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09.11.2012 Aufrufe

Die Entdeckung der Langsamkeit Cars John Lasseter lässt Autos sprechen und bestätigt, was Kinder glauben und viele Männer wünschen: Unter einer Karosse aus Metall verbirgt sich ein empfindsames Wesen, welches jederzeit das Wort an den Fahrer richten könnte. Einen Fahrzeugführer braucht der erfolgreiche amerikanische Filmemacher dagegen nicht. Seine „Cars“ bestimmen selbst, wo es langgeht. Für den roten Flitzer Lightning McQueen ist die Autowelt beispielsweise oval. Der schnittige Egomane ist drauf und dran, das größte Rennen der Welt zu gewinnen, wird aber auf der Ziellinie Opfer seines fehlenden Teamgeistes. Die Frage, wer denn nun der schnellste Rennwagen ist, soll demnächst im fernen Kalifornien beantwortet werden. Aber genau dort kommt Lightning McQueen Christian Tramitz Der ewige Zweite Christian Tramitz stand ähnlich wie das von ihm gesprochene Filmauto oft im Schatten eines noch erfolgreicheren Kollegen. Der gebürtige Münchner gab vielen Figuren der „Bullyparade“ ein unverwechselbares Gepräge. Tramitz war der griesgrämige Gegenpol zum zappligen Michael „Bully“ Herbig, spielte in der erfolgreichen Kinoproduktion „Der Schuh des Manitu“ ebenso wie in „(T)Raumschiff Surprise“. Trotzdem konzentrierten sich Medien und Publikum auf „Bully“. Christian Tramitz, ein Enkel des berühmten Mimen Paul Hörbiger, ist nicht nur ein brillanter Komödiant, sondern spielt auch recht passabel Violine. nicht an. Auf den holprigen Straßen des Lebens verliert der Angeber schnell die Orientierung und landet in einem Wüstenkaff fernab des Highways. Animiert der Filmbeginn vor allem Formel 1-Fans, so nimmt Lasseter nun spürbar das Tempo aus der Geschichte, erhöht aber den Unterhaltungswert. Radiator Springs, so der Name des Nestes, erweist sich als Parkplatz für Außenseiter. Hier rostet der pazifistische VW-Bus neben dem Army-Jeep, trauert der Hudson Hornet vergangenem Glanz nach und hofft der knuffige Fiat auf die Begegnung mit einem echten Ferrari. Lightning McQueen hat zunächst keinen Blick für die vergleichsweise lahme Gesellschaft. Der Wettkämpfer ignoriert die Verkehrsregeln und wird vom Ortssheriff zum Straßenbau verdonnert. Auf solch harte Tour gebremst, bekommt McQueen Abstand zur eigenen Existenz. Plötzlich gewinnen andere Dinge im Leben des Kilometerfressers an Wert, Freunde wie der treue Abschleppwagen Hook zum Beispiel. Lightning McQueen ist schon beinahe in die illustre Gemeinschaft integriert, als die Scheinwerfer des Rennbetriebes den Ausreißer ausfindig machen. Auch bekennende Fahrradfahrer werden sich für die originelle und humorvoll erzählte Geschichte begeistern können. Karosserie-Designer haben den Animateuren von „Pixar“ diesmal viel Arbeit abgenommen, denn ein rostiger Truck oder schnittiger Porsche bringt von Haus aus schon eine Menge Charakter mit. Da mussten die Fachleute am Rechner oft nur noch für ein entsprechendes Gebiss und passende Augen sorgen. Das Finale ist spektakulär, wird aber vom großartigen Abspann noch überholt. DIRK HENNINGS Trickfilm/Komödie Start: ab 18.01.2007 Cars USA 2006 | ca. 112 Min. | o.A. Sprecher: Daniel Brühl, Christian Tramitz Regie: John Lasseter Vertrieb: Buena Vista Sprache: dt./engl. Untertitel: dt./engl./türk. Bild: 16:9 (2.40:1) Ton: Dolby Digital 5.1, THX Extras: Kurzfilme „Die Einmannband“ und „Hook und das Geisterlicht“, hinter den Kulissen „Inspiration für Cars“ von John Lasseter, zusätzliche Szenen (Rastplatz, Verirrt, Sozialarbeit, Motorama Girls), Epilog, Trailershow, interaktive Menüs, Szenenauswahl Bildquelle: Buena Vista

Bildquelle: Highlight Lucky # Slevin Kansas City Shuffle An diesem Morgen ist im Flughafengebäude nicht viel los. Ein Mann sitzt auf einem der vielen hässlichen blauen Plastikstühle des Warteraums, hat sich entspannt zurückgelehnt und ist gerade im Begriff einzuschlafen, als ihm jemand unangenehm laut ins Ohr spricht. „Es gab eine Zeit.“ Erschrocken reißt der Schläfer die Augen auf. Ach Gott, der Kerl neben ihm sitzt ja im Rollstuhl! Und was hat der gerade gesagt? Pflichtschuldig blickt der Geweckte auf seine Uhr. Doch der Behinderte erklärt geduldig: „Ich habe nicht nach der Uhrzeit gefragt.“ Und dann erzählt der Mann im Rollstuhl ungefragt eine Geschichte. Von einem Pfer- derennen und getürkten Wetten ist die Rede, von Auftragsmorden und einem kleinen Jungen. Der solcherart Unterhaltene hat nur noch wenige Augenblicke Zeit, die tolle Story zu bewundern, dann knackt sein Genick wie ein trockener Ast. Der Passagier ohne Abflug hieß Nick Fischer. Seine Person hat keine Bedeutung mehr, sein Name dagegen schon. Denn wenige Stunden später stürmen zwei merkwürdig aussehende Schläger namens Slow und Elvis ein New Yorker Appartement und nehmen einen jungen Mann in Gewahrsam, den sie fälschlicherweise für Nick Fischer halten. Der solcherart Verschleppte heißt Slevin Klever (Josh Hartnett) und findet es sehr unschön, jetzt vor einem Gangsterboss stehen zu müssen. Nur mit einem Badetuch bekleidet, hört der ungläubige Slevin, dass er dem Mann vor ihm 96.000 Dollar schuldet. Alle Versicherungen, er wäre nicht Nick Fischer, sind sinnlos. Für die Schuld wird eine unglaubliche Gegenleistung erwartet. Immer verzwickter entwickelt sich diese Geschichte, immer mehr Personen werden in die Handlung eingebunden. Zwischen die Fronten eines Gangsterkrieges scheint ein Unschuldiger geraten zu sein. Doch welche Rolle spielt in den Auseinandersetzungen die Polizei in Gestalt des schmierigen Cops Brokowski (Stanley Tucci) und welche Ziele verfolgt der Auftragsmörder Goodkat (Bruce Willis)? Mit großer Meisterschaft dirigiert Regisseur Paul McGuigan sein riesiges Starensemble. Manch einer mag sich an die Filme Guy Ritchies (Snatch) erinnert fühlen, aber ich glaube, der geheime Pate des Streifens heißt Sergio Leone. Denn schon der italienische Meisterregisseur verstand es wie kein Zweiter, eine komplexe Geschichte mit einem rätselhaften Erinnerungsstück als Schlüssel zu entwickeln. BRUNO MARTELLI Krimi/Komödie Start: ab 11.01.2007 Lucky # Slevin Lucky Number Slevin D/USA 2006 | ca. 109 Min. | ab 16 mit Bruce Willis, Josh Hartnett Regie: Paul McGuigan Vertrieb: Paramount Sprache: dt./engl. Untertitel: dt. f. Hg. Bild: 16:9 (2.35:1) Ton: Dolby Digital 5.1 (dt., engl.), DTS (dt.) Extras: Making Of, Deleted Scenes, alternatives Ende, Interviews, Darstellerinfos, Audiokommentare von Regie und Darstellern Morgan Freeman Besonnen Morgan Freeman, 1937 in Memphis, Tennessee, geboren, wirkt in seinen Rollen überlegt, stolz und verschlossen. Er erinnert in der Bündelung dieser Eigenschaften an seine Vorfahren, die mit ungeheurem Langmut die Demütigungen weißer Herrschaft hinnahmen, im Geheimen aber an umstürzlerischen Plänen arbeiteten. Vielleicht belegt man Freeman auch mit diesen Attributen seit er Jessica Tandy, in „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ durch die Gegend kutschierte. In „Lucky # Slevin“ ist Morgan Freeman zur Abwechslung ein beständig grinsender Bösewicht.

Die Entdeckung der Langsamkeit<br />

Cars<br />

John Lasseter lässt Autos sprechen<br />

und bestätigt, was Kinder<br />

glauben und viele Männer wünschen:<br />

Unter einer Karosse aus<br />

Metall verbirgt sich ein empfindsames<br />

Wesen, welches jederzeit<br />

das Wort an den Fahrer richten<br />

könnte. Einen Fahrzeugführer<br />

braucht der erfolgreiche amerikanische<br />

Filmemacher dagegen<br />

nicht. Seine „Cars“ bestimmen<br />

selbst, wo es langgeht. Für den<br />

roten Flitzer Lightning McQueen<br />

ist die Autowelt beispielsweise<br />

oval. Der schnittige Egomane<br />

ist drauf und dran, das größte<br />

Rennen der Welt zu gewinnen,<br />

wird aber auf der Ziellinie Opfer<br />

seines fehlenden Teamgeistes.<br />

Die Frage, wer denn nun der<br />

schnellste Rennwagen ist, soll<br />

demnächst im fernen Kalifornien<br />

beantwortet werden. Aber genau<br />

dort kommt Lightning McQueen<br />

Christian Tramitz<br />

Der ewige Zweite<br />

Christian Tramitz stand ähnlich wie das<br />

von ihm gesprochene Filmauto oft im<br />

Schatten eines noch erfolgreicheren<br />

Kollegen. Der gebürtige Münchner<br />

gab vielen Figuren der „Bullyparade“<br />

ein unverwechselbares Gepräge. Tramitz<br />

war der griesgrämige Gegenpol<br />

zum zappligen Michael „Bully“ Herbig,<br />

spielte in der erfolgreichen Kinoproduktion<br />

„Der Schuh des Manitu“ ebenso<br />

wie in „(T)Raumschiff Surprise“.<br />

Trotzdem konzentrierten sich <strong>Medien</strong><br />

und Publikum auf „Bully“. Christian<br />

Tramitz, ein Enkel des berühmten Mimen<br />

Paul Hörbiger, ist nicht nur ein<br />

brillanter Komödiant, sondern spielt<br />

auch recht passabel Violine.<br />

nicht an. Auf den holprigen Straßen<br />

des Lebens verliert der Angeber<br />

schnell die Orientierung und<br />

landet in einem Wüstenkaff fernab<br />

des Highways.<br />

Animiert der Filmbeginn vor<br />

allem Formel 1-Fans, so nimmt<br />

Lasseter nun spürbar das Tempo<br />

aus der Geschichte, erhöht aber<br />

den Unterhaltungswert. Radiator<br />

Springs, so der Name des<br />

Nestes, erweist sich als Parkplatz<br />

für Außenseiter. Hier rostet der<br />

pazifistische VW-Bus neben dem<br />

Army-Jeep, trauert der Hudson<br />

Hornet vergangenem Glanz nach<br />

und hofft der knuffige Fiat auf<br />

die Begegnung mit einem echten<br />

Ferrari. Lightning McQueen<br />

hat zunächst keinen Blick für die<br />

vergleichsweise lahme Gesellschaft.<br />

Der Wettkämpfer ignoriert<br />

die Verkehrsregeln und wird<br />

vom Ortssheriff zum Straßenbau<br />

verdonnert. Auf solch harte Tour<br />

gebremst, bekommt McQueen<br />

Abstand zur eigenen Existenz.<br />

Plötzlich gewinnen andere Dinge<br />

im Leben des Kilometerfressers<br />

an Wert, Freunde wie der treue<br />

Abschleppwagen Hook zum<br />

Beispiel. Lightning McQueen<br />

ist schon beinahe in die illustre<br />

Gemeinschaft integriert, als die<br />

Scheinwerfer des Rennbetriebes<br />

den Ausreißer ausfindig machen.<br />

Auch bekennende Fahrradfahrer<br />

werden sich für die originelle<br />

und humorvoll erzählte<br />

Geschichte begeistern können.<br />

Karosserie-Designer haben den<br />

Animateuren von „Pixar“ diesmal<br />

viel Arbeit abgenommen,<br />

denn ein rostiger Truck oder<br />

schnittiger Porsche bringt von<br />

Haus aus schon eine Menge Charakter<br />

mit. Da mussten die Fachleute<br />

am Rechner oft nur noch<br />

für ein entsprechendes Gebiss<br />

und passende Augen sorgen. Das<br />

Finale ist spektakulär, wird aber<br />

vom großartigen Abspann noch<br />

überholt. DIRK HENNINGS<br />

Trickfilm/Komödie<br />

Start: ab 18.01.2007<br />

Cars<br />

USA 2006 | ca. 112 Min. | o.A.<br />

Sprecher: Daniel Brühl,<br />

Christian Tramitz<br />

Regie: John Lasseter<br />

Vertrieb: Buena Vista<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt./engl./türk.<br />

Bild: 16:9 (2.40:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1, THX<br />

Extras: Kurzfilme „Die Einmannband“<br />

und „Hook und das Geisterlicht“,<br />

hinter den Kulissen „Inspiration<br />

für Cars“ von John Lasseter,<br />

zusätzliche Szenen (Rastplatz,<br />

Verirrt, Sozialarbeit, Motorama Girls),<br />

Epilog, Trailershow, interaktive<br />

Menüs, Szenenauswahl<br />

Bildquelle: Buena Vista

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