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Nr.: 0176-60826705 · E-Mail - Gontermann-Peipers

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Die Mitarbeiterzeitung der <strong>Gontermann</strong>-<strong>Peipers</strong> GmbH Ausgabe 23, Juli 2009<br />

Übergabe Kabelschlepp-Halle<br />

Die Geschäftsführer Olaf Hübner und Fritz Spannagel (v. l.) bei der symbolischen Schlüsselübergabe<br />

Kundenportrait MB TSTG SCHIENEN | Kundenportrait Hain HYDROCAST | Investitionen AKDÖKÜM<br />

Feste KUNDENTAG HAIN | Historie SIEGESZUG DER STAHLWALZE | Arbeitskreis SUCHTHILFE<br />

Ökologie UMWELTBEWUSSTSEIN | Teamgeist BOOTSFAHRT | P.O.W.E.R bei GP AZUBI-WORKSHOP


2 | Wir bei GP<br />

inhalt<br />

Der Betriebsrat informiert 2<br />

Rückblick und Ausblick 3<br />

Kundenportrait Marienborn:<br />

TSTG Schienen Technik, Duisburg 4<br />

Kunden-Kurzportrait Hain:<br />

Hydrocast, Frankreich 6<br />

Neue Gießerei Akdöküm 8<br />

Neuer Kombi-Ofen im Einsatz 8<br />

Vertriebstagung Hain 9<br />

Übergabe der Kabelschlepphalle<br />

Kundentag des Werkes Hain 10<br />

Girls Day bei GP 12<br />

Umweltbewusstsein bei GP 13<br />

Historie:<br />

Der Siegeszug der Stahlwalze 14<br />

Aufbau GP Archiv 16<br />

Schornstein für das Strahlhaus Hain 17<br />

Der Arbeitskreis Suchthilfe stellt vor:<br />

Suchtmittel am Arbeitsplatz 18<br />

Suchtprävention 19<br />

Mitarbeiterhobby:<br />

Kampfsport 20<br />

Teamstärkung:<br />

Bootsfahrt der Mitarbeiter Hain 21<br />

P.O.W.E.R. bei GP<br />

Azubis präsentieren Seminarergebnisse 22<br />

AOK Firmenlauf 23<br />

Sommerfest 2009 24<br />

Personelles 26<br />

Sommerrätsel 28<br />

Rätselgewinner 28<br />

Impressum 28<br />

Der Betriebsrat informiert<br />

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter!<br />

Jeder von Euch kann sich noch lebhaft an den vergangenen Sommer bzw. auch noch<br />

den Herbst erinnern. Schlagworte waren damals:<br />

• Sonderschichten und Überstunden<br />

• Immer neue Auftragseingangsrekorde<br />

• Einstellungen von Mitarbeitern<br />

• Und nicht zuletzt im Oktober bedingt durch eine tolle Gemeinschaftsleistung<br />

auch eine Jahres-Ergebnisprämie von 107% eines Monatsgehalts!<br />

Heute – gerade mal ein gutes halbes Jahr später – hört sich das alles etwas anders an,<br />

heute heißt es:<br />

• Stornierungen von Aufträgen<br />

• Totaler Überstundenstopp<br />

• Nutzung der Zeitkonten im tiefen Minusbereich sowie<br />

Verlängerung der Betriebsferien<br />

• Teilweise wurden Zeitverträge nicht verlängert<br />

• Kurzarbeit am Hain<br />

Fast jeder von uns musste bereits die eine oder andere teils schmerzhafte Einschränkung<br />

in Kauf nehmen, und – machen wir uns da nichts vor – da kommt sicherlich noch<br />

einiges auf uns zu. Eines jedoch muss man an dieser Stelle auch ausdrücklich mal hervorheben:<br />

Wir denken, dass sich niemand aktuell Sorgen um seinen festen Arbeitsplatz<br />

machen muss. Dies wurde nochmals deutlich, als sich der Betriebsrat und die Geschäftsführung<br />

kürzlich darauf einigten, die 2. Stufe der Tariferhöhung von 2,1% bis zum<br />

Dezember 2009 zu verschieben. Im Gegenzug verpflichtete sich die Geschäftsführung<br />

auf betriebsbedingte Kündigungen bis zum 31.März nächsten Jahres zu verzichten.<br />

Aktuell beschäftigt <strong>Gontermann</strong>-<strong>Peipers</strong> noch immer über 600 Mitarbeiter, und<br />

diese Arbeitsplätze gilt es – gerade für den Betriebsrat – über diese schwierige Zeit zu<br />

erhalten.<br />

Immerhin besteht für GP ein Einsparungspotenzial in Form von Ü-Stunden und Prämien<br />

in etwa dem Volumen, das 120 Arbeitsplätzen entspricht. Noch nicht berücksichtigt<br />

sind hier Einsparmaßnahmen wie: Reduzierung der Einsatzkosten, Energie,<br />

Hilfs- und Betriebsmittel usw. Auch hier lässt sich sicherlich noch einiges holen und<br />

damit letztlich auch Arbeitsplätze sichern.<br />

Daran können und sollten wir alle mitwirken.<br />

Aber nochmals, bei allem Verständnis gegenüber „lieb gewonnenen“ Annehmlichkeiten<br />

wie Zusatzverdienst per Ü-Stunden oder Prämien usw., der Arbeitsplatzerhalt<br />

und gerade die damit verbundene Solidarität mit dem einen oder anderen Kollegen,<br />

der vielleicht gerade in einem schlecht ausgelasteten Bereich arbeitet, sollte für uns<br />

oberste Priorität haben. Unsere weitere Aufgabe muss natürlich auch sein, daran mitzuwirken,<br />

diese außergewöhnliche Krise möglichst ohne größere Ungerechtigkeiten<br />

und dennoch mit klaren Zielen hinter uns zu bringen. Wir denken, unsere Belegschaft<br />

hat eindrucksvoll mitgezogen, als es galt, den Auftragsboom zu bewältigen.<br />

Der Betriebsrat ist sich ganz sicher, dass diese Belegschaft auch in der Lage sein wird,<br />

diese gegenwärtige Krise zu meistern. Dies hat sich in vielen Einzelgesprächen übrigens<br />

auch immer wieder gezeigt.<br />

In diesem Sinne wünschen wir Euch schöne Ferien.<br />

Euer Betriebsrat


RÜCKBLICK und AUSBLICK<br />

Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter!<br />

Bei Erscheinen dieser 23. Auflage von „Wir bei GP“ schauen wir<br />

auf unser Geschäftsjahr 2008/09 zurück, das am 30. Juni endete<br />

und einen bis dato nie erlebten und wirklich außergewöhnlichen<br />

Verlauf nahm.<br />

Obwohl uns allen bewusst war, dass nach der langen Phase des<br />

weltweiten Wirtschaftsbooms irgendwann eine Gegenbewegung<br />

folgen würde, hatten die Ereignisse in der zweiten Jahreshälfte<br />

2008 doch Auswirkungen, die die gesamte Weltwirtschaft<br />

wie einen Flächenbrand erfassten.<br />

Offensichtlich ging man bis dahin von unaufhaltsamem Wachstum<br />

aus. Kapazitätserweiterungen gaben der Nachfrage in den<br />

Schlüsselindustrien Stahl, Maschinen- und Fahrzeugbau zusätzlichen<br />

Schub. Expansion stand nahezu in allen Bereichen auf der<br />

Tagesordnung, warnende Hinweise wurden als unangebrachter<br />

Pessimismus abgetan und mit Beschönigungen der realen Wirtschaftslage<br />

wurde der Ernst der Lage zunächst kaschiert.<br />

Schlagartig veränderte sich die Situation dann im Herbst 2008.<br />

Der unvergleichliche Boom kehrte sich abrupt in eine bis dahin in<br />

den Auswirkungen nicht bekannte Gegenreaktion um. Wichtige<br />

Industriesparten - allen voran die Automobilindustrie - mussten<br />

erkennen, dass zwischen den Produktionskapazitäten und dem<br />

tatsächlichen Bedarf riesige Lücken klafften und die eher künstlich<br />

erzeugte Nachfrage weit überzogen war.<br />

Vergleichbar mit einem Dominoeffekt setzte eine - wenn auch<br />

zeitversetzte - Reaktion nahezu in allen Branchen ein. Stornierungen<br />

und Verschiebungen von Aufträgen führten zu rapiden<br />

Veränderungen der Beschäftigungslage. Kurzarbeit, Belegschaftsabbau,<br />

Schließung von Betriebsstätten lösten Verunsicherungen<br />

in weiten Kreisen der Bevölkerung aus. Das Regelwerk der<br />

sozialen Marktwirtschaft wurde kontrovers diskutiert und allzu<br />

oft wurden die Wirtschaftsdaten nur unzureichend interpretiert,<br />

wodurch zusätzliche Verunsicherung geschürt wurde.<br />

Wie es anders nicht sein konnte, machten die Probleme auch um<br />

„Uns bei GP“ keinen Bogen. Während die leider seit November<br />

2008 auf breiter Ebene dahin schmelzenden Auftragsbestände<br />

des Werkes Marienborn die Beschäftigung bis weit in das Frühjahr<br />

2009 sicherten, wurde unser Werksbereich Hain bedingt<br />

durch den kürzeren Bestell- / Lieferrythmus sehr viel früher zumindest<br />

in Teilbereichen mit Problemen der Unterauslastung<br />

konfrontiert.<br />

Innerhalb kürzester Zeit mussten somit für beide Werke entsprechende<br />

Maßnahmen zur Anpassung an die so plötzlich veränderte<br />

Geschäftslage geplant und umgesetzt werden. Zum besseren<br />

Verständnis für diese Notwendigkeiten wurde die Belegschaft<br />

umfassend über die aktuelle Lage und die voraussichtliche weitere<br />

Entwicklung informiert.<br />

Wir bei GP | 3<br />

Im Verlauf dieser Informationsrunden wurde deutlich, dass der<br />

Schutz der Stammbelegschaft auch in dieser schwierigen Zeit<br />

oberste Priorität hat und im Hinblick auf die Einsparpotenziale<br />

(Kontingent an Mehrarbeit / Auswirkung GP-Haustarif / Zeitkonten<br />

/ Kurzarbeit usw.) nach gegenwärtigem Stand der Dinge auch<br />

eine realistische Chance für den Erhalt der Arbeitsplätze besteht.<br />

Da die letzten Geschäftsjahre erfolgreich verlaufen sind, die Gewinne<br />

größtenteils thesauriert wurden und sich trotz der vorbeschriebenen<br />

Entwicklung auch für 2008/09 noch ein recht gutes<br />

Betriebsergebnis zeigt, ist die Ausgangslage für „Uns bei GP“<br />

auch im Branchenvergleich wirklich nicht schlecht.<br />

Besonders kommt uns zugute, dass wir der Verführung zu fremdfinanzierten<br />

Kapazitätserweiterungen auch in der Hochphase<br />

nicht erlegen sind. Somit ist die finanzielle Basis des Unternehmens<br />

grundsolide. Ohne Abhängigkeit von Kreditgebern können<br />

wir planmäßig und antizyklisch unsere umfangreichen und zukunftsorientierten<br />

Investitionen durchführen und nicht zuletzt<br />

erleben wir einmal mehr gerade in schwierigen Zeiten den notwendigen<br />

Rückhalt aus dem Gesellschafterkreis unseres Familienunternehmens.<br />

Vor diesem Hintergrund sollte es gelingen, dass „Wir bei GP“ uns<br />

auch im soeben angelaufenen, sicher besonders schwierigen und<br />

von vielen Unwägbarkeiten gezeichneten Geschäftsjahr 2009/10<br />

auf unsere Stärken besinnen. Veränderungsbereitschaft, innovatives<br />

Gedankengut und zielgerichtete Teamarbeit sind jetzt besonders<br />

gefragt.<br />

Das Bewusstsein für mögliche Verbesserungen zu schärfen, Fehlerquellen<br />

zu beseitigen, trotz Minderauslastung die Produktivität<br />

nicht aus dem Auge zu verlieren, sorgsam mit den Ressourcen<br />

umzugehen und auch ohne kurzfristige Erfolgsaussichten die<br />

Partnerschaft mit unseren Kunden zu pflegen sind die Gebote<br />

der Stunde.<br />

Wenn wir diese Vorgaben in gemeinsamer Arbeit und der nötigen<br />

Solidarität in möglichst allen Bereichen unseres Unternehmens<br />

umsetzen, haben wir trotz der bestimmt nicht leichten<br />

Aufgabenstellung eine realistische Chance, die Standorte unserer<br />

beiden Werke auch in der Krise zu festigen. In guter Verfassung<br />

sollten wir dann dem wieder einsetzenden Aufschwung entgegenblicken<br />

können - wann auch immer dieser sich in unseren<br />

Auftragsbüchern ankündigt.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Sommerzeit und<br />

grüße Sie mit einem herzlichen „Glück auf“!<br />

Ihr Fritz Spannagel<br />

-Geschäftsführung-


4 | Wir bei GP<br />

Kundenportrait<br />

schienen von tstg: – high tech produkt aus duisburg –<br />

Vignolschiene Rillenschiene Backenschiene Zungenschiene<br />

Radlenker Vollschiene Dickstegschiene Blockschiene<br />

Schwelle Kranschiene Rechteckschiene Radlenker<br />

Typische Schienenprofile<br />

produktion der schienen<br />

Die Schienenproduktion in Duisburg beginnt mit dem Aufhei-<br />

zen der Stranggussvorblöcke in einem Hubbalkenofen. Mit ca. 1250°C<br />

werden die Vorblöcke dem Ofen entnommen und der Profil-<br />

vorstraße zugeführt, einem Break Down Gerüst, in dem<br />

die Vorblöcke auf eine, für das jeweilige Fertigprofil passende,<br />

rechteckige Vorabmessung gewalzt werden. Danach erfolgt die<br />

Fertigwalzung der Vignol- und Konstruktionsprofile an der Duo-Reversierstraße<br />

mit Profilwalzen auf zwei Gerüsten, bzw. drei Gerüsten<br />

für die Rillenschienenproduktion. Die fertigen Walzlängen von bis<br />

Die TSTG Schienen Technik GmbH & Co. KG (TSTG) hat Ihren Sitz<br />

in Duisburg und ist Deutschlands letzter Schienenhersteller. Hervorgegangen<br />

aus der Thyssen Schienen Technik GmbH ist die Firma<br />

nun seit 2001 unter der Führung der voestalpine und kann mit<br />

Ihren gut 470 Mitarbeitern auf eine über 100jährige Tradition der<br />

Schienenherstellung am Standort Duisburg zurückblicken.<br />

Innerhalb des Konzerns gehört die TSTG zur Division Bahnsysteme,<br />

in der die Eisenbahntätigkeiten zusammengefasst sind. Neben den<br />

Schienenwalzwerken in Donawitz und Duisburg sind hier auch die<br />

Weichenbau- und Dienstleistungsaktivitäten rund um die Schiene<br />

beheimatet.<br />

produktionsprogramm / schienentypen<br />

Das Produktionsprogramm der TSTG umfasst alle wichtigen Vignol- und Rillenschienen sowie<br />

die dafür notwendigen Konstruktionsprofile für den Weichenbau sowie Kranschienen und<br />

weitere Spezialprofile. In Summe sind über 50 verschiedene Profile kalibriert und walzbar.<br />

Das komplette Lieferprogramm der Bahnsysteme umfasst sogar über 100 verschiedene<br />

Profile für die nationalen und internationalen Märkte. Beide Schienenstandorte in Duisburg<br />

und Donawitz liefern mit 120m Walzlänge die längsten Schienen ab Werk.<br />

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Gliederung voestalpine Bahnsysteme GmbH<br />

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zu 125 m werden an Heißsägen geschopft, im heißen Zustand zur<br />

Einzelstückverfolgung gestempelt und anschließend auf ein Schienenkühlbett<br />

abgelegt. Nach ca. 2-3 Stunden haben die Profile eine<br />

Temperatur von unter 50°C und können an Rollenrichtmaschinen<br />

gerade gerichtet werden. Nachfolgend werden die notwendigen<br />

Qualitätsprüfungen durchgeführt. Die nach Euronorm Schriftenreihe<br />

13674 vorgeschriebenen Prüfungen werden durch verschiedene<br />

automatisch arbeitende Prüfanlagen durchgeführt. Dies sind<br />

Wirbelstromprüfungen, Ultraschallprüfungen sowie diverse Laser-<br />

!


messungen für die Überprüfung der Profilmaßhaltigkeit, der Verdrillung,<br />

der Endengeradheit aber auch der Oberfläche. Letzteres eine<br />

technische Neuheit, die weltweit einmalig bei der TSTG realisiert<br />

wurde. Das System erlaubt nicht nur die Online Aufnahme der Schienenoberfläche<br />

sondern auch die Bewertung der Oberflächenrauhigkeiten<br />

und Ungänzen, wie sie durch den Walzenverschleiß bzw.<br />

Anbackungen im Kaliber entstehen. Dabei sind Oberflächenfehler<br />

walzen für die schienenherstellung<br />

Das Werk Marienborn liefert, für die heute von TSTG betriebene<br />

Walzstraße, schon seit mehreren Jahrzehnten die entsprechenden<br />

Profilwalzen.<br />

Abhängig vom Verwendungszweck, d.h. in welchem der Gerüste<br />

(Vor- / Fertiggerüst) die Walze eingesetzt werden soll, werden heute<br />

dabei im wesentlichen die GP-Qualitäten AICMO oder GP650 eingesetzt,<br />

um den unterschiedlichen Beanspruchungen im Walzgerüst<br />

zu widerstehen und Schienen mit geforderter Oberflächenquali-<br />

tät herstellen zu können. Bei GP werden zur Erreichung der Eigenschaften<br />

die Profilwalzen im vorkalibrierten Zustand mit einer speziell<br />

angepassten Wärmebehandlung versehen.<br />

Anders als beim Flachwalzen („Blech“) benötigt der Profilwalzer<br />

für jedes neue Profil auch ein neues Paar Walzen. Um aus dem<br />

Ausgangsmaterial, einer rechteckigen Bramme, in mehreren Stichen<br />

das High-Tech Produkt Schiene mit seinen engen Maßtoleranzen<br />

fertigen zu können, muss der Kalibreur mit seiner langjährigen Erfahrung<br />

den Walzen die entsprechende Kontur („Kaliber“) geben.<br />

Kalibrierte Schienenwalzen<br />

Übrigens: Sollten Sie bei Ihrer nächsten Bahnfahrt mal auf einem Bahnhof<br />

Wartezeit überbrücken müssen, so suchen Sie doch einfach mal das Walzzeichen<br />

in den Schienen, welches mit etwa 3 bis 5m Abstand wiederholend in<br />

jeder Schiene eingebracht ist. Neben dem Herstellerkürzel lässt sich auch die<br />

Typ-Bezeichnung und das Alter der Schiene ablesen<br />

Dipl.-Ing. Lothar Muders<br />

(Leiter Technologie, TSTG Schienen<br />

Technik GmbH & Co. KG)<br />

Klaus Habitzki<br />

(Technischer Kundendienst Werk<br />

Marienborn, GP)<br />

Wir bei GP | 5<br />

von nur 0,35 mm auf der Schienenfahrfläche und 0,5 mm auf der<br />

restlichen Profiloberfläche erlaubt. Im Anschluss an die Online Qualitätsprüfungen<br />

erfolgt die Endadjustage in den Zurichtungshallen. Es<br />

werden noch Korrekturen der Schienenenden mittels Richtpressen<br />

vorgenommen bzw. vorher schon die Schienen mit Kaltsägen auf die<br />

Lieferlängen gesägt. Nach Freigabe der Produkte durch die Werksabnahme<br />

werden die Schienen verladen und zum Versand gebracht.<br />

Produktions- und Prüfanlagen<br />

Ansicht Walzgerüst


6 | Wir bei GP<br />

Kundenportrait Hain<br />

L’avenier a besoin d’origines – Zukunft braucht Herkunft<br />

Das gilt nicht zuletzt auch in Frankreich und hier insbesondere für unseren Partner HYDROCAST…..<br />

Etwa vor 30 Jahren schloss Roger Wolff seine Lehre als Maschinenschlosser ab. Verschiedene<br />

Stationen eines technisch orientierten Bildungs- u. Arbeitsweges führten<br />

ihn nicht zuletzt über den GP-Wettbewerber und Formgießer Contifont zu Rexroth in<br />

Venissieu bei Lyon. Hier startete Roger Wolff mit 23 Jahren als Handelsvertreter durch<br />

und sammelte erste Erfahrungen im Vertrieb. Gemeinsam mit seiner Frau Fabienne,<br />

der deutschen Sprache ebenfalls perfekt mächtig, managten sie dort über lange Zeit<br />

das Strang- und Kokillengussgeschäft für den französischen Raum einschließlich des<br />

Zuschnittservices. Entwicklungen bei GP am Hain und Veränderungen in der (europäischen)<br />

Welt des Strangguss brachten es mit sich, dass erste zaghafte Kontakte zu<br />

einer wachsenden Zusammenarbeit zwischen Bosch-Rexroth France und GP führten.<br />

So verwunderte es kaum, dass nach dem Ausscheiden „der Wolffs“ in Venissieux GP<br />

die Geburtsstunde des jungen Handelsunternehmens HYDROCAST praktisch hautnah<br />

miterleben konnte.<br />

Im Januar 2007 kam es zur Gründung des freien Handelsunternehmens HYDROCAST.<br />

Nomen est auch hier Omen und so lässt die Bezeichnung der Neugründung der beiden<br />

gleichberechtigten Inhaber unschwer auf das primäre Unternehmensziel, nämlich<br />

die Versorgung der französischen Hydraulikindustrie mit Guss schließen. Zwei aufstrebende<br />

Falken im Logo stehen für die Philosophie der beiden Gründer.<br />

Mit einem enormen Grundwissen, hervorragender Markt- und Materialkenntnis, sowie<br />

den Neugründern in der Regel eigenen Elan, starteten die beiden in ihr neues Berufsleben.<br />

Nach einem Beginn in den heimischen vier Wänden fand sich schon wenig später ein<br />

externes Büro im wunderschönen Städtchen Crémieu. In – nicht vor! – einer wahrhaft<br />

mittelalterlichen, sehr schön restaurierter Kulisse fanden die Wolffs ein Büro von idealer<br />

Größe. Dieses war allerdings im Gegensatz zur Stadt noch nicht perfekt renoviert,<br />

und so konnte Roger seinen handwerklichen Gelüsten bis in manche Nacht freien Lauf<br />

lassen. Nun prangt stolz ein wappenähnliches Schild neben dem Eingang und kündet<br />

– ganz untypisch für eine Touristenmetropole – von der Anwesenheit eines Handelsunternehmens<br />

für Guss.<br />

Das Büro: Eingebettet in den historischen Stadtkern<br />

von Crémieu


Das Team von Hydrocast (v.l.): Roger und Fabienne Wolff, Romain und Magali Tarrayre<br />

Das bodenständige Herangehen an die neue Herausforderung, eine solide Start-<br />

finanzierung gepaart mit umfassender Branchenerfahrung waren sicherlich ebenso<br />

wichtig für den Anfangserfolg wie das freundliche Auftreten der beiden Jungunternehmer.<br />

So wundert es kaum, dass sich zahllose Partner, darunter Gießereien<br />

wie <strong>Gontermann</strong>-<strong>Peipers</strong> mit zwei Wettbewerbern, eine Spedition<br />

HEXATRANS, eine Kanzlei PIN und andere fanden, die HYDROCAST<br />

einerseits Vertrauen und Unterstützung schenkten, im Gegenzug aber<br />

auch von dem rasanten Wachstum profitierten. Gemeinsam mit letztendlich<br />

nur noch zwei Gießereien (GP und Nemetz) brachte es Hydrocast<br />

im 2. Jahr seines Bestehens auf beinahe 2 Mio. Jahresumsatz.<br />

Dass dieses Volumen nicht auf Dauer von den zwei Inhabern und der<br />

Auszubilden Cyrielle zu handeln ist, wurde dann auch schnell klar. Und<br />

so stießen zum 1. September 2008 Tochter Magali und Schwiegersohn<br />

Romain als Unterstützung hinzu.<br />

Während Magali sich kurzfristig in die Belange der Verwaltung einarbeitete,<br />

beschäftigt sich Romain aktuell mit Werbung und Marketing.<br />

Nach einem steilen Umsatzanstieg mit der französischen Hydraulik-<br />

industrie geht es nun darum, das Unternehmen auf Basis eines breiteren<br />

Kundenstammes zu erweitern. Eine eigene Säge für den Servicebereich<br />

wurde bereits aufgestellt und gemeinsam mit dem von GP<br />

aufgebauten Konsignationslager werden zunehmend mehr Kunden in<br />

kurzer Zeit mit hochwertigem Strangguss bedient.<br />

Auch wenn der Himmel der Konjunktur selbst im sonnenverwöhnten<br />

Frankreich aktuell tiefe schwarze Wolken aufziehen ließ, sind wir fest<br />

davon überzeugt, dass das solide Fundament des Unternehmens<br />

HYDROCAST – und dazu zählen hoch motivierte und qualifizierte<br />

Mitarbeiter, feste Etablierung bei den wichtigsten Hydraulikkunden<br />

in Frankreich, top Guss-Produkte made by GP sowie eine solide finanzielle<br />

Basis – die Garantie für das weitere Wachstum von HYDROCAST<br />

darstellt.<br />

Wir wünschen unseren befreundeten Partnern weiterhin viel Erfolg.<br />

Friedemann Dörfer<br />

www.hydrocast.fr<br />

Wir bei GP | 7<br />

Unsere erfolgreiche Zusammenarbeit basiert<br />

auch auf dem regen Informationsaustausch;<br />

Ralf Gorski im Gespräch mit Roger Wolff.


8 | Wir bei GP<br />

Neue Gießerei unseres Partners Akdöküm<br />

Grundsteinlegung für neue Produktionsflächen<br />

Seit 55 Jahren produziert die Gießerei Akdöküm am Standort Izmir<br />

hand- und maschinengeformten Guss für den Maschinenbau.<br />

Schwerpunkt ist Guss für Landmaschinen und Pumpen. Durch das<br />

starke Wachstum der Stadt, die inzwischen mehr als 5 Mio. Einwohner<br />

hat, gehört der ehemalige Randbezirk heute zur Innenstadt.<br />

Aber auch die Gießerei ist auf dem angestammten Gelände an<br />

Ihre Grenzen gestoßen. Deshalb hat die Familie Atik beschlossen<br />

aus eigener Kraft für den nächsten Aufschwung eine neue,<br />

größere und moderne Gießerei zu bauen. Die Grundsteinlegung<br />

erfolgte Anfang Mai und das Projekt ist Mitte 2010 mit der<br />

ersten von drei Formanlagen aus dem Hause HWS produktionsbereit.<br />

Die Mechanische Bearbeitung wird ebenfalls in ein neues Produktionsgelände<br />

umziehen.<br />

GP wünscht unserem Partner und Freunden in der Türkei viel Erfolg<br />

und „Glück auf“ in der neuen Gießerei mit dem Namen Atik Metal.<br />

Ralf Gorski<br />

Die im Bau befindliche neue Gießerei der Firma Atik als Computer-Simulation<br />

Mitte März 2009 ging nach mehreren Probeglühungen<br />

die erste Grobblechstützwalze auf ihre fast<br />

4-wöchige Vergütungsreise in unseren neuen Kombinationsofen.<br />

Mit fast zwei Metern Durchmesser,<br />

acht Metern Länge und 120t Glühgewicht stellt diese<br />

Glühung hohe Anforderungen an den Ofen. Sowohl<br />

die mechanische Stabilität als auch die Temperaturgleichmäßigkeit<br />

im Ofenraum muss während der gesamten<br />

Glühdauer auch noch bei 1000° C gewährleistet<br />

sein.<br />

Nach Ende der Glühung wies die Härte der Walze eine<br />

Streuung von nur 2 Shore C auf, was bei dieser Walzenabmessung<br />

sehr beachtlich ist. Mittlerweile haben<br />

verschiedenste Anlass- und Härteglühungen unseren<br />

neuen Ofen 28 durchlaufen, wobei sich diese jedes<br />

Mal als sehr genau und zuverlässig erwiesen. n<br />

Stephan Stadermann<br />

Murat Atik bei der Grundsteinlegung für die neue Gießerei<br />

Ein neuer Kombinationsofen zur Vergütung von Grobblechstützwalzen<br />

Eine 115t Walze unmittelbar vor ihrer Vergütung – Franz-Josef Zorko legt letzte Hand an.


Vertriebstagung 2009 in Siegen<br />

Informationsaustausch unter Guss-Partnern<br />

Die zweite Vertriebstagung mit unseren Partnern Akdöküm (Türkei), Hydrocast<br />

(Frankreich), Pinczolitzsch (Österreich), wurde am Vortag der Eröffnung<br />

der Kabelschlepp-Halle in Siegen durchgeführt. Wie im Vorjahr bei<br />

der ersten Vertriebstagung stand der Informationsaustausch und eine<br />

erweitere Information unserer Partner für GP im Vordergrund. Herr<br />

Gorski referierte über die aktuelle Lage sowie über die Konjunkturaussicht<br />

und die Erwartungen für 2010.<br />

Als externer Referent konnte Herr Prof. Dr. Klaus Herfurth für einen<br />

Vortrag über die möglichen Gussfehler bei Strangguss gewonnen<br />

werden. Die Veröffentlichung zu diesem Thema über den<br />

CAEF bzw. die Zeitschrift „Konstruieren und Gießen“ sollte im<br />

kleineren Kreis unserer Vertriebspartner vertieft werden. Gerade<br />

der Strangguss hat viele positive Eigenschaften, und GP hat über<br />

weitere Automatisierung und Verbesserung der Prozesse eine<br />

Optimierung der Qualität in den letzten Jahren erreicht. Die<br />

Verunsicherung, dass beim Kunden eventuell durch Nichteinhaltung<br />

der erforderlichen Aufmaße, die aber prozessbedingt<br />

nötig sind, Probleme entstehen, wurden erläutert. Eine klare<br />

Argumentationslinie und in der Branche festgelegte Standards<br />

müssen eingehalten werden. Gerade der wirtschaftliche<br />

Druck bringt viele Bearbeitungsbetriebe dazu, am Aufmaß zu<br />

sparen und die eigentlichen Vorteile, zum Beispiel einer Wärmebehandlung,<br />

nicht auszuschöpfen. Herr Prof. Herfurth<br />

verdeutlichte, wie die einzelnen europäischen Hersteller sich<br />

auf einheitliche Standards festgelegt haben und dass eine<br />

Normung des Stranggusses in Europa sinnvoll wäre. Diese<br />

Normung würde klare Standards schaffen und zur weiteren<br />

klaren Auftragsabwicklung beitragen. Auch GP würde von dieser<br />

Normung profitieren, da GP schon heute alle festgelegten<br />

Parameter als Standard einhält.<br />

Eine weitere technische Information konnte durch den Vortrag<br />

von Herrn Klaus Beute zum Thema Werkstoffe erreicht werden.<br />

Gerade die Neuentwicklung GOPAG C500F bietet für unsere Vertriebspartner<br />

eine Alternative zum Stahl bzw. Automatenstahleinsatz<br />

und ist auf Grund der besseren Bearbeitbarkeit eine echte<br />

Alternative, 20% Bearbeitungskosten zu sparen. Die Info über<br />

Schleudergusswerkstoffe aus Ni-Resist und das Nitrieren als Verfahren<br />

zur Oberflächenhärtung wurden von Herrn Beute vorgestellt.<br />

Als Abschluss stellte unser Umweltbeauftragter Herr Jahnke eine<br />

Info über REACH vor, da immer mehr Kunden Fragen zu der Umweltverträglichkeit<br />

von bestimmten Stoffen haben. Nach diesen fachlichen<br />

Exkursen und der Übergabe der GP-Informationsmappe, in der die kleine<br />

Werkstoffkunde und das Stranggießen sowie der Fehlerkatalog von<br />

GP überarbeitet worden sind, endete die Vertriebstagung mit zahlreichen<br />

interessanten Diskussionen.<br />

GP setzt weiterhin auf den fachlichen Austausch mit den Partnern und nimmt<br />

gerne die Anregungen seiner Partner und Kunden auf, um neue Produkte und<br />

Lösungen zu entwickeln. n<br />

Ralf Gorski<br />

- Geschäftsführung -<br />

Wir bei GP | 9


10 | Wir bei GP<br />

Übergabe der Kabelschlepphalle<br />

Nach 41 Jahren übernahm GP am 26. Juni 2009 das ehemalige GP-Gelände Hainer Hütte von Kabelschlepp zurück.<br />

Am 26. Juni 1968 verkaufte GP einen Teil des Hainer Areals an die Stadt<br />

Siegen, die wiederum das Grundstück in einem Dreiecksgeschäft an<br />

das Unternehmen Waldrich veräußerte. Aus einer Abteilung des<br />

Unternehmens Waldrich entstand das Unternehmen Kabelschlepp,<br />

das diese Hallen viele Jahre nutzte. Auf Grund der positiven Entwicklung,<br />

der Erweiterung von Produkten und der dadurch entstehenden<br />

massiven Platzprobleme sowie logistischen Mehraufwendungen<br />

entschloss sich Kabelschlepp, eine neue Produktionsstätte „auf der<br />

grünen Wiese“ zu bauen. Auch GP Werk Hain hat in den letzten fünf<br />

Jahren die Leistung von 20 Mill. auf mehr als 40 Mill. verdoppelt.<br />

Diese führte ebenso zu logistischen Problemen. Im Boomjahr 2008<br />

standen fast jeden Morgen sechs LKW – die beladen werden mussten<br />

– auf der Marienborner Straße, da nur ein Ladeplatz vorhanden<br />

war. Zukünftig werden drei Ladeplätze für die GP-Auslieferungen zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Die Gesamtfläche des Werkes Hain mit 49.000 m 2 wird um<br />

11.000 m 2 aus dem Kauf des Kabelschlepp-Geländes erweitert; somit<br />

stehen jetzt 60.000 m 2 im Werk Hain zur Verfügung. Die reine<br />

Produktionsfläche in der großen Bearbeitungshalle erweitert sich<br />

um 3.500 m 2 , und es steht ein heller und gut bekranter Bereich für<br />

GP zur Verfügung. Auch der Engpass bei den Sozialräumen und die<br />

gewählte Übergangslösung, unsere Instandhaltung in Container unterzubringen,<br />

hat nun ein Ende.<br />

Unsere "Ausbildung" bei GP wird einen eigenen Schulungsraum bekommen.<br />

Dieser Schulungsraum bekommt eine aktuelle Ausstattung<br />

und soll unsere Ausbildung weiter abrunden. Das ehemalige<br />

Vertriebsgebäude des Unternehmens Kabelschlepp wird fremd vermietet.<br />

Die Herren (v.l.) Olaf Hübner, Ralf Gorski, Frieder Spannagel und<br />

Fritz Spannagel im angeregten Gespräch.<br />

Eröffnung des Kundentages durch Herrn Gorski Herr Spannagel bei seiner Begrüßungsansprache Bürgermeister Mues überbringt die


an <strong>Gontermann</strong>-<strong>Peipers</strong><br />

Der Kaufpreis von rund 4,7 Millionen Euro ist und war eine Gelegenheit,<br />

die wir trotz der gegenwärtigen Wirtschaftskrise genutzt haben, um die<br />

Zukunft des Werkes Hain positiv zu gestalten. Gerade das antizyklische<br />

Verhalten bietet die Chance, Maschinen und Anlagen zu verlagern. Eine<br />

solche Verlagerung bei einer 3-Schicht ausgelasteten Maschine, die 6 Tage<br />

in der Woche produziert, wäre in 2008 noch völlig undenkbar gewesen<br />

und ist nun durch eigene Mitarbeiter möglich geworden. Die Anbindung<br />

der neuen Produktionshalle an die bestehenden Hallen wird im Frühjahr<br />

2010 erfolgen.<br />

Da eine solche Investition und eine Verbesserung auch im Kundenkreis<br />

bekannt gemacht werden sollte, entschloss sich die GP-Führung zu einer<br />

Eröffnungsfeier. Diese Feier mit 105 Teilnehmern wurde am 26. Juni 2009<br />

mit einem interessanten Programm gefeiert. Nach der Begrüßungsansprache<br />

von Herrn Spannagel referierte Herr Bürgermeister Mues über die<br />

Siegerländer Stahlwirtschaft und die Entwicklung von GP. Anschließend<br />

erläuterte Herr Prof. Herfurth die Unterschiede und Vorteile einzelner<br />

Gießverfahren. Das Thema Wertschöpfung und Logistik für den Kundennutzen<br />

wurde durch Ralf Gorski vorgetragen. Abgerundet wurde die Veranstaltung<br />

durch die Bekanntmachung der Schulpartnerschaft mit der<br />

Realschule Wilnsdorf durch Frieder Spannagel. Der eigentliche Höhepunkt<br />

war die Schlüsselübergabe durch den Kabelschlepp Geschäftsführer Herrn<br />

Hübner an Herrn Spannagel.<br />

Die Gäste von GP konnten sich dann in einem Betriebsrundgang oder einer<br />

kleinen Hausmesse mit verschiedenen Messeständen und Exponaten<br />

informieren. Nach einer kleinen Stärkung und einer musikalischen Einlage<br />

mit kubanischer Musik konnten sich die Gäste einen positiven Eindruck<br />

verschaffen. Die Resonanz unserer Kunden war sehr positiv und somit<br />

konnte der aus eigener Kraft von GP-Mitarbeitern organisierte Übergabetermin<br />

als Erfolg gewertet werden. Allen Mitarbeitern sei für ihren Einsatz<br />

bei dieser Veranstaltung herzlich gedankt. n<br />

Ralf Gorski<br />

- Geschäftsführung -<br />

Grüße der Stadt Siegen Herr Gorski veranschaulicht das Einsparpotenzial bei den neu<br />

entwickelten Werkstoffen<br />

Life-Musik zur Mittagszeit: „La Big Band de Cuba“.<br />

Wir bei GP | 11<br />

Die Realschule Wilnsdorf – Partnerschule von GP


12 | Wir bei GP<br />

Die jungen Damen des diesjährigen Girls-Day bei GP: Janina Gorski, Linda<br />

Burgmann, Sophie Feldmann, Sarah Kunze, Julia Müller, Franziska Plaum,<br />

Mia Steins mit Gerhild Kobitzky, der stellv. Leiterin des Prüflabors bei GP.<br />

Ziemliches Neuland für die interessierten Mädchen bei der Betriebsbesichtigung<br />

vor der automatischen Ultraschallprüfanlage …<br />

Girl’s Day bei GP<br />

Der alljährliche Girl’s Day fand in diesem Jahr am 23. April statt. Der Tag sollte den Schülerinnen Gelegenheit bieten, sich einmal Berufe anzuschauen,<br />

die vornehmlich von Männern ausgeübt werden. Erstmals konnten sich einige Mädchen auch bei GP ausgiebig informieren und zwar<br />

über den Beruf WerkstoffprüferIn und ChemielaborantIn. Sieben Mädchen, Schülerinnen der Realschule Wilnsdorf, sowie zwei Mitarbeitertöchter<br />

und Herr Kuhn, Schulleiter der Realschule, wurden morgens durch Herrn Gorski begrüßt.<br />

Nach einer gegenseitigen Vorstellung wurde die Firmengeschichte, Entwicklung und der gegenwärtige Stand des Unternehmen GP erläutert.<br />

Der GP-Film stellte die Grundlagen der Walzenproduktion und die verschiedenen Fertigungsverfahren im Werk HAIN dar. Nach<br />

der Einleitung begann der praktische Teil. Die Mädchen wurden in drei Gruppen aufgeteilt und in die jeweiligen Abteilungen unseres<br />

Prüflabors geführt. Es wurden vier Stationen durchlaufen:<br />

Die Spektrochemie. Es wurden Gussproben umgeschmolzen, geschliffen<br />

und analysiert.<br />

Die Nass-Chemie. Hier bekamen die Mädchen zum Augenschutz<br />

Brillen aufgesetzt und erfuhren, wie Elemente auch nasschemisch<br />

bestimmt werden können.<br />

Die Metallografie. Nach der Probenvorbereitung konnten die<br />

Mädchen selbst durch das Mikroskop sehen. Am interessantesten<br />

war der Anblick eines Vergißmeinnichts durch das Stereomikroskop.<br />

Man konnte deutlich die winzigen Pollen erkennen, die viele Menschen<br />

ärgern.<br />

Die mechanische Werkstoffprüfung. Bei den Zugversuchen<br />

knallte es heftig. Nachdem sich die Mädchen von dem Schreck<br />

erholt hatten, konnten sie mit Hilfe der Schieblehre die Probe nachmessen<br />

und stellten fest, dass auch Eisen länger wird, wenn man<br />

daran zieht.<br />

Nach vielen neuen Eindrücken gab es zur Stärkung ein gemeinsames<br />

Mittagessen in der Kantine.<br />

Dann kam die „Verkleidung“ zum Betriebsrundgang. Unter vielem<br />

Gekicher wurden die Helme angepasst und aufgesetzt. Herr Cestonaro<br />

führte die Gruppe durch den Schmelzbetrieb, die Gießerei,<br />

die Glüherei und die mechanische Bearbeitung. Es herrschte die einhellige<br />

Meinung, dass es im Betrieb sehr laut und schmutzig ist. Ein<br />

Mädchen, deren Vater bei GP beschäftigt ist, meinte, dass sie jetzt<br />

das Geld, das der Vater verdient, viel mehr zu schätzen weiß.<br />

Abschließend sammelte man sich zu einem Gespräch in der Qualitätsstelle.<br />

Allen Mädchen hat es gut gefallen bei GP, besonders gut<br />

war das gemeinsame Mittagessen angekommen. Es gab aber auch<br />

Kritik. Die Mädchen waren müde, weil sie so viel stehen und gehen<br />

mussten und sie würden gerne aktiver mitarbeiten. Auch wir sind<br />

noch lernfähig und werden diese Punkte, soweit möglich, bei dem<br />

nächsten Girl’s Day beachten. n<br />

… im Chemielabor … … und beim Ausmessen der Zugproben<br />

Gerhild Kobitzky


Umweltbewusstsein<br />

bei GP auf hohem Niveau.<br />

Eine neue Studie im Auftrag des Bundesumweltministerium und<br />

des Bundesumweltamtes zum Umweltbewusstsein in Deutschland<br />

zeigt ein hohes Problembewusstsein in der Bevölkerung für<br />

die Risiken und Folgen des Klimawandels. Weit über 80 Prozent<br />

der Befragten befürchten, dass auf Deutschland hohe Kosten zukommen<br />

für die Beseitigung von Schäden oder zum Schutz vor den<br />

Folgen des Klimawandels. Gleichzeitig ist der Anteil der Menschen,<br />

die die Klimafolgen in Deutschland als beherrschbar einstufen, von<br />

39 Prozent im Jahr 2006 auf 54 Prozent gestiegen.<br />

Kostenlos informieren über die Schadstoffemission großer Industriebetriebe.<br />

Wir bei GP | 13<br />

Sie möchten wissen, wie viel CO2 oder wie viel Abfall der Industriebetrieb in der Nachbarschaft erzeugt? Seit 2008 müssen große Industriebetriebe<br />

über ihre Schadstofffreisetzungen in Luft, Wasser und Boden sowie über Schadstoffe im Abwasser und die entsorgten Abfallmengen<br />

berichten. Diese Informationen stehen allen Bürgerinnen und Bürgern seit kurzem im Schadstofffreisetzungs- u. -verbringungsregister<br />

(PRTR) kostenlos über das Internet zur Verfügung. (www.prtr.bund.de)<br />

Gesetzlicher Hintergrund ist die Aarhus Konvention aus dem Jahre 1988. Die UN Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa<br />

beschloss, dass die Behörden jedes Landes der Öffentlichkeit Informationen in Umweltangelegenheiten kostenlos zur Verfügung zu stellen<br />

haben. Dieser Beschluss führte im Mai 2003 zur Umsetzung der EU-PRTR-Verordnung in deutsches Recht.<br />

Wir bei GP haben folgende Luftfreisetzungen gemeldet:<br />

Werk<br />

Staub<br />

[kg/Jahr]<br />

Schwermetalle<br />

[kg/Jahr]<br />

freie Genehmigungskapazität<br />

Marienborn Entstaubung F1 152 0,2174 96,5 %<br />

Marienborn Entstaubung F2 1071 12-47 *) 95 %<br />

Hain Entstaubung 96 – 96 %<br />

Hain Strahlhaus 3 – 98 %<br />

Marienborn Glüh- und<br />

Trockenöfen<br />

Wir bei GP haben folgende Abfälle gemeldet:<br />

Kohlendioxid [t/Jahr] Schwellenwert PRTR<br />

10.741 100.000 [t/Jahr]<br />

Werk nicht gefährliche Abfälle [t/Jahr] gefährliche Abfälle [t/Jahr]<br />

Marienborn 17.190 183,3<br />

Hain 2.030 65,44<br />

Auch bei GP ist ein hohes Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt vorhanden. Der Erhalt natürlicher Lebensräume ist aus<br />

unserer Sicht für die Natur und für den Menschen lebenswichtig. Der Zusammenhang zwischen Umweltschutz, Gesundheit und guter<br />

Nachbarschaft gehört bei GP zur gelebten Firmenphilosophie. Stetige Verbesserungen durch neue Techniken und Ideen unserer Mitarbeiter<br />

bewirken ein positives Miteinander rund um einen großen Industriebetrieb herum. n Dirk Jahnke


14 | Wir bei GP<br />

Der Siegeszug der Stahlwalze (I):<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann in Europa endgültig der Siegeszug<br />

der Stahlwalze. GP gehörte nicht nur zu den Vorreitern bei<br />

der Einführung, sondern beteiligte sich auch maßgeblich an der<br />

(Weiter-) Entwicklung dieses Walzentyps. Technologische Basiserfindungen<br />

in Form der sog. Adamitwalze und des Verbundgussverfahrens<br />

waren jedoch schon Jahrzehnte zuvor gemacht worden.<br />

Wie die Adamit-Walze nach Europa kam<br />

In der zweiten Hälfte der 1930er Jahre verhandelten GP-Vertreter mit<br />

der in Pittsburgh ansässigen Mackintosh-Hemphill Co. (M-H) über eine<br />

Produktionslizenz für das in Siegen entwickelte hochmoderne Verbundgussverfahren.<br />

Die Herstellung von Verbundwalzen, bei dem damals als<br />

Kern ein Kohlenstoffstahl verwendet wurde, war im Mai 1936 von GP<br />

in Deutschland zum Patent angemeldet worden. M-H war ein renommierter<br />

Hersteller u. a. von Walzwerken und Walzen und ging in seinen<br />

Ursprüngen auf das Jahr 1803 zurück. Damals wurde im nicht einmal<br />

3.000 Einwohner zählenden Pittsburgh eine Gießerei („the Pittsburgh<br />

Foundry“) gegründet. 1823 fertigte ein weiteres, ebenfalls in Pittsburgh<br />

ansässiges M-H-Vorgängerunternehmen („the Eagle Foundry“) die erste<br />

Hartgusswalze („chilled iron roll“) der USA. 1896 setzte M-H bereits<br />

Nickel sowie 1908 Chrom und Kohlenstoff der Walzenschmelze zu. 1913<br />

gelang erstmals die Herstellung der Adamit-Walze.<br />

Entwickelt wurde die Adamitwalze von James Ramsey (Speer) und<br />

William L. Forster. Während James Ramsey nach einer Internet-<br />

Recherche u. a. M-H-Präsident und Vizepräsident von Midland Steel<br />

war, dürfte auch William L. Forster in der Firma beschäftigt gewesen<br />

sein. Sie bekamen am 26. August 1913 das Patent <strong>Nr</strong>. 1,071,364 auf die<br />

Adamit-Walze erteilt und vergaben zunächst Produktionslizenzen an<br />

die US-Walzengießereien Mackintosh-Hemphill Co. und United Engineering<br />

& Foundry Co.<br />

Der Werkstoff der Adamitwalze besteht aus einer Eisenlegierung,<br />

„... die dadurch ausgezeichnet ist, dass ihre Zugfestigkeit derjenigen<br />

von Stahl nahekommt, während sie die Eigenschaft von Gußeisen besitzt...<br />

Es handelt sich um eine Legierung, die hauptsächlich Silizium<br />

(0,1-2%), Chrom (0,5-1,5 %), Nickel (0,25-1%) enthält und deren Schwefelgehalt<br />

nicht über 0,5 %, Phosphorgehalt nicht über 0,12 %, Mangangehalt<br />

nicht über 0,45 %, Kohlenstoffgehalt 1,25-3,5 % beträgt. Die<br />

Walzen aus dem Material sind in den verschiedensten Walzwerkstypen<br />

verwendet worden, einschließlich Blockwalzwerk, Grobwalzwerk, Polierwalzwerk,<br />

mit ausgezeichneten Ergebnissen“, heißt es in einer bei GP<br />

noch vorhandenen technischen Beschreibung, die vermutlich aus den<br />

1930er Jahren stammt.<br />

Briefkopf von Mackintosh-Hemphill<br />

US-Patentschrift des GP-Verbundgussverfahrens


Im Laufe der Besprechungen zwischen GP und M-H wurde klar, „...<br />

dass in den USA eine Revolution des Walzwerkswesens, also auch<br />

eine Revolution in der Walzenherstellung, im Gange war. Es begann<br />

die Zeit des kontinuierlichen Walzens für Feineisen und vor allem für<br />

Breitband. Diese neuen Walzverfahren erforderten natürlich auch<br />

neue Walzensorten und Qualitäten, die bis zu diesem Zeitpunkt in<br />

Europa nicht bekannt waren und die Mackintosh-Hemphill unter<br />

dem Namen Adamit (Adamite) aus Gusseisen- und auf Stahlbasis<br />

lieferte. Es kam ... zu einem gegenseitigen Nutzungsvertrag: Die<br />

US-Firma verwendete das Verbundgussverfahren und GP führte<br />

die Adamitwalze ein. Für <strong>Gontermann</strong>-<strong>Peipers</strong> war dies jedenfalls<br />

ein weiterer technischer Wendepunkt und der Beginn eines neuen<br />

Fabrikationszweiges, nämlich der Stahlgusswalze“, erinnerte sich<br />

später GP-Geschäftsführer Walter Kühn.<br />

In dem als deutsche Abschrift erhaltenen gebliebenen Vertrag vom<br />

21. Januar 1937 fällt auch der umfassende Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den beiden Unternehmen auf. Er erstreckte sich vor allem auf<br />

drei Bereiche: Mitteilungen über die Zusammensetzung der Walzen<br />

und Gussstücke, über ihren Herstellungsprozess („so insbesondere<br />

Mitteilungen über die Gieß- und Wärmebehandlungsverfahren“)<br />

und darüber hinaus „Mitteilungen aller Verbesserungen, insbesondere<br />

aller Erfindungen auf den oben gekennzeichneten Gebieten“.<br />

Die Partner waren berechtigt, jährlich jeweils zwei Sachverständige<br />

bis zu drei Monaten oder einen Mitarbeiter bis zu sechs Monaten in<br />

die andere Firma zu entsenden. M-H durfte das Verbundgussverfahren<br />

für Walzenlieferungen in den USA, Kanada und Mexiko einsetzen,<br />

GP die Adamit-Walze Kunden in „Kontinental-Europa“ anbieten.<br />

Durch diesen Tausch wertvoller Patente entfielen sowohl für M-H<br />

als auch für GP laufende Lizenzgebühren. Mit England hatten dies<br />

die Amerikaner noch anders geregelt: Englische Walzengießereien<br />

mussten deftige Lizenzen von bis zu 20 Dollar pro Tonne zahlen.<br />

Dennoch hatte dort die schon um 1934 auf Lizenzbasis eingeführte<br />

Adamit-Walze bereits in kurzer Zeit für Furore gesorgt. „Da wir nun<br />

für Europa, Asien und Afrika mit Ausnahme von England und seinen<br />

Wir bei GP | 15<br />

Beide Abbildungen entnommen aus: „ROLLING MILLS, ROLLS, AND ROLL MAKING - A BRIEF HISTORICAL ACCOUNT OF THEIR DEVELOPMENT FROM THE<br />

FIFTEENTH CENTURY TO THE PRESENT DAY“, hrsg. von Mackintosh-Hemphill Company, Pittsburgh, U.S.A., 1953<br />

Kolonien die alleinigen Betriebsgeheimnisse und Herstellungsrechte<br />

von der Mackintosh-Hemphill Co. in Pittsburgh erhalten haben, so<br />

wird voraussichtlich dieses Adamitgeschäft auch ein gutes Ausfuhrgeschäft<br />

werden. Die Walze hält das 3-4fache einer normalen<br />

Graugusswalze und ist gegenüber der normalen Stahlwalze 7-8mal<br />

so verschleißfest. Als Rohstoff für diese Walze steht uns das aus unseren<br />

beiden Hochöfen (Anmerkung: der Eiserfelder und Hainer Hütte)<br />

erblasene phoshorarme und manganreiche Eisen zur Verfügung,<br />

so dass neben Chrom und etwas Molybdän kaum andere devisenbelastende<br />

Legierungen zur Verfügung stehen... Auch passt dieses Verfahren<br />

ausgezeichnet in den Raum unserer Verbundgussfabrikation<br />

hinein, was auch schon durch die Tatsache erhärtet wird, dass die<br />

englische Adamitgesellschaft schon an uns herangetreten ist, um<br />

ebenfalls die Verbundgusswalze in Verflechtung mit der Adamitwalze<br />

aufzunehmen“, heißt es in einer als Durchschlag erhalten gebliebenen<br />

GP-Korrespondenz vom Dezember 1937, die vermutlich an die<br />

„Wirtschaftsgruppe Eisenschaffende Industrie“ gerichtet war.<br />

In diesem Schreiben werden zugleich umfangreiche Neuinvesti-<br />

tionen in drei Bauabschnitten (bis Anfang 1941) im Werk Marienborn<br />

beantragt. So sollten beispielsweise zwei Kupolöfen mit 8-10 t Stundenleistung<br />

und ein 4-5 t-Konverter angeschafft werden, um das aus<br />

dem Kupolofen kommende Gusseisen zu Stahl zu verblasen. Darüber<br />

hinaus beantragte man drei neue, vier Meter tiefe Gießgruben, einen<br />

60-t-Gießkran sowie die Verlängerung der Walzendreherei mit 4 neuen<br />

Walzendrehbänken. Damit sollte die Walzenproduktion um rund<br />

30 Prozent gesteigert werden. Im übrigen führte die Adamitwalzen-<br />

Fertigung dazu, dass auch der Glühprozess bei GP Einzug hielt.<br />

Die Adamitwalze und die damit verbundenen Neuinvestitionen verschafften<br />

GP einen enormen Wettbewerbsvorsprung in Europa, der<br />

nach dem Krieg weiter ausgebaut wurde. (Fortsetzung folgt.) n<br />

Josef Wiesmann


16 | Wir bei GP<br />

Aufbau GP-Archiv – wer hat alte Schätze?<br />

Bei der kürzlichen Recherche für den Artikel zum „Siegeszug der Stahlwalze“ (s. Seite 14+15) stießen wir auf eine Reihe von Fotos, Patenten<br />

und Dokumenten, sowie auf diverse Schriftstücke und Firmenbroschüren, die z. T. bis ins vorletzte Jahrhundert zurückdatieren.<br />

Es entstand die Idee zum Aufbau eines GP Firmenarchivs, in dem solche<br />

alten Schätze gesammelt, geordnet und im Laufe der Zeit systematisch<br />

aufbereitet werden können.<br />

Getreu unserem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ ist es sicherlich lohnenswert,<br />

neben der notwendigen Konzentration auf die gegenwärtigen<br />

und zukünftigen Herausforderungen bei GP, auch die mitunter sehr bewegten<br />

Entwicklungen der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten<br />

zu lassen.<br />

Damit die Sammlung des GP-Firmenarchivs ein möglichst umfassendes<br />

Bild der Unternehmensgeschichte wiedergibt, möchten wir die teilweise<br />

lückenhaften firmeneigenen Bestände an Dokumenten, Fotos und verschiedenen<br />

anderen Zeitzeugnissen ergänzen.<br />

Sollten Sie alte Fotos, interessante Schriftwechsel, Filmaufnahmen,<br />

Werbeprospekte, branchentypische Werkzeuge, metallurgische oder<br />

walzentechnische Bücher oder kleinere Werkstücke aus GP-Produktion<br />

haben, bzw. sollten Sie z.B. beim "Ausmisten" auf solche Dinge<br />

stoßen, melden Sie sich doch bitte für eine erste Kontaktaufnahme<br />

und die Abstimmung der weiteren Vorgehensweise bei Herrn<br />

Frieder Spannagel (Tel: 0271-60898 , E-mail:<br />

frieder.spannagel@gontermann-peipers.de)<br />

Über die Rückmeldungen und die weitere Entwicklung des GP-Archivs<br />

wird „Wir bei GP“ in einer zukünftigen Ausgabe berichten. n<br />

Frieder Spannagel<br />

– Unternehmensentwicklung –


Langer Lulatsch?<br />

Die rege Bautätigkeit im Formguss Hain ist sicher niemandem entgangen, besonders<br />

wenn man wieder mal keinen Parkplatz finden konnte. Was ist der<br />

Grund dafür und warum schwebte Anfang des Jahres 2009 ein „langes Etwas“<br />

durch die Hainer Luft? Dieser Artikel soll für Aufklärung sorgen.<br />

Beginnen müssen wir dazu 2008, als die Entscheidung getroffen wurde, die<br />

Modellhalle einem Teilumbau zu unterziehen. Angrenzend sind die Handformerei,<br />

die Kernmacherei und die Kokillenformerei bei dieser Baumaßnahme mit<br />

betroffen. Insgesamt sollten 323 m 2 Hallenfläche verändert werden.<br />

Ein zentraler Punkt ist dabei der Neubau einer Freistrahlanlage (Strahlhaus).<br />

Startpunkt des Projektes war der 16.08.08. Die Abgabe des BImSchG-Antrages<br />

erfolgte am 26.09.08.<br />

Was bedeutet BImSchG? Ein kleiner Ausflug in deutsche Gesetze:<br />

BImSchG (Bundes-Immissionsschutzgesetz) ist die Kurzbezeichnung für das<br />

deutsche Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen,<br />

Geräusche, Erschütterungen und ähnlichen Vorgängen.<br />

Das Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz ist<br />

ein sehr anspruchsvolles Verfahren, weil darin sämtliche Umweltauswirkungen<br />

einer Anlage berücksichtigt und gewürdigt werden müssen. Auf die Genehmigung<br />

besteht ein Rechtsanspruch. So viel dazu.<br />

Am 8.12.08 kam der positive Bescheid der Behörde. Wer schon ein Haus gebaut<br />

hat, weiß diese Zeit einzuschätzen.<br />

Der Umbau der Halle war im Februar 2009 abgeschlossen. Jetzt konnte mit<br />

dem Bau des Strahlhauses begonnen werden. Der Kamin, der zum Strahlhaus<br />

gehört, ist der eigentliche Anlass zu diesem Artikel. Warum? Weil er aus einem<br />

Stück besteht, 20 Meter lang ist und 1.000 mm im Durchmesser hat.<br />

Um die Zahlen abzuschließen, hier noch die Abmessungen der eigentlichen<br />

Strahlanlage:<br />

• Länge 15 m,<br />

• Breite 6,5 m<br />

• Höhe 5 m<br />

Die Entstaubungsanlage hat einen Volumenstrom von 30.000 m 3 /h.<br />

Bevor das Strahlhaus im Mai 2009 in Betrieb gehen konnte, musste der oben<br />

erwähnte Kamin den Weg zum Strahlhaus finden. Wie das vor sich ging, kann<br />

man auf den Bildern eindrucksvoll erkennen. Trotz des schlechten Wetters war<br />

diese Aktion nur durch die exakte Mitarbeit aller Beteiligten möglich. Die gesamte<br />

Investitionssumme für den Hallenumbau und den Neubau des Strahlhauses<br />

beträgt 751.000 E.<br />

Diese Investition zeigt einmal mehr, dass sich die Inhaber von GP zum Standort<br />

bekennen und wir in diesem Bereich für die Zukunft gut aufgestellt sind. n<br />

Matthias Waffenschmidt/Maik Kohlmetz<br />

Aller Anfang ist schwer<br />

So lernt ein Schornstein fliegen<br />

Passt, wackelt und hat Luft<br />

Zwei Stunden später, „Es ist geschafft“<br />

Voilà – er steht<br />

Wir bei GP | 17


18 | Wir bei GP<br />

Arbeitskreis „Suchthilfe“<br />

Probleme bzgl. Alkohol, aber auch Abhängigkeit<br />

von Drogen oder Tabletten, sind in<br />

unserer heutigen Gesellschaft überall anzutreffen.<br />

Davon sind wahrscheinlich auch<br />

„Wir bei GP“ nicht ausgenommen. Suchtprobleme<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

können wesentliche Auswirkungen<br />

auf die Arbeitsleistung, die Erfüllung der<br />

arbeitsvertraglichen Pflichten, die Arbeitssicherheit<br />

und das Betriebsklima haben.<br />

„Sucht“ muss sich nicht auf Alkohol beschränken.<br />

Immer häufiger sind auch Drogen<br />

Anlass zum frühzeitigen Eingreifen von<br />

Seiten des Betriebes. Folgende beeindruckende<br />

Zahlen für das Jahr 2006, für Menschen<br />

im Alter von 18-64 Jahren, sollen dazu<br />

dienen, das Ausmaß der Abhängigkeit von<br />

Suchtmitteln in Deutschland aufzuzeigen:<br />

Tabak (Nikotin) 3,8 Mio. Menschen<br />

Alkohol 1,3 Mio. Menschen<br />

Medikamente 1,4 Mio. Menschen<br />

Illegale Drogen 220.000 Menschen<br />

(Quelle: www.dhs.de)<br />

Dem Alkohol kommt eine besondere Bedeutung<br />

zu, da er fast unbegrenzt und leicht<br />

verfügbar ist. Wie bei Medikamenten oder<br />

Drogen wird je nach eingenommener Menge<br />

das Bewusstsein getrübt oder ganz außer<br />

Kraft gesetzt.<br />

Um betroffenen Kolleginnen und Kollegen<br />

die erforderliche Hilfe zu leisten, wurde im<br />

Einvernehmen zwischen Unternehmensleitung<br />

und Betriebsrat der Arbeitskreis<br />

„Suchthilfe“ ins Leben gerufen.<br />

Suchtmittel am Arbeitsplatz<br />

bei GP (k)ein Problem !?<br />

Die Mitglieder des GP-Arbeitskreises „Suchthilfe“ (v. l.): Klaus Lücke, Andreas Giebeler und Marcus Hering<br />

Ihm gehören an:<br />

Klaus Lücke<br />

Arbeits- und Umweltschutz<br />

Tel.: -732<br />

Andreas Giebeler<br />

Mech. Bearbeitung Marienborn,<br />

Tel.: -401<br />

Marcus Hering<br />

Qualitätsstelle Hain<br />

Tel.: -725<br />

Der Arbeitskreis sieht seine Aufgabe wie folgt:<br />

– Aufklärung, Information<br />

– Suchtgefährdeten Hilfe anbieten<br />

– Suchtgefährdeten den Arbeitsplatz sichern<br />

– Unterstützung der Vorgesetzten beim Erkennen<br />

von Suchtgefährdeten und Regeln für die weitere<br />

Zusammenarbeit<br />

– Verfolgung der weiteren Entwicklung in regelmäßigen<br />

Abständen<br />

Mit wenigen Worten ausgedrückt lautet<br />

das Motto: „HELFEN VOR KÜNDIGEN“<br />

Bei dieser anspruchsvollen Aufgabe stellen<br />

sich viele Fragen:<br />

– Welche Auffälligkeiten deuten auf eine mögliche<br />

Suchtgefährdung oder bereits vorhandene<br />

Sucht hin?<br />

– Wann ist ein „angemessenes Handeln“ notwendig<br />

und wie sieht dieses aus?<br />

– Wie sieht die weitere, dem Mitarbeiter gerecht<br />

werdende, Vorgehensweise aus?<br />

Diese und noch weitere Fragen sind sicherlich<br />

insbesondere für alle Vorgesetzten von<br />

großer Bedeutung.<br />

Der Arbeitskreis wird hierzu informieren und<br />

einen Leitfaden erarbeiten, der zur Handlungssicherheit<br />

beiträgt. Obwohl jeder Fall<br />

individuell unterschiedlich gelagert ist und<br />

behandelt werden muss, ergibt sich daraus<br />

sicher eine wichtige Hilfe zur systematischen<br />

Aufarbeitung von Sucht-Problemen.<br />

Immer soll dabei der respektvolle Umgang<br />

miteinander und der persönliche Kontakt<br />

im Vordergrund stehen. Dies wollen die Mitglieder<br />

des Arbeitskreises „Suchthilfe“ u. a.<br />

unterstützen. Sie stehen für persönliche und<br />

vertrauliche Gespräche, wenn gewünscht<br />

auch im privaten Rahmen, zur Verfügung.<br />

Arbeitskreis Suchhilfe


Dirk Gommers versucht mit einer 1,3 ‰-Brille „auf<br />

dem Strich“ zu gehen, ohne die Flaschen umzuwerfen.<br />

In Marienborn fand die Veranstaltung in der C-Halle<br />

statt, alkoholfreie Getränke …<br />

… und jede Menge<br />

Infomaterial warteten auf unsere Mitarbeiter.<br />

Wir bei GP | 19<br />

Suchtprävention bei GP<br />

v. l.: Frau Löcher (BKK), Herr Lucke (Diakonie), Marcus Hering und Klaus Lücke (AK Suchthilfe) bei<br />

der Suchtprävention in der Kantine Hain.<br />

Suchtprävention<br />

Wie ernst <strong>Gontermann</strong>-<strong>Peipers</strong> das Thema „Suchtprävention“ nimmt, wurde im Rahmen<br />

der „Aktionswoche Alkohol“, die vom 15. - 18. Juni in beiden Werken statt fand,<br />

deutlich. Die vom Arbeitsschutz organisierte Informationsmöglichkeit nutzten die<br />

Mitglieder des Arbeitskreises „Suchthilfe“, sich der Belegschaft durch das Servieren<br />

alkoholfreier Mixgetränke und der Beratung vor Ort vorzustellen.<br />

Ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung an die Kolleginnen und Kollegen von<br />

der BKK SMS Siemag, der Diakonie Beratungsstelle für Suchtkranke, und dem Blauen<br />

Kreuz Eiserfeld, ohne die diese Veranstaltung in diesem Rahmen nicht möglich gewesen<br />

wäre.<br />

Umfangreiches Info-Material lag aus und einprägsame Präsentationen an den Stellwänden<br />

unterstützten das Thema. Unsere eingeladenen Gäste und Suchthelfer standen<br />

Rede und Antwort für Fragen rund um das Thema Alkohol und Suchtmittel. Auch<br />

zwei „trockene“ Alkoholkranke konnten Eindrücke aus eigener Erfahrung weitergeben.<br />

Beliebt und amüsant, jedoch mit ernstem Hintergrund, wurde von vielen Mitarbeitern<br />

versucht, mit einer 1,3‰- oder 0,8‰-Brille einen einfachen Hindernis-Parcours<br />

mehr oder weniger erfolgreich zu bewältigen. Hiermit konnten unsere Mitarbeiter<br />

erkennen, wie das Sehvermögen durch entsprechende Alkohol-Konzentration im Blut<br />

beeinträchtigt und die Koordination negativ beeinflusst wird.<br />

Abgerundet wurde die Aktion mit dem Führen eines ferngelenkten LkW‘s, einer Verlosung<br />

von Gutscheinen im Gesamtwert von 270,-€, sowie einem reichhaltigen Obstangebot.<br />

Der Arbeitskreis hofft, dass das Problem Alkohol bei den Mitarbeitern nachhaltig im Gedächtnis<br />

bleibt und steht hierzu für persönliche Gespräche gerne beratend zur Seite.<br />

Arbeitskreis Suchthilfe


20 | Wir bei GP<br />

Hallo Kolleginnen und Kollegen,<br />

mein Name ist Gorden Luthringshauser, ich bin 35 Jahre alt und beschäftigt im Warmbetrieb am<br />

Hain.<br />

Ich betreibe seit 15 Jahren Kampfsport und habe lange gebraucht, um zu sehen, welche Kampfkunst<br />

mir zusagt. Durch einiges Rumstöbern in Kampfsportarten habe ich dann das Chinese Boxing und<br />

den Street Combat für mich entdeckt. In beiden Kampfsportarten besitze ich jeweils den 1. DAN.<br />

Da ich schon immer Kampfsport unterrichten wollte, habe ich meine Trainerlizenz vor Jahren mit<br />

zusätzlicher Chiefinstructor Ausbildung absolviert. Durch meine beiden gelernten Kampfsportarten<br />

habe ich einen eigenen Stil entwickelt, EMA (Extreme Martial Arts), dieser Kampfstil ist ein Mix aus<br />

Kick- und Thaiboxen und realer Selbstverteidigung. Es kommen Techniken mit Faust, Knie, Ellenbogen,<br />

Schienbein, sowie Armhebel und Nervengriffe vor.<br />

Die Art des Trainings scheint zunächst für den Außenstehenden etwas befremdlich zu sein, der Umgangston<br />

erscheint rau, und Rücksichten werden scheinbar keine genommen. Doch gerade in diesem<br />

Trainingsstil und der Art der Vermittlung steckt ein wesentlicher Schlüssel, der zum Ziel der realen<br />

Einsetzbarkeit von E.M.A. führt. Der Trainierende wird mit und durch die Gruppe immer wieder seine<br />

Grenzen kennen lernen und mit Erstaunen über diese Grenzen hinausgehen. Er wird oft überrascht<br />

sein, was er zu leisten im Stande ist. Dabei spielt der Teamgedanke eine große Rolle. Die Achtung vor<br />

dem Trainingspartner, dem Gegner und seinen Fähigkeiten und das Erkennen derselben ist ein wichtiger<br />

Bestandteil von E.M.A.<br />

Diese Art von Kampfsport unterrichte ich seit drei Jahren in der Judo-Vereinigung Siegerland. Diese<br />

Sportart kann jeder erlernen, der die richtige Einstellung hat. Das Alter spielt dabei keine Rolle, jeder<br />

der Spaß an Bewegung hat und was für sich selber tun möchte, sein Selbstbewusstsein stärken will<br />

und zusätzlich auch noch was zum Eigenschutz lernen möchte, für den ist dies genau das Richtige.<br />

Wer Interesse hat, soll mich einfach ansprechen – ich würde mich freuen.<br />

Kampfsport<br />

Armhebel mit Fixierung Kick zur Kopfseite Kick gesprungen aus dem Stand Seithebel<br />

Gorden Luthringshauser<br />

Tel.-<strong>Nr</strong>.: <strong>0176</strong>-<strong>60826705</strong> <strong>·</strong> E-<strong>Mail</strong>: flashema@freenet.de


„Wir sitzen in einem Boot“<br />

Durch die Geschäftsführung<br />

wurde für die Führungsmannschaft<br />

des Werkes Hain eine<br />

Rudertour mit einem Wikingerboot<br />

auf der Ruhr organisiert.<br />

Ziel war es, die Teamfähigkeit<br />

durch dieses gemeiname Erlebnis<br />

zu stärken und zu fördern,<br />

gerade auch hinsichtlich der<br />

derzeitigen turbulenten wirtschaftlichen<br />

Situation.<br />

Bei schönem Wetter traf sich<br />

die Gruppe (15 GP-Mitarbeiter)<br />

am 12.06.2009 in Essen-Kettwig<br />

an der Ruhr und nahm auf<br />

dem Nachbau des Wikingerbootes die Plätze ein. Nach einer Einweisung<br />

des Schiffsführers ging es dann los und es stellte sich<br />

schnell heraus, wie wichtig es war, gemeinsam im Takt zu rudern!<br />

Nach anfänglichen Schwierigkeiten (und viel Spaß) kamen dann<br />

doch alle schnell in einen gemeinsamen Takt und das Boot nahm<br />

Geschwindigkeit auf. Bei verschiedenen Manövern unterwegs<br />

zeigte sich deutlich, wie wichtig das gemeinsame Zusammenspiel<br />

der Rudermannschaft und des Steuermannes war, um das<br />

Ziel zu erreichen.<br />

Klare Kommandos und konsequente Umsetzung waren enorm<br />

wichtig. Kurze Unterbrechungen der ungewohnten Rudertätigkeit<br />

zeigten sehr schnell, dass das Schiff ohne Vortrieb nicht mehr<br />

gesteuert werden konnte. Nach ca. 10 km durch das wunderschöne<br />

Ruhrtal fand die Rudertour ihr Ende im Mülheimer Wasserbahnhof<br />

mit der Nutzung einer alten Schleuse (siehe Foto).<br />

Zum Abschluss wurden nach der sportlichen Leistung bei einem<br />

Wikingermenü die Heldentaten besprochen. So konnte die GP-<br />

Mannschaft, fern vom Betriebsalltag, mit geringem Aufwand<br />

ein Teamfähigkeitsseminar auf einem Boot durchführen.<br />

Andreas Teutenberg<br />

Vor dem Start zur Drachenbootsfahrt<br />

Kurz vor dem Ende der Fahrt musste die Schleuse bewältigt werden<br />

Nach der ungewohnten Tätigkeit ist eine gewisse Erschöpfung nicht zu<br />

übersehen<br />

Wir bei GP | 21


22 | Wir bei GP<br />

Auszubildende verbreiten P.O.W.E.R bei GP<br />

P.O.W.E.R<br />

= Perspektive – Orientierung<br />

– Werte – Erkenntnis – Reife<br />

Am 24. Juni endete nun zum dritten<br />

Mal das Werte- und Persönlichkeitsorientierte<br />

Seminar von Gabriela<br />

Antczak & Team. In dieser Präsentation<br />

wurde Gelerntes und Verinnerlichtes<br />

vor einer Gruppe von Ausbildern<br />

und der Geschäftsführung von<br />

allen 13 Auszubildenden des ersten<br />

Lehrjahres 2008 vorgetragen.<br />

Anfangen möchte ich mit den Seminarbausteinen,<br />

welche aus den Themen;<br />

Stärke und Potenziale, Kreativität,<br />

Werte und Motivation, sowie<br />

Verbindlichkeit bestanden.<br />

In diesem Seminar wurden uns unsere<br />

individuellen Stärken und Potenziale<br />

verdeutlicht, dies geschah<br />

spielerisch und auch theoretisch.<br />

Beides zusammen ergab eine gelungene<br />

Mischung, durch welche wir<br />

uns selbst kennen lernen und im sicheren<br />

Umfeld ausprobieren konnten.<br />

Das zweite Seminar sollte uns zu kreativerem<br />

Denken anregen und uns bewusst<br />

machen, wie leicht<br />

wir unsere beiden Gehirnhälften<br />

trainieren<br />

können, sodass sie<br />

effektiv zusammenarbeiten<br />

können.<br />

Wussten Sie, dass die<br />

linke Gehirnhälfte für<br />

ihr Sprachzentrum<br />

und alle logischen<br />

Denkarten benutzt<br />

wird, wie beispielsweise<br />

das Rechnen einer<br />

mathematischen<br />

Aufgabe? Oder dass die rechte Gehirnhälfte<br />

Sitz der Phantasie ist und ausschließlich<br />

sensorisch und in Bildern „denkt“? Eine weitere<br />

interessante Eigenschaft der Gehirnhälften<br />

ist die, dass beide den Körper steuern,<br />

dabei aber seitenverkehrt arbeiten. In<br />

diesem Baustein wurde wenig theoretisch<br />

erarbeitet, sondern sehr viel mit Hilfe von<br />

Übungen entwickelt und reflektiert.<br />

von oben links:<br />

Mikael Glenz, Sebastian Plaum, Kevin Lück, Kevin<br />

Pohlitz, Kevin Seibel, Vitali Worster, Michell Hennenberg,<br />

Christopher Schwaak, Julian Schleifenbaum,<br />

Dominik Gehard, Lukas Becker, Christina<br />

Weber, Vitali Schukow<br />

Die oben genannten Auszubildenden mit den Herren Ralf Gorski (Geschäftsführung) und<br />

Frieder Spannagel (Unternehmensentwicklung)<br />

Das Seminar zu „Werte und Motivationen“<br />

fand nicht wie die anderen in den Schulungsräumen<br />

bei GP statt, sondern im Gästehaus<br />

Wilgersdorf, um eine abgeschirmte<br />

Umgebung zu haben, in welcher unsere<br />

Trainer mit uns arbeiten und uns formen<br />

konnten. Entgegen den beiden zuvor absolvierten<br />

Seminaren, hatten wir hier die<br />

übliche Diskussion direkt zu Beginn des Seminars.<br />

Die selbst angefertigte Dillingerwalze im Maßstab<br />

1:86<br />

Warum hatten wir eine solche – teils heftige<br />

– Diskussion mit unserem Trainer? Wollte er<br />

uns zeigen, dass er der Chef der Tage ist?<br />

Nein – im Gegenteil, er wollte uns helfen,<br />

am eigenen Körper zu erfahren, wie wichtig<br />

Umgangsformen und Respekt anderen gegenüber<br />

sind. Wörter wie DU und SIE sind<br />

mächtige Worte, wendet man sie falsch<br />

an, kann schnell ein Konflikt zwischen beiden<br />

Gesprächsteilnehmern entstehen. Bei<br />

Jugendlichen oder jungen Erwachsenen ist<br />

dieses Konfliktpotenzial um einiges höher,<br />

da sie sehr schnell in das aus der Schullaufbahn<br />

typische Schüler-Lehrer Prinzip verfallen.<br />

In diesem Prinzip arbeiten beide Parteien<br />

gegeneinander und nur gezwungen<br />

miteinander, arbeitet man hingegen freiwillig<br />

miteinander, so wird ein ungeheures<br />

Potenzial freigesetzt, mit welchem man<br />

Probleme mit fast spielerischer Leichtigkeit<br />

lösen kann.<br />

Man könnte sagen,<br />

dass wir dies in mehreren<br />

Übungen angewandt<br />

haben, was<br />

auch richtig wäre, ich<br />

aber finde, man kann<br />

das ganze Seminar<br />

als eine Übung sehen,<br />

in der wir uns nach<br />

anfänglichem Gegeneinander<br />

arbeiten<br />

ausgesprochen und<br />

zueinander gefunden haben, um dann in einer<br />

regen Euphorie alle uns gestellten Aufgaben<br />

lösen zu können. Gleichzeitig haben<br />

wir für uns Werte aufgestellt, bzw. benannt,<br />

welche uns wichtig sind und welche wir<br />

auch von anderen erwarten. Werte – damit<br />

sind nicht materielle Werte gemeint, sondern<br />

persönliche Eigenschaften wie Ehrgeiz<br />

oder Pünktlichkeit.


Im vierten Baustein wurde uns die Bedeutung<br />

des Wortes Verbindlichkeit näher gebracht.<br />

Dabei war nicht die Verbindlichkeit<br />

aus Gesetzesbüchern gemeint, sondern die<br />

Verbindlichkeit von uns zu anderen. Hier ist<br />

zu unterscheiden zwischen der inneren Verbindlichkeit<br />

und der geschlossenen Verbindlichkeit.<br />

Am besten ist dies an einem Beispiel<br />

zu zeigen. Spiele ich in einem Verein, weil es<br />

nur meine Eltern wollen, dann bin ich verbindlich,<br />

indem ich anwesend und pünktlich<br />

bin. Spiele ich hingegen aus eigener Überzeugung<br />

in einem Verein, so mache ich dies<br />

aus freien inneren Willen heraus und bin<br />

dem gesamten Verein bzw. meiner Mannschaft<br />

verbindlich mit allem was ich tue.<br />

Zum Abschluss wurde eine Präsentation<br />

vor der Geschäftsführung und den Ausbildern<br />

der Auszubildenden gehalten, über<br />

alles, was wir in den Seminaren gemacht<br />

und gelernt haben, und welche Schlüsselerlebnisse<br />

wir hatten. Dies wurde mit Hilfe<br />

eines Flipcharts verdeutlicht. Hier wurden<br />

alle notwendigen Informationen eingetragen<br />

und für die Präsentation vorbereitet.<br />

Die Präsentation bestand aber nicht nur<br />

aus diesen Punkten. Wir als Auszubildende<br />

hatten den Entschluss gefasst, uns bei der<br />

Geschäftsführung und den Mitarbeitern<br />

von GP für ihre Unterstützung zu bedanken.<br />

Unser Geschenk ist eine selbst angefertigte<br />

Miniaturausgabe der Dillingerwalze im<br />

Maßstab 1:86.<br />

Sie besitzt eine speziell für diesen Zweck<br />

angefertigte Grundplatte, in welche 42 weiße<br />

und blaue LEDs zur Walzenbeleuchtung<br />

eingesetzt wurden. Diese Walze soll für unsere<br />

Teambildung und die gelernten Inhalte<br />

des Seminars stehen und zeigen, dass wir<br />

selbstständig Lösungsansätze erarbeiten<br />

und diese auch abteilungsübergreifend<br />

ausführen können.<br />

Wir möchten uns noch einmal bei der Geschäftsführung,<br />

der Personalabteilung,<br />

Herrn Burbach, Frau Antczak & Team, sowie<br />

allen anderen bedanken, die uns ihr Vertrauen<br />

und ihre Unterstützung geschenkt<br />

haben. n<br />

Danke. Kevin Seibel<br />

Wir bei GP | 23<br />

6. Siegerländer AOK-Firmenlauf<br />

(v. l.): Matthias Waffenschmidt, Volker Heinbach, Hans-Jörg Eibach, Felix Waffenschmidt, Hans-Dieter<br />

Fischer, Karl-Eberhard Keil, Ralf Gorski, Ronny Onischke, Albert Klimeck, Julian Herr, Gerry Hofmann,<br />

Peter Frei, Maik Kohlmetz, Marcus Hering, Jose Linares-Naveira, Mustafa Bayram, Frank Baum, Martina<br />

Müller, Hartmut Jacke, Peter Schmelzer, Ralf Printz, Monika Menke, Christian Dickel, Xenia Knöpfle,<br />

Peter Bretthauer, Karsten Bensch, Tim Nitschke, Norbert Sczuka, Stefan Hess, (vorne) Edmund Rühling,<br />

Michel Weingarten, Dirk Weingarten, Sandro Alder<br />

Am Freitag, den 19. Juni 2009 war es endlich<br />

wieder soweit; mit einem neuen Rekord<br />

von 8.000 Teilnehmern startete der<br />

6. Siegerländer Firmenlauf. Wir von GP<br />

waren natürlich auch wieder mit dabei,<br />

diesmal mit 32 Läufern.<br />

Mit dem Startschuss pünktlich um 19:30<br />

Uhr machte sich der farbenträchtige Lauftross<br />

auf die altbekannte 5,5 km lange Strecke.<br />

Es war ein gigantisches Spektakel, was sich<br />

da rund um den Firmenlauf in Weidenau<br />

abspielte.<br />

Viele Firmen hatten wieder tolle Ideen und<br />

setzten diese in ihren lustigen und kuriosen<br />

Kostümierungen um. Es passte einfach alles<br />

zusammen: Das traumhafte Wetter, die<br />

ausgelassene Stimmung der zahlreichen<br />

Zuschauer, sowie das Lächeln in den Gesichtern<br />

derer, die glücklich und voller Stolz<br />

über die Ziellinie liefen.<br />

Alle waren sich einig über das gelungene<br />

Sportereignis und man hörte überall die<br />

Worte: „Es war noch besser als in den letzten<br />

Jahren!“<br />

Wir sind gespannt, was uns dann nächstes<br />

Jahr erwartet! n<br />

Martina Müller


24 | Wir bei GP<br />

Altbewährtes in neuer Umgebung<br />

GP Sommerfest 2009<br />

Alte Halle Kabelschlepp - neue Halle GP -<br />

dort fand unser diesjähriges Sommerfest<br />

statt.<br />

Noch im Zeichen der Übergabe der Kabelschlepp-Immobilie<br />

mit Kundentag tags zuvor,<br />

zeigte sich unsere neue Produktionshalle<br />

und so konnte pünktlich um 11.00 Uhr<br />

das Sommerfest beginnen.<br />

Neben der Combo „La Big Band<br />

de Cuba“ die für die Live Musik<br />

sorgte, war auch unsere Arbeitssicherheit<br />

mit einer Vorführung<br />

vertreten. Zusammen mit den<br />

Siegener Seilwerken wurden Absturzsicherungen<br />

gezeigt, welche<br />

im Notfall Leben retten können.<br />

Einige Mutige konnten - immer<br />

im Team - ihren Gleichgewichtssinn<br />

testen, indem sie angeleint<br />

und von einem Partner gesichert,<br />

leere Getränkekisten aufeinander<br />

stapeln mussten. Diese Idee fand<br />

rege Teilnahme und das eine oder<br />

andere ahhhhh und ohhhh der<br />

Kollegen war ihnen sicher.


Für das leibliche Wohl war wie immer bestens gesorgt<br />

und so konnten Aktive und Rentner einige schöne Stunden<br />

erleben.<br />

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an alle fleißigen<br />

Helfer, besonders an unser „Bombien-Duo“ für<br />

Ihren unermüdlichen Einsatz am Grill und den Herren<br />

Teutenberg und Schüttler die, wie jedes Jahr, den „Kehraus“<br />

übernommen haben.<br />

ml<br />

Wir bei GP | 25


26 | Wir bei GP<br />

Personelles<br />

Wir gratulieren<br />

ganz herzlich zum<br />

25. >><br />

ohne Foto:<br />

Rüdiger Andrzefewski<br />

Walzenschleifer MB<br />

Jubilare<br />

Reiner Jung<br />

Glüherei MB<br />

Michael Kühn<br />

Teamleiter Ofenschlosser MB<br />

Karl-Eberhard Keil<br />

Strangguss Hain<br />

Hans-Joachim Oertel<br />

Walzenschleifer MB<br />

Wir gratulieren<br />

ganz herzlich zum<br />


����� ���� ���������<br />

Neue<br />

Mitarbeiter<br />

Rente<br />

Klaus Dieter Stracke<br />

Werkzeugschleiferei MB<br />

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Es fehlen Steine<br />

Des Rätsels Lösung:<br />

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Sabrina Patitucci<br />

Vertrieb MB<br />

Gregor Oehmigen<br />

Dreher MB<br />

Frieder Spannagel<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Klaus Dieter Schmidt<br />

Betriebsleiter Instandhaltung MB<br />

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Peter Weiland<br />

Produktionsleitung MB<br />

Dieter Theune<br />

Schlosser MB<br />

Wir bei GP | 27


Hallo Rätselfreunde<br />

Rätsel-Gewinner<br />

Herausgeber<br />

<strong>Gontermann</strong>-<strong>Peipers</strong> GmbH<br />

Satz und Layout<br />

Nutzwert Design<br />

Druck<br />

Druckhaus Kay GmbH<br />

RÄTSEL<br />

Für Eure rege Beteiligung an unserem Weihnachtsrätsel<br />

(Lösungswort: „Lametta“), bedanken wir uns ganz herzlich.<br />

Mit 60 !!! (richtigen) Einsendungen haben wir zum ersten Mal<br />

die 10 %-Grenze erreicht, das ist Spitze.<br />

Herzlichen Glückwunsch an unsere drei Gewinner, die jeweils<br />

einen Geschenk-Gutschein der City-Galerie über 50 € bekamen.<br />

Allen „Nicht-Gewinnern“ zum Trost: Auch in dieser Ausgabe<br />

gibt es wieder ein Rätsel, vielleicht klappt es ja diesmal –<br />

wenn man mitmacht.<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe von „Wir bei GP“ ist der 31. 10. 2009.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt müssen der Redaktion alle zu veröffentlichenden Manuskripte vorliegen.<br />

IMPRESSUM<br />

Mitarbeiterzeitung der Fa. <strong>Gontermann</strong>-<strong>Peipers</strong> GmbH „Wir bei GP“, <strong>Nr</strong>. 23, Juli 2009<br />

Redaktion<br />

Dietmar Dörnbach (dd) (738)<br />

Hendrik Jung (hj) (775)<br />

Maik Kohlmetz (mk) (822)<br />

Michael Latsch (ml) (712)<br />

Werner Lopata (wl), verantw. (325)<br />

Josef Wiesmann<br />

RÄT<br />

RÄTSE<br />

RÄT<br />

RÄTSEL RÄTS<br />

Natürlich gibt es auch in dieser Ausgabe wieder drei Gutscheine der City-Galerie über je 50,- € zu gewinnen.<br />

Der Sommer ist da, manch einer pflastert seinen Gehweg neu, da sollte dieses Rätsel kein Problem darstellen.<br />

wl<br />

Wie viele Steine werden benötigt,<br />

um die Terrasse fertig zu stellen?<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten der Anordnung,<br />

aber man benötigt immer ?? Steine.<br />

Die Lösungszahl auf der Antwortkarte eintragen und<br />

bis 31.10.2009 an:<br />

Redaktionsbüro „Wir bei GP“ schicken (Hauspost).<br />

Oder per E-<strong>Mail</strong> an: wlopata@gontermann-peipers.de<br />

Wir wünschen viel Spaß und Erfolg.<br />

Frank Groos (Einkauf MB)<br />

wl<br />

Florian Berg<br />

(AZUBI Hain)<br />

Joachim Schneider<br />

(Instandhaltung Hain)<br />

Redaktions-Anschrift<br />

<strong>Gontermann</strong>-<strong>Peipers</strong> GmbH<br />

Redaktionsbüro W. Lopata<br />

Hauptstraße 20<br />

57074 Siegen<br />

Tel.: 02 71/60 - 3 25<br />

Fax: 02 71/60 5 - 3 25<br />

E-<strong>Mail</strong>:wlopata@gontermann-peipers.de<br />

R<br />

RÄTSEL

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