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Feiern zur Karnevalszeit Feiern zur Karnevalszeit ... - Hautfreund

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Neurodermitis bei Kindern S. 18 Die eigene Haut retten S. 11<br />

Thomas Schwennesen Verlag<br />

Deutscher Neurodermitis Bund e.V. (DNB) 6-10 · Dezember · 24. Jahrgang<br />

Schwitzen für<br />

die Gesundheit<br />

Empfehlungen für Neurodermitiker<br />

<strong>Feiern</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Karnevalszeit</strong><br />

Aus Spaß kann ein Problem werden<br />

Vorstand und Redaktion<br />

wünschen allen Leserinnen<br />

und Lesern ein gutes,<br />

gesundes, erfolgreiches<br />

und möglichst<br />

erscheinungsfreies 2011!<br />

www.dnb-ev.de · www.hautfreund.de 46063


Die Jury des Bundesverbandes Deutscher Apotheker wählte BEDAN ® jetzt offi ziell zum<br />

„Hautpfl egemittel des Jahres 2010“. Das Urteil der Experten:<br />

„Mit Bedan steht eine in mehreren Studien dermatologisch geprüfte, intensiv feuchtigkeitsspendende<br />

Hautpfl ege <strong>zur</strong> Verfügung, die ein Austrocknen verhindert und die geschädigte<br />

Hautbarriere so regeneriert, dass auch stark juckende oder gar entzündete Haut wieder <strong>zur</strong><br />

Ruhe kommen kann. Aufgrund der zusätzlichen entzündungshemmenden Eigenschaften<br />

des Naturstoffs Hyperforin kann Bedan sogar bei Neurodermitis mit Erfolg eingesetzt werden.<br />

Und das bei bester Verträglichkeit.“<br />

* Quelle: Repräsentative Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Apotheker, 2010<br />

��������������������<br />

BEDAN®<br />

MIT DEM<br />

HYPERFORIN<br />

NATURSTOFF<br />

Trockene Haut –<br />

quälender Juckreiz<br />

Was Deutsche Apotheken am liebsten empfehlen!<br />

MEDIZINISCHE HAUTPFLEGE AUS DER NATUR<br />

BE/PU/12-10/HF


SCHWERPUNKTTHEMEN<br />

• Schwitzen für die Gesundheit<br />

Von Susanne Miesera 4–7<br />

• Unterschiede zwischen den Saunen 6<br />

• <strong>Feiern</strong> <strong>zur</strong> <strong>Karnevalszeit</strong><br />

Von Susanne Miesera 8–10<br />

GESUNDHEITSPOLITIK<br />

• Nur die eigene Haut retten … 11–12<br />

• Im Namen des Volkes …<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

hat entschieden 13<br />

• OTC-Regelung 14<br />

MEDIZINISCHE SZENE<br />

• Juckreiz – ein verkanntes<br />

Volksleiden 15<br />

• Neurodermitis bei Kindern<br />

Von Dr. med. Bernd Kardorff 18–22<br />

• Kontaktallergie: Wenn Nickel<br />

die Haut reizt 22<br />

Offizielle Mitglieder-Zeitschrift vom<br />

Deutscher Neurodermitis Bund e. V. (DNB)<br />

Herausgeber:<br />

Deutscher Neurodermitis Bund e. V.<br />

Vorstand:<br />

1. Vorsitzender: Thomas Schwennesen, Hamburg<br />

2. Vorsitzender: Helmuth Baumann, Würzburg<br />

Schatzmeisterin: Sonja König, Hamburg (interim)<br />

Vorstandsmitglied: Horst Köllmer, Hamburg<br />

Wissenschaftlicher Beirat:<br />

Prof. Dr. med. Matthias Augustin, Hamburg<br />

Prof. Dr. troph. Christine Behr-Völtzer, Geesthacht<br />

Prof. Dr. med. Eckhard W. Breitbart, Buxtehude<br />

Prof. Dr. med. Walter Dorsch, München<br />

Prof. Dr. med. Dr. phil. Johannes Ring, München<br />

Prof. Dr. rer. nat. O. Bernd Scholz, Köln<br />

Priv.-Doz. Dr. med. Dieter Vieluf, Moritzburg<br />

Geschäftsstelle:<br />

Baumkamp 18 · 22299 Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 23 08 10<br />

Fax: 0 40 / 23 10 08<br />

E-Mail: info@neurodermitis-bund.de<br />

www.neurodermitis-bund.de<br />

PSYCHOLOGIE<br />

• Wenn Juckreiz Teenager stresst<br />

Von Dipl.-Psych. Sonja Dargatz 16–17<br />

LESERTIPPS<br />

• »Wie man tapeziert, so lebt man« –<br />

Baubiologische Aspekte in den<br />

eigenen vier Wänden;<br />

Teil 2: Bodenbeläge aus Holz<br />

und Naturstein<br />

Von Roswitha Stracke 23<br />

DNB AKTIV<br />

• SHG Ostheim in der Fachklinik<br />

Bad Bentheim<br />

Von Margitta Heß 24–25<br />

• <strong>Hautfreund</strong>-Verlosungs-Aktion 30<br />

PRODUKTE<br />

• Das pflegende Plus bei<br />

Neurodermitis 26<br />

REDAKTION<br />

Chefredaktion: Thomas Schwennesen (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Thomas Schwennesen Verlag<br />

Postfach 20 23 13 · 20216 Hamburg · Tel.: 0 40 / 51 06 19<br />

E-Mail: redaktion@hautfreund.de · www.hautfreund.de<br />

Ständige Redaktionsbeiträge von:<br />

Sonja Dargatz (Aus psychologischer Sicht), Cornelia Klioba<br />

(Bücher), Susanne Miesera (Schwerpunktredaktion), Joska<br />

Möller (Di ver ses/Foto grafie), Roswitha Stracke (Lesertipps).<br />

Alle Kontakt: redaktion@hautfreund.de<br />

Schlussredaktion/Korrektur: Sonja König<br />

ANZEIGEN<br />

Verlag · Anzeigenverwaltung · Mediaberatung:<br />

Thomas Schwennesen Verlag<br />

Postfach 20 23 13 · 20216 Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 51 06 19 · Fax: 0 40 / 511 06 05<br />

E-Mail: info@atop.de · www.schwennesen.de<br />

IMPRESSUMIMPRESSUM<br />

Inhalt/Impressum 3<br />

PRODUKTE<br />

• Neurodermitis und Ekzeme –<br />

Immer gleich Kortison? 27<br />

SPEKTRUM<br />

• Keine Allergie vom Latexschnuller 29<br />

• Was ist eigentlich …<br />

Craniosakrale Therapie 29<br />

• Laktosefreie Lebensmittel 30<br />

DIVERSES<br />

• Impressum 3<br />

• 24h Sprechstunde auf<br />

Hautsache.de 6<br />

• Bundesverband der<br />

Naturkosmetiker/innen e. V. 14<br />

• Bücher 28<br />

Titelfotos: Gr. Bild: © Fotofreundin - Fotolia.com;<br />

Bild u. li.: © Joska Möller – jab-design.de;<br />

Anzeigen erscheinen unter der Verantwortung der Auftraggeber.<br />

Sie sind getrennt vom redaktionellen Teil und bedeuten<br />

nicht zwingend eine Empfehlung der Redaktion oder<br />

vom DNB.<br />

Abo-Service: Adresse s. Verlag · ISSN 0340-3718; Abonnement<br />

innerhalb v. Deutschland 36,– € p/a, europ. Ausland<br />

57,– €, weltweit auf Anfrage.<br />

Layout, Produktion, Art Direktion:<br />

JAB-Designstudio, Joska-A. B. Möller, Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 21 31 41 · Fax: 0 40 / 21 31 43<br />

E-Mail: info@jab-design.de · www.jab-design.de<br />

Druck: Druckerei Weidmann, Hamburg<br />

Erscheinungsweise: 6 x jährlich, jew. Ende Februar, April,<br />

Juni, August, Oktober und Dezember. Für Mitglieder vom<br />

Deutschen Neurodermitis Bund e. V. ist der Bezug – ohne<br />

jede weitere Erhebung einer Gebühr – im Jahresbeitrag enthalten.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Zeichnungen<br />

und andere Vorlagen übernehmen wir keine Haftung.<br />

Informationen für Autoren siehe www.hautfreund.de<br />

Die Autoren erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung<br />

von Zuschriften einverstanden. Die Zeitschrift und alle<br />

in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Gerichtsstand ist Hamburg.<br />

»Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen<br />

Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.«<br />

Kurzdefinition von Gesundheit: Nach der Weltgesundheitsdefinition (WHO) 1946<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010


4 Schwerpunktthema<br />

Saunen in den Jahrhunderten<br />

und in den Kulturen<br />

Alte Funde weisen auf Ostasien als die<br />

Wiege des gewollten Schwitzens mit heißen<br />

Steinen hin. Selbst die bekannte finnische<br />

Saunakultur soll auf erste Einwohner<br />

Finnlands aus Asien <strong>zur</strong>ückzuführen<br />

sein. In Mitteleuropa waren im Mittelalter<br />

die Badestuben bekannt. Wahrscheinlich<br />

waren es meist nur Räume mit einer<br />

Wanne, die <strong>zur</strong> Körperreinigung benutzt<br />

wurde. Die damaligen schlechten hygienischen<br />

Bedingungen sollten durch öffentliche<br />

Badestuben verbessert werden.<br />

Im 17.–18. Jahrhundert verschwanden die<br />

öffentlichen Einrichtungen immer mehr,<br />

baden fand in den eigenen vier Wänden<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

Schwitzen<br />

für die Gesundheit<br />

Saunieren ist der Winterrenner. Wellnessanlagen und<br />

öffentliche Schwimmbäder kommen ohne ein breites<br />

Angebot an Saunen heute nicht mehr aus. Vielfältigste<br />

positive gesundheitliche Wirkungen werden dem Schwitzen<br />

zugeschrieben. Doch was hilft Menschen mit empfindlicher<br />

Haut? Gibt es Empfehlungen für Neurodermitiker?<br />

Wir haben uns für Sie umgeschaut.<br />

statt. Im islamischen Kulturkreis ist der Besuch<br />

eines Hamam bis heute wichtiger Bestandteil<br />

der Körperpflege. Dort werden,<br />

streng getrennt nach Geschlecht, die regelmäßigen<br />

Reinigungsrituale durchgeführt.<br />

Der Begriff Sauna kommt aus dem Finnischen<br />

und wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

in Deutschland populär. In den<br />

letzten einhundert Jahren ist die Anzahl der<br />

Saunaanlagen und der Saunafans ständig<br />

gestiegen. Öffentliche Bäder, Hotels, Fitnessstudios,<br />

Kurbäder oder Massagepraxen,<br />

alle bieten ein großes Spektrum an<br />

Saunen an. Umfragen haben ergeben, dass<br />

circa jeder zweite Erwachsene Saunagänger<br />

ist. Private Saunen sind noch nicht so verbreitet<br />

wie in Finnland. Bei den Finnen hat<br />

statistisch jeder zweite Einwohner seine<br />

private Sauna, während in Deutschland<br />

nach Angaben des Deutschen Saunabundes<br />

knapp zwei Millionen private Haussaunen<br />

in Kellern, Bädern oder Ferienhäusern in<br />

Betrieb sind.<br />

Gesundheitliche Wirkung<br />

vom Schwitzen<br />

Erhöhte Außentemperaturen bringen den<br />

Körper in Schwung. Der Aufenthalt in der<br />

Sauna ist ein kleines Fitnessprogramm für<br />

den Körper. Das sichtbare Schwitzen ist<br />

nur eine Reaktion des Körpers auf erhöhte<br />

Temperaturen. Auf leichte und wohltuende<br />

Art entspannen sich Muskeln und die<br />

Hautdurchblutung wird gefördert. Durch<br />

die erhöhte Temperatur werden das Herz-<br />

Kreislauf-System angeregt, die Ausscheidung<br />

über die Haut verstärkt und mit einer<br />

leicht erhöhten Körpertemperatur das Immunsystem<br />

mobilisiert. Einige schwören<br />

besonders im Herbst und Winter auf die<br />

Abhärtung und damit Abwehr von Erkältungskrankheiten.<br />

Hier gilt: Nur in die<br />

Sauna, wenn noch keine Erkältungsanzeichen<br />

da sind, weil ein geschwächter Körper<br />

die Hitze schlecht verträgt. Hitze ist ein Au-<br />

© tBoyan - istockphoto.com


ßenreiz, den nur der gesunde Körper gut<br />

verarbeiten kann. Die Körpertemperatur<br />

erhöht sich, damit können wie beim Fieber<br />

Krankheitserreger abgetötet werden.<br />

Aber ein geschwächter Körper braucht<br />

Ruhe und keine Sauna. Besonders die Kalt-<br />

Warmwechselduschen, die einen gesunden<br />

Körper aktivieren, sind für geschwächte<br />

Körper gefährlich.<br />

Bei Hitze weiten sich die Blutgefäße, die<br />

Durchblutung nimmt zu und die Oberflächentemperatur<br />

der Haut steigt. Die nachfolgende<br />

Abkühlung verengt die Gefäße<br />

wieder und trainiert so das Gewebe. Frauen<br />

schwören auf den Anti-Cellulite-Effekt und<br />

die Anti-Hautalterung. Dies wurde wissenschaftlich<br />

jedoch noch nicht belegt. Schwitzen<br />

und Wechselduschen unterstützen die<br />

Hauterneuerung, die oberste Hornschicht<br />

quillt auf, verhornte Zellen lösen sich und<br />

werden abgerubbelt. Einige meinen, dass<br />

besonders bei trockener Haut durch die<br />

Aktivierung der Schweißdrüsen die Hautstruktur<br />

verbessert wird.<br />

Ab<strong>zur</strong>aten ist vom Saunabesuch bei akuten<br />

Erkrankungen und Entzündungen. Gefähr-<br />

Zur Pfl ege juckender, sehr trockener<br />

Haut sowie bei Neurodermitis<br />

lich könnte die Sauna bei Herz-Kreislauf -<br />

erkrankungen und Blutgefäßschwächen<br />

(Thrombosen, Krampfadern) sein.<br />

Sauna ist nicht gleich Sauna<br />

Nicht jeder heiße Raum ist gleich eine<br />

Sauna und nicht jede Sauna ist heiß, es gibt<br />

viel mehr als nur die klassische 90 °C Finnische<br />

Sauna. Treten Sie ein in die Saunawelt.<br />

Der Klassiker Finnische Sauna<br />

In Finnland gehört die Sauna <strong>zur</strong> Kultur.<br />

Am meisten sind Rauchsaunen vertreten.<br />

Holzscheite unter einem Steinhaufen heizen<br />

einen Raum in einem Holzhaus ein,<br />

der Rauch zieht ab und die erhitzten Steine<br />

erwärmen stundenlang den Raum.<br />

Übrig geblieben ist hierzulande in käuflichen<br />

finnischen Saunen, dass ein Holzraum<br />

mit einem Steinkessel erwärmt wird,<br />

dabei herrscht extrem trockene Luft (etwa<br />

zehn Prozent Feuchtigkeit) und Temperaturen<br />

von 80 °C bis 100 °C. Die hohe Hitze<br />

ist kreislaufbelastend. Die niedrige Luftfeuchtigkeit<br />

trocknet die Haut aus. Der maximale<br />

Aufenthalt liegt bei circa 15 Minuten.<br />

Biosauna als Softvariante<br />

der finnischen Sauna<br />

Für alle, die trockene Luft bevorzugen, die<br />

Hitze aber nicht gut vertragen, sind Biosaunen<br />

zu empfehlen. Bei 45–60 °C schwitzt<br />

der Körper langsam. Manchmal sind noch<br />

farbige Leuchten in diesen Saunen, die die<br />

Entspannung fördern sollen. Bis circa dreißig<br />

Minuten ist ein langsames Schwitzen<br />

möglich.<br />

Das Tepidarium gehört zu den Biosaunen.<br />

Beheizte Steinliegen, eine Raumtemperatur<br />

von circa 40 °C und das trockene Raumklima<br />

erwärmen langsam den Körper.<br />

Das Immunsystem wird gestärkt, ohne den<br />

Kreislauf zu belasten.<br />

Das Tepidarium ist somit ein Regenerationsraum,<br />

der stärkend wirkt. Optimal sind<br />

mindestens dreißig Minuten im Tepidarium,<br />

um seine positive Wirkung genießen<br />

Nicht kratzen!<br />

A.I. Lipolotion<br />

lindert Juckreiz<br />

auf die sanfte Art<br />

��dank körpereigenem PEA<br />

(Palmitoylethanolamin)<br />

��durch intensive Rückfettung�<br />

� ���������������������������<br />

und sorgt für ein angenehmes,<br />

entspanntes Hautgefühl<br />

In Apotheken erhältlich, Infos und Proben: info@stiefel-gmbh.de<br />

5


6 Schwerpunktthema<br />

zu können. Längere Zeiten sind für gesunde<br />

Menschen möglich. Sanarium ist die<br />

Bezeichnung für eine Biosauna mit erhöhter<br />

Luftfeuchtigkeit.<br />

Dampfbäder<br />

Das Dampfbad oder Römerbad (Caldarium)<br />

erreicht Temperaturen zwischen<br />

35 °C und 55 °C und nahezu einhundert<br />

Prozent Luftfeuchtigkeit. Dampfkabinen<br />

mit Keramik, Kunststoff, Holz oder Marmor<br />

bieten für alle Bedürfnisse etwas.<br />

Caldarium<br />

Schon die Römer nutzen warme Räume<br />

<strong>zur</strong> Entspannung. Von Ausgrabungen ist<br />

bekannt, dass der Boden und die Wände<br />

erwärmt wurden. Heute sind meist die gesamten<br />

Räume gefliest und strahlen eine<br />

gleichmäßige Wärme ab.<br />

Circa 40–50 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit<br />

sorgen für ein kreislaufschonendes<br />

Schwitzen, Muskeln entspannen sich. Düfte<br />

oder Salze sollen bei Atemwegserkrankungen<br />

gut tun.<br />

Vorsicht ist bei Duftstoffallergikern und<br />

Asthmatikern geboten, sie können allergisch<br />

oder gar mit Atemnot in den heißen<br />

Räumen reagieren.<br />

Exotische orientalische<br />

Dampfbäder sind Hamams<br />

Diese Dampfbäder des arabischen Kulturkreises<br />

sind wichtiger Bestandteil der islamischen<br />

Bade- und Körperkultur. Öffentliche<br />

Hamams, die von Türken und Arabern<br />

in Deutschland genutzt werden, sind nach<br />

Geschlechtern getrennt. In Thermen oder<br />

Hotels kann das Hamam gemeinsam besucht<br />

werden. Der Besucher legt ein spezielles<br />

Handtuch (Pe¸stemal) als Lendenschurz<br />

an.<br />

Im Hamam gibt es viel Marmor als Liegeflächen.<br />

An den Wänden befinden sich<br />

Waschbecken mit warmem und kaltem<br />

Wasser, mit dem man sich entweder selbst<br />

regelmäßig übergießt oder man lässt sich<br />

von einem Bademeister waschen. Oft werden<br />

Massagen und Peelings in einem Hamam<br />

angeboten. Traditionell gehört neben<br />

Reinigung und Schwitzen in den Hamams<br />

auch die Schönheitspflege.<br />

Nach dem Besuch des warmen Dampfbads<br />

folgt eine Phase der Erholung und Entspannung<br />

in einem kühleren Raum.<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

Unterschiede zwischen den Saunen<br />

Finnische<br />

Sauna<br />

Biosauna Dampfsauna Infrarotsauna<br />

Temperatur: 80–100 °C 45–60 °C 35–55 °C 30–50 °C<br />

Wärme: Erwärmung<br />

der Luft<br />

Orientalisches Dampfbad Rasul<br />

Ähnlich dem Hamam kommen Rasulbäder<br />

aus der arabischen Kultur und deren Reinigungsbräuchen.<br />

Es verbindet Schwitzen mit<br />

einem Peeling. Nach einer Dusche werden<br />

verschiedene Schlämme auf der Haut massiert.<br />

Je nach Körperregion gibt es grobe oder feinere<br />

Schlämme, die einen stärkeren oder<br />

schwächeren Peelingeffekt haben.<br />

Der Schlamm verbleibt auf der Haut und<br />

wird in einem Dampfbad weiter einmassiert.<br />

Die obersten Hautschichten werden<br />

abgerubbelt und die Haut wird wieder glatt<br />

und weich. Nach der Dusche ist die Haut<br />

gut durchblutet und gefestigt.<br />

Dieser Vorgang soll die Entgiftung des Körpers<br />

über die Haut anregen.<br />

Infrarotsauna<br />

Erwärmung<br />

der Luft<br />

In einer Infrarotwärmekabine beziehungsweise<br />

Infrarotsauna werden die Wärmestrahlen<br />

der Sonne nachgebildet. Infrarotstrahlung<br />

ist eine Wärmestrahlung mit<br />

Wellenlängen zwischen 780 Nanometer<br />

(nm) bis 1 000 nm. Unser größter Lieferant<br />

für Infrarotstrahlen ist die Sonne, deren<br />

Wärmestrahlen für den Menschen ungefährlich<br />

sind. Infrarotkabinen nutzen diese<br />

Teile der Sonnenenergie ohne die schädlichen<br />

UV-Strahlen. Wärmelampen mit dem<br />

gleichen Prinzip gibt es schon lange, um bei<br />

Erkältungen die Bronchien zu erwärmen.<br />

Generell erwärmen Infrarot-Wellen Gegenstände,<br />

ohne die umgebende Luft stark zu<br />

erwärmen. Das ist beim Betreten der Infra-<br />

Erwärmung der<br />

Wände, Böden,<br />

Bänke<br />

Tiefenwärme<br />

in der Haut<br />

Aufenthalt: Ca. 15 Minuten Bis 30 Minuten Ca. 20 Minuten Ca. 30 Minuten<br />

Platzbedarf: 3–4 m2 3–4 m2 4 m2 Ab 1 m2 Aufguss/ Aufguss und Aufguss und Kein Aufguss Kein Aufguss,<br />

Lüftung: extra Lüftung extra Lüftung<br />

keine extra<br />

notwendig notwendig<br />

Lüftung<br />

Besonder- Statt Holzraum Farblicht, Extrem hohe Schnelles<br />

heiten: auch als Erd- ätherische Luftfeuchtig- Aufwärmen,<br />

sauna mit Düfte<br />

keit<br />

auch bei leich-<br />

Lehmwänden<br />

tenErkältun- möglich<br />

gen möglich<br />

rot-Kabine zu spüren, keine Hitze, die einem<br />

entgegenschlägt, sondern eine angenehm<br />

warme Temperatur. Die Lufttemperatur<br />

ist regelbar zwischen 30– 50 °C. Vor<br />

den Wärmestrahlern ist dann langsam die<br />

Wärme zu spüren. Infrarot-Wärmestrahlung<br />

dringt bis vier Zentimeter tief in den<br />

Körper ein und die Tiefenwärme bewirkt<br />

eine Anregung des Organismus.<br />

Muskeln können so auch vor dem Sport bereits<br />

erwärmt werden oder bei verletzten<br />

Sehnen oder Muskeln sind schnellere Heilungschancen<br />

möglich. Beim Schwitzen<br />

verliert der Körper Wasser und gelöste Substanzen<br />

wie Fett, Abbaustoffe und Schwermetalle.<br />

Dieser Reinigungsprozess für den<br />

Körper ist sanfter als bei herkömmlich heißen<br />

Saunen, aber genauso intensiv. Der<br />

24h Sprechstunde<br />

auf Hautsache.de<br />

Das online Hautportal hautsache.de<br />

hat eine 24h Sprechstunde im Forum<br />

eingerichtet.<br />

Frau Dr. med. habil. Ina Hadshiew<br />

betreut die ratsuchenden Forumsteilnehmer<br />

online bei medizinisch/<br />

dermatologischen Fragen.


Aufenthalt in der Infrarotkabine ist länger, trotzdem schwitzt<br />

man ähnlich wie in finnischen Saunen. Gut geeignet für Menschen<br />

mit Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Hautkrankheiten,<br />

Cellulite, Muskelzerrungen, Erkältungen, Rückenschmerzen,<br />

Herz- und Gefäßkrankheiten, Gelenkentzündungen.<br />

Sauna und empfindliche Haut<br />

Viele Neurodermitiker schwören auf die wohltuende Wirkung<br />

der Sauna für ihre Haut. Was kann dahinter stecken? Neurodermitiker<br />

haben generell eine schlecht durchblutete Haut und<br />

schwitzen zu wenig. In der Sauna wird das Immunsystem angeregt,<br />

die Körpertemperatur erhöht sich, dies stärkt die Immunabwehr,<br />

die Hautdurchblutung wird verbessert und alte Hautschuppen<br />

lösen sich leichter.<br />

Unter Beachtung einiger Vorsichtsmaßnahmen ist deshalb Neurodermitikern<br />

ein Saunabesuch zu empfehlen.<br />

1. Durch die Wärme wird der Juckreiz verstärkt. Deshalb erstmal<br />

mit der Biosauna beginnen. Eine leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit<br />

wie in der Biosauna oder im Sanarium verbessert<br />

die Verträglichkeit. Einige empfinden das Farblicht im Sanarium<br />

als sehr angenehm, es wirkt beruhigend auf die Haut.<br />

2. Schweiß, Wasser, und Duschmittel entfetten die Haut. Deshalb<br />

direkt nach den Saunagängen nur Duschen, keine<br />

Duschcreme verwenden. Auch nach dem letzten Saunagang<br />

möglichst ohne Duschmittel bleiben, die Haut gut abtrocknen<br />

und mit einer verträglichen Pflegecreme versorgen.<br />

3. Entzündliche Hautstellen gehören nicht in die Sauna. Offene<br />

Ekzeme entzünden sich leicht und jucken verstärkt in der<br />

Hitze. Deshalb Saunapause während der akuten Phasen. Im<br />

Zweifel mit dem behandelnden Hautarzt sprechen.<br />

4. Langsam Schwitzen verbessert die Verträglichkeit. Deshalb<br />

mit Infrarotsauna beginnen. Infrarot-Wärmestrahlung hat<br />

Tiefenwirkung, sie dringt mehrere Zentimeter tief in den<br />

Körper ein und die Tiefenwärme bewirkt eine Anregung und<br />

bessere Durchblutung des gesamten Organismus.<br />

5. Sauna entspannt, der Juckreiz kann sich beruhigen. Deshalb<br />

regelmäßig die Sauna besuchen. Beginnen Sie mit dem Sanarium<br />

oder der Infrarotkabine. Einmal die Woche ist zunächst<br />

ausreichend.<br />

Führen Sie maximal zwei bis drei Saunagänge durch. Ruhen<br />

Sie ausreichend zwischen den Gängen. Vermeiden Sie das<br />

Schwimmen nach der Sauna, dies belastet die Haut zu sehr.<br />

Kurzes Duschen reicht.<br />

Weitere Informationen<br />

Wollen Sie mehr über Saunen erfahren? Wo ist die nächste<br />

Sauna, wie sauniert man richtig, wie wirken Saunen, wo findet<br />

man Hersteller-Informationen?<br />

Auf www.saunaindeutschland.com finden Sie Antworten auf<br />

diese Fragen. Sie können mit Eingabe einer Postleitzahl einen<br />

Saunabetrieb in Ihrer Nähe finden, Tipps für das richtige Verhalten<br />

in der Sauna nachlesen und interessante Geschichten über<br />

die Badestube als Vorläuferin der heutigen Sauna erfahren. Noch<br />

mehr Informationen gibt der Deutsche Saunabund auf seiner<br />

Internetseite unter www.saunabund-ev.de<br />

*Gutachten Derma Consult GmbH, Alfter, 2005, n=30, Anwendung 2 x täglich, Innenseite Unterarm � www.eubos.de<br />

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HANDCREME<br />

Sehr gut<br />

gegen trockene<br />

Hände<br />

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Vitamin B3 für trockene<br />

und extrem trockene Hände<br />

(z.B. auch bei Neurodermitis<br />

und Diabetes).<br />

Dermatologische Studien*<br />

belegen die ausgezeichnete<br />

Wirksamkeit und<br />

Verträglichkeit.<br />

Von Dermatologen<br />

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Empfohlen von:<br />

für trockene Haut<br />

ZUR MEDIZINISCHEN HAUTPFLEGE<br />

EXKLUSIV IN APOTHEKEN


8 Schwerpunktthema<br />

<strong>Feiern</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Karnevalszeit</strong><br />

In den tollen Monaten ist es für jeden möglich, in eine<br />

andere Haut zu schlüpfen. Die Hochzeit der Verkleidungen<br />

und des <strong>Feiern</strong>s ist angesagt. Auch wenn die Erwachsenen<br />

je nach Wohnort weniger feiern, so ist doch das Verkleiden<br />

in Kindergärten und Schulen im ganzen Land nicht<br />

nur in der fünften Jahreszeit aktuell. Viele Kinder lieben<br />

das Verkleiden zu jeder Jahreszeit, schließlich ist es spaßig,<br />

mal Pirat oder Prinzessin zu sein. Doch für Neurodermitiker(-Kinder)<br />

kann aus dem Spaß ein Problem werden.<br />

Fasching, Fastnacht oder<br />

Karneval?<br />

Köln, Mainz und Düsseldorf – traditionelle<br />

Hochburgen in puncto <strong>Feiern</strong> und Verkleiden<br />

– legen Wert auf ihre individuelle Bezeichnung.<br />

Fastnacht oder Fassenacht findet<br />

sich eher in Süddeutschland und der<br />

Schweiz, während im Rheinland vom Karneval<br />

gesprochen wird. In beiden Wörtern<br />

wird die ursprüngliche Bedeutung dieser<br />

Zeit deutlich. In »Fast-nacht«, steckt das<br />

Fasten drin. In Karne-val steckt das »Carne«<br />

(Fleisch) und »levare« für weglassen, also<br />

auch eine Form des Fastens.<br />

Doch nicht nur in Europa ist das Maskieren<br />

zu festgelegten Zeiten populär, auch in Mittel-<br />

und Südamerika ist die Verkleidung und<br />

das ausgelassene <strong>Feiern</strong> bekannt. Obwohl in<br />

Deutschland traditionell der Startschuss am<br />

11. 11. um 11:11 Uhr gegeben wird, beginnt<br />

das bunte Treiben verstärkt erst im Januar.<br />

Aschermittwoch bestimmt das Ende der<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

fünften Jahreszeit und den Beginn der Fastenzeit.<br />

Dieser Termin ist abhängig von der<br />

Osterzeit. Ostersonntag liegt am ersten<br />

Sonntag nach dem Frühlingsvollmond und<br />

sechs Wochen vorher liegt Aschermittwoch.<br />

Vierzig Tage stehen für die vierzigtägige Fastenzeit,<br />

die Jesus fastend in der Wüste verbrachte.<br />

Diese Zeit gilt für viele Katholiken<br />

auch heute noch in veränderter Form, viele<br />

verzichten während dieser Zeit auf bestimmt<br />

Genussmittel oder Veranstaltungen.<br />

Prinzessin, Hexe oder Pirat –<br />

Kostüme für Groß und Klein<br />

Fester Bestandteil der fünften Jahreszeit ist<br />

das Verkleiden. Symbolisch in eine andere<br />

Haut zu schlüpfen hat für viele etwas Reizvolles.<br />

In fremden Gewändern können andere<br />

Gesichter gezeigt und andere Verhaltensweisen<br />

gelebt werden. Kinder lieben diesen<br />

Rollenwechsel, besonders beliebt sind<br />

starke und schöne Persönlichkeiten wie Pi-<br />

raten und Prinzessinnen. Jedes Jahr gibt es<br />

ein vorherrschendes Motto in den Kostümläden.<br />

Meist entscheiden Filme oder Bücher,<br />

was der Renner der Saisonverkleidung wird.<br />

Gemeinsam ist allen Verkleidungen, dass sie<br />

aus eher minderwertigen Stoffen hergestellt<br />

werden. Meist werden Kunststoffe mit Metall<br />

und Plastikeinlagerungen verwendet.<br />

Diese Stoffe können wahre Reizstoffe für die<br />

empfindliche Neurodermitikerhaut werden.<br />

Die Kostüme sind mit der »heißen Nadel«<br />

genäht, oft liegen Fäden offen an der Stoffinnenseite<br />

und reizen die empfindliche<br />

Haut.<br />

Die vielen Applikationen erschweren die<br />

Waschbarkeit der Kostüme beziehungsweise<br />

machen sie teilweise unmöglich. Maximal<br />

30 °C sind – wenn überhaupt – möglich.<br />

Kaum wurde das Kostüm gekauft, wird es<br />

meist ohne vorheriges Waschen sofort angezogen.<br />

Gerötete Stellen und Jucken sind<br />

während der Feierstunden fast vorprogrammiert.<br />

Unter der Kunststoffschicht von Pinguin-<br />

und Bärenkostümen schwitzen die<br />

Kinder und die Haut wird weiter gereizt.<br />

Genau wie in allen anderen Kleidungstücken<br />

sind Farbstoffe, Imprägnierungen oder<br />

im schlimmsten Fall Rückstände von Pestiziden<br />

und Mottengiften in den Stoffen. Problematisch<br />

sind Kostümverleihe, die sehr<br />

unterschiedlich die Kostüme reinigen oder<br />

imprägnieren. In einem Test von Stiftung<br />

Warentest stellte sich außerdem heraus, dass<br />

Kunststoffmischungen leicht brennbar sind.<br />

Beim Brand von Polyacryl und Co. entstehen<br />

giftige Dämpfe und Stofffetzen. >>><br />

© Hanna Monika Cybulko - istockphoto.com


Empfehlungen für Kostüme für<br />

die empfindliche Haut:<br />

– Am besten Kostüme aus vorgewaschenen Stoffen selber nähen,<br />

besonders für die empfindliche Kinderhaut.<br />

– Alte, gewaschene Kleidungsstücke umfunktionieren. Aus einem<br />

alten T-Shirt kann noch mit Bemalungen oder Beklebungen<br />

ein neues Outfit werden. Es schont auch den Geldbeutel.<br />

– Bei gekauften Kostümen auf die Waschbarkeit achten. Immer<br />

unbedingt vor dem ersten Tragen waschen.<br />

– Keine Kostüme ausleihen oder vor der ersten Nutzung waschen.<br />

– Bei Kostümen, die nicht zu waschen sind oder die Haut trotzdem<br />

reizen, am besten langärmelige dünne T-Shirts und<br />

Strumpfhosen unterziehen, um direkten Hautkontakt zu vermeiden.<br />

– Besonderes Augenmerk auf die Verarbeitung der Verkleidungen<br />

legen. Einnäher, Applikationen, Plastik und Metall reizen<br />

die Haut zusätzlich.<br />

Katzengesichter, Clownsbemalung<br />

oder rote Narben<br />

Erst mit der auffälligen Bemalung ist das Kostüm, der Rollentausch<br />

vollständig. Manche Kostümmuffel legen sich wenigsten<br />

eine besondere Bemalung oder Schminke auf. Der Markt der Faschingsschminke<br />

ist riesig. Spätestens seit Halloween Ende Oktober<br />

liegen in den Drogeriemärkten Masken, falsche Wimpern,<br />

Tattoos und bunte Schminke aus. Schminkfarben sind bei Kindern<br />

das ganze Jahr gefragt. Es macht Kindern Spaß als Katze,<br />

Clown oder Maus auf Kindergeburtstage zu gehen.<br />

Faschingsschminke unterliegt ebenso wie die Alltagskosmetik<br />

dem Bedarfsgegenständegesetz und der Kosmetikverordnung.<br />

Damit sind bestimmte Stoffe – besonders Farben – nur eingeschränkt<br />

erlaubt. Es gelten die Verträglichkeitskriterien für gesunde<br />

Haut. Allerdings gibt es keine spezielle Karnevalsschminke<br />

für Neurodermitiker.<br />

Deklaration der Inhaltsstoffe ist vorgeschrieben<br />

Faschingsschminke soll mehr hermachen, deshalb wird bei den<br />

Zutaten nicht gekleckert sondern geklotzt. Die Reihenfolge der<br />

Stoffe zeigt das Mengenverhältnis, je weiter vorne desto mehr ist<br />

enthalten. Achtung gilt bei: »May contain« heißt: Kann enthalten<br />

sein, vielleicht auch nicht. Dies ist wenig hilfreich für Allergiker.<br />

»CI« steht für Color Index, dies weist auf Farbstoffe hin, ohne die<br />

fast keine Faschingsschminke auskommt. Farben, Konservierungsstoffe,<br />

Duftstoffe und Glitter reizen die Haut. Die Farben<br />

sind auf Fettbasis oder wasserlöslich. Farben entstehen durch halogenorganische<br />

Verbindungen mit Chrom, Blei oder Nickel.<br />

Empfindliche Menschen können das spüren. Ähnlich der Wasserfarben<br />

im Malkasten lassen sich wasserlösliche Farben mischen,<br />

mit dem Pinsel auftragen und leicht wieder abwaschen.<br />

Katzen-, Mäuse und Tigergesichter sind leicht zu entfernen und<br />

meist gut verträglich. Sobald eine Fettbasis dabei ist oder Emulgatoren<br />

im Produkt sind wird die Verträglichkeit schlechter. Der<br />

Vorteil bei stark fetthaltigen Cremes ist, dass sie mit weniger<br />

* Universitäts-Hautklinik Kiel, Derma Consult GmbH/Alfter,<br />

empfohlen für Kinder ab 6 Monaten � www.eubos.de<br />

TROCKENE<br />

KINDER-HAUT<br />

HAUT<br />

RUHE<br />

Sehr gut<br />

gegen trockene<br />

Kinder-Haut<br />

HAUT RUHE ist die<br />

medizinisch sanfte Lösung<br />

für die trockene Haut Ihres<br />

Kindes – auch Therapie<br />

begleitend bei<br />

Neurodermitis.<br />

Glättet spürbar, lindert<br />

Juckreiz. Dermatologische<br />

Studien* belegen eine ausgezeichnete<br />

Wirksamkeit<br />

und Hautverträglichkeit.<br />

Sehr gut auch für<br />

Erwachsene.<br />

HAUT RUHE gibt es als:<br />

Creme, Lotion,<br />

Gesichtscreme,<br />

Waschgel Haut & Haar,<br />

Badeöl<br />

Von Haut- und<br />

Kinderärzten<br />

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��ohne Parfüm<br />

��ohne Parabene<br />

��ohne Lanolin<br />

��ohne PEG<br />

ohne Mineralöl<br />

(Paraffi n)<br />

Empfohlen von:<br />

für trockene Kinder-Haut<br />

ZUR MEDIZINISCHEN HAUTPFLEGE<br />

EXKLUSIV IN APOTHEKEN


10 Schwerpunktthema<br />

Konservierungsstoffen auskommen. Besonders<br />

die Konservierungsstoffe sind allergieauslösend.<br />

Manche Mutter berichtet von<br />

akuten Schüben auf dem Kindergeburtstag.<br />

Rötungen und Jucken sind keine Seltenheit<br />

bei Neurodermitiskindern. Besonders problematisch<br />

sind Masken, die komplett aus<br />

Kunststoff bestehen. Unter diesen Masken<br />

kann die Haut nicht atmen. Schwitzen, Jucken<br />

und im schlimmsten Fall Entzündungen<br />

sind auch bei Menschen ohne Neurodermitis<br />

an der Tagesordnung.<br />

Tipps für ein hautverträgliches<br />

Karnevalsschminken<br />

– Alle mit sensibler Haut sollten genau wie<br />

bei anderer Kosmetik erstmal den Armbeugentest<br />

durchführen. Ein paar Tage<br />

vor dem Faschingsfest Schminke auf den<br />

Arm auftragen und Reaktionen beobachten.<br />

– Bei trockener Haut immer vorher eine<br />

feuchtigkeits- und/oder fetthaltige<br />

Creme auftragen. Sie ist gleichzeitig wie<br />

eine Schutzschicht unter der bunten<br />

Schminke.<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

– Wasser- oder fetthaltige Farbe? Wenn<br />

wasserhaltige Farben verwendet werden,<br />

ist es an<strong>zur</strong>aten erst ein Feuchtigkeitsgel<br />

aufzutragen, damit die Haut gut versorgt<br />

ist. Unter fetthaltiger Schminke auf jeden<br />

Fall eine verträgliche Fettcreme auftragen.<br />

– Vor dem Schminken gründlich Gesicht<br />

und Hände waschen. Faschingsschminke<br />

wird meist über eine längere Zeit verteilt<br />

benutzt und so können sich Bakterien<br />

richtig gut verteilen. Am besten Farben<br />

mit Pinsel, Wattestäbchen oder<br />

Schwamm auftragen.<br />

– Weniger ist mehr. Setzen Sie Akzente mit<br />

der Schminke, statt den gesamten Oberkörper<br />

zu bemalen. Besonders auf die<br />

Augenpartie achten.<br />

– Keine Tattoos auf die empfindliche Haut.<br />

Wasserlösliche Tattoos gelten als stark allergiesensibilisierend.<br />

– Nach dem Fest gründlich die Haut reinigen.<br />

Zum Entfernen ist je nach Basis der<br />

Schminke mal mehr mal weniger nötig.<br />

Wasserhaltige Schminke lässt sich mit<br />

der gewohnten Reinigungsmilch und Gesichtswasser<br />

entfernen. Fetthaltige Far-<br />

ben brauchen Fett zum Entfernen, es eignen<br />

sich stark fetthaltige Cremes oder<br />

Oliven-/Sonnenblumenöl aus der Küche.<br />

– Nach dem Fest die Haut besonders pflegen.<br />

Eine rückfettende Pflege lässt empfindliche<br />

Haut wieder aufatmen.<br />

– Alte Schminkreste vom Vorjahr besser<br />

entsorgen. Wasserhaltige Farben verkeimen<br />

schnell und fetthaltige Farben werden<br />

ranzig. Lieber jedes Jahr kleine Mengen<br />

neu kaufen.<br />

– Für die Lagerung gilt: Auf die Haltbarkeit<br />

achten, beim Öffnen das Datum auf die<br />

Verpackung schreiben. Schminke kühl<br />

und trocken lagern. Riecht sie ranzig<br />

oder trennen sich ölige und wässrige Bestandteile,<br />

gehört sie in den Müll.<br />

Weitere Informationen<br />

– www.fasching-fastnacht-karneval.de<br />

– www.karnevalskostueme.de<br />

– www.kostuem-paradies.de<br />

– www.film-kostueme.de<br />

– Tests von Stiftung Warentest und<br />

Ökotest: www.test.de und<br />

www.oekotest.de


Nur die eigene Haut retten …<br />

Unser DNB-Mitglied Sonja Kohn hat ein<br />

Krankenkassen- und Medienodyssee<br />

hinter sich. Sie möchte, was der DNB auch<br />

schon seit vielen Jahren fordert, therapeutisch<br />

not wendige Hautpflegeprodukte als<br />

Kassen leistung erhalten.<br />

Wir haben darüber im <strong>Hautfreund</strong> und auf<br />

der Homepage des DNB schon berichtet.<br />

Wir veröffentlichen hier noch einmal eine Chronik der Abläufe.<br />

Der Kampf lohnt sich für unser Mitglied und für uns<br />

alle nur, wenn Betroffene ihre Solidarität zeigen.<br />

Das geht zum Beispiel auf der Homepage des DNB unter<br />

www.neurodermitis-bund.de<br />

Der DNB bittet alle Betroffenen, sich ein bisschen Zeit zu<br />

nehmen und die Petition mitzuzeichnen.<br />

Chronologie:<br />

– bis 2004 waren Dermatika auf Kassenrezept<br />

verordnungsfähig, dann erfolgte<br />

die Novellierung der Arzneimittel-<br />

Richtlinien: Basissalben <strong>zur</strong> Neuro -<br />

dermitisbehandlung wurden freiverkäuflich,<br />

der Versicherte wurde vom<br />

Gesetzgeber in die »Eigenverantwortung«<br />

genommen<br />

– daraufhin hat Frau Kohn versucht bei<br />

ihrer Krankenkasse eine Einzelfallentscheidung<br />

zu erwirken, diese lehnte<br />

die Kostenübernahme trotz eines<br />

ärztlichen Attestes ab<br />

– Einreichung der Klage<br />

– 5. Januar 2005: Die Anwältin von Frau<br />

Kohn bewirkt in einer einstweiligen<br />

Anordnung vor Gericht, die vorläufige<br />

Kostenübernahme der Dermatika,<br />

bis zum Abschluss des Hauptsache -<br />

verfahrens<br />

– 18. Juli 2005: Urteil des Sozialgerichtes<br />

Hannover: Klage wurde abgewiesen<br />

– Berufung eingelegt<br />

– Krankenkasse versucht Versorgung einzustellen,<br />

mahnt Arzt und Apotheke an<br />

– 6. September 2005: Festsetzung von<br />

Zwangsmitteln gegen die Kranken -<br />

versicherung<br />

– April 2010: Kontaktaufnahme von<br />

Frau Kohn mit dem Deutschen<br />

Neurodermitis Bund e. V., der ihr<br />

seitdem beratend und unterstützend<br />

<strong>zur</strong> Verfügung steht<br />

– 22. April 2010: Urteil des Landessozialgericht<br />

Niedersachsen-Bremen: Berufung<br />

wurde <strong>zur</strong>ückgewiesen, Revision<br />

nicht zugelassen<br />

– 27. April 2010: E-Mail an Dr. Philipp<br />

Rösler, Hilfegesuch<br />

– 30. April 2010: Brief an Dr. Philipp<br />

Rösler, Büro FDP Landesverband<br />

Niedersachsen<br />

– 30. April 2010: Einzelpetition an den<br />

Niedersächsischen Landtag an sämtliche<br />

Parteien persönlich per E-Mail<br />

über Petition informiert<br />

– 30. April 2010: Einzelpetition an den<br />

Deutschen Bundestag<br />

– 3. Mai 2010: Brief an Prof. Dr. med.<br />

Augustin in Hamburg: Bitte um öffentliche<br />

Unterstützung, Termin vereinbart,<br />

als Patient aufgenommen<br />

– 6. Mai 2010: Nichtzulassungsbeschwer -<br />

de vor dem Bundessozialgericht<br />

– 7. Mai 2010: Persönliches Schreiben an<br />

alle Parteien des Niedersächsischen<br />

Landtages<br />

– 17. Mai 2010: Schreiben des Bundes -<br />

ministeriums für Gesundheit an den<br />

Petitionsausschuss (Dr. Christina<br />

Friede-Mohr)<br />

– 19. Mai 2010: Antwort vom Büro Dr.<br />

Rösler durch Frau Veronika Hempel<br />

– 20. Mai 2010: Rück-Antwort an das<br />

Bundesministerium für Ge sund -<br />

heit/Frau Hempel<br />

– 20. Mai 2010: Anlage <strong>zur</strong> Petition an<br />

den Petitionsausschuss des Deutschen<br />

Gesundheitspolitik 11<br />

Bundestages: Verfahrensablauf/ausführliche<br />

Fallschilderung<br />

– 26. Mai 2010: Antwort des Petitionsausschusses:<br />

»Nach Prüfung aller Gesichtspunkte<br />

kommt der Ausschussdienst zu<br />

dem Ergebnis, dass die Petition nicht<br />

den gewünschten Erfolg haben wird«.<br />

– 3. Juni 2010: Antwort auf das Schreiben<br />

vom 20. Mai 2010 an das BMG<br />

– 14. Juni 2010: Erneuter Antrag auf<br />

Einzelfallentscheidung an Kranken -<br />

versicherung<br />

– 20. Juni 2010: Einwand gegen das<br />

Ergebnis des Petitionsausschusses<br />

vom 26. Mai 2010<br />

– 8. Juli 2010: Krankenkasse übernimmt<br />

in einer befristeten Einzelfallentscheidung<br />

bis 30. 09. 2010 die Kosten für<br />

die strittigen Präparate, sagt diese<br />

Übernahme jedoch nicht für die<br />

Vergangenheit zu<br />

– 13. Juli 2010: Einreichung einer Öffentlichen<br />

Petition beim Deutschen Bundestag<br />

(E-Petition)<br />

– 20. Juli 2010: Betätigung der Zulassung<br />

der Öffentlichen Petition durch den<br />

Petitionsausschuss<br />

– 14. Juli 2010: Schreiben von Dr. Matthias<br />

Miersch, der eine Anfrage an den<br />

Gemeinsamen Bundesausschuss gestellt<br />

hat (Antwort des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

vom 07. 07. 2010)<br />

– 16. Juli 2010: Frau Kohns Antwort an<br />

Dr. Miersch mit dem Hinweis, dass sie<br />

sich an einen Vertreter des Verbraucherzentrale<br />

Bundesverband e. V. gewendet<br />

habe, der nicht reagiert hat<br />

– 23. Juli 2010: Veröffentlichung der Petition<br />

auf www.hautsache.de und Aktion<br />

des Deutschen Neurodermitis Bundes<br />

e. V. »Mitmachen! Mitzeichnen!«<br />

– 26. Juli 2010: Antwort von Frau Kohns<br />

Krankenversicherung auf ihr Schreiben<br />

vom 14. Juli 2010, mit der Bitte das<br />

mittlerweile beim Bundessozialgericht<br />

anhängige Verfahren abzuwarten<br />

– 26. Juli 2010: E-Mail an die Fördergesellschaft<br />

»Derma« mit der Bitte um<br />

eine Verlinkung von derma.de <strong>zur</strong><br />

Homepage des Deutschen Bundestages<br />

– 27. Juli 2010: Rundmail des Deutschen<br />

Neurodermitis Bundes e. V. an alle<br />

Mitglieder und Medienpartner<br />

– 3. August 2010: Bericht auf www.upto<br />

derm.de, Berufsverband Deutscher<br />

Dermatologen<br />

– 3. August 2010: Bericht auf www.<br />

gerechte-gesundheit.de >>><br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010


12 Gesundheitspolitik<br />

– 5. August 2010: Unterstützung von<br />

www.jucknix.de<br />

– 5. August 2010: Unterstützung von<br />

www.ecarf.org, Prof. Dr. med.<br />

Zuberbier<br />

– 5. August 2010: Unterstützung von<br />

Prof. Dr. med. Merk, www.aeda.de<br />

– Anschreiben an unzählige weitere Dermatologische<br />

Kliniken ohne Erfolg<br />

– 10. August 2010: Bericht auf<br />

www.sehnde-news.de<br />

– 17. August 2010: E-Mail an den Petitionsausschuss,<br />

mit der Bitte um Verlängerung<br />

der Mitzeichnungsfrist<br />

– 19. August 2010: Antwort des Petitionsausschusses:<br />

keine Verlängerung der E-<br />

Petitions-Mitzeichnungsfrist, aber Unterstützung<br />

durch »konventionelle« Unterstützerschreiben<br />

bis <strong>zur</strong> Beschlussfassung<br />

möglich (siehe auch Aufforderung<br />

des DNB im Einleitungstext)<br />

– 20. August 2010: Bericht im Anzeiger<br />

»Lehrte/Sehnde«: »Sehnderin kämpft<br />

gegen Kassen«<br />

– 31. August 2010: 398 Unterschriften aus<br />

Sehnde auf »konventionellen« Unterschriftenlisten<br />

– 30. September 2010: HAZ-Bericht:<br />

»Ein unheimlicher Kraftaufwand«,<br />

Eine Neurodermitiskranke kämpft um<br />

Erstattung von Arzneimittel kosten –<br />

und sieht sich allein gelassen<br />

– 19. Oktober 2010: NDR-Beitrag:<br />

Neurodermitis-Salben: Patienten<br />

müssen zahlen«<br />

– 22. Oktober 2010: Bericht im Anzeiger<br />

»Lehrte/Sehnde«: »Die Resonanz ist<br />

überwältigend«<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

– 2. November 2010: Beschluss des<br />

Bundessozialgerichts: Zulassung der<br />

Revision gegen das Urteil des Landes -<br />

sozialgerichtes Niedersachsen-Bremen<br />

vom 22. 04. 2010<br />

– 16. November 2010: H-Beitrag:<br />

»Spar-Opfer«<br />

Berichte<br />

www.sehnde-news.de: http://bit.ly/giLPc3<br />

www.jucknix.de http://bit.ly/hQOAvN<br />

Vorlauf<br />

– 26. Juli 2006: Prof. Dr. Augustin weist als<br />

Gutachter im Sozialgerichtsverfahren<br />

Az.: S 19 KA 21/05 nach, dass Neurodermitis<br />

eine schwerwiegende Erkrankung ist,<br />

die die Lebensqualität deutlich mindert<br />

� das Gericht bewertet Frau Kohns<br />

Neurodermitis nicht als schwerwiegend<br />

und stützt sich dabei auf ein Gutachten<br />

des MDK (Medizinischer Dienst der<br />

Krankenkassen. Anm. d. Red.) per<br />

Aktenlage, ein unparteiischer Gutachter<br />

wurde nicht bestellt<br />

– 5. Juli 2007: Petition Susanne von Böhlen:<br />

»Arznei- und Pflegemittel <strong>zur</strong> Behandlung<br />

der Neurodermitis, sollen<br />

von der Kasse übernommen werden«<br />

� ihr wurde entsprochen mit Arzneimittel-Richtlinie<br />

Nr. 20.1 c und d<br />

� diese Richtlinie war bis 2009 in<br />

den AMRL vorhanden<br />

� das Gericht lehnte bei Frau Kohn<br />

die Anwendung der oben genannten<br />

Ziffern ab<br />

– 2008: Die Arbeitsgemeinschaft der<br />

Wissenschaftlichen Medizinischen<br />

Fachgesellschaften weist nach, dass<br />

Neurodermitis eine schwerwiegende<br />

Erkrankung sein kann und dass Basissalben<br />

wirksam sind<br />

– März 2010: Hautpflegeberichte bei<br />

Neurodermitis können Leistung bei<br />

Hartz 4 sein, aus dem zugrunde<br />

lie genden Urteil geht hervor:<br />

Basissalben dienen der Gesunderhaltung,<br />

bei schwerer Neurodermitis besteht<br />

Mehrbedarf, da sonst Verletzung<br />

§ 1 + § 2 GG<br />

� das Gericht hat bei Frau Kohn<br />

die Wirksamkeit von § 1 + § 2 GG<br />

abgelehnt<br />

– Frau Kohns Krankenversicherung<br />

wollte den Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

beiladen, es ist keine Reaktion<br />

erfolgt<br />

– auch einer Beiladung von Frau Kohns<br />

Anwältin ist der GBA nicht gefolgt<br />

Liebe <strong>Hautfreund</strong>-Leserinnen<br />

und Leser,<br />

wenn Sie der Meinung sind, dass hier für<br />

die Rechte von chronisch Hautkranken<br />

Menschen, insbesondere natürlich von<br />

Neurodermitikern, gekämpft werden<br />

muss, dann unterstützen Sie und Ihre<br />

Mitstreiter bitte diesen enormen persönlichen<br />

und unseren institutionellen Einsatz<br />

mit der konventionellen Zeichnung<br />

der Petition. Alles weitere dazu finden<br />

Sie auf der Startseite von www.<br />

neurodermitis-bund.de.


Im Namen des Volkes …<br />

Das Bundesverfassungsgericht<br />

hat entschieden:<br />

Leitsätze zum Urteil des ersten<br />

Senats vom 9. 2. 2010<br />

1. Das Grundrecht auf Gewährleistung eines<br />

menschenwürdigen Existenzminimums<br />

aus Art. 1 Abs. 1 GG in Verbindung<br />

mit dem Sozialstaatsprinzip des Art. 20<br />

Abs. 1 GG sichert jedem Hilfebedürftigen<br />

diejenigen materiellen Voraussetzungen<br />

zu, die für seine physische Existenz und<br />

für ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen,<br />

kulturellen und politischen<br />

Leben unerlässlich sind.<br />

4. Der Gesetzgeber kann den typischen<br />

Bedarf <strong>zur</strong> Sicherung des menschenwürdigen<br />

Existenzminimums durch einen<br />

monatlichen Festbetrag decken,<br />

muss aber für einen darüber hinausgehenden<br />

unabweisbaren, laufenden, nicht<br />

nur einmaligen, besonderen Bedarf einen<br />

zusätzlichen Leistungsanspruch<br />

einräumen.<br />

Link: http://bit.ly/anvmbD<br />

Urteil<br />

für Recht erkannt:<br />

1. § 20 Absatz 2 1. Halbsatz und Absatz 3<br />

Satz 1, § 28 Absatz 1 Satz 3 Nr. 1 1. Alternative,<br />

jeweils in Verbindung mit § 20<br />

Absatz 1 Sozialgesetzbuch Zweites Buch<br />

FACHKLINIK BAD BENTHEIM<br />

Ihr Gesundheitszentrum<br />

in der Fassung des Vierten Gesetzes für<br />

moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt<br />

vom 24. Dezember 2003 (Bundesgesetzblatt<br />

I Seite 2954), § 20 Absatz 2<br />

Satz 1 und Absatz 3 Sozialgesetzbuch<br />

Zweites Buch in der Fassung des Gesetzes<br />

<strong>zur</strong> Änderung des Zweiten Buches<br />

Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze<br />

vom 24. März 2006 (Bundesgesetzblatt I<br />

Seite 558), § 28 Absatz 1 Satz 3 Nr. 1 1. Alternative<br />

in Verbindung mit § 74 Sozialgesetzbuch<br />

Zweites Buch in der Fassung<br />

des Gesetzes <strong>zur</strong> Sicherung von Beschäftigung<br />

und Stabilität in Deutschland<br />

vom 2. März 2009 (Bundesgesetzblatt I<br />

Seite 416), jeweils in Verbindung mit §<br />

20 Absatz 1 Sozialgesetzbuch Zweites<br />

Buch in der Fassung des Gesetzes <strong>zur</strong><br />

Fortentwicklung der Grundsicherung<br />

für Arbeitsuchende vom 20. Juli 2006<br />

(Bundesgesetzblatt I Seite 1706), sowie<br />

die Bekanntmachungen über die Höhe<br />

der Regelleistung nach § 20 Absatz 2 und<br />

§ 20 Absatz 2 Satz 1 Sozialgesetzbuch<br />

Zweites Buch vom 1. September 2005<br />

(Bundesgesetzblatt I Seite 2718), vom 20.<br />

Juli 2006 (Bundesgesetzblatt I Seite<br />

1702), vom 18. Juni 2007 (Bundesgesetzblatt<br />

I Seite 1139), vom 26. Juni 2008<br />

(Bundesgesetzblatt I Seite 1102) und vom<br />

17. Juni 2009 (Bundesgesetzblatt I Seite<br />

1342) sind mit Artikel 1 Absatz 1 Grundgesetz<br />

in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip<br />

des Artikel 20 Absatz 1<br />

Grundgesetz unvereinbar.<br />

•Akutklinik, Rehabilitation und Ambulanz<br />

•Allergiegerechte Einzelzimmer mit<br />

Naßzelle und Balkon oder Terrasse<br />

•Eltern-Kind-Behandlung mit kindgerechter<br />

Unterbringung und Betreuung<br />

•Schwefelmineralwasser und Thermalsole<br />

(27%ige Starksole) als Basis der<br />

therapeutischen Behandlung<br />

•Diätlehrküche<br />

•Ein ausgewogenes, individuelles<br />

Ernährungsprogramm<br />

•Allergietestungen aller Art<br />

•Psychologische Betreuung<br />

2. Bis <strong>zur</strong> Neuregelung, die der Gesetzgeber<br />

bis spätestens zum 31. Dezember<br />

2010 zu treffen hat, sind diese Vorschriften<br />

weiter anwendbar.<br />

3. Der Gesetzgeber hat bei der Neuregelung<br />

einen Anspruch auf Leistungen<br />

<strong>zur</strong> Sicherstellung eines unabweisbaren,<br />

laufenden, nicht nur einmaligen,<br />

besonderen Bedarfs für die nach § 7<br />

Sozialgesetzbuch Zweites Buch Leistungsberechtigten<br />

vorzusehen, der<br />

bisher nicht von den Leistungen nach<br />

§§ 20 folgende Sozialgesetzbuch Zweites<br />

Buch erfasst wird, <strong>zur</strong> Gewährleistung<br />

eines menschenwürdigen Existenzminimums<br />

jedoch zwingend zu<br />

decken ist.<br />

Bis <strong>zur</strong> Neuregelung durch den Ge -<br />

setzgeber wird angeordnet, dass<br />

dieser Anspruch nach Maßgabe der<br />

Urteilsgründe unmittelbar aus Artikel<br />

1 Absatz 1 Grundgesetz in Verbindung<br />

mit Artikel 20 Absatz 1 Grundgesetz zu<br />

Lasten des Bundes geltend gemacht<br />

werden kann.<br />

Ein Infoblatt mit der ausführlichen<br />

Urteilsbegründung<br />

kann in der Geschäftsstelle<br />

angefordert werden:<br />

– per E-Mail:<br />

info@neurodermitis-bund.de;<br />

Sie erhalten ein Dokument als PDF-Datei<br />

–per Post:<br />

Deutscher Neurodermitis Bund e. V.,<br />

Baumkamp 18, 22299 Hamburg<br />

– per Fax: 0 40/23 10 08<br />

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<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

13


14 Gesundheitspolitik<br />

OTC-Regelung<br />

Im Gegensatz <strong>zur</strong> bisherigen Praxis (siehe<br />

auch DNB-Homepage www.neurodermi<br />

tis-bund.de/sozialpolitik.php hat das Bundesverfassungsgericht<br />

festgestellt, dass ein<br />

unabweisbarer Sonderbedarf, wie zum Beispiel<br />

OTC-Produkte für Hautkranke befriedigt<br />

werden muss (auch wenn es bisher dafür<br />

noch keine gesetzliche Grundlage gibt).<br />

Weil die bisherige Regelung, dass es keinen<br />

entsprechenden Mehrbedarf für Hartz IV-<br />

Empfänger gibt, tatsächlich gegen die Verfassung<br />

verstößt (was der DNB schon vor<br />

Jahren auf der Homepage behauptet hat),<br />

hat das Gericht verfügt, dass die Regierung<br />

bis zum 31. 12. 2010 eine neue Regelung<br />

treffen muss. Bis dahin hat das Gericht angeordnet,<br />

dass man ab sofort unter Berufung<br />

auf dieses Urteil den Sonderbedarf<br />

einfordern darf, weil ein weiteres Zuwarten<br />

gegen die Menschenwürde verstößt. Zumindest<br />

für Hartz IV und Sozialgeld-Empfänger<br />

hat es hier nun eindeutig eine Verbesserung<br />

gegeben.<br />

Auswirkungen des Verfassungsgerichtsurteils<br />

vom 9. 2. 2010 zu den<br />

Hartz IV-Regelsätzen (HaufeIndex:<br />

2290543), die für Neurodermitiker<br />

relevant sind:<br />

Gliederung<br />

Zusammenfassung<br />

4. Auswirkungen auf bereits bestehenden<br />

Mehrbedarf (HaufeIndex: 2296005)<br />

5. In welchen Fällen könnte sich die Geltendmachung<br />

eines zusätzlichen Bedarfs<br />

lohnen? (HaufeIndex: 2296006)<br />

6. Wie kann ein besonderer (atypischer)<br />

Bedarf geltend gemacht werden?<br />

(HaufeIndex: 2296007)<br />

7. Welche weitere Entwicklung ist für den<br />

besonderen (atypischen) Bedarf zu erwarten?<br />

(HaufeIndex: 2296008)<br />

1. Auswirkungen des Urteils<br />

auf die Regelleistungen<br />

(HaufeIndex: 2295999)<br />

1.1 Die Höhe der Basisregelleistung nach<br />

§ 20 SGB II ist verfassungswidrig<br />

(HaufeIndex: 2296000)<br />

Die Leistungen <strong>zur</strong> Sicherung des Lebensunterhalts<br />

der Grundsicherung<br />

für erwerbsfähige Hilfebedürftige bestehen<br />

aus<br />

• der Regelleistung (§ 20 SGB II),<br />

• den angemessenen Kosten der Unterkunft<br />

und Heizung (§ 22 SGB II),<br />

• den Mehrbedarfen (§ 21 SGB II) und<br />

• ggf. einmaligen Bedarfen.<br />

3. Fehlen von Härtefallregelungen für<br />

besondere unabweisbare Bedarfe<br />

(HaufeIndex: 2296004)<br />

Das Bundesverfassungsgericht hat beanstandet,<br />

dass mit der Regelleistung praktisch<br />

– von Ausnahmen des § 21 SGB II abgesehen<br />

– alle Bedarfe, die sich aus unterschiedlichen<br />

Lebenslagen ergeben, pau-<br />

Bundesverband der Naturkosmetiker/innen e. V.<br />

Der buvena hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

das Berufsbild des/der qualifizierten<br />

Naturkosmetiker/innen in<br />

der Öffentlichkeit bekannt zu machen,<br />

damit dieser Berufsstand die Bedeutung<br />

erlangt, die ihm zusteht.<br />

Zu diesem Zweck stellt der buvena<br />

seinen Mitgliedern aktuelle Informationen<br />

aus der Naturkosmetikbranche<br />

<strong>zur</strong> Verfügung und fördert den Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Herstellern<br />

kontrollierter Naturkosmetik<br />

und den Naturkosmetiker/innen.<br />

Dies hilft den buvena Mitgliedern sich<br />

im ständig wandelnden Markt zu orientieren.<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

Ein weiterer wichtiger Baustein der<br />

Verbandsarbeit ist die Weiterentwicklung<br />

und Vorstellung geeigneter Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

Der Verband erarbeitete die Richtlinie<br />

»buvena Naturkosmetiker/in«, nach<br />

der richtlinienkonform arbeitende<br />

Mitglieder mit einem Verbands-Prüfzeichen<br />

werben können. Das Ziel der<br />

Richtlinie ist, dem Verbraucher die Sicherheit<br />

zu geben, dass ein(e) buvena<br />

Naturkosmetiker/in ausschließlich mit<br />

kontrollierter Naturkosmetik arbeitet.<br />

Der Verband ist nicht profitorientiert<br />

und ist parteipolitisch und konfessionell<br />

unabhängig.<br />

schal abgegolten sein sollen. Dabei wird<br />

gleichzeitig bestätigt, dass es dennoch zulässig<br />

ist, den Bedarf pauschal abzubilden,<br />

so wie er in typischen Lebenslagen besteht.<br />

Auch künftig wird es so sein, dass Hilfebedürftige<br />

in freier Entscheidung ihre Regel -<br />

ausgaben untereinander ausgleichen müssen.<br />

Wer also für eine Position mehr Geld ausgibt,<br />

muss dies in einer anderen einsparen.<br />

Daneben gibt es bisher schon die in § 21<br />

SGB II geregelten Mehrbedarfe.<br />

Verfassungswidrig ist jedoch, dass der Gesetzgeber<br />

auch für atypische, unabweisbare<br />

Ausgaben eines besonderen Bedarfs zu wenige<br />

Ausnahmen vorsieht. Zusätzliche Leistungen<br />

sind dann anzuerkennen, wenn es<br />

sich um<br />

• unabweisbare,<br />

• laufende und nicht nur einmalige und<br />

• besondere (atypische)<br />

Bedarfe handelt.<br />

4. Auswirkungen auf bereits<br />

bestehenden Mehrbedarf<br />

(HaufeIndex: 2296005)<br />

Hier liegt die Verfassungswidrigkeit akut<br />

vor, so dass eine Anwendung nicht bis zu einer<br />

gesetzlichen Neuregelung aufgeschoben<br />

werden kann. Deshalb kann eine zusätzliche<br />

Leistung in Härtefällen auch schon<br />

heute anerkannt werden.<br />

Dabei muss der Spagat gefunden werden<br />

zwischen den Bedarfen, die schon durch<br />

die laufende Regelleistung abgegolten sind<br />

und solchen, die die besonderen Kriterien<br />

erfüllen, bisher aber noch nicht als Mehrbedarf<br />

(§ 21 SGB II) erfasst sind.<br />

5. In welchen Fällen könnte sich<br />

die Geltendmachung eines zusätz -<br />

lichen Bedarfs lohnen?<br />

(HaufeIndex: 2296006)<br />

Da das Urteil neu ist, kann bisher nur von<br />

wenigen Lebenslagen behauptet werden,<br />

dass sie sicher diese Kriterien erfüllen. Hier<br />

muss eventuell auch erst der Weg über die<br />

Sozialgerichtsbarkeit zeigen, welche Fälle<br />

anerkannt werden können.<br />

Folgend ist ein Beispiel genannt, das <strong>zur</strong><br />

Anerkennung eines entsprechenden Bedarfs<br />

führen kann:<br />

… • Für chronisch Kranke sollen auch<br />

nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

bezahlt werden.


© Robert Kneschke - Fotolia.com<br />

Juckreiz – ein verkanntes Volksleiden<br />

Juckreiz ist keineswegs nur eine lästige<br />

Bagatelle: Dauerjucken kann <strong>zur</strong> Verzweiflung<br />

treiben und sogar als Warnsignal<br />

auf eine innere Erkrankung hinweisen.<br />

Hartnäckigen Juckreiz daher unbedingt<br />

ernst nehmen und Rat beim Hautarzt suchen!<br />

Weit mehr Menschen als bislang vermutet<br />

leiden an Juckreiz, fachsprachlich Pruritus,<br />

berichtet Prof. Dr. Sonja Ständer, Hautärztin<br />

und Leiterin des Kompetenzzentrums<br />

Pruritus am Universitätsklinikum Münster.<br />

Eine in Deutschland erstmalig durchgeführte<br />

Befragung von über 11 000 Berufstätigen<br />

ergab, dass nahezu 17 Prozent unter<br />

Juckreiz leiden. Damit erweist sich Juckreiz<br />

als bislang erheblich unterschätztes »Volksleiden«.<br />

Juckreiz ist eine eigenständige Sinnesempfindung,<br />

die unabhängig von der Schmerzempfindung<br />

entsteht. »Juckreiz« wird über<br />

spezielle Nervenbahnen zum Gehirn gemeldet<br />

und löst unmittelbar den Reflex<br />

»Kratzen« aus. Mit »gutem Willen« allein<br />

lässt sich der Drang zu kratzen nicht unterdrücken.<br />

Doch aufgekratzte, entzündete<br />

Haut juckt umso stärker – ein Juckreiz-<br />

Kratz-Teufelskreis kann entstehen.<br />

Hartnäckiger Juckreiz quält, dass man »aus<br />

der Haut fahren könnte«, raubt den Schlaf<br />

und schränkt Konzentration und Leistungsfähigkeit<br />

ein. Wer sich ständig kratzen<br />

muss, gilt gar als »unsauber« und fühlt sich<br />

nicht selten stigmatisiert.<br />

Chronischer – das heißt mindestens sechs<br />

Wochen anhaltender – Pruritus kann die<br />

Lebensqualität daher erheblich beeinträchtigen.<br />

»Chronischen Juckreiz sollte man daher<br />

unbedingt ernst nehmen und die Ursache<br />

abklären lassen«, betont Sonja Ständer.<br />

Viele Hauterkrankungen wie Neurodermitis<br />

gehen mit schier unerträglichem Juckreiz<br />

einher. Chronischer Juckreiz kann aber<br />

auch ein Warnsignal für verschiedene innere<br />

Erkrankungen sein, beispielsweise der<br />

Leber oder Niere. Diabetes, Schilddrüsenfunktionsstörungen<br />

oder Eisenmangel kön -<br />

nen weitere Ursachen sein, ebenso Erkrankungen<br />

des Nervensystems.<br />

Im Rahmen von Depressionen kann es<br />

ebenfalls zu Pruritus kommen. Alleinige<br />

psychische Ursachen des Juckreizes seien<br />

dagegen selten, berichtet Professor Ständer.<br />

Wird die Grunderkrankung behandelt,<br />

lässt auch der quälende Juckreiz oft nach.<br />

Nicht selten hat sich jedoch bereits ein<br />

»Juckreizgedächtnis« ausgebildet und es<br />

juckt weiter, obwohl die Ursache behoben<br />

wurde. In vielen Fällen wirken zudem verschiedene<br />

Faktoren wie trockene, empfindliche<br />

Haut, Stoffwechselstörungen und anhaltende<br />

Stressbelastung zusammen.<br />

Ein effizientes Management des chronischen<br />

Juckreizes sollte daher mehrere Bausteine<br />

umfassen, die individuell auf den Patienten<br />

abgestimmt werden:<br />

Betroffene sollten möglichst alles meiden,<br />

was den Juckreiz verstärken könnte: Statt<br />

ausgedehnter heißer Schaumbäder besser<br />

nur kurz lauwarm duschen.<br />

Schwitzen kann Juckreiz verschlimmern;<br />

daher die Raumtemperatur kühl halten<br />

und auf luftige Kleidung achten. Auch auf<br />

zuviel Alkohol, scharfe Gewürze und heiße<br />

Getränke verzichten. Stress wirkt sich ebenfalls<br />

ungünstig aus; deshalb für ausreichend<br />

Entspannung und Erholung sorgen.<br />

Besonders wichtig sei eine konsequente<br />

rückfettende, feuchtigkeitsspendende Basispflege<br />

der Haut, betont Sonja Ständer.<br />

Gerade im Winter ist die Haut oft besonders<br />

trocken und neigt vermehrt zu Juckreiz.<br />

Um akuten Juckreiz zu bekämpfen, stehen<br />

eine ganze Reihe Cremes und Lotionen <strong>zur</strong><br />

Verfügung, die kurzfristig juckreizstillende<br />

Wirkstoffe enthalten – welches Produkt individuell<br />

am besten geeignet ist, sollte jeder<br />

selbst ausprobieren.<br />

Zudem wird oft eine langfristige medikamentöse<br />

Unterdrückung des Juckreizes nötig.<br />

Hierfür kann der Dermatologe verschiedene<br />

erprobte und neu entwickelte<br />

Medikamente verordnen: Dazu zählen bestimmte<br />

Antihistaminika-Kombinationen<br />

sowie entzündungshemmende Kortikosteroide<br />

oder Calcineurininhibitoren. Opioidrezeptorantagonisten<br />

können im Rückenmark<br />

die Juckreizweiterleitung blockieren.<br />

Cannabinoidhaltige Präparate beruhigen<br />

die Jucknerven und Capsaicin, der »Scharfmacher«<br />

aus den Chilischoten, lässt die<br />

überempfindlichen Nervenendigungen in<br />

der Haut abstumpfen. Kurzzeitig können<br />

auch Antidepressiva wie die modernen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmereingesetzt<br />

werden.<br />

In sehr schweren Fällen kann Cyclosporin<br />

A erwogen werden, das zu einer Unterdrückung<br />

des Immunsystems führt. Akute<br />

Medizinische Szene 15<br />

Kratzspuren sollten mit antientzündlichen<br />

Präparaten behandelt werden. Mit diesen<br />

Behandlungskonzepten lässt sich der Pruritus<br />

bei rund siebzig Prozent der Patienten<br />

in den Griff bekommen, berichtet Professor<br />

Ständer. Derzeit werde intensiv an weiteren<br />

Therapiemöglichkeiten geforscht.<br />

Erste Hilfe bei Juckreiz<br />

– Bei akuten Juckreizattacken die Haut mit<br />

sofort wirksamen, juckreizstillenden<br />

Präparaten eincremen. Wird die Creme<br />

im Kühlschrank aufbewahrt, hat sie zudem<br />

einen angenehm kühlenden Effekt.<br />

– Ein kühler Waschlappen oder das kurzzeitige<br />

Anlegen von feuchten Umschlägen,<br />

beispielsweise mit schwarzem Tee,<br />

mildert ebenfalls den Juckreiz.<br />

– Alkoholumschläge oder Eispackungen<br />

bringen nur kurzfristig Linderung, schädigen<br />

aber die Haut und fördern dadurch<br />

letztlich den Juckreiz.<br />

– Nicht mit Bürsten, Messern oder anderen<br />

Hilfsmitteln kratzen. Die Haut lieber<br />

sanft reiben, klopfen oder massieren.<br />

– Den Kratzreflex »umleiten« und ein Kissen<br />

oder die Bettdecke statt der Haut<br />

kratzen.<br />

– Eine kreative Beschäftigung für die<br />

Hände kann vom Kratzen ablenken.<br />

– Entspannungsübungen können helfen,<br />

das akute Kratzbedürfnis abzubauen.<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010


16 Psychologie<br />

Wenn Juckreiz Teenager stresst<br />

Dipl-Psych.<br />

Sonja Dargatz<br />

»<br />

Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große<br />

Kinder, große Sorgen.« Dieses Sprichwort<br />

kennen Sie bestimmt. Gerade in Zeiten<br />

der Pubertät durchleben Teenager vielfältige<br />

Veränderungsprozesse. Der Körper<br />

wandelt sich mehr und mehr zu dem einer<br />

Frau beziehungsweise eines Mannes. Die<br />

geschlechtliche Reife, das Loslösen vom eigenen<br />

Elternhaus und die berufliche Entwicklung<br />

sind Schritte auf dem Weg aus<br />

dem Schoß der wohl behüteten Kindheit in<br />

die Verantwortlichkeiten eines Erwachsenen.<br />

Die erste Liebe – wenn sie auf Erwiderung<br />

trifft – erscheint einem Teenager ganz wunderbar;<br />

stößt sie jedoch beim Gegenüber<br />

auf Ablehnung, kann einem die Welt sehr<br />

dunkel vorkommen. Sprüche wie »Da<br />

muss erst mal Gras darüber wachsen.« oder<br />

»Die Zeit heilt die Wunden.« können helfen,<br />

auch wenn es einem zunächst wie das<br />

Ende der Welt erscheint, wenn das begehrte<br />

»Wunschsubjekt« nicht die gleichen Gefühle<br />

für einen hegt wie man selbst für das<br />

erwähnte Gegenüber.<br />

Der erste Liebeskummer<br />

Vielleicht fragen Sie sich an dieser Stelle,<br />

was die erste Liebe beziehungsweise der<br />

erste Liebeskummer mit dem Juckreiz bei<br />

von Neurodermitis betroffenen Teenagern<br />

zu tun hat. Darüber handelt dieser Artikel.<br />

Von der ersten Liebe abgelehnt zu werden,<br />

trifft jeden Teenager. Vielleicht erinnern Sie<br />

sich selbst einmal an Ihre Jugend. Stellen<br />

Sie sich nun vor, sie wären nicht deshalb<br />

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Infos per<br />

Mausklick<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

<strong>zur</strong>ückgestoßen worden, weil bei der von<br />

Ihnen angehimmelten Person schlichtweg<br />

das Gefühl für Sie fehlte, sondern weil Sie<br />

an einer sichtbaren Hauterkrankung wie<br />

Neurodermitis litten. Geschichten wie<br />

diese sind keine Seltenheit und treffen einen<br />

Teenager zusätzlich. Viele betroffene<br />

Teenager sind bereits seit ihrer Geburt von<br />

dieser Erkrankung betroffen und erleben<br />

immer wieder quälende Schübe.<br />

Sie lernen, möglichst altersgerecht, ihre<br />

Haut zu cremen und zu pflegen und gut<br />

auf sich acht zu geben. Gut auf sich acht zu<br />

geben, kann in dieser Angelegenheit ganz<br />

Unterschiedliches bedeuten: Nahrungsmittel<br />

zu meiden, die den Hautzustand verschlechtern<br />

könnten; auf Kleidungsmaterialien<br />

zu verzichten, die die eigene Haut<br />

noch zusätzlich reizen könnten im wahrsten<br />

Sinne des Wortes; möglicherweise auch<br />

auf gewisse Freizeitaktivitäten verzichten<br />

zu müssen, zum Beispiel aufgrund der<br />

Blüte von Gräser- oder Blütenpollen, auf<br />

die man allergisch reagiert, oder im Schub<br />

ebenso auf Schwimmbadbesuche zu verzichten.<br />

Dies ist nur eine kleine Auswahl<br />

von Situationen, die im Betroffenen ein<br />

Gefühl von ungewolltem Verzicht auslösen<br />

können. Das Hadern, »Warum bin denn<br />

gerade ich von dieser entstellenden Erkrankung<br />

betroffen?« ist bei Heranwachsenden<br />

keine Seltenheit. Es kann zu Depressionen<br />

im Jugendalter führen.<br />

In der eigenen Haut stecken<br />

Sich richtig in seiner eigenen Haut wohl<br />

fühlen zu können, ist besonders schwer für<br />

Menschen mit chronischen Hauterkrankungen.<br />

Gerade im Falle der Neurodermitis<br />

ist es neben dem immer wieder quälenden<br />

Juckreiz vor allem auch der Gedanke,<br />

entstellt und unattraktiv zu sein. Auf dem<br />

Weg ins Erwachsenenalter ist es bedeutsam,<br />

trotz des schweren Gepäcks, das man<br />

durch sein Leben trägt, ein positives Selbstbild<br />

zu entwickeln. Das fällt vielen Kindern<br />

schwer, wenn sie bereits Hänseleien erlebt<br />

haben, wegen ihrer Hauterkrankung aus einer<br />

Gruppe oder Clique verstoßen wurden<br />

oder in der ersten Liebe ungute Erfahrungen<br />

gemacht haben. Derartige Erfahrungen<br />

können ein falsches Bild vermitteln, dass<br />

man ein krankes, bedauernswertes und<br />

hilfloses Wesen sei. Dadurch gerät immer<br />

mehr die Krankheit ins Zentrum der Aufmerksamkeit<br />

des beziehungsweise der Betroffenen.<br />

Bereits früh sucht man als Eltern,<br />

seinem betroffenen Kind beizubringen,<br />

die Aufmerksamkeit von der Erkrankung<br />

weg zu lenken, anstatt eine imaginäre<br />

Lupe auf die Neurodermitis zu legen. Die<br />

Folge wäre, dass einem die Erkrankung immer<br />

größer und mächtiger erscheinen<br />

würde. Gleichzeitig fühlt man sich als Betroffener<br />

immer hilfloser und ohnmächtiger.<br />

Ein Teufelskreislauf beginnt, der die<br />

Krankheit vor allem im Schub immer weiter<br />

entfachen kann. In dieser Situation<br />

würde es fast jedem Betroffenen, ob nun als<br />

Erwachsener oder als Heranwachsender,<br />

sehr schwer fallen, dem Juckreiz zu widerstehen<br />

und sich auf andere positive beziehungsweise<br />

angenehme Aktivitäten zu<br />

konzentrieren.<br />

Zuhören<br />

Gerade hier ist es wichtig, als Eltern anzusetzen.<br />

An erster Stelle stehen selbstverständlich<br />

Trost, Verständnis und Zeit zuzuhören,<br />

was vorgefallen ist. Es ist ein großer<br />

Vertrauensbeweis, wenn Ihr Kind Ihnen gegenüber<br />

seinen Liebeskummer preisgibt<br />

und schildert, in der Liebe auf Ablehnung<br />

gestoßen zu sein. Liebeskummer ist in jedem<br />

Lebensalter schwer zu ertragen. Und<br />

geteiltes Leid ist – wie man so schön sagt –<br />

halbes Leid.<br />

Vielleicht lohnt es sich, in dieser Situation<br />

von eigenem vergangenen Liebeskummer<br />

zu erzählen. Nichts wiegt schwerer, wenn<br />

man glaubt, allein auf der Welt von etwas<br />

betroffen zu sein. Unter Umständen lohnt<br />

es sich auch, einmal zu hinterfragen, wie<br />

viele Ihrer Freunde ihre erste Liebe geheiratet<br />

haben. Bei vielen Dingen im Leben<br />

weiß man ja oft erst sehr viel später, wofür<br />

es gut war, dass es so war, wie es war. Tröstliche<br />

Weisheiten gibt es jede Menge …<br />

Die eigenen Ecken und Kanten<br />

lieben lernen<br />

Entscheidend ist es, dem eigenen Kind zu<br />

vermitteln, dass nicht »nur« die Haut die<br />

eigene Persönlichkeit ausmacht. Thematisieren<br />

Sie gemeinsam die Stärken Ihres<br />

Kindes, zum Beispiel dass es verlässlich ist,<br />

dass es humorvoll ist, dass man mit ihm<br />

durch dick und dünn gehen kann und so<br />

weiter. Solche Persönlichkeitseigenschaften<br />

sind es doch, die die Persönlichkeit eines


Menschen wirklich ausmachen. Besprechen Sie weiter, dass jeder<br />

Mensch seine Ecken und Kanten hat und seinen ganz persönlichen<br />

Rucksack trägt, auch wenn dieser bei vielen nach außen hin<br />

überhaupt nicht ersichtlich ist.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Umgang mit den eigenen<br />

Gefühlen. Juckreiz allein bedeutet für die meisten Betroffenen<br />

eine immense Anspannung. Zusätzlich in der Liebe abgelehnt<br />

worden zu sein, kann traurig, wütend, hilflos oder ohnmächtig<br />

machen. Entscheidend ist, über Dinge sprechen zu lernen und<br />

vor allem über Sport die Anspannung und den negativen Stress<br />

abzubauen. Ermutigen Sie Ihr Kind dazu und suchen Sie gemeinsam<br />

nach sportlichen Aktivitäten, die hautverträglich und selbst<br />

im akuten Schub für Ihr Kind möglich sind. Auf diese Weise stärken<br />

Sie gleichzeitig das Selbstwertgefühl Ihres Kindes. Daneben<br />

kann es über kreative oder musische Hobbys zum einen die Erfahrung<br />

machen, dass es etwas »kann«, etwas, das es gleichzeitig<br />

als eine Stärke erlebt. Zum anderen kann Ihr Kind auf diesem<br />

Weg andere Gleichaltrige kennenlernen, mit denen es Gemeinsamkeiten<br />

hat. So lässt sich der Teufelskreislauf aus Rückzug und<br />

Isolation durchbrechen. Ermöglichen Sie Ihrem Kind gemeinsame<br />

Unternehmungen und auch Treffen zu Hause in den eigenen<br />

vier Wänden, um Freundschaften aufbauen zu können. Und<br />

wer »nur« einen guten Freund zum Freund hat, ist reicher als er<br />

denkt. Natürlich schützt all dies nicht vor erneutem Liebeskummer.<br />

Einen Garantieschein für das Leben in Liebe gibt es für niemanden.<br />

Freunde und Familie zu haben, ein soziales Auffangnetz,<br />

ist die beste Medizin bei Liebeskummer. Und das nicht nur<br />

in dieser Lebenslage. Mit Menschen gemeinsam lachen und weinen<br />

zu können, ist ein großes Geschenk.<br />

Dies brachte schon Honore de Balzac ganz treffend auf den<br />

Punkt: »Das Wesen wahrer Liebe lässt sich immer wieder mit der<br />

Kindheit vergleichen. Beide haben die Unüberlegtheit, die Unvorsichtigkeit,<br />

die Ausgelassenheit, das Lachen und das Weinen<br />

gemeinsam.«<br />

Ehrenamtliche Beratung<br />

Frau Dargatz steht den Lesern vom <strong>Hautfreund</strong> in einem vertretbaren<br />

ehrenamtlichen Rahmen <strong>zur</strong> Beratung <strong>zur</strong> Verfügung. Der<br />

DNB dankt Frau Dargatz dafür sehr herzlich.<br />

Telefonische Beratung nach vorheriger Vereinbarung per<br />

E-Mail: sonjadargatz@gmx.de<br />

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18 Medizinische Szene<br />

Neurodermitis bei Kindern<br />

Die Redaktion »Filius. Branchenbuch<br />

für Eltern« hat Dr. med. Bernd Kardorff,<br />

Mönchengladbach, zu Fragen rund<br />

um Neurodermitis bei Kindern interviewt.<br />

Auf Anfrage erhielt <strong>Hautfreund</strong> die freundliche<br />

Genehmigung das Interview zu veröffentlichen.<br />

Wie viele Kinder sind von<br />

Neurodermitis betroffen?<br />

An einer Neurodermitis (= atopische Dermatitis,<br />

Atopisches Ekzem, endogenes Ekzem,<br />

konstitutionelles Ekzem) sind in<br />

Europa bis zum Zeitpunkt der Einschulung<br />

zumindest für eine geraume Zeit etwa 10–<br />

15 Prozent der Kinder erkrankt. Zum Vergleich<br />

sind aber nur noch ein bis drei Prozent<br />

der Erwachsenen betroffen. Erstmalig<br />

tritt die Hautkrankheit bei sechzig Prozent<br />

der Patienten im ersten Lebensjahr auf. Insgesamt<br />

neunzig Prozent aller Krankheitsfälle<br />

zeigen sich erstmalig bis zum fünften<br />

Lebensjahr. Im Laufe der Kindheit und Jugend<br />

verringern sich die Beschwerden<br />

meist, so dass ungefähr siebzig Prozent der<br />

kindlichen Patienten im Erwachsenenalter<br />

beschwerdefrei sind. Es gibt sehr unterschiedliche<br />

Verläufe und Schweregrade der<br />

Neurodermitis, wobei die allermeisten Patienten<br />

zum Glück nur an den leichten Verläufen<br />

leiden.<br />

Wodurch wird Neurodermitis<br />

verursacht?<br />

Die eigentliche oder wenigsten eine einheitliche<br />

Ursache für die Entstehung einer<br />

Neurodermitis ist nicht bekannt. Sowohl<br />

eine vererbte Veranlagung als auch verschiedene<br />

Lebensumstände und auslösende<br />

Faktoren spielen sowohl für den Zeitpunkt<br />

der ersten Krankheitszeichen als auch für<br />

die Häufigkeit und Schwere von Krankheitsschüben<br />

eine Rolle. Man rechnet die<br />

Neurodermitis, wie der Name »Atopisches<br />

Ekzem« schon ausdrückt, zu den drei atopischen<br />

Erkrankungen, zu denen auch der<br />

allergische Heuschnupfen und das allergische<br />

Asthma gehören. Die vererbte Anlage<br />

zu diesen Krankheiten nennt man »Atopie«.<br />

Das bedeutet, dass das Immunsystem<br />

und die Haut teils stärker, aber teils auch<br />

schwächer als bei gesunden Nicht-Atopikern<br />

reagieren. Das typische Symptom für<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

Neurodermitiker stellt in der Regel die trockene<br />

Haut dar. Diese ist sehr leicht reizbar.<br />

Atopische Erkrankungsschübe können<br />

zum Beispiel durch Kontakt mit allergenen<br />

Substanzen wie Hausstaubmilben oder<br />

Pollen ausgelöst werden, weiterhin aber<br />

auch durch zu viel Wasser und Seife, verschiedene<br />

Nahrungsmittel, durch negativen,<br />

aber auch freudigen Stress, mangelnde<br />

Hautpflege, zu viel Wärme, grippale Infekte,<br />

Zahnen etc. …<br />

Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />

gibt es?<br />

Die Therapie des Atopischen Ekzems umfasst<br />

zahlreiche einzelne Komponenten, die<br />

gezielt und individuell auf den jeweils Erkrankten<br />

abgestimmt sein müssen. Hierbei<br />

gilt generell, dass Auslösefaktoren für<br />

Schübe erkannt und dann nach Möglichkeit<br />

konsequent vermieden werden müssen.<br />

Zusätzlich muss dauerhaft eine konsequente<br />

Basispflege der Haut mit je nach<br />

Stadium, Schweregrad und Klima angepassten,<br />

Fett und Feuchtigkeit spendenden<br />

Hautpflegeprodukten erfolgen. Krankheitsschübe,<br />

die mit starker Rötung der Haut,<br />

Schuppung, eventuell auch Bläschen und<br />

offenen Stellen sowie einem massiven Juckreiz<br />

einhergehen, müssen entsprechend antientzündlich<br />

und juckreizstillend behandelt<br />

werden. Hierfür gibt es zahlreiche Medikamente<br />

<strong>zur</strong> äußerlichen und auch inneren<br />

Anwendung für jeden Schweregrad.<br />

Oftmals werden leichte und mittlere Erkrankungsschübe<br />

sehr gut, sanft und erfolgreich<br />

durch die Anwendung von Abkömmlingen<br />

des natürlich in jedem Menschen<br />

vorkommenden Hormons Cortisol<br />

behandelt, welches ein Steroidhormon darstellt<br />

und in jeder menschlichen Nebennierenrinde<br />

lebensnotwendig produziert wird.<br />

Diese umgangssprachlich und laienhaft<br />

auch »Kortisonsalben« genannten, wertvollen<br />

Medikamente müssen durch einen erfahrenen<br />

Hautarzt unter exakter Kenntnis<br />

ihrer unterschiedlichen Wirkstärken in<br />

Häufigkeit und Dauer der Anwendung individuell<br />

auf den jeweiligen Patienten angepasst<br />

werden. Im Verlauf der Besserung<br />

des Hautbildes erfolgt dann nach ausreichender<br />

Anfangstherapiedauer ein Ausschleichen<br />

der natürlichen Hormonbehandlung<br />

und der Übergang auf »kortison-<br />

Dr. med. Bernd Kardorff<br />

freie« Produkte <strong>zur</strong> langfristigen Stabilisierung<br />

des Hautbefundes. Inzwischen gibt es<br />

zahlreiche unterschiedliche Therapieschemata,<br />

je nach den individuellen Gegebenheiten.<br />

Wichtige Rollen bei den unterschiedlichen<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

spielen zum Beispiel die Bestrahlungen mit<br />

künstlichem Sonnenlicht (Phototherapie),<br />

im Idealfall sogar als Simulation einer<br />

Sommerurlaubssituation als sogenannte<br />

Balneophototherapie (milde Salzbäder mit<br />

anschließender spezieller UV-Bestrahlung).<br />

Weiterhin werden je nach Bedarf Antibiotika,<br />

Antiseptika, Antiallergika, Anti-Pilzmittel,<br />

Juckreizstiller, Gerbstoffe, Schieferöle,<br />

sogenannte Calcineurinantagonisten<br />

oder auch spezielle Immuntherapien (zum<br />

Beispiel eine Hyposensibilisierung gegen<br />

Allergieauslöser) eingesetzt.<br />

Zu den wichtigen nicht-medikamentösen<br />

Behandlungsverfahren gehört zum Beispiel<br />

die Neurodermitisschulung für Kinder und<br />

Eltern, eine Kurmaßnahme im Rahmen der<br />

sogenannten Wohnortnahen Dermatologischen<br />

Rehabilitation oder bei begleitenden<br />

Atemwegsbeschwerden auch wohnortfern<br />

als Klimakur. Eine Reduktion der Belastung<br />

des häuslichen Umfeldes (Spiel- und<br />

Schlafzimmer) mit Hausstaubmilben ist<br />

häufig sehr hilfreich. Diäten haben in der<br />

Regel nur Sinn als Suchdiät, um Nahrungsmittel<br />

als Auslöser für Neurodermitisschübe<br />

herauszufinden oder um bekannte<br />

Auslöser in der Nahrung zu vermeiden. Die<br />

früher unkritisch empfohlenen Pauschalitäten<br />

ohne die Kenntnis konkreter Auslösefaktoren<br />

finden in der modernen Therapiestrategie<br />

des Atopischen Ekzems meist<br />

keine Anwendung mehr. >>><br />

© Joska Möller – www.jab-design.de


Sind manche Therapieformen bei Kindern<br />

besonders gut geeignet?<br />

Die meisten Regeln und auch Wirkstoffe für die Therapie von<br />

Erwachsenen sind auch für Kinder geeignet. Ausnahmen stellen<br />

dabei zum Beispiel die UV-Bestrahlung dar, die hierzulande<br />

frühestens ab zwölf Jahren empfohlen wird, oder auch höher<br />

konzentrierte Harnstoffpräparate, die bei Kindern zu einem<br />

unangenehmen Brennen auf der Haut führen können. Einige<br />

Salben, Cremes und Lotionen mit Abkömmlingen des körpereigenen<br />

Hormons Cortisol, welche sich als sehr wirksam und<br />

nützlich für eine rasche Besserung eines schlechten Hautzustandes<br />

erwiesen haben, sind bereits ab dem Geburtsalter zugelassen.<br />

Sehr wichtig ist das frühzeitige Erlernen und die Erkenntnis<br />

über die Notwendigkeit einer konsequenten Hautpflege<br />

(also Eincremen!), die über Jahre täglich betrieben werden<br />

muss, um die Haut langfristig in einem guten Zustand zu<br />

halten. Hierzu bieten sich Neurodermitisschulungsprogramme,<br />

aber auch die Kurzzeitschulung mit dem Hautmodell nach Kardorff/Schnelle-Parker<br />

an. Dabei können schon Kinder ab circa<br />

zwei Jahren spielerisch erlernen, wie wichtig es ist, seine eigene<br />

Haut regelmäßig einzucremen und dadurch zu pflegen.<br />

Können Neurodermitispatienten komplett<br />

geheilt werden?<br />

Die Neurodermitis als zu großen Teilen anlagebedingte, vererbbare<br />

Erkrankung wird als nicht heilbar bezeichnet, da die Veranlagung<br />

<strong>zur</strong> Neurodermitis in den Genen fixiert zu sein<br />

scheint. Eine komplette »Heilung« kann nicht durch einen<br />

Hautarzt oder anderen Therapeuten wissentlich und gezielt<br />

hervorgerufen werden, aber die Hauterscheinungen an sich<br />

können durch eine gezielte Therapie <strong>zur</strong> Abheilung gebracht<br />

werden, gegebenenfalls aber auch wieder neu auftreten (Rezidiv).<br />

Ein Heilungsversprechen durch einen Therapeuten gilt generell<br />

als unseriös. Aber die Neurodermitis wächst sich in den<br />

allermeisten Fällen sozusagen von alleine aus. Circa siebzig Prozent<br />

der in der Kindheit Erkrankten sind im Erwachsenenalter<br />

komplett beschwerdefrei. Bestehen bleibt jedoch meistens die<br />

Neigung zu einer trockenen, pflegebedürftigen und leicht überempfindlichen<br />

Haut. Die wichtigste Aufgabe des Dermatologen<br />

ist es somit, ein Behandlungskonzept anzubieten, das den Neurodermitikern<br />

während der Zeit ihrer akuten Schubneigung ein<br />

so angenehmes, komplikationsloses und normales Leben wie<br />

eben möglich ermöglicht. Hierzu zählt auch das Auffinden und<br />

Vermeiden von Faktoren, die <strong>zur</strong> Hautverschlechterung führen<br />

können (zum Beispiel unnötiger Stress, Nahrungsmittel, Duftstoffe,<br />

falsche Pflegemittel, falsche Kosmetik, übertriebenes<br />

Waschverhalten etc.).<br />

Übernehmen die Krankenkassen alle<br />

anfallenden Kosten?<br />

Auf dem Papier steht zumindest sinngemäß, dass Kindern jegliche<br />

notwendigen Hilfen, Therapien und Medikamente <strong>zur</strong> Behandlung<br />

von Krankheiten zustehen. Der Umsetzung dieser<br />

Forderung steht zumeist die Realität der wirtschaftlichen<br />

Gründe entgegen: Bei der Neurodermitis handelt es sich um ein<br />

Bei Neurodermitis.<br />

REMEDERM CREME<br />

schützt und befeuchtet<br />

die trockene, gereizte,<br />

gerötete Haut!<br />

Erstattungsfähig<br />

bei Kindern bis zu 12 Jahren<br />

• Normalisiert die Verhornungen<br />

• Hervorragend geeignet für Kleinkinder, Kinder,<br />

Erwachsene sowie Altershaut<br />

REMEDERM CREME Widmer. Zusammensetzung: Siehe Packungsbeilage. Anwendungsgebiete:<br />

Zur Behandlung von leichteren Formen von Neurodermitis und Ekzemen sowie bei trockener, gereizter<br />

und/oder geröteter Haut. Packungsgrössen und Preise: Dose zu 250 g €19.90; Tube zu 75 g €7.79.<br />

Apothekenpflichtig. Stand Februar 2001. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />

und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

DER HAUT ZULIEBE<br />

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20 Medizinische Szene<br />

sehr kompliziertes, vielseitiges und vielschichtiges<br />

Krankheitsbild, bei dem individuelle<br />

Faktoren aus allen Lebensbereichen<br />

(zum Beispiel Ernährung, Stressfaktoren,<br />

soziales Umfeld, Umgang der Eltern mit<br />

dem erkrankten Kind, schulische Situation,<br />

Umweltfaktoren, Haustiere, Rauchen in der<br />

Wohnung oder in der Nähe der erkrankten<br />

Kinder, Allergien, Unverträglichkeiten) für<br />

einen guten Verlauf berücksichtigt werden<br />

müssen. Dies bedarf einer Unmenge von<br />

Zeit, die sich ein Hautarzt für eine komplette<br />

Situationsanalyse, Allergiediagnostik,<br />

lebens- und stadienadaptierte Hautpflegeberatung<br />

immer wieder aufs Neue nehmen<br />

müsste. Dies ist jedoch im derzeitigen System<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

nicht möglich, in dem ein Dermatologe für<br />

die dreimonatige Betreuung eines Neurodermitispatienten<br />

eine einmalige Komplettpauschale<br />

von je nach Bundesland 12–<br />

19,– € erhält – von der er auch noch Personal,<br />

Miete und Geräte bezahlen muss.<br />

Patienten, die bei der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

die Kostenerstattung gewählt<br />

haben, und auch Privatversicherte<br />

stehen in diesem Falle besser da, da hierbei<br />

der Hautarzt für jede Inanspruchnahme,<br />

Beratung oder Untersuchung bezahlt wird<br />

und somit ein deutlich größeres Zeitfenster<br />

<strong>zur</strong> Verfügung hat. Eine weitere Begrenzung<br />

der Therapiemöglichkeiten in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung stellt das<br />

sogenannte Medikamentenbudget dar, welches<br />

einen Hautarzt darauf limitiert, im<br />

Durchschnitt pro Patient pro Quartal nur<br />

Medikamente im Wert von zum Beispiel<br />

20–25,‒ € zu verschreiben. Für eine Überschreitung<br />

des Budgets kann der Arzt noch<br />

Jahre später aus eigener Tasche haftbar gemacht<br />

werden. Auch diese Arzneibudgetierung<br />

gibt es derzeit im Bereich der privaten<br />

Krankenversicherung nicht.<br />

Welche Faktoren begünstigen,<br />

welche hemmen die Entstehung<br />

von Neurodermitis?<br />

Generell unterscheidet man zwischen der<br />

genetischen Veranlagung (zum Beispiel<br />

Blutsverwandte mit Asthma, Heuschnupfen,<br />

Neurodermitis), die zu einer Neurodermitis<br />

führt, und Auslösern oder Verstärkern,<br />

also sogenannten Triggerfaktoren, die<br />

bei vorhandener Neigung zu Neurodermitis<br />

(Atopie) Krankheitsschübe auslösen oder<br />

fördern können. Begünstigt wird das Auftreten<br />

von Neurodermitisschüben durch<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

zahlreiche Faktoren aus vielen unterschiedlichen<br />

Bereichen. In loser Reihenfolge genannt<br />

und individuell unterschiedlich relevant<br />

sind beispielsweise:<br />

– zu starke Hauttrockenheit aufgrund falscher<br />

oder zu geringer Hautpflege oder<br />

aufgrund zu starker Hautreinigungsmaßnahmen<br />

und Hautirritationen<br />

– Infektionen der Haut mit Bakterien,<br />

Pilzen, Viren<br />

– Nahrungsmittelallergien und/oder<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

– psychischer Stress, Trennungsängste,<br />

wechselnde Bezugspersonen, häufiger<br />

Streit in der Familie<br />

– Hausstaubmilbenallergie, Tierhaare<br />

– Textilien, reizende Kleidung (Schurwolle,<br />

teilweise Synthetik), Hitzestau<br />

– Klimaveränderungen, starkes Schwitzen<br />

– Reaktion auf den Juckreiz mit Kratzen<br />

statt mit Eincremen führt zum Juckreiz-<br />

Kratz-Zirkel, verstärkt also wiederum<br />

den Juckreiz.<br />

– Alkohol, Rauchen (insbesondere auch<br />

als unfreiwilliger Mitraucher!)<br />

– hautbelastende Berufe wie Friseur,<br />

KFZ-Mechaniker, Krankenschwester,<br />

Florist, Feuchtberufe<br />

Positive Faktoren, die den Verlauf einer<br />

Neurodermitis bessern können, werden<br />

ständig neu diskutiert, und die Empfehlungen<br />

haben sich in den letzten Jahren häufig<br />

geändert. Dies sind beispielsweise:<br />

– ausschließliches Stillen des genetisch<br />

vorbelasteten Säuglings. Hier werden<br />

je nach Expertenmeinung unterschied -<br />

liche Zeiträume von circa drei bis sechs<br />

Monaten genannt.<br />

– allergenarme Ernährung von stillender<br />

Mutter und heranwachsendem Kind<br />

– regelmäßige, tägliche Hautpflege ver -<br />

hindern das Austrocknen der Haut.<br />

–Sport<br />

– Kleidung aus Baumwolle, Leinen oder<br />

Seide. Neuerdings werden für manche<br />

Patienten auch silberhaltige Textilien<br />

empfohlen.<br />

– Ölbäder, Handwaschöl, Duschöl statt<br />

herkömmlicher Seifen oder Waschgele<br />

– Entspannungsverfahren, regelmäßiger<br />

Schlaf<br />

– Vermeiden von Zigaretten-, Zigarrenrauch<br />

– Urlaub am Meer oder bei begleitendem<br />

Asthma auch im Gebirge<br />

Wenn ein Elternteil Neurodermitis<br />

hat, wie wahrscheinlich bekommen<br />

es dann auch die Kinder?<br />

Das genaue Vererbungsmuster der Neurodermitis<br />

ist noch unbekannt. In Familien<br />

mit Neurodermitikern gibt es jedoch gehäuft<br />

Verwandte, die ebenfalls an einem<br />

Atopischen Ekzem, an allergischem Asth -<br />

ma oder auch an Heuschnupfen leiden.<br />

Haben beide Eltern die gleiche atopische<br />

Krankheit, liegt die Wahrscheinlichkeit für<br />

das Kind, diese Erkrankung zu erleiden, bei<br />

60–80 Prozent. Statistiken besagen, dass<br />

das Erkrankungsrisiko eines Kindes, dessen<br />

Eltern keine atopische Erkrankung haben,<br />

bei 15 Prozent liegt.<br />

Bei einem an Neurodermitis erkrankten Elternteil<br />

beträgt das Risiko circa 20–40 Prozent<br />

und bei zwei neurodermitischen Elternteilen<br />

circa 80 Prozent.<br />

Gibt es Besonderheiten bei<br />

Säuglingen mit Neurodermitis?<br />

Bei Säuglingen gelten viele Besonderheiten,<br />

auf die geachtet werden muss. Hier muss<br />

eine sehr enge Kooperation der Eltern mit<br />

dem behandelnden Kinderarzt und Hautarzt<br />

bestehen. Die Dauer der Stillzeit, die<br />

allergenarme Ernährung der Mutter während<br />

der Stillzeit, die Beifütterung und<br />

auch die Verwendung von hypoallergener,<br />

hydrolysierter Milch, falls ein Stillen nicht<br />

möglich ist, stellen wichtige Aspekte dar.<br />

Nur vergleichsweise wenige Medikamente<br />

sind für das Säuglingsalter zugelassen. Die<br />

Aufnahme von Wirkstoffen über die Haut<br />

in den Organismus ist erhöht. Die Schutzfunktion<br />

der Haut ist noch nicht ausgereift.<br />

Säuglinge sind anfälliger für Arzneimittelnebenwirkungen.<br />

Die Häufigkeit von zum Beispiel Öl-Pflegebädern<br />

und die seltene und sanfte Durchführung<br />

der Hautreinigung müssen erlernt<br />

werden. Um ein nächtliches Aufkratzen der<br />

empfindlichen Haut zu verhindern, gibt es<br />

zum Beispiel spezielle weiche Fausthandschuhe<br />

oder auch sogenannte Neurodermitis-Overalls.<br />

Eine schonende, aber rasch<br />

wirksame Therapie ist notwendig, um den<br />

Kleinen Missempfindungen durch quälenden<br />

Juckreiz zu ersparen.<br />

Im Säuglingsalter unterscheidet sich die<br />

Verteilung der Ekzeme am Körper von dem<br />

Auftreten im Jugend- oder Erwachsenenalter.<br />

Die Neurodermitis-Hautveränderungen<br />

finden sich unter anderem gehäuft im


Gesicht, an der Kopfhaut, am Bauch und auch in den »Babyspeck«-Hautfalten.<br />

Bei Älteren sind Ekzeme eher in den großen<br />

Gelenkbeugen typisch. Die als Milchschorf bezeichnete dichte<br />

Schuppenbildung an der Kopfhaut bei Säuglingen kann auf eine<br />

Neigung zu Neurodermitis hinweisen.<br />

Was können Eltern tun, um ihren Kindern<br />

den Krankheitsverlauf zu erleichtern?<br />

Immens wichtig für Familien mit Neurodermitiskindern ist ein<br />

entspannter Umgang mit der Hauterkrankung. Die Hauterkrankung<br />

muss ernst genommen werden und ein effektives Management<br />

der verschiedenen Erkrankungsstadien (konsequente<br />

Hautpflege, stadienabhängige Therapie, Ernährungshinweise)<br />

muss gemeinsam mit dem Hautarzt und auch im Rahmen einer<br />

Neurodermitisschulung individuell erlernt werden. Aber die Erkrankung<br />

darf nicht das Zentrum des Familienlebens darstellen.<br />

Ein ständiges Arzthopping zu wechselnden Koryphäen und die<br />

permanente Suche nach dem Wundermittel oder dem Wunderheiler<br />

bringt viel mehr Unruhe in die Familie und Stress für den<br />

Betroffenen als Nutzen. Wichtig ist es für die Eltern zu begreifen,<br />

dass die Neurodermitis meist in Schüben verläuft, sich aber mit<br />

der Zeit deutlich bessert und meist irgendwann in der Jugend<br />

ausheilt, so dass sich keine Verzweiflung breit machen muss,<br />

wenn es immer mal wieder nach erfolgreicher Therapie und einem<br />

guten Hautzustand zu erneuten Schüben kommt. Damit<br />

muss gelassen, aber souverän umgegangen werden. Handlungsempfehlungen,<br />

die das komplette Familienleben durcheinanderbringen<br />

und meist die Mütter überfordern, sind stets sehr kritisch<br />

auf ihren Sinn zu hinterfragen und in der Regel kontraproduktiv.<br />

Ein typisches Beispiel hierfür sind sinnlose und nicht auf<br />

den Einzelfall abgestimmte Empfehlungen von Pauschaldiäten,<br />

bei denen ein Großteil der normalen Ernährung wegfällt und somit<br />

die Mütter unnötigerweise für die verschiedenen Familienangehörigen<br />

stets unterschiedliches Essen zubereiten müssen. An<br />

der Durchführung solcher Dauerstress verursachenden Empfehlungen<br />

sind schon ganze Familien zu Bruch gegangen. Jahresurlaub<br />

am Meer und die frühzeitige Auswahl nicht allzu sehr Haut<br />

belastender, attraktiver Hobbys sind wichtig für ein zufriedenes<br />

Freizeitleben. Gut ist es, sich auf wenige Menschen zu verlassen,<br />

die mit dem Erkrankungsverlauf Erfahrung haben (Hautarzt,<br />

Kinderarzt, eventuell auch Selbsthilfegruppe). Vor flüchtigen Bekannten,<br />

die einen immer wieder neu mit sicherlich gut gemeinten<br />

Ratschlägen überhäufen, von tollen Heilungserfolgen einzelner<br />

Bekannter durch ungewöhnliche Therapien berichten, die es<br />

nur an einem einzigen Ort geben soll, esoterische Vorstellungen<br />

haben oder einem einreden wollen, dass eine Behandlung nur bei<br />

weit entfernten Spezialisten möglich ist, sollte man in dieser Hinsicht<br />

gebührenden Abstand halten. Diese zwar verständliche,<br />

aber permanente Suche nach der endgültig heilenden Superdroge<br />

setzt viele Eltern und damit auch die betroffenen Kinder<br />

unter einen nicht heilsamen Dauerstress. Eine sehr gute Informationsquelle<br />

für Eltern, die sich auch eigenständig über neue Entwicklungen<br />

bei der Neurodermitis auf dem Laufenden halten<br />

wollen, stellt der »Deutsche Neurodermitis Bund e. V., Baumkamp<br />

18, 22299 Hamburg« dar. Die regelmäßig erscheinende<br />

Mitgliederzeitung »Der <strong>Hautfreund</strong>« bringt stets neue, wichtige<br />

und fundierte Informationen rund um das Thema Neurodermi-<br />

Dr.Hauschka<br />

Med<br />

Medizinische Pfl ege<br />

mit dem Wissen der Natur<br />

Endlich eine Haut zum Wohlfühlen<br />

Dr.Hauschka Med Intensiv Creme Mittagsblume<br />

und Pfl ege Lotion Mittagsblume<br />

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die intensive Pfl ege benötigt<br />

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in klinisch-dermatologischen Tests, auch mit Neurodermitikern<br />

bestätigt<br />

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Weitere Informationen zu Dr.Hauschka Med Haut,<br />

Med Lippe und Med Zahn: www.dr.hauschka-med.de<br />

Servicetelefon +49 (0)7164 930-181


22 Medizinische Szene<br />

tis. Bei der eigenen Krankenkasse kann<br />

man die wertvolle Information erhalten,<br />

wo Neurodermitisschulungen durch ein<br />

Team von Ärzten, Psychologen und Diätberatern<br />

im Umkreis durchgeführt werden.<br />

Interview: Ariela Cataloluk<br />

Filius, Das Branchenbuch für Eltern<br />

www.filius-branchenbuch.info<br />

Dr. Bernd Kardorff<br />

Gemeinschaftspraxis Dr. Dorittke und<br />

Dr. Kardorff für Dermatologie, Allergologie,<br />

Umweltmedizin, Akupunktur, Lasertherapie,<br />

Phlebologie, Balneophototherapie<br />

und ambulante Operationen<br />

Marktstraße 31<br />

D-41236 Mönchengladbach<br />

www.dorittke-kardorff.de<br />

Tel.: 0 2166/4 3474<br />

Das Gesicht ist entstellt, die Haut fleckig und rot, die Augenpartie<br />

geschwollen. Der Blick in den Spiegel ist deprimierend und<br />

zum »aus der Haut fahren«. Rund zehn Prozent der Bevölkerung<br />

kennen die Symptome, wenn durch einen akuten Schub die Gesichtszüge<br />

eher »Quasimodo« gleichen. Gemeint ist die Nickelallergie,<br />

die häufigste Kontaktallergie überhaupt. Nach Angaben der<br />

Techniker Krankenkasse (TK) Niedersachsen gibt es unzählige Auslöser<br />

für Nickelallergien. Vor Modeschmuck und Bodypiercing –<br />

insbesondere aus Urlaubsländern – wird daher gewarnt. Zu den Risikogruppen<br />

zählen hauptsächlich Mädchen und Frauen.<br />

Nickel ist ein Metall, das in Uhren, Schmuck, Brillen, Jeansknöpfen,<br />

Reißverschlüssen, Essbesteck, Kosmetika, Kochtöpfen, Silbermünzen,<br />

Zigarettenrauch und sogar in Lebensmitteln zu finden ist.<br />

Besondere Vorsicht ist bei Fertiggerichten geboten. Nickelhaltige<br />

Lebensmittel wie Getreidevollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Muscheln,<br />

Heringe, Nüsse und Schokolade sollten vermieden werden.<br />

Erlaubt sind dagegen alle Fleischsorten, Milchprodukte und frisches<br />

Obst. Da Nickel gut wasserlöslich ist, sind Personen die<br />

schnell schwitzen besonders gefährdet. Der Schweiß kann Nickel<br />

aus Hosenknöpfen und Uhrenverschlüssen herauslösen und Allergien<br />

hervorrufen. Kontaktallergien werden nicht nur durch Aller-<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

– Autor des Buches »Gesunde Haut – Lexi -<br />

kon der Haut von A–Z«, Heidelberg,<br />

Springer 2004<br />

– Preisträger des Hans-Karrer-Förderpreises<br />

für Dermatologie im Kindesalter 1999<br />

– Träger des Bundesverdienstkreuzes am<br />

Bande unter anderem für die Entwicklung<br />

der Wohnortnahen Dermatologischen<br />

Rehabilitation für Neurodermitiker<br />

und die Erfindung des Neurodermitis-Hautmodell<br />

nach Kardorff, Schnelle-<br />

Parker<br />

Beispiele für innovative Publikationen und<br />

Entwicklungen für Menschen mit Neurodermitis<br />

von oder mit Beteiligung des Interviewten:<br />

– Kardorff B., Schnelle-Parker G., Küppers J.,<br />

Kunze J.: Erkrankungsmanagement des Atopischen<br />

Ekzems im Kindesalter. Zeitschrift für<br />

Hautkrankheiten, H+G 2 76 (2001), S. 77–83.<br />

– Kardorff B., Schnelle-Parker G., Kardorff M.,<br />

Wahlen M., Hönig d Orville I.,. Dorittke P.: Das<br />

Kontaktallergie: Wenn Nickel die Haut reizt<br />

»Hautmodell nach Kardorff, Schnelle-Parker«.<br />

Ein spieltherapeutisches Instrument <strong>zur</strong> Kurzzeit-<br />

Hautpflegeschulung von Patienten mit atopischer<br />

Dermatitis in der Praxis. Haut 14 (2003). S. 153–<br />

157.<br />

– Kardorff B., Schnelle-Parker G., Kardorff M.,<br />

Wahlen M., Hönig d Orville I., Dorittke P.: Erfolgreiche<br />

Reduktion des SCORAD-Scores bei<br />

Kindern mit atopischem Ekzem im 6-Wochen-<br />

Vergleich durch Kurzschulung mit einem vereinfachten<br />

Hautmodell. JDDG 1 (2003). S. 451–456.<br />

– Hönig-d Orville I., Dorittke P., Wahlen M., Kardorff<br />

B.: Behandlung eines therapieresistenten<br />

atopischen Fußekzems mit dem Excimer-Laser<br />

(308 nm). HAUT 14 (2003). S. 76–80.<br />

– Kardorff B., Hönig d Orville I., Wahlen M., Dorittke<br />

P.: 308nm Excimer-Laser: Therapie der<br />

Prurigoform des Atopischen Ekzems im Erwachsenenalter.<br />

Kosmetische Medizin 24 (2003). S. 24–<br />

27.<br />

– Kardorff B., Dorittke P.: Behandlungsmöglichkeiten<br />

der Neurodermitis mit dem 308nm-Excimer-<br />

Laser. <strong>Hautfreund</strong> 2/2004.<br />

– Kardorff, B., Schnelle-Parker G.: Hautmodell<br />

nach Dr. Kardorff und Schnelle-Parker. In: Pütz,<br />

J. et al.: Leben mit Allergien – Wege aus<br />

dem Irrgarten. Hobbythek Egmont VGS<br />

Köln (2003). S. 53–54.<br />

gene ausgelöst, auch emotionale Konflikte und Stress können ein<br />

Grund sein. Psychische Belastungen spielen beim Auftreten allergischer<br />

Symptome oft eine Rolle. Experten gehen davon aus, dass<br />

es eine enge Beziehung gibt zwischen Nerven- und Immunsystem.<br />

»Es gibt einen einfachen Test auf eine mögliche Nickelallergie«, so<br />

Ulrike Fieback, Sprecherin der TK in Niedersachsen. »Man legt eine<br />

Euromünze auf die Haut, zum Beispiel im Bereich des Nabels oder<br />

des Unterarmes und wartet einige Minuten ab. Rötet sich die Haut<br />

um die Münze oder zeigt sich ein Hautausschlag, so ist eine Nickelallergie<br />

sehr wahrscheinlich«. Wer solche Symptome bei sich beobachtet,<br />

sollte seinen Arzt um Rat fragen, damit ein Pflastertest (Epikutan-Test)<br />

mit verschiedenen Substanzen durchgeführt werden<br />

kann. »Testort« ist meist der Rücken. Die Kosten trägt die Krankenkasse.<br />

Interessierte können im Internet unter www.tk.de die Broschüre<br />

»Allergien« herunterladen.<br />

www.tk.de<br />

©


»Wie man tapeziert, so lebt man« –<br />

Baubiologische Aspekte in den eigenen<br />

vier Wänden, Teil 2: Bodenbeläge<br />

aus Holz und Naturstein<br />

Bodenbeläge aus Naturfasern<br />

1<br />

schonen das Wohnklima. Dazu<br />

zählen Terrakotta, Kork, Linoleum,<br />

nichtverklebte Woll-, Naturfaser- und<br />

Naturhaarteppiche mit Textilrücken<br />

sowie Beläge aus Massivholz.<br />

Achten Sie darauf, nur einheimische<br />

Hölzer zu verwenden und setzen Sie<br />

bei der Versiegelung oder Oberflächenbehandlung<br />

nur unbedenkliche<br />

Klebstoffe ein. Einige spezielle Händleradressen<br />

nenne ich im letzten Teil.<br />

Als Holzdielen eignen sich<br />

2<br />

Tanne, Fichte und Kiefer. Ein<br />

Holzparkett sollte aus Harthölzern,<br />

Buche, Eiche oder Esche bestehen.<br />

Fertigparkett kann geringe Mengen<br />

an Formaldehyd enthalten, Parkett<br />

und Dielenböden können zudem einen<br />

Rücken aus Spanplatten haben. Deshalb<br />

sind Massivhölzer zu bevorzugen.<br />

Sie können mit Nut und Feder<br />

verlegt werden (frei schwimmend, genagelt),<br />

man spart dadurch den Kleber.<br />

Je nach Dicke kann man das Holz<br />

mehrfach abschleifen, dadurch ist es<br />

lange haltbar. Die Oberfläche sollte<br />

mit natürlichen Ölen behandelt werden,<br />

dann reguliert der Holzboden die<br />

Luftfeuchtigkeit im Raum.<br />

Laminat besteht aus einem Zell-<br />

3<br />

stofffilm mit Melaminharzschicht.<br />

Eventuell vorhandene geringe<br />

Mengen an Formaldehyd können<br />

durch die Deckschicht praktisch nicht<br />

entweichen. Der robuste Boden ist<br />

strapazierfähig, Vorsicht ist aber bei<br />

Oberflächenbeschädigungen (Abrieb)<br />

geboten.<br />

Laminat eignet sich deshalb eher für<br />

Schlafräume, in Wohn- oder Büroräumen<br />

wird der Boden zu sehr beansprucht.<br />

Der Boden sollte auch nur<br />

sparsam feucht gewischt werden, da<br />

die Oberfläche sonst leicht aufquillt.<br />

Laminat lädt sich häufig statisch auf,<br />

dies kann bei Neurodermitis oder Umwelterkrankungen<br />

zu erhöhtem Stress<br />

oder Juckreizattacken führen.<br />

Die Eignung von Korkplatten ist<br />

4<br />

vom Kleber abhängig. Die Oberflächenlackbeschichtung<br />

sowie die<br />

Versiegelung sollte natürlich mit einem<br />

schadstoffarmen Kleber beziehungsweise<br />

Lack vorgenommen werden.<br />

Kork an sich ist strapazierfähig,<br />

hat hervorragende Dämmeigenschaften<br />

und ist deshalb sehr gut für Kinderzimmer<br />

geeignet, zeigt keine elektrische<br />

Aufladung und ist atmungsaktiv.<br />

Kleinere Gebrauchsspuren wie<br />

Dellen nach dem Umsetzen schwerer<br />

Möbel lassen sich leicht mit einem<br />

Bügeleisen (Stufe 1) »herausbügeln«.<br />

Linoleum wird aus Leinöl, Kork-<br />

5<br />

und Holzmehl, Farbpigmenten<br />

und Jute hergestellt. Das Material ist<br />

strapazierfähig, verträgt jedoch keine<br />

dauernde Feuchte. Linoleum lässt<br />

sich leicht verlegen und ist länger<br />

haltbar als PVC. Es hat eine hohe Abriebfestigkeit<br />

und ist auch für extrem<br />

stark beanspruchte Räume geeignet.<br />

Laugen und Fettflecken verträgt der<br />

Boden aber weniger gut. Außerdem<br />

ist Linoleum sehr lichtbeständig, gast<br />

keine Stoffe aus und zeigt keine elektrostatische<br />

Aufladung. Eine Deckschicht<br />

aus Kunststoff ist möglich.<br />

Glatte Bodenbeläge aus Natur-<br />

6<br />

stein wie Schiefer, Granit und so<br />

weiter können direkt im Mörtelbett<br />

verlegt statt geklebt werden. Naturstein<br />

ist ausgesprochen strapazierfähig,<br />

licht- und farbecht. Er ist zudem<br />

im bruchrauen oder geschliffenen Zustand<br />

rutschfest. Bereits im Steinbruch<br />

werden die Platten auf Normgröße<br />

gebracht, dann in der Sägerei<br />

oder Schleiferei veredelt. Natursteine<br />

sind empfindlich gegen Säure, aber<br />

gut geeignet für Fußbodenheizung.<br />

»Klinker« benötigen in der Regel<br />

keine Glasur.<br />

Schiefer kann im täglichen Ge-<br />

7<br />

brauch kleinste Steinteilchen absondern,<br />

dies nennt man »schiefern«.<br />

Das ist für Nickelallergiker nicht för-<br />

Roswitha Stracke<br />

derlich, denn Schiefer ist stark nickelhaltig!<br />

Das kann zum Beispiel eine<br />

Rolle spielen beim Barfuß laufen oder<br />

bei kleinen Hautrissen an den Fußsohlen.<br />

Granitgestein ist ebenfalls extrem<br />

nickelhaltig und zeigt zudem leicht<br />

erhöhte Radioaktivität. Beachten Sie<br />

dies auch bei der Auswahl der Arbeitsplatte!<br />

Kieselsteine werden nach Größe<br />

8<br />

sortiert, gewaschen, getrocknet,<br />

teilweise eingefärbt und mit einem lösemittelfreien<br />

Bindemittel verklebt.<br />

Beim Aushärten entstehen zwischen<br />

den Kieseln äußerst stabile Punktbindungen,<br />

dadurch wird der Boden extrem<br />

belastbar. Die offenporige Oberfläche<br />

nimmt jedes Staubkörnchen<br />

auf. Aufwirbelungen werden deutlich<br />

reduziert, deshalb eignet sich der Boden<br />

sehr gut für Allergiker.<br />

Sandstein ist ein Sedimentge-<br />

9<br />

stein aus miteinander verkitteten<br />

Sandkörnern. Sie bestehen überwiegend<br />

aus Quarz. Durch Schleifen<br />

wird der Stein rutschfest. Quarzsand<br />

wird auch <strong>zur</strong> Spiegelherstellung verwendet.<br />

Quarz »strahlt«, das heißt bei<br />

Umwelterkrankungen wie MCS oder<br />

MFS sollte eher auf einen anderen<br />

Stoff ausgewichen werden.<br />

Travertin wird als geschliffene<br />

10<br />

Bodenfliese und auch in gebürsteter<br />

Form angeboten. Werden die Poren,<br />

die aus vielen Hohlräumen bestehen<br />

und deshalb Wärme gut leiten, mit<br />

Spachtelmasse gefüllt, ist Travertin<br />

auch als Bodenbelag im Badezimmer<br />

geeignet. Der Stein ist relativ hart und<br />

deshalb relativ Schmutz- und Kratz -<br />

unempfindlich. Er sollte aber nach<br />

dem Verlegen imprägniert werden.<br />

Teil 3: Wärmedämmung, Teppiche und<br />

Möbel im <strong>Hautfreund</strong> 1/2011.<br />

Roswitha Stracke<br />

Auf dem Stein 3a, 57482 Wenden<br />

Tel.: 0 27 62 /27 77<br />

www.allergieberatung-stracke.de<br />

Lesertipps 23<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010


24 DNB Aktiv<br />

SHG Ostheim in der Fachklinik Bad Bentheim<br />

Zum Kennenlernen dieser Klinik veranstaltete<br />

die Selbsthilfegruppe Ost -<br />

heim/Rhön ein Informationswochenende<br />

in Bad Bentheim.<br />

Diese Fachklinik hat drei Ausrichtungen:<br />

Dermatologie, Orthopädie und Rheuma.<br />

In der Klinik werden sowohl Akut- als auch<br />

Reha-Maßnahmen durchgeführt.<br />

Als Besonderheit führt die Klinik unter anderem<br />

eine Bädertherapie mit Starksole<br />

(bis 27 % Salz) oder mit Schwefelmineralwasser<br />

und anschließender UV-Therapie<br />

durch. Die Schwefelquelle ist über 300<br />

Jahre alt! Das Gelände der Klinik ist parkähnlich<br />

angelegt mit einem restaurierten<br />

Altbau und einem Neubau. Die Klinik ist<br />

mit ihren Bettenhäusern so verbunden,<br />

dass fast alle Wege in geschützten verglasten<br />

Gängen <strong>zur</strong>ück gelegt werden können.<br />

Integriert im Gelände der Klinik ist ein<br />

Gästehaus und ein kleines Hotel. Die Anlage<br />

ist sehr gepflegt und wirkt auf Außenstehende<br />

einladend.<br />

Herzlicher Empfang<br />

Herr Somberg (Sozialarbeiter von der<br />

Fachklinik Bad Bentheim) empfing uns bei<br />

der Ankunft in der Fachklinik im Seminarraum<br />

mit einer kleinen Erfrischung und<br />

Kaffee.<br />

Er sprach mit den Teilnehmern der Selbsthilfegruppe<br />

Ostheim alle Programmpunkte<br />

durch, die die Selbsthilfegruppe durch dieses<br />

Wochenende führen sollten. Er gab einen<br />

historischen Überblick <strong>zur</strong> Stadt Bad<br />

<strong>Hautfreund</strong> 6/2010<br />

Bentheim und <strong>zur</strong> Fachklinik. Herr Somberg<br />

verwies auf das Sozialgesetz und erklärte<br />

den Unterschied zwischen Akut- und<br />

Rehabilitationsbehandlung. Bei einer Akutbehandlung<br />

beträgt die Verweildauer in der<br />

Klinik im Durchschnitt 12,2 Tage, bei einer<br />

Rehabilitationsbehandlung circa 21 Tage<br />

(in besonderen Fällen auch länger).<br />

So zahlen zum Beispiel bei einem Akutaufenthalt<br />

in Bad Bentheim die Krankenkassen<br />

oft keine Fahrtkosten oder sie erstatten<br />

nur die Kosten bis <strong>zur</strong> nächsten Fachklinik.<br />

Wer einen Rentenantrag auf volle Erwerbsminderung<br />

stellt, wird vom Rentenversicherungsträger<br />

zunächst in eine Rehabilitationsbehandlung<br />

geschickt. Der Abschlussbericht<br />

ist dann ein Gutachten. Reha geht<br />

vor Rente!<br />

Anschließend stellte Oberarzt Herr Dr.<br />

Schulz die Abteilung der Dermatologie und<br />

das medizinische Konzept des Hauses vor.<br />

Die dermatologische Abteilung verfügt<br />

über 50 Akut- und 164 Reha-Klinik-Betten.<br />

Behandlungsspektrum<br />

– Atopische Dermatitis, chronische<br />

Ekzeme anderer Ursache<br />

– Psoriasis vulgaris mit oder ohne<br />

Psoriasis Arthritis<br />

– Berufsbedingte Ekzeme<br />

– Prurigo-Erkrankungen (intensiv juckende<br />

Hauterkrankung. Anm. d. Red.)<br />

– Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen.<br />

Anm. d. Red.)/Sklerodermie<br />

(Hautverhärtung. Anm. d. Red.)<br />

– chronische Ulzera (Geschwüre. Anm.<br />

d. Red.)<br />

– Gefäßerkrankungen<br />

– Nachbehandlungen von Verbrennungen<br />

– Bösartige Neubildungen der Haut<br />

wie zum Beispiel Melanom<br />

Bäder und Lichttherapie<br />

– Die Schwefelquelle bewirkt Entschuppung<br />

– UV-Licht hemmt Entzündungsreaktion<br />

– Simulation der Bedingungen am<br />

Toten Meer<br />

– Das sogenannte »Sonnenhaus« ist der<br />

größte Lichttherapie-Gerätepark<br />

Europas<br />

–über 40 Einzelgeräte, 12 Wannenräume,<br />

400 Behandlungen am Tag<br />

Patienten mit Gelenkentzündungen (Rheu -<br />

ma/Orthopädie) stehen Gymnastik, Fitnesscenter<br />

und Physiotherapie mit Anleitung<br />

<strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Daneben gibt es zusätzliche Angebote wie<br />

beispielsweise Ergotherapie, Moorpackungen/Moorkneten<br />

und Bewegungsbad.<br />

Die folgenden Möglichkeiten der Akutbehandlung/Reha<br />

stehen den Patienten <strong>zur</strong><br />

Verfügung:<br />

– stationäre Behandlung<br />

– ambulante Behandlung<br />

– Anschlussheilbehandlung<br />

– ambulante Badekur<br />

Ziele und Angemessenheit<br />

Ziele und Angemessenheit einer stationären<br />

Akutbehandlung ist die Stabilisierung<br />

der Hauterkrankung, so dass eine ambulante<br />

Weiterbehandlung möglich ist.<br />

Ziele der Rehabilitationsbehandlung<br />

Hierbei sind neben dem klinischem Bild<br />

folgende Punkte von Bedeutung:<br />

– bio-psycho-sozialen Auswirkungen.<br />

– Schädigungen der Körperstrukturen und<br />

Funktionen<br />

– Beeinträchtigung der Aktivitäten<br />

– Berufliche und auch private Teilhabe am<br />

Leben >>>


Es werden Patientenschulungen durch die Fachärzte, Sozialarbeiter,<br />

Psychologen angeboten.<br />

Den Patienten stehen Psychologen und Sozialarbeiter zum Gespräch<br />

<strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Behandlung von Kindern<br />

Hier wird die Therapie individuell auf das Kind abgestimmt.<br />

Besonders bei Neurodermitis werden Kreuzallergien zu Nahrungsmitteln<br />

hervorgerufen, deshalb wird auf gesunde Ernährung<br />

beziehungsweise Diäten geachtet.<br />

– Eltern-Schulungen werden angeboten.<br />

– Schulpflichtige Kinder haben die Möglichkeit einen<br />

Unterricht zu besuchen.<br />

– Geschultes Personal <strong>zur</strong> Betreuung von Kindern ist<br />

vorhanden.<br />

Verpflegung<br />

Patienten können an jedem Tag zwischen drei Gerichten wählen.<br />

Der Speisesaal ist sehr groß und täglich werden hier circa<br />

400 Essen an Patienten ausgegeben.<br />

Bettenhäuser<br />

Insgesamt 380 Betten/Einzelzimmer für die Derma to lo gie/<br />

Rheu ma/Orthopädie Patientenzimmer sind immer Einzelzimmer<br />

(Dusche und WC), auch bei Akuteinweisung in das Krankenhaus<br />

Freizeitmöglichkeiten<br />

Tischtennis, Kicker, Dart, Billard, Bingo und Spielabende, im<br />

Sommer auch Minigolf und Beach-Volleyball.<br />

Der Antragsweg in die Fachklinik Bad Bentheim<br />

Für die stationäre oder teilstationäre Rehabilitationsbehandlung<br />

kann man bei der zuständigen Stelle einen Antrag stellen:<br />

– bei der Deutschen Rentenversicherung für erwerbstätige<br />

Patienten<br />

– bei der Berufsgenossenschaft (bei Berufserkrankungen/<br />

Unfällen)<br />

– bei der Krankenkasse für nicht erwerbstätige Patienten.<br />

Angehörige können in der Klinik übernachten. Ein Zustellbett<br />

(Liege) mit Eintritt in das Thermalsolebad kostet 38,– €.<br />

Ein Bett inkl. Eintritt in das Thermalsolebad und Verpflegung<br />

kostet 50,– €.<br />

Fazit<br />

Bad Bentheim ist eine modern ausgestattet Klinik, sie wirkt<br />

kompetent. Trotz der Größe der Klinik scheint sie gut organisiert.<br />

Die Besichtigung war sehr informativ und interessant.<br />

Für die SHG Ostheim (www.shgostheim.de)<br />

Margitta Heß<br />

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Mit Pflanzenkraft.<br />

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Mit Pflanzenkraft.<br />

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Neurodermitis<br />

Psoriasis<br />

Pilz-Erkrankungen<br />

Verbrennungen<br />

Haut-Entzündungen<br />

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effektiv die vier Symptome atopischer<br />

Haut: Juckreiz, Rötung, Entzündung und<br />

Trockenheit. Avène Thermalwasser besänftigt<br />

Rötungen und Irritationen. Die Aminosäure<br />

Glycin mildert den Juckreiz und<br />

verhindert Kratzattacken. Ein Lipid-Trio<br />

aus Ceramiden, essentiellen Fettsäuren<br />

und pflanzlichen Sterolen regeneriert<br />

die Hautbarriere und schützt<br />

die obersten Hautschichten vor Wasserverlust<br />

und Irritationen. Der von<br />

Pierre Fabre zum Patent angemeldete<br />

Wirkstoff Selectiose, eine Zuckermolekül-Verbindung,<br />

hemmt das Eintreten<br />

und die Aktivität der entzündungsfördernden<br />

Immunzellen in<br />

der Haut. Die Überreaktion der Immunabwehr<br />

wird somit reduziert,<br />

Entzündungen, Rötungen und Juckreiz<br />

gehen <strong>zur</strong>ück. Neue Entzündungsschübe<br />

lassen sich somit verzögern<br />

oder sogar vermeiden. Alle Produkte<br />

der TriXéra+ Pflegeserie enthalten<br />

weder Duftstoffe noch Parabene und sind<br />

auch für Säuglinge geeignet.<br />

Damit die ohnehin trockene Haut durch<br />

die Reinigung nicht noch zusätzlich Fett<br />

und Feuchtigkeit verliert, bietet die Tri-<br />

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seifenfreie Produkte an: Das TriXéra+ Reinigungsgel<br />

eignet sich bei extrem trockener,<br />

zu Allergien neigender oder atopischer<br />

Haut. Milde, waschaktive Substanzen trocknen<br />

die Haut nicht aus und stellen durch<br />

ihre rückfettende Wirkung die Hautbarriere<br />

wieder her. Kalkhaltiges Wasser wird neutralisiert<br />

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Neurodermitis und Ekzeme –<br />

Immer gleich Kortison?<br />

»<br />

Ekzem« ist ein Sammelbegriff für entzündliche, nicht ansteckende<br />

Hauterkrankungen. Eine Ekzemform ist die Neurodermitis,<br />

auch als atopisches Ekzem bezeichnet. Allein in Deutschland<br />

sind circa vier Millionen Menschen davon betroffen.<br />

»Zum Verrücktwerden!« – Ekzeme machen sich leider sehr stark<br />

bemerkbar. Die häufig entzündete, gerötete Haut und der Juckreiz<br />

sind qualvoll.<br />

Viele Ekzemformen verlaufen chronisch und sind daher eine langwierige<br />

Belastung. Dies gilt besonders für die Neurodermitis, denn<br />

sie beruht unter anderem auf genetischen Ursachen und ist daher<br />

nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht heilbar.<br />

Was kann man tun? Fachleute raten dazu, die Haut täglich zu pflegen<br />

– mit fetthaltigen und feuchtigkeitsspendenden Hautpflegepräparaten.<br />

Wichtig ist natürlich auch, die auslösenden Faktoren der Neurodermitis<br />

– so gut es geht – zu meiden.<br />

Manchmal reichen Basispflege und das richtige Verhalten aber einfach<br />

nicht aus. Dann verschreiben Dermatologen entzündungshemmende<br />

Mittel. Kortison ist dabei weit verbreitet. Hier gilt der<br />

Grundsatz: »So konzentriert<br />

wie nötig, so kurz<br />

wie möglich.«<br />

Hier stecken die Patienten<br />

in einem Dilemma: Sie<br />

brauchen gut verträgliche<br />

Basispflege und anti-entzündliche<br />

Wirksamkeit –<br />

und das auf Dauer.<br />

Die Kombination einer<br />

speziellen Salbengrundlage und des pflanzlichen Wirkstoffs aus<br />

dem asiatischen Mönchsköpfchen (lat. Cardiospermum halicacabum)<br />

schließt die Lücke zwischen Basispflege und Kortison.<br />

Dermaplant® ist auch für Patienten mit sehr problematischer Haut<br />

ausgezeichnet verträglich, daher auch gut im Gesicht anzuwenden<br />

und bereits ab dem Neugeborenenalter zugelassen.<br />

Es muss also nicht immer gleich Kortison sein. Dermaplant®<br />

gibt es rezeptfrei in der Apotheke.<br />

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* Schöne et. al. (1992) Hautnah Derm 6: 304–307, Schalla et. al. (1993) Die Hautreinigung bei Dermatosen und<br />

empfi ndlicher Haut. Haut 6: 27–34, Powers J. (1994) Patient tolerance and preference evaluation of Cetaphil<br />

Moisturizing Lotion vs Eucerin Lotion in Atopic Patients. Study CRU 9412, Galderma Data on fi le.<br />

** Erndt S. et al. (2007) Studie mit Cetaphil ® Creme an 268 Patienten mit Psoriasis, Neurodermitis oder anderen<br />

Dermatosen. Kosmetische Medizin 1: 32–34.


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Der kleine Ärger und die große<br />

Wut; Bibliothek der Gefühle<br />

Beltz 2009, 162 Seiten, 12,95 €,<br />

ISBN 978-3-407-85882-5<br />

Wenn es ein Gefühl gibt, das mit einem<br />

Tabu belegt ist, dann ist es die<br />

Wut. Wir werden dazu erzogen, aggressive<br />

Gefühle zu unterdrücken –<br />

mit schwerwiegenden Folgen.<br />

Wer Aggression ausgesetzt ist und die<br />

eigene Wut darüber schluckt, der<br />

wird sich hilflos und ohnmächtig<br />

fühlen.<br />

Die in der Aggression oft verborgene<br />

Abwertung kann wirken, da dem eigenen<br />

Wut-Impuls, dies abzuwehren,<br />

also eine Veränderung zu erreichen,<br />

nicht nachgegeben wird.<br />

Wut hat viele Gesichter. Gerechter<br />

Zorn, stille Gewalt, Trotz oder Hass;<br />

so verschieden wie die Menschen sind<br />

auch die gelebten Gefühle.<br />

Das Buch ist kein Ratgeber im klassischen<br />

Sinne. Patentrezepte gibt es<br />

nicht. Die Autoren, beide Diplompädagogen<br />

mit langen Jahren praktischer<br />

Erfahrung als Therapeuten, ermöglichen<br />

mit Beispielen Verständnis<br />

für die eigenen Gefühle und für die<br />

anderer. Sie zeigen mögliche Hilfestellungen<br />

im Umgang mit Wut auf.<br />

Das Erkennen von Warnsignalen und<br />

die Suche nach einem sicheren Ort<br />

gehören dazu.<br />

Sehr beeindruckt haben mich die<br />

wertfreie und offene Haltung der Autoren.<br />

Dies ist ein Buch, von dem<br />

man sich gerne begleiten lässt. (ck)<br />

Kathryn Cave/Chris Riddell<br />

Irgendwie Anders; Kinderbuch<br />

mit Unesco-Prämierung<br />

Oetinger 1994, 28 Seiten, 12,– €,<br />

ISBN 3-7891-6352-X<br />

Da steht es, dieses kleine graublaue<br />

Wesen mit den großen traurigen Augen<br />

und möchte so gerne dazugehören.<br />

»Tut uns leid, du bist nicht wie<br />

wir. Du bist irgendwie anders. Du gehörst<br />

nicht dazu.« sind die immer gleichen<br />

Abwehrsprüche.<br />

So zieht sich Irgendwie Anders einsam<br />

in sein Haus <strong>zur</strong>ück. Doch eines Tages<br />

steht das Etwas vor der Tür. Es ist völlig<br />

verschieden und doch genauso –<br />

nämlich irgendwie anders.<br />

Ausgrenzung ist überall dort, wo Menschen<br />

aufeinander treffen, ein Thema.<br />

Da isst jemand so merkwürdige Sachen,<br />

trägt nicht die »richtigen« Kleider<br />

oder darf manches nicht. Das genügt.<br />

Ich gehöre zu denen, die dies<br />

nicht hinnehmen wollen.<br />

Dieses bezaubernde, anrührende Kinderbuch<br />

zeigt, wie es im Inneren der<br />

Ausgegrenzten aussieht. Es ermöglicht<br />

Kindergarten- und Grundschulkindern,<br />

über Situationen wie diese<br />

zu sprechen, ja, sie überhaupt erst in<br />

Worte zu fassen. Auch Irgendwie Anders<br />

muss erst lernen, das Etwas zu<br />

akzeptieren, bevor er in ihm einen<br />

Freund findet. Gelebte Toleranz als<br />

Vorbild. Ein wunderbares Trost- und<br />

Nachdenkbuch. Übrigens: Der Oetinger-Verlag<br />

bietet zu diesem Buch<br />

ebenso empfehlenswertes Begleitmaterial<br />

an. (ck)


© Anyka - Fotolia.com<br />

Spektrum<br />

Keine Allergie vom Latexschnuller<br />

Junge Eltern sorgen sich immer wieder,<br />

ob Latexschnuller für ihr Baby<br />

eine Allergie-Gefahr darstellen könnten.<br />

»Bisher sind keine gesicherten Fälle bekannt,<br />

bei denen durch Verwendung eines<br />

latexhaltigen Schnullers eine allergische<br />

Reaktion ausgelöst wurde«, beruhigt Prof.<br />

Dr. med. Bodo Niggemann von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Allergologie und<br />

klinische Immunologie (DGAKI). Zwar sei<br />

bisher noch nicht direkt untersucht worden,<br />

ob erblich vorbelastete Kinder eventuell<br />

doch ein erhöhtes Risiko hätten, aber<br />

»nach den bisherigen klinischen Erfahrungen<br />

scheint ein erhöhtes Risiko nicht<br />

Was ist eigentlich …<br />

Craniosakrale Therapie<br />

zu bestehen«, betont der Experte. Lediglich<br />

bei Hochrisikokindern sollte vorsichtshalber<br />

auf Latexschnuller verzichtet<br />

werden. Dazu zählt Niggemann etwa Kinder<br />

mit offenem Rücken (Spina bifida)<br />

und solche, bei denen angeborene Fehlbildungen<br />

in den ersten Lebenswochen operiert<br />

werden müssen. Latexhaltige Schnuller<br />

sind an ihrer braunen Farbe zu erkennen.<br />

Die fast durchsichtigen Sauger sind<br />

aus Silikon gefertigt. Mehr über die Deutsche<br />

Gesellschaft für Allergologie und klinische<br />

Immunologie unter www.dgaki.de<br />

Quelle: Deutschen Gesellschaft für Allergologie<br />

und klinische Immunologie (DGAKI)<br />

Die Craniosakrale Therapie ist ein Teilgebiet der Osteopathie (gr. Osteon<br />

= Knochen, patheios = Leiden). Der Osteopath spürt mit seinen Händen<br />

Bewegungseinschränkungen von Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und<br />

inneren Organen auf, welche die Funktionstüchtigkeit des Körpers beeinträchtigen,<br />

um diese anschließend sanft zu beheben.<br />

Das Craniosacrale System umfasst den Schädel (Cranium), die Wirbelsäule<br />

(Columna vetebralis), das Kreuzbein (Os sacrum), die Hirn- und Rückenmarkshäute<br />

(Meningen) und das Hirn- und Rückenmarks-wasser (Liquor cerebrospinalis).<br />

Ziel der Craniosakralen Therapie ist es, Zug- und Druckspannungen<br />

im Bereich Schädel, Hirn- und Rückenmarkshäute zu lösen, sowie<br />

den Liquorfluss zu harmonisieren. Das gesamte Nervensystem entspannt<br />

sich und damit auch alle mit ihm verbundenen Systeme (Blutkreislauf, Hormonsystem,<br />

Bewegungsapparat …). Freie Beweglichkeit – freie Funktion!<br />

Craniosakrale Therapie wird von den Behandelten als sehr angenehm empfunden<br />

und führt bei vielen zu einer tiefen Entspannung: So kann sie einen<br />

direkten Beitrag zum Stress- und Juckreizmanagement leisten.<br />

Langfristig stärkt Craniosakrale-Therapie das Immunsystem und regt die<br />

Selbstheilungskräfte unseres Körpers an. Erklärung durch HP Sonja Kohn<br />

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eines Hautarztes vorgenommen werden.<br />

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30 Zu guter Letzt<br />

Laktosefreie Lebensmittel<br />

Immer mehr Menschen leiden unter einer Milchzucker-Unverträglichkeit,<br />

allein in Deutschland rund zwölf Millionen und damit<br />

bereits circa 14 Prozent der Bevölkerung.<br />

Zum Glück für die Betroffenen wird eine Laktose-Intoleranz heute<br />

immer zuverlässiger diagnostiziert. Durch die Umstellung auf eine<br />

laktosefreie Ernährung lassen sich die oft quälenden Symptome<br />

und Beschwerden wirksam beheben. Doch der Einkauf von laktosefreien<br />

Lebensmitteln gestaltet sich häufig schwieriger als erwartet.<br />

So wird Laktose nicht immer deklariert und findet sich unerkannt<br />

als Trägerstoff für Aromen in Fertiggerichten oder kommt<br />

als Füllstoff für Tabletten zum Einsatz.<br />

www.laktosefrei24.de bietet ein umfangreiches Sortiment garantiert<br />

laktosefreier Produkte. Dem Kunden bleibt so das langwierige<br />

Prüfen aller Inhaltstoffe beim Einkauf erspart – mit der zusätzlichen<br />

Sicherheit, dass alle Nahrungsmittel sorgfältig auf ihre Unbedenklichkeit<br />

hin ausgewählt sind. Um auch dem Bedarf von Menschen<br />

mit einer Milcheiweiß-Unverträglichkeit gerecht zu werden,<br />

sind alle Erzeugnisse zugleich milcheiweißfrei. Die Einkäufe werden<br />

europaweit bequem nach Hause geliefert, mit kurzer Lieferzeit<br />

und einfacher Bestellung per Internet oder Telefon.<br />

Eine Vielzahl internationaler Hersteller laktosefreier Nahrungsmittel<br />

ist im Angebot vertreten, das übersichtlich nach Kategorien sortiert<br />

ist. Neben dem Grundsortiment findet man hier vieles, worauf<br />

Menschen mit Laktose-Intoleranz lange verzichten mussten.<br />

Dies betrifft vor allem auch Gebäck und Süßigkeiten – von laktosefreier<br />

Schokolade und Pralinen bis zu Nussstrudel und Short<br />

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sich wieder glatt und geschmeidig an und sind gegen äußere Einflüsse geschützt.<br />

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Neurodermitis bestätigt.<br />

Cake. Ganz neu bei laktose<br />

frei24.de ist der Bereich »Hits<br />

for Kids«. Gerade bei Süßigkeiten<br />

oder dem Pausensnack<br />

in der Schule ist es für Mütter<br />

oft schwer, ihren Kindern den<br />

Verzicht auf bestimmte Speisen<br />

zu vermitteln. Unter den<br />

»Hits for Kids« finden sie ein<br />

speziell auf die Bedürfnisse<br />

von Kindern abgestimmtes<br />

Sortiment mit vielen leckeren<br />

laktosefreien Snacks wie Nougat-Grissinis<br />

oder Schokoriegeln<br />

für den kleinen Hunger zwischendurch. Dabei gehen die Portalgründer<br />

möglichst gezielt auf Kundenwünsche ein: So werden<br />

zum Beispiel auf Freizeiten und Pfadfindercamps die Kinder oft<br />

aufgefordert, Dosengerichte für das Lagerfeuer mitzubringen, so<br />

dass die Einkäufer von laktosefrei24.de jetzt auch laktosefreie Fertiggericht-Dosen<br />

in ihr Sortiment aufgenommen haben.<br />

Gründer und Geschäftsführer Dennis Schwarte kennt das Thema<br />

aus eigener Erfahrung: »Meine Lebensgefährtin hat selber eine<br />

Laktose-Intoleranz. Wenn ich für uns einkaufte, brauchte ich oft<br />

Stunden, und viele Speisen fielen ganz weg.<br />

Laktosefrei24.de ist also auch aus eigenem Interesse heraus entstanden,<br />

denn so etwas gab es noch nicht – mit dem Vorteil, dass<br />

wir die Bedürfnisse unserer Kunden sehr genau kennen und<br />

auch in der persönlichen Beratung per E-Mail oder Telefon<br />

unsere Erfahrungen und Tipps weitergeben können.«<br />

Senden Sie eine ausreichend frankierte Postkarte mit dem Stichwort<br />

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Deutscher Neurodermitis Bund e. V. · Verlosung · Postfach 20 23 04 · 20216 Hamburg<br />

*Der Rechtsweg ist ausgeschlossen<br />

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*Dermatological and Clinical Studies, Data on File, Beiersdorf AG (2007).<br />

MEDIZINISCHE KOMPETENZ FÜR SCHÖNE HAUT

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