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IHS Basisprospekt 2011 EF

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Vergleichbaren strukturellen Wertschwankungen unterliegen auch die Schiffe, die dem Konzern im<br />

Rahmen seiner Geschäftstätigkeiten bei der Schiffsfinanzierung als Sicherheit gestellt werden. Der<br />

Wert der Schiffe hängt ganz entscheidend von deren Auslastung und den Charterraten ab, diese<br />

wiederum von der Entwicklung des Welthandels, der gerade im Jahr 2009 in einem ganz erheblichen<br />

Maße zurück gegangen ist, mit entsprechend negativen Auswirkungen auf den Wert von Schiffen.<br />

Aus den beschriebenen wirtschaftlichen Gründen unterliegen insbesondere die für die Kreditportfolien<br />

der Konzernbereiche Commercial Real Estate und Ship Finance gewährten Sicherheiten erheblichen<br />

Wertschwankungen. Wertminderungen bei für Kredite bestellten Sicherheiten können zum einen dazu<br />

führen, dass die Risikovorsorge zur Abdeckung der akuten und latenten Kreditausfallrisiken erhöht<br />

werden muss. Sie können aber auch dazu führen, dass die Sicherheit nicht mehr ausreicht, um bei<br />

einer Verwertung das ausstehende Kreditvolumen abzudecken. In diesem Fall wäre eine<br />

Abschreibung erforderlich. All dies könnte die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns<br />

erheblich nachteilig beeinflussen.<br />

Der Konzern unterliegt Kredit- und Marktrisiken auch bei Anleihen öffentlicher Körperschaften<br />

und im Verhältnis zu anderen Banken, insbesondere zu solchen aus Staaten, die von der<br />

Finanzmarktkrise und deren Folgen besonders stark betroffen sind.<br />

Anleihen öffentlicher Körperschaften waren in jüngerer Zeit erheblichen Marktpreisschwankungen<br />

unterworfen. Unter anderem waren hiervon einige Staaten der Eurozone, insbesondere Griechenland,<br />

Irland, Portugal, Spanien und Italien sowie verschiedene weitere Länder, insbesondere in Osteuropa<br />

betroffen. Der Konzern hält in erheblichem Umfang Anleihen öffentlicher Körperschaften, darunter<br />

auch solche aus Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien. Auf Grund der negativen<br />

Entwicklung hat der Konzern in Laufe der Geschäftsjahre 2010 und <strong>2011</strong> seinen Bestand an solchen<br />

Staatsanleihen reduziert und dabei auch Verluste in Kauf genommen. Zum 30. September <strong>2011</strong><br />

betrug der EaD des Konzerns gegenüber öffentlichen Körperschaften EUR 93 Mrd., davon entfielen<br />

auf die Länder Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Italien EUR 13,0 Mrd. Im zweiten und<br />

dritten Quartal <strong>2011</strong> hat die Commerzbank Wertminderungen auf die griechischen Staatsanleihen in<br />

Höhe von insgesamt EUR 1.558 Mio. vorgenommen. Es erfolgte eine Abwertung von 50% auf die<br />

griechischen Staatsanleihen der Kategorie Kredite und Forderungen sowie eine Abwertung der zur<br />

Veräußerung verfügbaren Wertpapiere auf den niedrigeren Marktwert. Nach der Wertminderung<br />

werden die Anleihen im Durchschnitt mit 48% bezogen auf das Nominalvolumen bilanziert. Darüber<br />

hinaus wurden im Zusammenhang mit dem Portfolio Transaktionen zur Absicherung von Zinsrisiken<br />

sowie zum Ausgleich von Inflationsschwankungen vorgenommen. Die Bewertung und Bilanzierung<br />

hierfür werden gemäß IAS 39.85 ff. vorgenommen. Die Bewertungseffekte resultieren sowohl aus dem<br />

genannten Abwertungsbedarf sowie aus der teilweisen Abwicklung dieser Finanzinstrumente und<br />

betrugen EUR 404 Mio. Soweit der Wert dieser Anleihen öffentlicher Körperschaften weiter<br />

zurückgeht, aufgrund von politischen Entscheidungen herabgesetzt wird oder bei einer Insolvenz der<br />

öffentlichen Körperschaft sogar u.U. auf Null absinkt und damit ein Barwertverlust eintritt, führt dies zu<br />

weiteren Wertminderungen bzw. bei einer im Ermessen der Commerzbank stehenden Veräußerung<br />

der entsprechenden Position zur Verlustrealisierung und hat damit unmittelbare negative<br />

Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns. Des Weiteren können auch<br />

negative Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung durch Marktbewertung der im<br />

Handelsbestand gehaltenen Papiere sowie Bilanzeffekte durch Marktbewertung zum Verkauf<br />

gehaltener Wertpapiere mittels der Neubewertungsrücklage und Effekte durch Abschreibungen auf als<br />

Loans and Receivables (LaR) gehaltene Wertpapiere auftreten. Im Falle der Insolvenz einer<br />

öffentlichen Körperschaft und insbesondere eines Staates ist von Ausstrahlungs- und<br />

Ansteckungseffekten bei anderen Kreditnehmern auszugehen, was ebenfalls zu negativen<br />

Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns führen könnte.Ferner unterliegt der<br />

Konzern Kreditrisiken im Verhältnis zu Banken, die ihren Sitz in Griechenland, Irland, Portugal,<br />

Spanien und Italien (EaD gegenüber Banken in diesen Ländern per 30. September <strong>2011</strong> EUR 8,1<br />

Mrd.) oder anderen Staaten, die von der Finanzmarktkrise in besonderem Umfang betroffen sind,<br />

haben oder wesentliche Schwerpunkte ihrer wirtschaftlichen Betätigung in diesen Ländern haben.<br />

Insbesondere bei einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann der<br />

wirtschaftliche Fortbestand verschiedener dieser Kontrahenten in Frage gestellt sein, da sie als<br />

Finanzinstitute vermutlich am stärksten von einer möglichen Verschlechterung betroffen sein würden,<br />

z.B. weil sie von höheren Kreditausfällen oder Bewertungsanpassungen von Wertpapieren betroffen<br />

sind oder im Falle einer erheblichen Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

Kundeneinlagen in erheblichem Umfang abgezogen werden.<br />

Darüber hinaus sind einige dieser Kontrahenten gegenwärtig in hohem Maße von einer<br />

Refinanzierung über Zentralbanken abhängig. Es kann allerdings nicht davon ausgegangen werden,<br />

dass der Fortbestand der Refinanzierungsmöglichkeiten nachhaltig gesichert ist. Bei anderen Banken<br />

könnte sich abhängig von der Entwicklung der Immobilienmärkte in diesen Ländern möglicherweise<br />

ein erheblicher Wertberichtigungsbedarf bei ihren Immobilienkreditportfolien ergeben. Darüber hinaus<br />

führen die Anstrengungen einiger Länder zur Konsolidierung ihrer Staatshaushalte zu negativen<br />

volkswirtschaftlichen Auswirkungen, die negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation von<br />

Banken haben könnten.<br />

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