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Flyer - Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

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Verwaltung der <strong>Staatliche</strong>n<br />

Schlösser <strong>und</strong> Gärten<br />

Dörfchen<br />

Landgräfliche Sommerfrische<br />

Innenräume<br />

Schlichte Eleganz<br />

Landschaftspark<br />

Ornamental Farm<br />

Staatspark<br />

Fürstenlager<br />

Bensheim-<br />

Auerbach<br />

Spaziergänge durch Schlösser <strong>und</strong> Gärten<br />

Kulturerbe <strong>Hessen</strong><br />

Idyllisch in ein Tal eingebettet, das Fürstenlager um 1788-90:<br />

Vue d’Auerbach nach Heyer<br />

Das Fürstenlager bei Auerbach an der Bergstraße ist ein Gesamt -<br />

kunst werk, das seinen ursprünglichen Charakter bis heute weitgehend<br />

bewahrt hat. Seine Entstehung beruht auf einer 1739 entdeckten<br />

mineralischen Heilquelle. Ein höfischer Kurbetrieb konnte<br />

sich auf Dauer jedoch nicht etablieren. Ab 1783 entstand unter<br />

Ludwig X. <strong>und</strong> Luise von <strong>Hessen</strong>-Darm stadt ein ländlicher Sommer -<br />

sitz abseits der strengen Hofetikette der Residenzstadt Darmstadt.<br />

Für das Landgrafenpaar <strong>und</strong> die Mitglieder<br />

des Hofes wurden Pavillons errichtet, die<br />

sich dorfartig um den Ges<strong>und</strong>brunnen<br />

gruppieren. Bezüglich ihrer Bauweise<br />

unterschieden sich Wohn- <strong>und</strong> Wirtschafts -<br />

gebäude kaum voneinander. Nur das Her -<br />

ren haus trat aus dem Ensem ble gestalterisch<br />

hervor. Während viele Dörfer in den<br />

Parks dieser Zeit lediglich als Staffage entstanden,<br />

damit der Adel an der scheinbaren<br />

Idylle des bäuerlichen Lebens teilhaben<br />

konnte, waren die Gebäude im Fürsten -<br />

lager tatsächlich bewohnt.<br />

Ursprung des Fürstenlagers:<br />

der Ges<strong>und</strong>brunnen<br />

Prinzen- <strong>und</strong><br />

Damenbau – schon<br />

der Name lässt auf<br />

die ursprüngliche<br />

Funktion der<br />

Gebäude schließen<br />

Kavalier-, Prinzen- <strong>und</strong> Damenbau dienten als Wohnung für die<br />

Hofgesellschaft, ersterer auch als Unterkunft für Kurgäste. Das<br />

Herrenhaus blieb der Landgräflichen <strong>und</strong> Großherzoglichen Familie<br />

vorbehalten. Im ersten Stock des Fremdenbaus war ab 1821 die<br />

Wohnung des zweit ältesten Sohns Luises, Prinz Emil, untergebracht.<br />

Einen Eindruck der Einfachheit <strong>und</strong> Intimität biedermeierlicher<br />

Wohnkultur, wie sie hier zur Zeit der Großherzogin Luise vorgeherrscht<br />

hatte, vermitteln diese seit 1997 wieder eingerichteten<br />

Wohnräume.<br />

Hier ließ es sich gut ruhen - Schlafzimmer im Fremdenbau<br />

Die kleinen, fast schmucklosen Räume sind heute mit adäquaten<br />

historischen Objekten ausgestattet. Angepasst an die Vorstellung<br />

des einfachen, idyllischen Landlebens repräsentieren sie durch ihre<br />

schlichte Eleganz <strong>und</strong> lichte Farbigkeit das damals vorherrschende<br />

Bedürfnis nach Behaglichkeit <strong>und</strong> Genügsamkeit.<br />

Eine Dauerausstellung gibt Auskunft über das Gebäude <strong>und</strong> den<br />

Park. Gemeinsam bieten die Räume dem Besucher einen lebhaften<br />

Einblick in die Geschichte des Fürstenlagers.<br />

Heiraten in stilvollem Ambiente: Das Standesamt im Fremdenbau<br />

Zur Obstbaumblüte besonders attraktiv: die Apfelallee<br />

Nach Plänen des Hofgärtners Carl Ludwig Geiger entstand ab 1790<br />

der weitläufige, heute r<strong>und</strong> 42 ha große Landschaftspark nach dem<br />

Vorbild der in England weit verbreiteten „ornamental farm“ (gestaltetes<br />

Gut). Geiger berücksichtigte sowohl ästhetische als auch wirtschaftliche<br />

Aspekte <strong>und</strong> bezog vorhandene Acker- <strong>und</strong> Wiesen -<br />

flächen, Weinberge <strong>und</strong> Obstwiesen in die Parkgestaltung ein.<br />

Nicht nur der ländliche Charakter der An -<br />

lage sondern auch die spannungsreiche<br />

Topografie des Geländes tragen wesentlich<br />

zum besonderen Reiz des Fürstenlagers<br />

bei. Vom Dorf im Zentrum der Anlage er -<br />

schließt ein Netz aus geschwungenen<br />

Alleen das enge, lang gestreckte Tal <strong>und</strong><br />

führt zu Schmuckplätzen, kleinen Park ge -<br />

bäuden <strong>und</strong> Aussichtspunkten auf den<br />

Kuppen der umgebenden Anhöhen. Dort<br />

bieten sich vielfältige Blicke zum Dörfchen,<br />

in den Park oder in die abwechslungsreiche<br />

Landschaft des Odenwaldes.<br />

Von Aussichts -<br />

punkten kann der<br />

Blick in den Oden -<br />

wald schweifen<br />

Typisch für sentimentale Landschaftsparks ist die<br />

Vielzahl an Park baulichkeiten, die zur Erinnerung<br />

an Personen oder bestimmte Ereignisse aufgestellt<br />

wurden. Ebenso wie mystisch gestaltete Be -<br />

reiche, beispielsweise Grotten, oder lichte Haine<br />

sollten sie beim Betrachter wechselnde Gefühle hervorgerufen<br />

<strong>und</strong> zum Innehalten anregen. Auf einem<br />

R<strong>und</strong>gang passiert der Besucher die Grotte<br />

<strong>und</strong> das Luisendenkmal im Norden sowie<br />

den Fre<strong>und</strong>schaftstempel <strong>und</strong> den Fre<strong>und</strong> -<br />

schaftsaltar im Süden des Parks.<br />

Am Übergang von der Parklandschaft zum<br />

Wald liegt abgeschieden die Eremi tage. Sie<br />

wurde um 1787 in Form einer Kapelle mit<br />

Apsis <strong>und</strong> Glocken turm im östlichen Parkteil<br />

errichtet <strong>und</strong> diente dem Adel als Rückzugsort<br />

in die Einsamkeit der Natur. Das Bauwerk ist<br />

mit Rinde verkleidet <strong>und</strong> mit Schilfrohr<br />

gedeckt.<br />

Einsamkeit erwünscht: die Eremitage<br />

In der Volière werden noch<br />

heute Vögel gehalten<br />

Von Luise zur<br />

Erinnerung an ihre<br />

Schwestern errichtet:<br />

das Luisen denkmal


Spaziergänge<br />

Informationen für Besucher<br />

Hofgärtner Georg Friedrich Schnittspahn ließ ab 1865 auf der<br />

Herrenwiese <strong>und</strong> an der Voliere zahlreiche exotische Gehölze pflanzen.<br />

Aus dieser Zeit ist auch einer der ältesten Mammutbäume<br />

Deutschlands erhalten. Weitere dendrologische Kostbarkeiten sind<br />

eine Pyramideneiche, eine Gurkenmagnolie oder ein Ginkgo.<br />

Gewaltig: Ca. 140 Jahre alter Mammutbaum vor dem Herrenhaus<br />

Im Rahmen der Gartendenkmalpflege wird von der Schlösserver -<br />

wal tung auf Basis von historischen Abbildungen <strong>und</strong> Spuren im<br />

Gelände der Zustand vom Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts wiederhergestellt.<br />

So konnte der Fre<strong>und</strong>schaftstempel 1999 rekonstruiert<br />

werden, der am Ende der Herrenwiese wieder einen besonderen<br />

Blickfang bildet.<br />

Außer dem wurden die charakteristischen Pappelalleen teilweise<br />

wieder angelegt. Auch die „Neun Aussichten“, ehemals neun<br />

Sichtschneisen zu markanten Punkten in der Umgebung, <strong>und</strong> die<br />

Jawandtsburg sollen wieder erlebbar gemacht werden.<br />

Von den Prinzen Ludwig <strong>und</strong> Emil<br />

erbaut: der Fre<strong>und</strong> schaftstempel<br />

Pappelallee am Nordhang<br />

R<strong>und</strong>wege durch den<br />

Park (je 1,5 St<strong>und</strong>en)<br />

Die R<strong>und</strong>wege werden<br />

auch regelmäßig als<br />

Führung angeboten.<br />

1) Fremdenbau oder<br />

Pisébau, 1810-11 in<br />

Lehmbauweise errichtet<br />

zur Unterbringung<br />

von Gästen,<br />

Museums shop,<br />

Ausstellungs -<br />

räume, Beginn<br />

der Führungen<br />

2) Stallbau, 1783-87,<br />

um 1800 erweitert<br />

3) Kavalierbau, um<br />

1783-87 für die Unter -<br />

brin gung der Hofkava liere errichtet, heute<br />

Sitz der Garten verwal tung<br />

4) Doppelte Platanenallee, Rest eines siebenreihigen<br />

Baumsaales, der als Wandelhalle für die Kurgäste diente<br />

5) Konditoreibau, 1790-92<br />

6) Haus des Brunnenverwalters, um 1790-92<br />

7) Küchenbau, um 1783-87 als Zentrum der Wirtschaftsgebäude<br />

errichtet, anbei Schmiede, Stall des Verwalters, Waschküche,<br />

Kohlenkeller, Spritzenhaus, Kegelbahn, Keller, Backofen <strong>und</strong><br />

Hühnerhof<br />

8) Prinzenbau, 1790-92<br />

9) Damenbau, 1790-92<br />

10) Weißzeughäuschen, 1790-92 als Badehäuschen <strong>und</strong><br />

Weißzeugkammer errichtet, später Kontrolleurbau<br />

11) Ges<strong>und</strong>brunnen, 1768<br />

12) Herrenhaus, 1790-92, einziges zweistöckiges Gebäude im<br />

Dörfchen<br />

13) Kammerhaus, 1790-92, Wohnung der landgräflichen<br />

Kammerdiener<br />

14) Wachthäuschen, ursprünglich auf der Herrenwiese,<br />

1804 versetzt<br />

15) Englische Partie, von Hofgärtner Carl Ludwig Geiger<br />

angelegt<br />

16) Schießstand, (um 1783)<br />

17) Rosenoval, vermutlich früher eine von einem Lindenkranz<br />

umgebene Zierpflanzung<br />

18) ehem. Küchengarten, zur Kultivierung von Gemüse <strong>und</strong> Obst<br />

für die herrschaftliche Küche<br />

19) Champignonberg, mit Sandsteintischen von 1787<br />

20) Grotte, 1790-91<br />

21) Luisendenkmal, 1786, zur Erinnerung an die Schwestern der<br />

Erbprinzessin Luise<br />

22) Neun Aussichten, im 19. Jh. angelegte Sichtschneisen zu<br />

markanten Punkten der Umgebung<br />

23) Eremitage, um 1787, Einsiedelei, mit Rindenholz verkleidet<br />

24) Schäfer-Eiche<br />

25) Ernst-Ludwig-Tempel, Anfang des 20. Jh., zum Gedenken an<br />

Großherzog Ernst Ludwig (1868-1937)<br />

26) Ludwigslinde, Nachpflanzung der von Ludwig Graf von<br />

Erbach-Schönberg gepflanzten Linde<br />

27) Fre<strong>und</strong>schaftstempel, 1824 errichtet, 1999 rekonstruiert<br />

28) ehem. Jawandtsburg, um 1787, vormals Sommeraufenthalt<br />

des Leibjägers Jawandt<br />

29) Volière, 19. Jh.<br />

30) Eiskeller, vor 1792, Gewölbe zur Lagerung von<br />

Nahrungsmitteln<br />

31) Teehaus, 1918 abgetragen, seit 1958 einfache Schutzhütte auf<br />

dem alten F<strong>und</strong>ament<br />

32) Fre<strong>und</strong>schaftsaltar, 1783, mit den Initialen Ludwigs <strong>und</strong><br />

Luises<br />

33) Bastion, die dort befindliche Russische Kapelle verfiel 1824<br />

Der Weg nach Bensheim-Auerbach<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

DB Zielbahnhof Auerbach (Fußweg ca.<br />

30 Minuten), am Wochenende Transfer mit<br />

Anruf-Sammel-Taxi möglich (Linie 6941,<br />

Tel. 0 62 51 – 7 77 77)<br />

mit Pkw <strong>und</strong> Reisebussen:<br />

Über die A 5 von Darmstadt/Ausfahrt<br />

Zwingenberg oder von Heidelberg/Ausfahrt Bensheim bzw. über<br />

die A 67/Ausfahrt Lorsch.<br />

Das Parken ist nur außerhalb des Parks möglich. Ein brauner Pfeil<br />

„Fürstenlager“ weist in Bensheim-Auerbach zu den Parkplätzen<br />

entlang der Bachgasse. Fragen Sie bitte auch nach unserem<br />

Faltblatt zu den Parkmöglichkeiten.<br />

Öffnungszeiten<br />

Der Staatspark ist täglich geöffnet <strong>und</strong> frei zugänglich.<br />

Fremdenbau<br />

Museumsshop <strong>und</strong> Dauerausstellung,<br />

Besichtigung der Wohnräume des Erbprinzen: April bis Oktober<br />

Sa, So, feiertags 12.00-18.00 Uhr <strong>und</strong> auf Anfrage<br />

Standesamt / Stadtverwaltung Bensheim: Tel. 0 62 51 – 14-0<br />

Wechselausstellungen im Damenbau<br />

Kur- <strong>und</strong> Verkehrsverein Auerbach, Tel. 0 62 51 – 7 84 00<br />

Weißzeughäuschen Arbeiten von Parkzeichnern<br />

Parkhotel Herrenhaus Restaurant Café, Tel. 0 62 51 – 7 09 00<br />

Mit Führung sieht man mehr…<br />

Landschaftsidee <strong>und</strong> Parkgestaltung mit Brotbacken im<br />

Steinofen des Küchenbaus zu verschiedenen Themen<br />

Sommerresidenz der Landgrafen <strong>und</strong> Großherzöge –<br />

Thematische Parkführungen<br />

Aktuelle Termine entnehmen Sie bitte der Broschüre<br />

„Themenführungen <strong>und</strong> Veranstaltungen“ sowie der Internetseite<br />

der Schlösserverwaltung: www.schloesser-hessen.de<br />

Feiern wie die Fürsten<br />

Für Feiern <strong>und</strong> Veranstaltungen kann der „Küchenbau“ angemietet<br />

werden (bis 50 Pers.) sowie geeignete Flächen im Park.<br />

Gern beraten wir Sie <strong>und</strong> lassen Ihnen ein Angebot zukommen:<br />

Tel.: 0 61 72 / 92 62–0 (oder –136) info@schloesser.hessen.de<br />

Verwaltung der <strong>Staatliche</strong>n Schlösser <strong>und</strong> Gärten<br />

Staatspark Fürstenlager<br />

64625 Bensheim-Auerbach, Tel. 0 62 51-93 46-0, Fax 0 62 51-93 46-46<br />

www.schloesser-hessen.de, info@schloesser.hessen.de<br />

Verwaltung der <strong>Staatliche</strong>n Schlösser <strong>und</strong> Gärten <strong>Hessen</strong><br />

Schloss, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe, Tel. 0 61 72 - 92 62-0, Fax 0 61 72 - 92 62-190<br />

www.schloesser-hessen.de, info@schloesser.hessen.de<br />

Konzeption <strong>und</strong> Text: Sandra Kress, Dunja Richter, Anja Riemann<br />

Abbildungen: Archiv der VSG, Hochschul- <strong>und</strong> Landesbibliothek Darmstadt<br />

Gestaltung: Christopher Wahrenberg, Frankfurt/Main, www.cwahrenberg.de<br />

Druck: Henrich Druck + Medien GmbH, Frankfurt/Main, www.henrich.de<br />

Auflage: 1. Auflage, 100.000, Oktober 2007

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