei<br />
eindeutig zu groß. „Normalerweise<br />
können Menschen ihren Mund etwa<br />
vier Zentimeter weit öffnen, wenn<br />
sie essen“, meint Zahnarzt Chen<br />
Yun-Chih. Nun for<strong>der</strong>n die Zahnärzte,<br />
dass die extragroßen Burger<br />
auf <strong>der</strong> Speisekarte geson<strong>der</strong>t ausgewiesen<br />
werden.<br />
Trotz <strong>der</strong> erstklassigen lokalen Küchen<br />
Ost- und Südostasiens, die vor<br />
allem von Touristen sehr geschätzt<br />
werden, sind Fastfood-Ketten mit<br />
westlicher Nahrung seit Jahren <strong>der</strong><br />
10–15% <strong>der</strong> Bevölkerung leiden zumindest<br />
gelegentlich unter Ohrgeräuschen,<br />
und bei etwa 2% ist die<br />
lebensqualität dadurch erheblich<br />
eingeschränkt.<br />
In einer Fall-Kontroll-Studie wurden<br />
100 Patienten mit Tinnitus, für den<br />
keine bekannten Ursachen ermittelt<br />
werden konnte, und (als Kontrollen)<br />
100 Patienten <strong>der</strong> HNO-ambulanz<br />
des Wiener aKH ohne Tinnitus (Patienten<br />
mit Halsentzündung etc.) ein-<br />
Österreichs werktätiger Masse <strong>der</strong> geschröpften<br />
Leistungsträger – ob fix engagiert o<strong>der</strong> freiberuflich<br />
– bleibt angesichts <strong>der</strong> kessen Wortmeldungen<br />
gewerkschaftlich organisierter Betonierer aus dem<br />
Bildungssektor <strong>der</strong> Mund ziemlich weit offen. „Alles soll so bleiben, wie es ist“,<br />
lautet <strong>der</strong> kreative Ansatz <strong>der</strong> Lehrervertreter – um welches Thema es in ihrem<br />
Ressort auch immer geht.<br />
Die 2009 kaum im Ansatz begonnene Diskussion um zwei Stunden mehr Anwesenheit<br />
im Klassenzimmer innerhalb <strong>der</strong> bestehenden Arbeitszeit wurde rapide<br />
radikal-rhetorisch wegprotestiert. Und die nun aufgekommene Anmutung <strong>der</strong><br />
Unterrichtsministerin, die <strong>der</strong>zeit den Län<strong>der</strong>n unterstehenden Pflichtschullehrer<br />
in den Bund zu übernehmen, gilt als absolutes Sakrileg!<br />
Dass Claudia Schmied diese Lehrer zwar bezahlt – wurscht. Dass seit mehr als<br />
eineinhalb Jahren die große politische Sprechblase Verwaltungsrefom im Raum<br />
steht – auch egal.<br />
Unterstützung leisten dabei willig diverse Landeshauptleute, die um die Macht in<br />
ihren Liliput-Latifundien fürchten. Manche davon erreichen nämlich nicht einmal<br />
die Einwohnerzahl deutscher Großstädte.<br />
„Wer zahlt, schafft an“ gilt bei den „Landesfürsten“ nur, wenn sie selbst das Geld<br />
verteilen dürfen und sich so eine dankbare Provinz-Klientel sichern können.<br />
Geht’s noch?<br />
Wahrscheinlich eine Bedrohung für Lehrer: Sie erhalten in den Schulen korrekte<br />
Arbeitsplätze mit Computern. Vorbereitungen und Korrekturarbeiten können so<br />
dort erledigt werden. Die Anwesenheit mit Gleitzeit beträgt 38 Stunden, <strong>der</strong> Urlaub<br />
sechs Wochen. In <strong>der</strong> restlichen Ferienzeit können Weiterbildungsseminare<br />
absolviert und alle Vorarbeiten für das kommende Schuljahr erledigt werden. Millionen<br />
Österreicher arbeiten so – und haben dieses Land reich gemacht.<br />
Bildungsmäßig dagegen droht Österreich international den Anschluss zu verlieren.<br />
Laut <strong>der</strong> aktuellen Pisa-Studie geht’s viel schlimmer nämlich nimmer. Und daran<br />
können wohl nicht allein die Schüler schuld sein.<br />
absolute renner. erst vor Kurzem<br />
hat eine Studie des australischen<br />
gavran Institute of Medical research<br />
vor den dramatischen gesundheitsfolgen<br />
<strong>der</strong> umgestellten ernährung<br />
in Vietnam gewarnt.<br />
„ernährungsgewohnheiten haben<br />
sich in den vergangenen Jahren dramatisch<br />
verän<strong>der</strong>t. das betrifft vor<br />
allem die Städte, die immer mehr<br />
verwestlicht werden“, so Tuan Nguyen.<br />
eine australisch-vietnamesische Studie<br />
unter 2.000 Personen kam zum<br />
Schluss, dass elf Prozent <strong>der</strong> Männer<br />
und zwölf Prozent <strong>der</strong> Frauen in Ho<br />
Chi Minh City an nicht diagnostizierter<br />
Typ-2-diabetes leiden. In den<br />
gesundheitsstatistiken <strong>der</strong> Metropo-<br />
geschlossen. den Studienteilnehmern<br />
wurde ein <strong>der</strong> großen Interphone-<br />
Studie <strong>der</strong> WHO angeglichener Fragebogen<br />
zur Mobiltelefonnutzung<br />
vorgelegt. Weiters wurden die Teilnehmer<br />
einer reihe von HNO-Untersuchungen<br />
unterzogen. Studienleiter<br />
Oa doz. dI dr. med. H.-P.<br />
Hutter: „Wir gingen hier sehr sorgfältig<br />
vor, damit alle üblichen Ursachen<br />
für eine etwaige entwicklung von<br />
Tinnitus ausgeschlossen werden<br />
zahn.Medizin.Technik<br />
le wurde die Zahl <strong>der</strong> diagnostizierten<br />
diabetiker mit vier Prozent<br />
angegeben. Vietnam sei kein einzelfall,<br />
kritisieren die experten. Ähnliche<br />
Studienergebnisse gebe es auch<br />
aus Thailand.<br />
„In den vergangenen Jahren sind<br />
überall Fastfood-restaurants wie<br />
Pilze aus dem Boden geschossen“,<br />
meint <strong>der</strong> Professor. „da wir ähnliche<br />
Beobachtungen auch in an<strong>der</strong>en<br />
län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> region machen<br />
Weltweit erste Studie<br />
Zusammenhang von Mobiltelefonnutzung und Tinnitus<br />
konnten wie z.B. lärmereignisse etwa<br />
durch zu lautes Musikhören.“ auch<br />
weitere Störfaktoren wie Schulausbildung<br />
und Herkunft <strong>der</strong> Studienteilnehmer<br />
wurden berücksichtigt.<br />
als ergebnis dieser zwar relativ kleinen,<br />
aber wegen ihrer sorgfältigen<br />
methodischen durchführung beson<strong>der</strong>s<br />
aussagefähigen Studie konnte<br />
ein signifikanter anstieg des risikos<br />
für Tinnitus mit zunehmen<strong>der</strong> dauer<br />
<strong>der</strong> Mobiltelefonnutzung ermit-<br />
Steinzeit<br />
Kreisgräben hatten<br />
eine Kalen<strong>der</strong>funktion<br />
Das Rätsel um die Funktion<br />
<strong>der</strong> monumentalen KreisgrabenanlagenMitteleuropas<br />
aus <strong>der</strong> Jungsteinzeit ist<br />
ein Stück weit gelöst.<br />
► archäologen und astronomen<br />
<strong>der</strong> Universität Wien stellten fest,<br />
dass einige <strong>der</strong> Bauten aus <strong>der</strong> Zeit<br />
zwischen 4.800 und 4.500 v. Chr.<br />
auch als Sonnen- und Sternenkalen<strong>der</strong><br />
dienten. das ist unter an<strong>der</strong>em<br />
ein Hinweis dafür, dass in den Kreisgräben-regionen<br />
neben Keramik<br />
und ackerbau auch die systematische<br />
Himmelsbeobachtung verbreitet war.<br />
Mittelneolithische Kreisgrabenanlagen<br />
sind in weiten Teilen Mitteleuropas<br />
bekannt. Warum diese Idee in<br />
<strong>der</strong>art unterschiedlichen neolithischen<br />
Kulturen verbreitet sei, stellt<br />
ein bisher ungeklärtes rätsel dar. In<br />
Nie<strong>der</strong>österreich wurden bisher in<br />
50 neolithischen Ortschaften Kreisgrabenanlagen<br />
gefunden. „Jede Siedlung<br />
dieser Zeit besitzt eine Kreisgrabenanlage,<br />
in etwa so, wie heute jedes<br />
nie<strong>der</strong>österreichische dorf eine<br />
Kirche“, erklärt Projektleiter Wolf-<br />
gang Neubauer. die monumentalen<br />
anlagen sind 2.000 Jahre älter als das<br />
berühmte englische Megalith-Bauwerk<br />
Stonehenge. Im Unterschied zu<br />
diesem wurden sie jedoch nicht mit<br />
Stein, son<strong>der</strong>n aus Holzpfählen errichtet.<br />
dementsprechend schwierig<br />
gestaltet sich heute die auffindung<br />
<strong>der</strong> anlagen.<br />
die Wiener Forscher erstellten eine<br />
Computersimulation, die die Monumentalbauten<br />
virtuell wie<strong>der</strong> erstehen<br />
ließen und dabei auch das<br />
Sternenbild zur Zeit ihrer errichtung<br />
berücksichtigten. dabei bestätigte<br />
sich die These, dass die Kreisgrabenanlagen<br />
unter an<strong>der</strong>em eine<br />
Kalen<strong>der</strong>funktion besaßen. „es ist<br />
bemerkenswert, dass bei etwa einem<br />
drittel <strong>der</strong> anlagen ein Tor zur aufgangsrichtung<br />
<strong>der</strong> Plejaden zeigt“,<br />
betont <strong>der</strong> Wiener astronom georg<br />
Zotti. <strong>der</strong> erste Tag im Jahr, an dem<br />
das Siebengestirn in <strong>der</strong> Jungsteinzeit<br />
zu sehen war, kann heute rückberechnet<br />
werden. „er lag wenige<br />
<strong>Tage</strong> nach Frühlingsbeginn. es<br />
scheint schlüssig, dass dies <strong>der</strong> Beginn<br />
<strong>der</strong> aussaat war“, so Zotti.<br />
Sandwiches, die<br />
höher als acht<br />
cm sind können<br />
unangenehme<br />
Probleme<br />
verursachen.<br />
konnten, werden wir die ergebnisse<br />
auch in Malaysia, Singapur, laos<br />
und Kambodscha publizieren.“<br />
<strong>der</strong> grund, warum die diabetes-<br />
Fälle so stark ansteigen, liegt im hohen<br />
Zucker- und Fettgehalt des Fastfoods.<br />
„auch in asien nimmt die<br />
körperliche aktivität <strong>der</strong> Menschen<br />
deutlich ab“, erklärt Tuan. diabetes-2<br />
kann zu Herzerkrankungen,<br />
Sehschwäche und Nierenversagen<br />
führen.<br />
telt werden. Nebenbei zeigen die detailauswertungen,<br />
dass bei einer Nutzung<br />
von länger als vier Jahren sich<br />
das risiko verdoppelt.<br />
hutter h-P, Moshammer h, wallner P,<br />
Cartellieri M, Denk-Linnert D-M,<br />
katzinger M, ehrenberger k, kundi M<br />
(2010): tinnitus and mobile phone use.<br />
occupational and environmental<br />
Medicine. doi: 10.1136/<br />
oem.2009.048116<br />
Wussten Sie,<br />
dass ...<br />
... Heinz-Christian Strache<br />
gelernter Zahntechniker ist<br />
und von 1993 bis 2000 als<br />
selbstständiger Zahntechniker<br />
gearbeitet hat? In die Politik<br />
haben ihn sein Interesse und<br />
sein Zahnarzt gebracht – laut<br />
Beschreibung seines persönlichen<br />
Portraits auf <strong>der</strong> Parlamentshomepage.<br />
... auch Michael ehmann,<br />
SPÖ, abgeordneter zum Nationalrat<br />
bis 2008, Zahntechniker<br />
ist? er hat bis 1994 die Berufsschule<br />
in Baden besucht<br />
und arbeitet seit 1995 als<br />
Zahntechniker an <strong>der</strong> Versicherungsanstalt<br />
für eisenbahner<br />
und Bergbau.<br />
... <strong>der</strong> kürzlich verstorbene österreichische<br />
Bildhauer alfred<br />
Hrdlicka ebenfalls Zahntechniker<br />
war? erst nach seiner<br />
Zahntechnikerlehre studierte<br />
er an <strong>der</strong> akadmie <strong>der</strong> Bildenden<br />
Künste in Wien Malerei,<br />
bevor er in die Bildhauerklasse<br />
von Fritz Wotruba eintrat.