Profi Test Perfecta - Maschio Deutschland GmbH
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profi<br />
Praxistest<br />
Nach Rücksprache mit dem Werk in Italien<br />
änderte <strong>Maschio</strong> <strong>Deutschland</strong> die Position<br />
der elektrischen Magnetschalter für die<br />
Fahrgassen, da diese die Strömungsverhältnisse<br />
anscheinend zu stark störten. Jetzt<br />
sind die Schalter alle nebeneinander montiert.<br />
Und siehe da, bei Raps und Gras schaffte<br />
die Alitalia mit einem Variationskoeffizienten<br />
(VK) von 4,2 bzw. 2,9 % eine gute Querverteilung.<br />
Beim Weizen wurde mit einem<br />
VK von rund 3,5 % ein „gut“ nur knapp verpasst,<br />
das nach DLG-Schema bei Getreide<br />
von 2,0 bis 3,2 % reicht (bei Raps von 2,9<br />
bis 4,7 %).<br />
Und wie gut ist die saatguteinbettung<br />
Mit den neuen <strong>Perfecta</strong>-Doppelscheibenscharen<br />
ist Gaspardo wohl auf dem richtigen<br />
Weg. Mit nachlaufenden Druckrollen<br />
und Parallelogramm-Aufhängung ähnelt das<br />
System zugegebenermaßen sehr dem von<br />
Lemken.<br />
Die im Durchmesser<br />
37 cm großen und<br />
versetzt zueinander<br />
montierten Scheiben<br />
halten dank Parallelogramm-Anlenkung<br />
und Tiefenführung<br />
durch die nachlaufende<br />
Druckrolle die<br />
Saattiefe exakt ein —<br />
nahezu unabhängig<br />
vom Boden und seinem<br />
Zustand. Man<br />
kann den Schardruck<br />
aufgrund der<br />
Dimension der Druckrollen sorglos dem<br />
schweren Boden anpassen, ohne dass die<br />
Schare auf leichteren Teilparzellen zu tief<br />
abtauchen.<br />
Der Schardruck lässt sich hydraulisch während<br />
der Fahrt anpassen, indem die Scharschiene<br />
angehoben oder abgesenkt wird.<br />
Dadurch werden die individuell dreifach<br />
einstellbaren Einzelscharfedern mehr oder<br />
weniger vorgespannt. Mit zwei Bolzen lässt<br />
sich der Verstellweg begrenzen. Als minimalen<br />
Schardruck haben wir 27 kg gemessen,<br />
maximal waren es 55 kg — das reichte<br />
unter unseren Bedingungen auch für schwere<br />
Böden völlig aus. Aufgrund der doppelten<br />
Scharschiene sind Druck und Saattiefe<br />
bei allen Scharen gleich.<br />
Unser testkandidat war mit 20 scharen<br />
ausgestattet, was 15 cm Reihenabstand<br />
entspricht. Zur Herbstsaison 2013 ist auch<br />
eine 24-reihige Version mit 12,5 cm Reihen-<br />
Neuer Frontpacker 300 von <strong>Maschio</strong><br />
Um die Bestellkombination zu komplettieren,<br />
bietet <strong>Maschio</strong> <strong>Deutschland</strong> seit<br />
neuestem auch einen 3 m breiten Frontpacker<br />
an. Er arbeitet mit 15 Gussringen,<br />
die im Abstand von 20 cm montiert sind<br />
und laut Prospektangaben Sphäroguss-<br />
Qualität aufweisen. Die Ringe mit 40°-<br />
Dachringprofil haben einen Durchmesser<br />
von 90 cm und eine Ringschulter, die auf<br />
leichten Böden ein zu tiefes Einsinken<br />
verhindert.<br />
Der 1 460 kg schwere Packer leistete bei<br />
unseren Einsätzen auf mittelschweren<br />
bis schweren Böden eine gute Arbeit.<br />
Ketten zwischen den Ringen beugen Verstopfungen<br />
vor. Der passiv gelenkte<br />
Packer wird über ein zentrales Kugelgelenk<br />
gezogen und stützt sich hinten<br />
über zwei Kunststoffrollen ab. Eine Klinke<br />
sperrt die Lenkung beim Transport.<br />
Rundherum zufrieden<br />
waren wir im <strong>Test</strong> mit<br />
dem „Genius Lite“-<br />
Terminal, das von RDS<br />
zugeliefert wird.<br />
abstand für „normale“ Bedingungen<br />
verfügbar. Auf<br />
schwerem, klebrigem Boden<br />
und bei hohen Mengen<br />
an organischer Substanz<br />
empfehlen wir aber klar den<br />
15er Abstand, auch wenn Gaspardo mit einem<br />
großen Scharschritt von 57 cm Verstopfungen<br />
bereits gut vorbeugt. So hatten<br />
wir auch keine Probleme mit aufbauender<br />
Erde und Ernterückständen außen an den<br />
Scharen oder Druckrollen.<br />
Nur auf einer nach Silomais gegrubberten<br />
Fläche mit schwererem Boden arbeiteten<br />
die Abstreifer innen im Doppelscheibenschar<br />
nicht immer zuverlässig. Hier bauten<br />
sich Erde und Pflanzenreste auf, was zum<br />
Blockieren einzelner Scheiben führte.<br />
Der saatgutbehälter der alitalia ist mit<br />
1500 l inhalt angegeben. Das scheint zu<br />
passen, wir konnten 24 Sack Weizen einfüllen<br />
— allerdings mit vergleichsweise viel<br />
Handarbeit. Hier stört der große Saatgutverteiler<br />
im Tank. Auf Wunsch gibt es einen<br />
zusätzlichen 500-l-Aufsatz.<br />
Gut gelöst für die Befüllung mit Säcken ist<br />
der breite, stabile Steg mit ordentlichem,<br />
Mit Warntafeln und Beleuchtung steht<br />
der Frontpacker 300 für rund 5100 Euro<br />
ohne MwSt. in der „netto-line“-Preisliste<br />
von <strong>Maschio</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />
Wo der Packer produziert wird, wollte<br />
man uns aber nicht verraten. Jedenfalls<br />
nicht bei Tigges, obwohl er dem Nautilus<br />
(Praxistest profi 7/2006) verdammt ähnlich<br />
ist.<br />
Der Frontpacker 300 ist ein gut arbeitender<br />
Gussring-Packer, der dem Nautilus von<br />
Tigges verblüffend ähnlich sieht.<br />
durchgehendem Geländer. Der Aufstieg mit<br />
fünf Trittstufen reicht unnötig bis ganz auf<br />
den Boden und muss auf den Ladesteg geschoben<br />
und arretiert werden. Außerdem<br />
kann der Ladesteg nicht direkt vom Anhänger<br />
aus betreten werden.<br />
Die Planenabdeckung ist schön dicht, neigt<br />
mit einem Untergestell nicht zur Pfützenbildung<br />
und lässt sich dank Gasdruckdämpfer<br />
komfortabel öffnen. Schade ist nur, dass<br />
die Öffnung zur Saatgut-Befüllung mit Big<br />
Bags nicht tief genug ist. Auch hierbei ist<br />
viel Handarbeit erforderlich, will man das<br />
Behältervolumen ausnutzen.<br />
Was uns außerdem auffiel:<br />
■ Angebaut wird die knapp 3,4 t (leer) bzw.<br />
4,6 t (mit Saatgut) schwere Drillkombination<br />
in der Kategorie II. Alternativ ist die Kategorie<br />
III für die verstellbaren, doppelschnittigen<br />
Unterlenker-Koppelarme lieferbar.<br />
■ Am Schlepper sind ein dw-Steuergerät für<br />
die hydraulische Schardruckverstellung und<br />
ein ew-Steuergerät mit drucklosem Rücklauf<br />
für das Saatgutgebläse erforderlich.<br />
■ Kreiselegge und Drillmaschine lassen sich<br />
mit zwei Aufnahmen an der Packerwalze sowie<br />
dem Oberlenker am Dreipunktturm einfach<br />
koppeln. Die Oberlenkerstellung hat<br />
uns nicht sonderlich gefallen. Denn beim Anheben<br />
kippt die Drille nach vorne, und der<br />
Oberlenker schlägt bei vollem Tank unsanft<br />
auf den Rahmen. Laut Hersteller ist diese<br />
Kopplung so gewollt: Durch das resultierende<br />
Parallelogramm aus Oberlenker und<br />
profi 7/2013<br />
www.profi.de