27.12.2014 Aufrufe

(5,05 MB) - .PDF

(5,05 MB) - .PDF

(5,05 MB) - .PDF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgabe 1/2010<br />

April-Mai-Juni-Juli<br />

Die Kräutergärtner im Wipptal<br />

Der Frühling ist erwacht, der Winter hat lange unter seiner Schneedecke die vielen Heilpflanzen<br />

und Gewürze versteckt. Bernhard Auckenthaler<br />

Die Pflanzen werden durch den Schnee eigentlich<br />

geschützt, denn darunter erfrieren sie nicht und<br />

werden nicht von kalten Winden ausgetrocknet.<br />

In den Kräutergärten von Gabi und Sepp Holzer in<br />

Wiesen und Bernhard Auckenthaler in Pflersch<br />

sprießen nun Melisse, Thymian, Oregano, Indianernessel,<br />

die Minzen und vieles mehr. Auf beiden<br />

Bauernhöfen wurden bis vor wenigen Jahren ein<br />

paar Kühe gehalten und Milch geliefert. Das Interesse<br />

und die Liebe zu den Kräutern haben die beiden<br />

Bauern zur Umstellung geführt. Aus den Ställen<br />

wurden Trocknungsanlagen, aus dem Heustadl<br />

die Lager und Arbeitsräume, und statt Klee und<br />

Gras werden nun an die 60 verschiedene Pflanzenarten<br />

angebaut. Weil‘s leichter zu zweit als alleine<br />

geht, haben sich die Kräuterbauern zusammengetan<br />

und sich den Namen „Kräutergärten Wipptal―<br />

gegeben.<br />

Es braucht viel altes und neues Wissen über die<br />

vielen Kräuter und deren Verarbeitung, doch als<br />

Biologin und Gärtner ist man am Botenhof in<br />

Pflersch und am Steirerhof in Wiesen bestens gerüstet.<br />

Im Gewächshaus werden alle Kräuter selbst<br />

gezogen, der Großteil für den eigenen Anbau und<br />

ein Teil wird in Töpfen zum Verkauf angeboten.<br />

Den ganzen Sommer über wird fleißig gejätet, geerntet<br />

und getrocknet. Auch viele Wildkräuter werden<br />

gesammelt, Holunder, Lindenblüten, Zinnkraut,<br />

Himbeerblätter und vieles mehr. Nach alten Rezepten,<br />

aber auch neuesten Erkenntnissen werden<br />

wohlschmeckende Kräutertees gemischt. Atemgold,<br />

Herzlwärmer und Abendstern sind nur einige<br />

davon. Aus Ringelblume, Arnika und Edelweiß<br />

werden Pflanzen mit Öl und Weingeist die wertvollen<br />

Wirkstoffe entzogen und zu natürlichen<br />

Salben, Gesichtscremen und Pflegeprodukten<br />

verarbeitet.<br />

Die jungen Kräuterbauern verwenden keine<br />

Chemie, auch im Anbau wird biologisch gearbeitet,<br />

dies garantiert das Bioland-Zeichen auf<br />

den Produkten. Eine besondere Spezialität sind<br />

natürlich die feinen Fruchtliköre und Verdauungsschnapsler.<br />

Die Schwarze Ribisl mit ihrer süßsäuerlichen<br />

Fruchtnote aus vollreifen Beeren, oder<br />

die fast vergessene Meisterwurz, bitteraromatisch<br />

sind sehr hilfreich.<br />

Angeboten werden die Produkte jeden Dienstag<br />

auf dem Sterzlmarkt,<br />

am Weihnachtsmarkt auf<br />

dem Stadtplatz und natürlich<br />

in den Hofläden in<br />

Pflersch und Wiesen. Kräuterwanderungen<br />

und Hofbesichtigungen<br />

sollen dazu<br />

beitragen, dieses wertvolle<br />

Wissen auch<br />

f ü r d i e<br />

n ä c h s t e n<br />

Generationen<br />

zu waren,<br />

denn:<br />

für alles ist<br />

ein Kräutlein<br />

gewachsen.<br />

Seite 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!