Weizen - EducETH - ETH Zürich
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28 Leitprogramm <strong>Weizen</strong><br />
3. Grüne Revolution in Indien<br />
Übersicht<br />
In diesem Kapitel lernst Du die bekannteste Umwälzung der Landwirtschaft in diesem Jahrhundert<br />
kennen. Die "Grüne Revolution" hatte ihre grössten Erfolge in Entwicklungs-ländern.<br />
Wir befassen uns mit Indien, da in diesem Land die Auswirkungen der "Grünen Revolution"<br />
am deutlichsten zum Vorschein treten. Die Bevölkerung stieg seit 1950 von 350 Mio. auf<br />
heute 900 Mio. Menschen an. Dank den Veränderungen in der Agrartechnik konnte die Ernährung<br />
der indischen Bevölkerung gesichert werden.<br />
<strong>Weizen</strong> wird vor allem im Norden Indiens angebaut und konsumiert. Reis ist das Grundnahrungsmittel<br />
des Südens. In Indien wird etwa halb so viel <strong>Weizen</strong> produziert wie Reis.<br />
An einigen Entwicklungsländern ging die Grüne Revolution aber fast spurlos vorbei. Am Ende<br />
dieses Kapitels wird Dir klar sein, weshalb, denn Du lernst auch die Voraussetzungen kennen,<br />
die es zur Durchführung dieser Agrarrevolution braucht.<br />
Lernziele<br />
Am Ende dieses Kapitels weisst Du, was man unter der Grünen Revolution versteht,<br />
wie sie zustande gekommen ist und welche Bedeutung sie für die Ernährungssituation<br />
der Menschheit hat.<br />
Du bist in der Lage, die Vor- und Nachteile der Grünen Revolution gegeneinander<br />
abzuwägen.<br />
3.1 Einleitung<br />
"So freigebig ist Mutter Erde. Ihr Mantel ist weit, ihre Schüsseln sind immer voll und werden<br />
ständig gefüllt. Auf der Decke von Mutter Erde ist Platz zum Jagen, Fischen, Schlafen und<br />
Leben. Aus den Schüsseln kommen Speise und Trank für jedermann. Alle, Junge und Alte,<br />
Starke und Schwache, Gesunde und Kranke, sollen sich die Grossmut und Freigebigkeit von<br />
Mutter Erde teilen.<br />
Der Grundsatz des gleichen Anrechts aller schliesst privaten Besitz aus. Kein Mensch kann<br />
seine Mutter besitzen. Dieser Grundsatz erstreckt sich auch auf die Zukunft. Die Ungeborenen<br />
haben nicht weniger Anspruch auf den Reichtum der Erde als die Lebenden."<br />
(Aus den Mythen und Visionen der Ojibwa-Indianer, USA)