Fortbewegung. Stadtentwicklung vs. Verkehrsentwicklung

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09.11.2012 Aufrufe

5 Krämer-Badoni, Kuhm (1998), S. 16 6 Ausblick Ausblick Lösungsansätze zur Verminderung des Stadtverkehrs In vielen Städten wird nach neuen Strategien und Lösungen zur Verminderung des motorisierten Individual- verkehrs gesucht. Einige Großstädte haben sich mit einigem Erfolg bemüht, dem sogenannten Verkehr des „Umweltbundes“ (Bus, Straßenbahn, Fahrrad und Fußgängerverkehr) eine Priorität einzuräumen und damit den Automobilver- kehr zu begrenzen. So zum Beispiel die zeitweise oder dauerhafte Sperrung der Innenstädte für den motori- sierten Individualverkehr, die strikte Bewirtschaftung des Parkraums, preisgünstige Umweltkarten für den ÖPNV bei gleichzeitiger Verbesserung des Angebots, die Schaffung von durchgehenden Fahrrad- und Fußgängernetzen und durch Park-and-Ride-Angebote am Rand der Großstädte. Doch wurde es nirgendwo erreicht, das Kfz als Verkehrsträger Nummer Eins zu ersetzten. 5 Um einen Entlastungseffekt zu erzielen, wurden und werden insbesondere in den Neuen Bundesländern

55 Nerlich (1997), S. 88 56 Nerlich (1997), S. 89- 90 Straßennetze neu- und ausgebaut. Dieser Effekt wirkt jedoch nicht nachhaltig, weil jede Erweiterung der Kapazität der Straßen neuen Verkehr anzieht. 55 Ebenso wird die Entwicklung elektronischer Verkehrsleitsysteme weiter vorangetrieben. Zur Reduzierung der Schadstoffemission wurde der Katalysator beim Automobil für den Ottomotor eingeführt. Inzwischen ist man dabei, den so genannten Partikelfilter bei Diesel-Fahrzeugen als Standard zu etablieren. Diese Maßnahmen können zwar Schadstoffe reduzieren, sie beeinflussen jedoch nicht den Flächenverbrauch, die Unfallzahlen oder den Lärm. 56 Jede dieser Maßnahmen bekämpft nicht die Ursache des Verkehrs, sondern versucht nur, ihn erträglicher zu machen. Es kann festgestellt werden, dass das Problem der Übermotorisierung zeitlich nur verzögert, aber nicht gelöst ist. Ausblick 7

55 Nerlich (1997), S. 88<br />

56 Nerlich (1997), S. 89- 90<br />

Straßennetze neu- und ausgebaut. Dieser Effekt wirkt jedoch nicht nachhaltig, weil jede Erweiterung der<br />

Kapazität der Straßen neuen Verkehr anzieht. 55<br />

Ebenso wird die Entwicklung elektronischer Verkehrsleitsysteme weiter vorangetrieben. Zur Reduzierung der<br />

Schadstoffemission wurde der Katalysator beim Automobil für den Ottomotor eingeführt. Inzwischen ist man<br />

dabei, den so genannten Partikelfilter bei Diesel-Fahrzeugen als Standard zu etablieren. Diese Maßnahmen<br />

können zwar Schadstoffe reduzieren, sie beeinflussen jedoch nicht den Flächenverbrauch, die Unfallzahlen<br />

oder den Lärm. 56<br />

Jede dieser Maßnahmen bekämpft nicht die Ursache des Verkehrs, sondern versucht nur, ihn erträglicher<br />

zu machen. Es kann festgestellt werden, dass das Problem der Übermotorisierung zeitlich nur verzögert, aber<br />

nicht gelöst ist.<br />

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