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Jürgen Binzenbach - Handfest-Online

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12 Schule<br />

Große Klasse<br />

Eine Schule im beschaulichen Nettetal setzt mit ihrem baseL-Projekt überregionale Maßstäbe<br />

Zu spät. Viel zu spät kommen Schüler in der<br />

Regel mit der Arbeitswelt in Berührung. Keine<br />

Ahnung, was man werden will, keine Ahnung was<br />

erwartet wird, keine Ahnung, welche Möglichkeiten<br />

es gibt. Ein zweiwöchiges Praktikum in<br />

der Druckerei oder beim Bäcker nebenan mag<br />

zwar einen flüchtigen Einblick gewähren, eine<br />

richtige Vorbereitung indes sieht letzten Endes<br />

anders aus.<br />

Vieles spricht also dafür, neue Pfade einzuschlagen,<br />

innovative Konzepte zu durchdenken und in die Tat<br />

umzusetzen, um Schüler erfolgreich den Übergang<br />

in eine doch so ganz andere Arbeitswelt zu erleichtern.<br />

Die Gesamtschule Nettetal kann sich getrost<br />

die Vokabel „Vorbildcharakter“ auf die Fahnen<br />

schreiben. Denn das von den Machern initiierte<br />

basel-Projekt sucht seinesgleichen.<br />

Zentrum und Herz des basel-Projekts ist ein 125.000<br />

Euro teures Gebäude, das auf dem Nettetaler<br />

Schulgelände errichtet wurde. Das Besondere: Es<br />

wurde ohne öffentliche Mittel alleine durch Eltern,<br />

Schüler, Lehrer und durch Spendengelder errichtet<br />

und finanziert. Ein Selbstlernzentrum und<br />

Bildungsforum für die Berufswahl der Schüler, in<br />

dem direkte Kontakte mit der Wirtschaft gesucht<br />

und gefördert werden. Konkret bedeutet dies, dass<br />

Unternehmen einer Branche in wöchentlichem<br />

Wechsel eingeladen werden, um sich selbst und die<br />

von ihnen vertretenen Berufe praxisnah zu präsentieren.<br />

„Alle möglichen Bereiche vom Gesundheitswesen<br />

über das Handwerk bis zum Einzelhandel sind<br />

vertreten“, sagt Rektor Roland Schiefelbein, der<br />

auch betont: „ Wir brauchen Leute von außen, die<br />

den Schülern die Berufe näher bringen. Es gibt viele<br />

Schüler, die nicht unbedingt entscheidungsfreudig<br />

sind, die abwarten und schauen, was so kommt.“<br />

Die Theorie<br />

Projektleiter ist <strong>Jürgen</strong> Vögeding, ehemaliger Lehrer<br />

für Deutsch und Geschichte, der seine Aufgabe mit<br />

einer gehörigen Portion Begeisterung annimmt, der<br />

stolz darauf ist, ein so großes Projekt mit allen<br />

Beteiligten gemeistert zu haben. Für ihn ist basel<br />

insbesondere ein Ort, in dem Schule und Wirtschaft<br />

zueinander finden und in dem auch Berufe vorgestellt<br />

werden, die nicht so sehr im Blickfeld der<br />

Jugendlichen sind, wie zum Beispiel der Steinmetz<br />

oder der Hörgeräteakustiker. „Wir wollen auch, dass<br />

das Handwerk den Fachunterricht begleitet, dass<br />

schulisches Wissen durchaus auch praktische<br />

Anwendung findet. Und wenn dieser Fachunterricht<br />

funktionieren soll, dann müssen Lehrer und<br />

Handwerker Hand in Hand arbeiten und dafür<br />

braucht es eine Vermittlungsstelle.“ Und die soll<br />

nicht als bürokratische Verwaltung stagnieren, sondern<br />

die Potentiale, die vorhanden sind, ausdehnen<br />

und insbesondere immer nach vorne blicken. So ist<br />

ein weiteres Ziel des Projektes ein Patensystem, das<br />

sich im Aufbau befindet, in dem Schüler auf ihrem<br />

Weg jeweils von einem Handwerksmeister begleitet

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