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Schwerpunkt: Funktionelle Lebensmittel ... - BMELV-Forschung

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Fisch und<br />

Muscheln<br />

Natürliche funktionelle <strong>Lebensmittel</strong><br />

Reinhard Schubring und Hartmut Rehbein (Hamburg)<br />

Gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe<br />

Eiweiß<br />

Fisch ist ein wertvoller Lieferant für leicht verdauliches Eiweiß, das in<br />

reichem Maße alle essenziellen Aminosäuren enthält (Tab. 1). Essenzielle<br />

Aminosäuren kann der Mensch im Körper nicht selbst aufbauen,<br />

sie müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Leicht<br />

verdaulich ist Fischeiweiß, da der Bindegewebsanteil gegenüber<br />

Warmblüterfleisch relativ gering ist.<br />

Als freie, nicht einweißgebundene Aminosäure kommt Taurin in hoher<br />

Konzentration in Fischfilet vor (Tab. 2). Taurin gilt als unverzichtbar<br />

für die normale Entwicklung von Gehirn und Netzhaut (Retina)<br />

und spielt bei der Entgiftung von Schadstoffen eine wichtige Rolle.<br />

Die humane Muttermilch weist einen hohen Tauringehalt auf. Säuglinge<br />

und Kleinkinder können Taurin noch nicht in ausreichender<br />

Menge selber produzieren, daher wird von Ernährungswissenschaftlern<br />

empfohlen, der Babynahrung Taurin zuzusetzen oder fischhaltige<br />

Kost in den Speiseplan aufzunehmen.<br />

Bei der Herstellung von Salzfischerzeugnissen, Fischsaucen und Marinaden<br />

entstehen Peptide (kurzkettige Spaltprodukte der Eiweiße),<br />

die in Abhängigkeit von der Aminosäurezusammensetzung vorteilhafte<br />

bioaktive Eigenschaften aufweisen können. Sie können als Antioxidantien<br />

wirken, die Calcium-Aufnahme fördern oder auch Entzündungen<br />

hemmen.<br />

Fette<br />

Während der menschliche Körper gesättigte und einfach ungesättigte<br />

Fettsäuren selbst synthetisieren kann, ist das bei mehrfach unge-<br />

<strong>Funktionelle</strong> <strong>Lebensmittel</strong><br />

Fischerei-Erzeugnisse wie Seefisch und Muscheln sind weitgehend naturbelassen und besitzen<br />

einen hohen gesundheitlichen Wert. Es ist daher nicht zwingend notwendig, ihnen „funktionelle“<br />

Bestandteile hinzuzufügen. Wichtig ist vielmehr, dass die positiven ernährungsphysiologischen<br />

Eigenschaften ihrer Bestandteile während der Verarbeitung, das heißt auf dem Weg<br />

vom Fang bis auf den Tisch, erhalten bleiben.<br />

Tab. 1: Vergleich essenzieller Aminosäuren in unterschiedlichen<br />

<strong>Lebensmittel</strong>n (mg/100 g)<br />

Aminosäure Fisch Vollmilch<br />

Schweinefleisch<br />

Hühnerei<br />

Isoleucin 878 188 718 776<br />

Leucin 1427 310 1106 1085<br />

Lysin 1684 234 1331 771<br />

Methionin 476 76 398 394<br />

Cystein 183 26 179 278<br />

Phenylalanin 695 152 628 737<br />

Tyrosin 604 152 562 531<br />

Threonin 824 135 688 645<br />

Tryptophan 183 43 173 179<br />

Valin 970 205 797 1023<br />

Arginin 1098 109 942 822<br />

Histidin 476 79 540 267<br />

Tab. 2: Tauringehalte in Fischen<br />

Fischart Taurin (mg/100 g rohes Filet)<br />

Kabeljau 81<br />

Thunfisch 20–60<br />

Atlantischer Lachs 24<br />

Hering 124<br />

1/2007 FORSCHUNGSREPORT 27

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