Wissens- und Technologietransfer leicht gemacht - Die TSB ...
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28 WISSENS- UND TECHNOLOGIETRANSFER LEICHT GEMACHT Ein Leitfaden für Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Hauptstadtregion Patente und Lizenzen Bereits bei der Vorbereitung von Kooperationen in Forschung und Entwicklung bieten Patentanmeldungen oftmals Vorteile für den Schutz von Ideen, die im Rahmen von Verbundprojekten weiterentwickelt werden sollen. Das Patent ist ein zeitlich befristetes Monopol auf die gewerbliche Nutzung einer technischen Erfindung. Ein Patent verbrieft seinem Inhaber zahlreiche Rechte, so beispielsweise: »» ein Verbietungsrecht auf die gewerbliche Nutzung der Erfindung durch Dritte, »» ein Recht auf Schadensersatz bei widerrechtlicher gewerblicher Nutzung der Erfindung, »» einen Informations- und Vernichtungsanspruch bei widerrechtlich in den Vertrieb gelangten Waren. Patente bieten aber noch viel mehr: Sie werden beispielsweise als Innovationsindikator herangezogen und stellen rund 90 Prozent des weltweiten technischen Wissens dar. Mit der international abgestimmten Struktur und Klassifikation von Patentschriften bilden sie eine besonders gut recherchierbare Informationsquelle. Zudem sind Patente immaterielle Vermögensgegenstände und können bilanziert werden oder zur Kreditsicherung dienen. Damit sind Patente Ausgangspunkt für Innovationen und Quelle von technischem Wissen, das Externe beispielsweise durch eine Lizenzvereinbarung mit dem Patentinhaber für die eigene gewerbliche Nutzung verwenden können. Aus dieser Form des Transfers von Know-how und technischem Wissen entstehen vielseitige Wettbewerbsvorteile. Die Nutzung von Patenten und Lizenzen trägt auch dazu bei, unnötige Parallelentwicklungen beziehungsweise Fehlinvestitionen zu vermeiden und damit FuE-Ressourcen effektiv einzusetzen. Fördermöglichkeiten und Servicepartner »» Brainshell »» IPAL »» SIGNO
29 WISSENS- UND TECHNOLOGIETRANSFER LEICHT GEMACHT Ein Leitfaden für Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in der Hauptstadtregion Praxisbeispiel Patente: Patentierung des seegangsunabhängigen Ölskimmers (SOS) Der seegangsunabhängige Ölskimmer (SOS) ist ein in Deutschland und den USA patentiertes hydromechanisches System zur effizienten Ölunfallbekämpfung. Dieses System kommt ohne bewegliche Teile aus und ist daher sehr robust. Es ermöglicht auch bei rauer See die Reinigung ölverschmutzter Meeresoberflächen. Der Ölskimmer ist ein Ponton mit integriertem Ölauffangbecken ( Moonpool), der über die im Seegang heftig bewegte, ölbedeckte Wasseroberfläche gleitet, wobei der Ölfilm unter das Bugsegment geführt wird. Die Ölschicht strömt somit unter dem Schiff auf den Moonpool zu, wo eine quer laufende Separationsklinge einerseits für die Trennung von Öl und Wasser sorgt, andererseits das Fluid im Auffangbecken von der Wellenwirkung abschirmt. Auf diese Weise werden – ohne bewegliche Teile – Separationsprozess und Seegangsdämpfung entkoppelt. Diese Erfindung wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Clauss von der Technischen Universität Berlin entwickelt und gemeinsam mit der Patentverwertungsagentur ipal GmbH vermarktet. Diese Erfindung wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Günter Clauss von der Technischen Universität Berlin entwickelt und mit der Patentverwertungsagentur ipal GmbH patentiert und vermarktet. Das bedeutet, dass gemeinsam ein Industriepartner gefunden wurde, der eine Lizenz erwarb. Die von ipal verhandelten Lizenzgebühren gingen an die TU Berlin, wodurch die Finanzierung eines Prototyps sichergestellt wurde. Im Rahmen eines vom BMBF geförderten Anschlussforschungsprojektes wird die oben beschriebene Erfindung unter dem Titel „SOS 3“ weiterentwickelt. Hierbei wird der SOS für den Einsatz als autonomes Trägersystem konzipiert und optimiert. Ein derartiges System wird durch ein Schubschiff angetrieben oder kann als Ölsperre beispielsweise in Flüssen verankert werden.
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WISSENS- UND TECHNOLOGIETRANSFER LEICHT GEMACHT<br />
Ein Leitfaden für Kooperationen zwischen <strong>Wissens</strong>chaft <strong>und</strong> Wirtschaft in der Hauptstadtregion<br />
Patente <strong>und</strong> Lizenzen<br />
Bereits bei der Vorbereitung von Kooperationen in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
bieten Patentanmeldungen oftmals Vorteile für den Schutz von Ideen, die im<br />
Rahmen von Verb<strong>und</strong>projekten weiterentwickelt werden sollen. Das Patent ist<br />
ein zeitlich befristetes Monopol auf die gewerbliche Nutzung einer technischen<br />
Erfindung. Ein Patent verbrieft seinem Inhaber zahlreiche Rechte, so beispielsweise:<br />
»»<br />
ein Verbietungsrecht auf die gewerbliche Nutzung der Erfindung durch<br />
Dritte,<br />
»»<br />
ein Recht auf Schadensersatz bei widerrechtlicher gewerblicher Nutzung<br />
der Erfindung,<br />
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einen Informations- <strong>und</strong> Vernichtungsanspruch bei widerrechtlich in den<br />
Vertrieb gelangten Waren.<br />
Patente bieten aber noch viel mehr: Sie werden beispielsweise als Innovationsindikator<br />
herangezogen <strong>und</strong> stellen r<strong>und</strong> 90 Prozent des weltweiten technischen<br />
<strong>Wissens</strong> dar. Mit der international abgestimmten Struktur <strong>und</strong><br />
Klassifikation von Patentschriften bilden sie eine besonders gut recherchierbare<br />
Informationsquelle. Zudem sind Patente immaterielle Vermögensgegenstände<br />
<strong>und</strong> können bilanziert werden oder zur Kreditsicherung dienen.<br />
Damit sind Patente Ausgangspunkt für Innovationen <strong>und</strong> Quelle von technischem<br />
Wissen, das Externe beispielsweise durch eine Lizenzvereinbarung mit<br />
dem Patentinhaber für die eigene gewerbliche Nutzung verwenden können.<br />
Aus dieser Form des Transfers von Know-how <strong>und</strong> technischem Wissen entstehen<br />
vielseitige Wettbewerbsvorteile. <strong>Die</strong> Nutzung von Patenten <strong>und</strong> Lizenzen<br />
trägt auch dazu bei, unnötige Parallelentwicklungen beziehungsweise Fehlinvestitionen<br />
zu vermeiden <strong>und</strong> damit FuE-Ressourcen effektiv einzusetzen.<br />
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