IHS Basisprospekt 2011 EF
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Die “All-In”-Eintrittsschwelle (Konzern) für Klumpenrisiken wurde auf einen Betrag von EUR 1 Mrd.<br />
festgelegt und gilt segment-, produkt- und bilanzkategorieübergreifend. Auf Basis dieser neuen<br />
Definition beläuft sich der EaD der Klumpenrisiken per 31. Januar <strong>2011</strong> auf 113 Mrd. Euro bzw. 20%<br />
des gesamten EaD des Konzerns. Der Aufbau bzw. die Prolongation einer Position oberhalb der<br />
Klumpenrisikogrenze bedarf der Genehmigung durch den Gesamtvorstand. Diese Kompetenzstufe<br />
galt auf Basis der bisherigen Definition nur für rote Klumpen (d.h. 9% des Konzern-EaD).<br />
Die Anpassung der Klumpenkriterien zielt auf eine Verbesserung der Steuerbarkeit der<br />
Klumpenrisiken und nicht auf eine geänderte Risikoeinschätzung ab. Der in Zahlen ausgedrückte<br />
Rückgang des Anteils der gesamten Klumpenrisiken am Konzern-EaD zum 31. Januar <strong>2011</strong><br />
gegenüber dem 31. Dezember 2010 (Basis: rote und gelbe Klumpen) ist dementsprechend nahezu<br />
ausschließlich durch die bewusst verschärfte Methodik bedingt und nicht Ausdruck eines substanziell<br />
veränderten Risikoprofils.<br />
Darüber hinaus kann der Konzern weiteren Vorsorgebelastungen unterliegen, insbesondere in Bezug<br />
auf Finanzierungen von Leveraged Buyout (Fremdfinanzierte Unternehmensübernahme über (teils)<br />
hohe Kredite bei nur geringem Einsatz von Eigenkapital, “LBO”)-Transaktionen. Auch im Segment<br />
Central & Eastern Europe, insbesondere in der Ukraine, drohen dem Konzern weitere nennenswerte<br />
Vorsorgebelastungen, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau als in den Jahren 2009 und 2010.<br />
Der Eintritt eines oder aller vorstehenden Risiken könnte erhebliche negative Auswirkungen auf die<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben.<br />
Der Konzern hat in nicht unerheblichem Umfang Großkredite vergeben, bei denen eine<br />
Realisierung des Adressenausfallrisikos (Kreditrisikos) in besonderem Maße negative<br />
Auswirkungen auf den Konzern haben würde.<br />
Der Konzern hat in nicht unerheblichem Umfang Großkredite im Sinne des § 13b Kreditwesengesetz<br />
(“KWG”) vergeben. Nach dem KWG besteht ein Gesamtbuch-Großkredit, wenn die Gesamtheit der<br />
Kredite an eine Kreditnehmereinheit 10% des Kernkapitals erreicht oder überschreitet. Die Anzahl der<br />
Großkredite in diesem Sinne lag per 31. Dezember 2009 bei sechs und zum 31. Dezember 2010 bei<br />
einem. Der größte anzurechnende Betrag dieser Kredite betrug zum 31. Dezember 2009 EUR 6,02<br />
Mrd. und zum 31. Dezember 2010 EUR 5,90 Mrd., was 20,4% des Kernkapitals zum 31. Dezember<br />
2009 bzw. 18,6% des Kernkapitals zum 31. Dezember 2010 entspricht. Kumuliert betrugen diese<br />
Großkredite zum 31. Dezember 2009 EUR 17,15 Mrd. und zum 31. Dezember 2010 EUR 5,90 Mrd.,<br />
was 58,1% des Kernkapitals zum 31. Dezember 2009 bzw. 18,6% des Kernkapitals zum<br />
31. Dezember 2010 entspricht. Realisiert sich das Adressenausfallrisiko (Kreditrisiko) bei einem<br />
solchen Großkredit, hätte dies erhebliche negative Auswirkungen auf die Kernkapital- und<br />
Eigenmittelquote des Konzerns sowie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.<br />
Das Immobilienfinanzierungsgeschäft und das Schiffsfinanzierungsgeschäft unterliegen<br />
besonderen Risiken im Hinblick auf die Volatilität der Immobilien- und Schiffspreise, davon<br />
beeinflusste Adressenausfallrisiken (Kreditrisiken) sowie den Risiken von erheblichen<br />
Veränderungen der Werte bei an privaten oder gewerblichen Immobilien bestellten<br />
Immobiliarsicherheiten und Sicherheiten an Schiffen.<br />
Insbesondere der wirtschaftliche Erfolg des von der Eurohypo Aktiengesellschaft (“Eurohypo”)<br />
betriebenen gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäfts ist in erheblichem Umfang von den<br />
Entwicklungen auf den Immobilienmärkten abhängig, die in den letzten Jahren von erheblichen<br />
Unsicherheiten geprägt waren. Bei Immobilienfinanzierungen hängt das Kreditausfallrisiko neben<br />
diesen Risiken, der Ertragskraft der Immobilie und der Preisentwicklung im betreffenden Segment der<br />
Immobilienbranche auch von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung ab. In Folge der<br />
Finanzmarktkrise und des konjunkturellen Einbruchs unterliegen die Verkehrswerte vieler Immobilien<br />
seit einiger Zeit erheblichen Schwankungen und sind teilweise stark gesunken, was sich entsprechend<br />
negativ auf die Geschäftstätigkeit der Eurohypo ausgewirkt hat. Die negative Entwicklung der<br />
Immobilienpreise in wichtigen Märkten, insbesondere in den USA, Spanien und Großbritannien, hält<br />
seit 2007 an und hat sich auch in jüngster Vergangenheit fortgesetzt. Gegen Ende des<br />
Geschäftsjahres 2010 haben sich zwar die meisten Immobilienmärkte (ausgenommen die USA und<br />
Spanien) stabilisiert; eine merkliche Erholung der Immobilienmärkte ist jedoch insbesondere aufgrund<br />
der Staatsschuldenkrise, der Korrekturen der Wohnungsmärkte und der Konsolidierung im<br />
Bankensektor ausgeblieben. Faktoren, die einen nachhaltigen Einfluss auf den Immobilienmarkt<br />
haben können, sind insbesondere das Verhältnis des Angebots von gewerblichen Immobilien und der<br />
Nachfrage, die Zahlungsfähigkeit bzw. Verfügbarkeit von Mietern, das Investitionsverhalten von<br />
Anlegern, Refinanzierungsmöglichkeiten und allgemeine zyklische Schwankungen am<br />
Immobilienmarkt.<br />
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