27.12.2014 Aufrufe

DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw Stiftung NRW eV

DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw Stiftung NRW eV

DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw Stiftung NRW eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LEITARTIKEL 1<br />

LEITARTIKEL<br />

„Wir wollen die Berufskollegs unterstützen …<br />

und das Instrument der Qualitätsanalyse anpassen“ 1<br />

Der <strong>vLw</strong> fordert Offenheit für gesonderte externe Evaluationsinstrumente für Berufskollegs<br />

Arbeitsgruppen der Bildungskonferenz<br />

Bereits in der letzten Ausgabe unserer Verbandszeitschrift <strong>DIE</strong> KAUF-<br />

MÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> wurde das Thema ‚Externe Evaluation‘ angesprochen.<br />

An dieser Stelle sei es noch einmal – und bestimmt nicht<br />

zum letzten Mal – aufgenommen.<br />

Der <strong>vLw</strong> hat auf der Sitzung der Arbeitsgruppe „Individuelle Förderung:<br />

Von der Qualitätsanalyse bis zur systematischen Unterrichtsentwicklung<br />

und Lehrerfortbildung“ der Bildungskonferenz deutlich<br />

wiederholt Position bezogen:<br />

• Der <strong>vLw</strong> fordert für die Berufskollegs mit ihren volljährigen Schülerinnen<br />

und Schülern andere Instrumente einer externen Evaluation,<br />

basierend auf Selbstevaluation. Als ein mögliches Instrument externer<br />

Evaluation – die aus systemischer Sicht nicht wegzudiskutieren<br />

ist – könnte das Peer Review eingesetzt werden.<br />

Erfahrungen aus dem europäischen Projekt ‚Peer Review in European<br />

VET‘ könnten für ein nordrhein-westfälisches Berufskollegmodell<br />

Pate stehen.<br />

Unsere Forderung geht so weit, dieses oder ein vergleichbares<br />

Instrument als Ersatz für die QA in den Berufskollegs einzusetzen,<br />

denn wir sind sicher, dass eine externe Draufsicht, die ausschließlich<br />

von besonders geschulten Fachkollegen durchgeführt wird und<br />

die Prozesse in den Fokus nimmt, eine hohe Akzeptanz haben wird.<br />

Der Einsatz von Peers als Kenner des Systems, mit einem sich erweiternden<br />

Erfahrungsschatz, von dem die jeweils besuchten Berufskollegs<br />

profitieren könnten, entspricht der Forderung, den berufskollegspezifischen<br />

Aspekt auf eine breite, fundierte Basis zu stellen.<br />

Zudem erfolgt bei verstärkter Nutzung von Selbstevaluationsinstrumenten<br />

die Fokussierung auf den aus Schülersicht erlebten Unterricht<br />

hinsichtlich seiner fachlichen, methodischen und interaktiven<br />

Qualität. Es ist nicht nachvollziehbar, warum erwachsenen<br />

Menschen, die ansonsten für alles einstehen müssen, was sie tun,<br />

nicht zugetraut wird, ein kritisches Urteil zu fällen.<br />

Dies hat auch etwas mit einer ‚ermutigenden Beziehungskultur‘,<br />

einer Wertschätzungskultur im schulischen Umfeld, zu tun, wie sie<br />

von Prof. Dr. Gerald Hüther gefordert wird.<br />

• Auch das Thema Fortbildung war Teil der Betrachtung dieser<br />

Arbeitsgruppe. Der <strong>vLw</strong> hat seine Forderung nach Ansiedelung der<br />

Lehrerfortbildung auf der Ebene der Bezirksregierungen unterstrichen,<br />

um so den Hauch einer Chance zu haben, fachliche Fortbildungen<br />

angeboten zu bekommen. Denn aus Sicht des <strong>vLw</strong> ist<br />

Unterrichtsentwicklung in Berufskollegs nicht nur auf methodische<br />

und interaktive Prozesse zu fokussieren. Die Sicherstellung der<br />

fachlichen Kompetenz ist<br />

mindestens gleichwertig,<br />

wenn wir unsere Berufsschüler<br />

und Vollzeitschüler auf<br />

den Ausbildungs- bzw.<br />

Arbeitsmarkt qualitativ hochwertig<br />

vorbereiten sollen.<br />

Ein Versickern der Fortbildungsmittel<br />

in Vor-Ort-<br />

Kompetenzteams entspricht<br />

nicht den Bedarfen der<br />

Berufskollegs.<br />

Eine weitere Arbeitsgruppe<br />

hatte die ‚Eigenverantwortliche<br />

Schule und Regionale Bildungsnetzwerke‘<br />

im Fokus.<br />

Elke Vormfenne<br />

Aus <strong>vLw</strong>-Sicht wurden die folgenden Aspekte eingebracht:<br />

• Schulen brauchen mehr Eigenverantwortung im Hinblick auf die<br />

von den Schulträgern zugewiesenen Budgets. Eine Rechenschaftslegung<br />

sollte bei der Mittelverwendung grundsätzlich ausreichen.<br />

Dies schafft Beweglichkeit.<br />

An dieser Stelle sind die Schulträger gefordert, die in Budgetfragen<br />

durchaus unterschiedlich im Lande agieren und die Berufskollegs teilweise<br />

immer noch an die Kette legen. Die Frage der Erwirtschaftung<br />

von Mitteln wäre darüber hinaus zu klären.<br />

• Berufskollegs brauchen mehr Eigenverantwortung im Hinblick auf<br />

die Entscheidung, welche Art von Personal eingestellt werden soll,<br />

z. B. Systembetreuer. Dies würde zusätzliche Dynamik in die Schulentwicklung<br />

bringen.<br />

Wenn das Land sich bisher auf die Verantwortung der Support-Ebene<br />

des Schulträgers zurückzieht, dieser also auch zu finanzieren habe,<br />

dann wird den Realitäten an dieser Stelle nicht in die Augen<br />

geschaut: Damit die Systeme in den Schulen funktionieren, ‚finanzieren‘<br />

die Kollegien ihre Kolleginnen und Kollegen, die mit der Systembetreuung<br />

betraut sind, mit Anrechungsstunden aus dem Lehrertopf.<br />

Fakt ist also, dass im Land bereits nicht unerhebliche Stellenanteile<br />

für vermeintliche Schulträgeraufgaben eingesetzt werden. Durch<br />

diese aus der Not geborenen Regelungen werden zudem hochwertige<br />

Lehrerkompetenzen dem Unterricht entzogen. Hier müssen aus<br />

Sicht des <strong>vLw</strong> flexiblere, eben eigenverantwortliche Besetzungsentscheidungen<br />

der Berufskollegs akzeptiert werden.<br />

<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 12/10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!