IHS Basisprospekt 2011 EF
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wirtschaftlicher Abschwung direkt auf die Kreditnachfrage der Unternehmen auswirken. Der hohe<br />
Verschuldungsgrad der Staatshaushalte und öffentlich-rechtlicher Körperschaften könnte sich negativ<br />
auf die Bonität der Banken in diesen Ländern auswirken. Zum einen, weil diese Banken einen hohen<br />
Anteil der Staatsverschuldung tragen, und zum anderen, weil die zukünftige Stützung dieser Banken<br />
durch die hochverschuldeten Staaten nicht gesichert sein könnte. Zudem müsste in einem schwachen<br />
wirtschaftlichen Umfeld die Risikovorsorge erhöht werden, da Unternehmensinsolvenzen und damit<br />
der Ausfall von Krediten wahrscheinlicher bzw. Zins- und Tilgungszahlungen in einigen Fällen länger<br />
ausbleiben würden. Das Segment Central & Eastern Europe ist darüber hinaus von der<br />
Wirtschaftskrise in dieser Region betroffen, in besonderem Maße in der Ukraine. Viele Länder dieser<br />
Region, aber auch z.B. die USA und eine Reihe von Mitgliedsländern der Europäischen<br />
Währungsunion weisen hohe Defizite in ihren Staatshaushalten auf, welche sich insbesondere auf<br />
den Konzernbereich Public Finance des Segments Asset Based Finance negativ auswirken können.<br />
Hinzu kommt, dass die Verbraucher in manchen mittel- und osteuropäischen Ländern in erheblichem<br />
Umfang Darlehen in ausländischen Währungen, insbesondere Schweizer Franken, aufgenommen<br />
haben. Auf Grund des relativen Verfalls der Währungen dieser Länder sind einige dieser Darlehen<br />
notleidend geworden oder drohen, notleidend zu werden. Im Segment Privatkunden führen sinkende<br />
bzw. volatile Preise von Vermögensanlageprodukten zu einem Ausweichen der Kunden auf<br />
risikoärmere Anlageformen, mit deren Vertrieb in der Regel nur geringere Provisionen erwirtschaftet<br />
werden können.<br />
Eine erneute Verschärfung der Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise könnte die wirtschaftlichen<br />
Aussichten deutlich verschlechtern, weil eine hieraus resultierende Unsicherheit weltweit zu einer<br />
Zurückhaltung von Investoren führen könnte mit der Folge, dass die Risikoprämien stark ansteigen<br />
würden. Dies würde insbesondere Schuldner mit hohem Refinanzierungsbedarf in Schwierigkeiten<br />
bringen. Dieses Szenario gilt im Grundsatz gleichermaßen für Kreditinstitute und Versicherungen wie<br />
für Unternehmen und Staaten.<br />
In der Folge könnte dies auch negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben, zumal viele<br />
Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit Investitionen zumindest aufschieben werden.<br />
Eine erneute weltweite Rezession, verbunden mit einem Rückgang des Welthandels, würde<br />
exportstarke Länder, wie insbesondere Deutschland, überproportional treffen. Eine weitere Belastung<br />
für die Europäische (Währungs-) Union wäre ebensowenig auszuschließen wie protektionistische<br />
Tendenzen weltweit. Dadurch könnten sich die beschriebenen Risiken verstärken.<br />
Die außergewöhnlich schwierigen Marktbedingungen seit der zweiten Jahreshälfte 2007 haben<br />
bestimmte Bereiche, in denen der Konzern aktiv ist und die ungewöhnliche Kreditrisiken mit sich<br />
bringen, erheblich beeinträchtigt. Dazu gehören Leveraged Finance (Finanzierung eines<br />
Unternehmenskaufs durch außenstehende Investoren, wobei die Finanzierung, die ausschließlich<br />
durch den zukünftigen Cash-Flow des übernommenen Unternehmens bedient und durch die Aktiva<br />
dieses Unternehmens gesichert wird, durch hohe Fremdverschuldung erfolgt) und die Märkte für<br />
strukturierte Kredite. Diese Entwicklung kann auch in der Zukunft anhalten bzw. sich wieder<br />
verstärken (siehe auch “Markt- und unternehmensbezogene Risiken—Die globale Finanzmarktkrise<br />
hat die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in vielfältiger Weise, durch<br />
Abschreibungen, Rückstellungen, Kreditausfälle und auf sonstige Weise signifikant belastet, und es ist<br />
anzunehmen, dass sich daraus auch in Zukunft erheblich negative Folgen für den Konzern<br />
insbesondere bei einer erneuten Verschärfung der Krise ergeben können.”).<br />
Ein Fortwirken der Finanzmarktkrise oder ein erneuter wirtschaftlicher Abschwung könnte sich somit<br />
erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken.<br />
Der Konzern unterliegt Adressenausfallrisiken (Kreditrisiken), auch in Bezug auf große<br />
Einzelengagements und Engagements, die in einzelnen Sektoren konzentriert sind, so<br />
genanntes Klumpenrisiko.<br />
Der Konzern unterliegt Adressenausfallrisiken (Kreditrisiken) aus dem Kreditgeschäft mit Kunden und<br />
Kreditinstituten (im Wesentlichen aus Krediten an Privat- und Firmenkunden,<br />
Immobilienfinanzierungen sowie Forderungen gegenüber Banken, Versicherungen,<br />
Finanzdienstleistern sowie Staaten und öffentlichen Körperschaften), dem Kreditersatzgeschäft (d.h.<br />
dem Geschäft mit strukturierten Kreditprodukten), den Finanzinstrumenten des Investmentportfolios<br />
(z.B. Anleihen von Industrieunternehmen, Banken, Versicherungen und Staaten), sonstigen<br />
Finanzinstrumenten und Derivategeschäften. Kreditrisiken definiert der Konzern als Risiken aus<br />
möglichen Wertverlusten, die durch Bonitätsveränderungen oder durch die Zahlungsunfähigkeit eines<br />
Geschäftspartners (z.B. durch Insolvenz) verursacht werden können. Unterarten von Kreditrisiken sind<br />
neben den Bonitäts- und Ausfallrisiken auch Abwicklungsrisiken, Kontrahentenrisiken und<br />
Länderrisiken. Eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation von Kreditnehmern,<br />
Zahlungsausfälle und Wertminderungen der bestellten Sicherheiten können dazu führen, dass die<br />
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